Posts Tagged ‘TV-on-demand’


Fox startet Serien-Download

Montag, 14. August, 2006

Im Oktober beginnt auch 20th Century Fox mit einem eigenen Angebot zum Download von aktuellen Serien und Spielfilmen. Genutzt wird allerdings nicht iTunes (wo bereits einige Fox-Serien verkauft werden), sondern die Direct2Drive-Plattform von IGN, die bisher vor allem zur Distribution von Computer-Spielen eingesetzt wurde.

Zunächst sollen Episoden von Serien wie „24“, „Prison Break“ und „It’s Always Sunny in Philadelphia“ (FX) innerhalb von 24 Stunden nach ihrer Ausstrahlung online gestellt werden. Der Preis einer Episode wird $1.99 betragen. Allerdings ist dieses Angebot (wie andere auch) nur für US-Amerikaner nutzbar. Zur Anwendung kommt das DRM-System des Microsoft Windows Media Player: Man darf maximal zwei Kopien machen (eine davon für ein mobiles Endgerät).

Neben den Serien-Episoden sollen auch aktuelle Spielfilme wie „X-Men: The Last Stand“ aus dem 20th Century Fox Portfolio ab Oktober über die Plattform vertrieben werden. Mittelfristig will man das Angebot auch in das jüngst aufgekaufte MySpace.com-System integrieren.

Der Intendant im Wohnzimmer

Sonntag, 5. Februar, 2006

Susanne Weingarten hat für SpiegelOnline eine Zusammenfassung des aktuellen Trends der „Emanzipation“ des TV-Zuschauers von fixen Programmplänen und TV-Sendern verfasst. Der Zuschauer setzt sich nicht mehr so oft wie früher nach dem „Ich lass mich berieseln“-Prinzip vor die Glotze, sondern sucht sich zunehmend aktiv seine Inhalte zusammen — wo, wann und wie er will. Das begann mit TV-Serien, die wenige Monate nach ihrer Ausstrahlung auf DVD erhältlich sind bis hin zu neuen Diensten wie IP TV oder TV on demand.

Die Autorin schafft einen netten Rundumschlag, ausgehend von den DVD-Serien kommt sie sogar bis zu der langsam bröselnden „Gatekeeper“-Funktion der (öffentlich-rechtlichen) TV-Anstalten und greift den Begriff des „Egocasting“ auf (als Gegenpunkt zum Broadcasting).

Anders als beim traditionellen Rundfunk, so das Argument, bei dem der Konsument immer wieder auf Informationen oder Überzeugungen stößt, die sein eigenes Weltbild in Frage stellen, kann er sich in Zukunft sein (Lebens-)Programm so gestalten, dass er sich nur noch dem aussetzt, was er ohnehin schon glaubt oder schätzt.

Natürlich schiesst das meilenweit an der Realität vorbei, was auch später im Artikel von Weingarten relativiert wird. „Big Brother“, „Uups – die Pannenshow“ und „Deutschland sucht den Karaokestar“ stellen auch mein Weltbild in Frage, und ich gebe zu, dem will ich mich ums Verrecken nicht aussetzen. Die neue Technologie bietet mir zudem auch viel stärker die Möglichkeit über den Tellerrand des „Broadcasting“ hinauszuschauen — ich will es mal „Worldcasting“ nennen. Die ganzen Befürchtungen um das „Egocasting“ halte ich ehrlichgesagt für Schwachsinn. Die neuen Technologien werden zumindest in dieser Hinsicht an dem Medienkonsumverhalten der Nutzer nicht viel ändern. Wer bisher nur „Mutantenstadl“ oder die „RTL2 News“ geschaut hat, wird dies auch in Zukunft weiter tun. Wer auch bisher schon in den Programmzeitungen das Angebot von arte und 3sat nicht überblätterte, wird auch in Zukunft in den neuen Medien Ausschau nach interessanten Beiträgen halten.

Ich bin nicht mehr nur darauf angewiesen, was mir meine netten regionalen oder nationalen „Gatekeeper“ für mich aussuchen, sondern kann mich (zumindest in der Theorie) in der weltweiten Medienproduktion bedienen. Natürlich entfällt in diesem Moment auch die nützliche Filterfunktion des Gatekeepers — ich muss mich also nun selbst durch ein gigantisches Angebot wühlen. Das wird andere Dienste auf den Plan rufen — beispielsweise Websites, die den TV-Konsumenten der Zukunft mit Inhaltsangaben und Reviews zu iTunes-Sendungen versorgen, sozusagen globale Fernsehzeitungen (sicherlich wird man sowas auch mal am Kiosk kaufen können, so wie es Ende der 90er mal „Programmzeitschriften“ fürs Internet gab).

Natürlich wird dieser Paradigmenwechsel nicht jeden TV-Zuschauer betreffen. Ebenso die Generation der Konsumenten, die allabendlich um 20 Uhr die ARD einschalten und auch in den darauffolgenden Stunden so sparsam zappen, als würde jeder Druck auf einen Knopf der Fernbedienung 10 Euro kosten. Daher sehe ich auch die „Grundversorgungsposition“ der öffentlich-rechtlichen Programmanbieter mittelfristig nicht gefährdet. Auch wenn sich ein Großteil der zukünftigen Generationen ihren Medienkonsum aktiv selbst zusammenstellen werden, heisst das nicht, dass es alle tun.

Bald legaler Serien-Download in Deutschland

Donnerstag, 2. Februar, 2006

Die Pressemeldung von arvato und Warner zum geplanten Start der Film- und Seriendownloadbörse in2movies ging wohl schon durch so ziemlich alle Medien, daher erwähne ich das hier nun nur „nebenbei“. Ursprünglich wollte ich bei dieser Gelegenheit noch einen ausführlicheren Eintrag zu der Bertelsmann P2P-Plattform GNAB schreiben (weil ich mich mit dem System mal aus anderen Gründen beschäftigt hatte, Stichwort Semantic Web) — aber dazu fehlt mir dann doch im Moment die Zeit.

Dennoch ist es sehr vielversprechend, dass Deutschland hier mit großen Schritten den Rückstand zum Ausland aufholen will und das sogar mit recht innovativen Konzepten. Im Angebot des (laut Pressemeldung wohl zunächst nur deutschsprachigen Angebots) sollen Spielfilme wie „Batman Begins“ und „Harry Potter“, aber auch Serien wie „The O.C.“ eingeschlossen sein. Über die genaue Preisstruktur ist noch nicht viel bekannt, wie üblich wird das Zeug aber wohl gnadenlos überteuert, man spricht davon für den Videodownload den Preis einer DVD zu verlangen. Angesichts der Tatsache, dass ich als Nutzer GNAB aber Teile meiner Bandbreite für das Peer-to-Peer Prinzip zur Verfügung stelle und auch kein physikalisches Medium für das Geld erhalte, halte ich diese Preisvorstellung für recht gewagt. Aber erstmal abwarten: Im März soll der Dienst starten, und schon alleine aus Neugier werde ich wohl dann mal einen Testkauf wagen.

iTunes: Nun auch NBC

Dienstag, 6. Dezember, 2005

Ab sofort gibt es für US-Kunden auch NBC-Serien bei iTunes zum Download. Unter anderem „Law & Order“, „The Office“ und zukünftig auch Klassiker wie „Knight Rider“.

Mehr bei heise.

AOL will alte WB-Serien kostenlos streamen

Donnerstag, 17. November, 2005

Und ein weiteres Kapitel in der mittlerweile rasanten Entwicklung der TVonDemand-Historie: AOL hat diese Woche angekündigt, ab Januar 2006 in Kooperation mit Warner Brothers mehr als 100 alte TV-Serien online kostenlos zur Verfügung zu stellen.

Darunter sollen sich hierzulande eher unbekannte Shows aus den 70ern und 80ern wie „Kung Fu“ und „Welcome Back, Kotter“ (mit dem jungen John Travolta) finden, aber auch jüngere Serien wie „Falcon Crest“, „Lois & Clark: The New Adventures of Superman“ und „Babylon 5“ sollen in dem Angebot früher oder später eingestellt werden.

AOL verspricht über die neue „InTV“ genannte Plattform eine DVD-ähnliche Qualität. 300 von ingesamt über 800 Warner Brothers Serien seien bereits rechtlich für das Streamingangebot freigegeben worden, zunächst sollen aber nur 100 Serien verfügbar sein.

Doch die ganze Sache hat wie erwartet einige Haken:

  • Erstmal werden pro Serie nur 10 Episoden verfügbar sein (also wohl mehr ein Heissmacher auf mögliche kommende DVD-Releases)
  • das Brennen auf DVD o.ä., um sie am heimischen TV sehen zu können, wird nicht erlaubt sein
  • man wird automatisch Teilnehmer einer Filesharing-Plattform (was für Leute mit Traffic-Begrenzung ein Problem sein dürfte)
  • man kann sich die Episoden nur als Stream anschauen – jeglicher Download ist untersagt
  • Serien, die zur Zeit in den USA in Syndication laufen, werden wohl erst später in das Angebot aufgenommen
  • Die Streams werden durch Zwangswerbung finanziert, weiterspulen oder überspringen soll nicht möglich sein
  • Ob das Angebot auch ausserhalb der Staaten zur Verfügung stehen wird, muss bezweifelt werden.

Insgesamt also eher ein Schritt in die richtige Richtung als die Ankündigung einer idealen technischen Lösung. Falls das AOL/WB -Angebot erfolgreich und rentabel werden sollte, dürften wohl auch die anderen Studios früher oder später nachziehen und vielleicht auch kundenfreundlichere Modelle anbieten. Zum „Kurz-mal-Reinschauen“ ist InTV aber sicherlich erstmal nicht verkehrt — einem geschenkten Gaul…

TV on Demand via iTunes

Donnerstag, 13. Oktober, 2005

Nun ist es also wirklich soweit: Es gibt die ersten offiziellen und legalen TV-Serien Downloads. Für $1.99 können sich zukünftig US-Amerikaner die jeweils neueste Episode von „Lost“ und „Desperate Housewives“ einen Tag nach der Ausstrahlung von iTunes 6 herunterladen. Ohne Werbung. Parallel dazu hat Apple neue iPods vorgestellt, die für die Wiedergabe dieser Videos optimiert sind. Mit 30GB bzw. 60GB Festplatten halten die Video iPods deutlich mehr Platz bereit als die bisher verfügbaren Modelle. Ob allerdings das kleine Display wirklich zu einem sonderlich großartigen TV-Erlebnis führt, sei dahingestellt.

Weitere geplante ABC Shows sind: “That’s So Raven”, “Night Stalker” und “The Suite Life of Zack & Cody. Dass ausgerechnet Apples Steve Jobs und Disney sich so (wieder) zueinanderfinden, ist zumindest interessant :). Die beiden pflegen ja bisher eher ein unterkühltes Verhältnis.

Über Auflösung/Bitrate der Videos ist noch nichts bekannt, es handelt sich aber wohl um das H.264 Quicktime Format. Im europäischen iTunes Store werden die Videos nicht verfügbar sein.

Dank an mb.

 

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