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Trust Me

Mittwoch, 28. Januar, 2009

Ich trauere eigentlich immer noch ein wenig „Love Monkey“ hinterher. Das war eine höchst charmante Serie mit einem exzellenten Tom Cavanagh („Ed“). Aber niedrige Quoten bereiteten der CBS-Produktion schnell den Garaus. Toms anschließende Auftritte in „Eli Stone“ waren dann kurz und selten, trugen aber dennoch deutlich zur Qualität der Episoden bei.

trustmeGemeinsam mit Eric McCormack („Will & Grace“) ist er nun endlich mal wieder in einer Hauptrolle in einer PrimeTime-Serie zu sehen, wenn auch „nur“ auf dem Kabel-Kanal TNT. In „Trust Me“ geht es um zwei enge Arbeitskollegen und Freunde, die in einer großen Werbeagentur in Chicago arbeiten. Ihre Freundschaft wird auf die Probe gestellt, als nur einer der beiden eine Beförderung erhält.

Eigentlich ist die Serie recht simpel gestrickt. Zwei jahrelange Kumpels, die durch eine Belastungsprobe ihrer Freundschaft gehen müssen. Ferner eine „Neue“ im Büro, die sich ihre Lorbeeren erst verdienen muss, ein stressiger Chef und der böse, hinterhältige Kollege aus der konkurrierenden Abteilung. Dazu ein hippes, aktualisiertes „thirtysomething“-Umfeld in der Werbeindustrie inklusive der typischen „Pitch of the week“-Story und mit einem Touch „What about Brian“ und das Serienprodukt von der Stange ist fertig.

Aber die Exekution dieses Konzepts ist hervorragend. Es macht richtig viel Spaß, Cavanagh und McCormack bei der Arbeit zuzuschauen, vor allem Cavanagh trägt die Show und brilliert in dem diffizilen Spagat zwischen lockerer Comedy und leichtem Drama. Dazu werden die beiden von einem klasse Team von Nebendarstellern unterstützt (Monica Potter („Boston Legal“), Tim Russ („Samantha Who“) sowie Jason O’Mara („Life on Mars“) in einem kurzen, aber energiegeladenen Kurzauftritt). Das Storytelling wird ergänzt durch ein paar gewitzte Comedy-Elemente, seien es die unterhaltsamen Dialoge oder die etwas auf die Spitze getriebene positive „Verrücktheit“ der Kreativen in der Werbeagentur. Oder die pointierten OnScreen-Charakter-Vorstellungen, die unter anderem den fiesen (und ganz in schwarz gekleideten) Konkurrenten mit einer knappen „The Enemy“-Einblendung überbetonen und so das Prinzip des vorhersehbaren „Bad Guys“ von einem billigen Story-Klischee in eine humorvolle Karikatur transformieren.

„Trust Me“ erfindet sicherlich nicht das Rad neu und ist auch eigentlich recht vorhersehbar, was die wesentlichen „Happy End“-Entwicklungen in der Pilotepisode angeht. Aber ich kann mich nur wiederholen, die Ausführung macht richtig großen Spaß, vor allem wegen Tom Cavanaghs locker-flippigen Schauspiel-Stil. Klasse Popcorn-TV, das hoffentlich in den weiteren Episoden den Standard der Pilotepisode halten kann.

Ob dieser Serie allerdings das Schicksal von „Love Monkey“ erstmal erspart bleiben wird, ist leider nicht sonderlich sicher. Auch wenn TNT andere Maßstäbe als die Broadcast-Networks ansetzt — drei Millionen Zuschauer sind wenig (wenn das Lead-In „The Closer“ heißt und sechs Millionen Zuschauer hatte).

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