Archiv des Jahres 2004


Ein Wunder: FOX bemüht sich um "Wonderfalls"

Mittwoch, 31. März, 2004

Ja, es geschehen noch Zeichen und Wunder (okay, das war das letzte Wortspiel, I promise): FOX hat bekanntgegeben, dass die zunächst nur als „Versuchsballon“ geplante Ausstrahlung von „Wonderfalls“ an diesem Donnerstag (statt dem „Friday Death Slot“) künftig zur Regel werden soll. „Wonderfalls“ erhält den 21 Uhr Slot nach „True Calling“ – ebenfalls nicht gerade mit herausragenden Quoten gesegnet. Abgesetzt wurde dafür die Reality Show „Straight“ – nach nur drei Wochen. Bleibt zu hoffen, dass „Wonderfalls“ auf dem neuen Sendeplatz in den letzten 10 Folgen nun noch genügend Zuschauer finden kann.

Wunderbare Jahre auf RTL

Montag, 29. März, 2004

Hatte ich gar nicht mitbekommen (oder ich hatte es schon wieder vergessen ;-)): Der Klassiker aller Teen-Serien „The Wonder Years“ läuft derzeit auf RTL. Freitags und Samstags morgens gegen 5 bzw 7 Uhr. Im Moment sind sie am Ende der zweiten Staffel.

FOX beginnt mit "full year programming"

Samstag, 27. März, 2004

Seit vielen Jahren war es ein festes Ritual im US-TV Business: Im Mai wird das neue Programm für den folgenden Herbst vorgestellt und große Teile der Werbezeiten im Voraus verkauft („upfront“). Zwischen Mai und September herrscht dementsprechend meist tote Hose auf dem Bildschirm – gefüllt mit endlosen Wiederholungen. Durchaus verständlich, denn die Einschaltquoten sind im Sommer allgemein etwa ein Viertel bis ein Drittel niedriger als im Winter, wenn das Wetter schlecht ist und es früh dunkel wird.

Es gab zwar immer mehr die Tendenz zur Nutzung der so genannten „Mid-Season“, also dem Start neuer Serien auch „mitten in der Saison“ – meist so gegen Januar/Februar. Diese Neustarts haben meist nur etwa 13 Episoden in der ersten Season und dürfen – bei Erfolg – dann mit einer „vollen“ Season (ca 22 Episoden) im darauffolgenden Herbst richtig durchstarten.

Vor allem das WB erkannte in den letzten Jahren aber auch die Bedeutung der Sommermonate und versuchte zunehmend Serienprojekte auch in den Sommermonaten zu starten – bekanntestes Beispiel war die von Coca-Cola gesponserte „Dawson’s Creek“ Spin Off „Young Americans“, die im Sommer 2000 allerdings nur ein mäßiger Quotenerfolg war.

Einen Schritt weiter geht nun FOX – sie werden in diesem Jahr erstmalig komplett auf die Trennung in „Fall Season“ und „Midseason“ verzichten. Stattdessen beginnt die neue „Season“ bereits im Juni, gefolgt von einem weiteren „Schwung“ neuer Shows in den traditionellen „Sweeps“-Monaten („Sweeps“ = Zeitraum, in denen die Werbepreise festgelegt werden – je höher die Quoten, desto höher die Kosten für einen Werbespot) November und schließlich Februar 2005. Begonnen wurde mit diesem Schema bereits durch den Start von neuen Serien wie „Wonderfalls“ im März dieses Jahres.

In der Folge werden auch die bisher eher belanglosen July-Sweeps höhere Bedeutung erlangen. Überhaupt konzentrieren sich die Networks zunehmend auf die Sweeps-Monate, das WB strahlt neue Folgen seiner Top-Serien mittlerweile fast nur noch in diesen Zeiträumen aus, was bis zu 8-wöchigen Unterbrechungen in den Staffeln führt. Defacto sind somit schon „Mini-Seasons“ in den Seasons erzeugt worden. Zunehmend wird auch die Spannungskurve in Serien an den Ausstrahlungstermin angepasst – Episoden, die am Ende einer Sweeps-Periode ausgestrahlt werden, bilden meist den Höhepunkt eines mehrwöchigen Story-Arc. In Deutschland kennt man solche „Sweeps“-Zeiträume nicht, hier werden Preise kontinuierlich an die Quoten und die Buchungsauslastung angepasst. Auch in den USA gab es immer wieder Anstrengungen, die historischen „Sweeps“ aufzugeben, diese Versuche scheiterten jedoch am Widerstand von Networks und Werbezeitvermarktern.

Insgesamt soll auch die traditionelle Länge einer Serienstaffel mit bisher etwa 22 Episoden weiter aufgeweicht werden. Staffeln mit 15 Episoden oder 30 Episoden sollen in Zukunft ebenfalls vermehrt zur Normalität gehören.

Auch andere Networks, insbesondere ABC, haben bereits angekündigt, mittelfristig auch auf das so genannte „round year scheduling“ umzusteigen.

Doch offensichtlich ist FOX mit dem Start teurer Serienproduktionen im Sommer noch recht vorsichtig. Zunächst ist nur eine neue (Reality-) Serie für den Sommer geplant („The Casino“), der Rest soll erstmal mit bisher unausgestrahlen Episoden („Boston Public“, „Still Life“, „Wonderfalls“) gefüllt werden.

Offizielle „Renewals“ bestehender Serien hat FOX nur für „King of the Hill“, „The Simpsons“ und „That ’70s Show“ bekanntgegeben, futoncritc berichtet jedoch, dass „American Idol“, „The Bernie Mac Show“, „24“ und „The O.C.“ ebenfalls so gut wie sicher in eine weitere Staffel gehen werden.

Review: Wonderfalls

Mittwoch, 17. März, 2004

Fast schon wie befürchtet war die Serien Premiere von „Wonderfalls“ richtig gut, eine Art Cross-Over aus „Joan of Arcadia“ und „Dead Like Me“ – aber dennoch mit einer deutlichen eigenen Note. Zwar kann man von einer Pilot-Episode noch nicht viel über die Qualität der „alltäglichen“ Episoden sagen — aber die Aussichten sind vielversprechend.

Kurz zum Inhalt: Jaye ist Mitte Zwanzig, hat zwar einen College-Abschluss, aber nichts aus ihrem Leben gemacht. wonderfalls Sie lebt in einem ausrangierten Wohnwagen, hat einen drögen Job als Mitarbeiterin in einem Souvenir-Job in der Nähe der Niagra Falls und muss sich seit neuestem sogar von ihrem gerade mal 18jährigen Vorgesetzten zurechtweisen lassen. Dazu eine herrlich kaputtes Familienumfeld und auch ansonsten war das Schicksal in der Vergangenheit nicht gerade freundlich zu Jaye. Doch eines Tages beginnt ein kleiner, maschinell gefertigter Souvenir-Löwe aus Wachs mit ihr zu sprechen. Keine langen, breiten Ansprachen – simple Anweisungen, die Jaye zunächst ignoriert. Als jedoch der Wachs-Löwe aus Trotz mit Singen beginnt („Hello my honey, hello my baby…“ – eine wahrhaft köstliche Szene) gibt Jaye genervt nach und löst eine Kette von Ereignissen aus, die ihr eigenes und das Leben einiger anderer Menschen verändert. Das ist aber nicht unbedingt förderlich für ihr eigenes Seelenheil, denn verständlicherweise beginnt sie an ihrer Zurechnungsfähigkeit zu zweifeln. Ein vom Rest der Familie verordneter Psychiater-Besuch führt aber nur zu einer noch schrägeren Begegnung mit sprechenden Gegenständen…

Meine Meinung: Diese Serie ist zu gut für FOX und vor allem für diesen Sendeplatz. Ein exzellentes und hochamüsantes Script mit sehr guter und abwechslungsreicher Kameraarbeit, einer guten Hauptdarstellerin und kleinen, aber feinen Special Effects machen die Show zu einem Highlight der ausklingenden TV-Season. Das ist nicht nur eine weitere x-beliebige „junge-Frau-findet-sich-in-übernatürlicher-Szenerie-wieder“-Show – überraschende Wendungen in der Story sowie die köstlichen Szenen mit schrägen Aussagen von sprechenden Spielzeugen heben die Show vom Rest ab. Wem „Dead Like Me“ wegen des Sarkasmus gefällt, der wird auch hier seine Freude haben (Bryan Fuller, der „Dead Like Me“ mitentwickelte, sich aber während Season 1 von der Show trennte, ist Co-Produzent von „Wonderfalls“).

Die Aussichten: Bewölkt, 12°. Just kidding. Nah, die Quoten am Freitag waren fürchterlich: Selbst „Firefly“ und „John Doe“ (die letzten beiden Totgeburten auf diesem Sendeplatz) hatten bessere Ratings. Immerhin wird FOX die Pilot-Episode am Donnerstag wiederholen. FOX wird wohl auch alle 13 Folgen der ersten Staffel ausstrahlen. Ob aber jemals eine zweite Staffel in Produktion geht, wage ich zu bezweifeln.

Boston Public: Die Schule schliesst ihre Tore

Mittwoch, 17. März, 2004

Ich hatte es letzte Woche ja schon angedeutet: Auch die letzte verbliebene DEK-Show ist nun eingestellt worden. Auch wenn FOX (wie der Futoncritic berichtet) davon offiziell noch nichts wissen will, so wurden mittlerweile schon die Sets zerstört und die Darsteller aus ihren Verträgen entlassen. Damit schliesst sich nach „Chapter 81“ (15. Folge der 4. Staffel) das Kapitel „Boston Public“ – ohne bisher in Deutschland ausgestrahlt worden zu sein (VOX wollte die Serie mal zeigen). Wann die zwei letzten Episoden von „Boston Public“ auf FOX ausgestrahlt werden, ist noch ungewiss.

Was von der "Full Hour" übrig blieb…

Freitag, 12. März, 2004

39 Minuten und ein paar Sekunden. Das ist in zunehmenden Maße die effektive Netto-Laufzeit einer durchschnittlichen Drama-Serie in den USA. Mit den „Previouslies“ (also Rückblicke auf vorangegangene Episoden) kommt man vielleicht auch mal auf 41 Minuten – die vor ein zwei Jahren noch üblichen 42 Minuten Handlung werden für diese so genannten „Full Hour“ Serien immer seltener erreicht (Analog gilt das auch für Sitcoms, die sich immer näher an die 20 Minuten Schallmauer herantasten). Mit dem Durchbrechen der 40-Minuten Marke hat damit ein Trend vorerst seinen traurigen Höhepunkt gefunden, der eigentlich vor allem in den letzten 10 Jahren stattfand. Bis in die 70er Jahre hatten TV-Produktionen in den USA eine Laufzeit von 51 Minuten, danach begann der Wert langsam zu schrumpfen. Seit Mitte der 90er Jahre reduzierte sich die Laufzeit jedoch in großen Schritten – noch 1994 hatten „Full Hour“ Serien eine Laufzeit von 48 Minuten.

Hinzu kommt für Europäer dabei der so genannte „PAL Speedup“, der durch den Transfer von neueren US-Serien, die heutzutage überwiegend auf Film-Material gedreht werden (24 Bilder pro Sekunde, z. Bsp. 35 mm Panavision) auf europäische Sendenormen (PAL, 25 Bilder/s) verursacht wird – er macht in der Praxis etwa 4 Prozent aus. Eine 39 minütige Episode wird durch diese Beschleunigung auf etwas unter 38 Minuten verkürzt. (Das ganze ist in Wahrheit allerdings noch eine ganze Ecke komplizierter, wer sich tiefer mit der Materie beschäftigen will und sich wundert, warum im US-TV (NTSC, 30 Bilder/s) die Serien kein „Speedup“ erfahren, kann sich ja mal mit den Stichwörtern „3:2 pulldown“, „Blending“ und „Interlacing“ vertrauensvoll an Google wenden).

In Deutschland hat man damit nämlich so oder so ein Problem. Paragraph 45 des Rundfunkstaatsvertrag (ja, auch wenn es ein „Staatsvertrag“ ist, gilt er auch für die Privaten) gestattet nur 12 Minuten Werbung pro Stunde (20% pro Stunde). Man kann zwar durch Eigenwerbung diese Lücke von 9 Minuten etwas füllen, aber knapp wird es dennoch, vor allem wenn nicht genügend Buchungen für einen Werbeblock vorliegen. Dann muss der Sender das Material etwas „strecken“, also ein paar Prozent langsamer spielen oder/und nach dem Werbeblock nochmal zurückspulen. Die einfachere Methode, den jeweiligen Abspann auch komplett zu zeigen, kommt auf werbefinanzierten Sendern allerdings scheinbar nicht in Frage…

In den USA ergreifen die Sender erste Maßnahmen, um die „Zuschauerabwanderung“ während der zahlreichen Werbeblöcken pro Episode zu stoppen. So werden in einigen Serien in der Halbzeit einer Episode erneut „Mini-Previouslies“ eingefügt, die dem vergesslichen Zuschauer nochmal die bisherige Handlung der Episode in Kurzform vorführen – was die Netto-Laufzeit aber nochmals reduziert…

Die lobenswerte Ausnahme bleiben damit (erwartungsgemäß) die Eigenproduktionen der US-PayTV Stationen HBO und Showtime. Produktionen wie „Sopranos“, „Carnivale“ und „Six Feet Under“ haben „echtes“ Full-Hour Format: 57 Minuten und mehr sind durchaus gängig. Das bietet natürlich auch ganz andere Möglichkeiten für die Story-Entwicklung innerhalb einer Episode. Sobald aber ein deutscher Free-TV-Sender ein solches 60-Minuten-Format in sein Werbeblockschema pressen will, wird’s wieder kompliziert. Daher darf man gespannt darauf warten, was VOX im Herbst mit „Six Feet Under“ anstellt. Werbetechnisch am sinnvollsten ist die Ausstrahlung im Doppelpack: Zwei solcher Episoden haben Spielfilm-Laufzeit und passen somit problemlos in die Werbeschemata.

Practice: Die Kanzlei schliesst ihre Tore

Mittwoch, 10. März, 2004

Wie der Futoncritic berichtet , wird ABC die Serie „The Practice“ nach der aktuellen 8. Staffel beenden. Damit hat die Serie, die zu Beginn dieser letzten Staffel fast den kompletten Hauptdarsteller-Stab ausgewechselt hat, den großen Darsteller-Aderlass wohl doch nicht überlebt. Der Quoten-Rückgang war nicht so stark (-16%) wie nach einer solchen Maßnahme zu befürchten ist, es standen vor ein paar Wochen sogar die Zeichen auf Verlängerung in eine neunte Staffel. Die wird es indirekt aber trotzdem geben; in einer Spin-Off soll „Practice“ Co-Star James Spader in einer neuen Kanzlei arbeiten – dieser Storyarc wird auch bereits in der aktuellen Staffel von „Practice“ vorbereitet. Ob der Chef dieser Kanzlei dann auch wie bereits in dem aktuellen „Practice“-Storyarc von William Shatner dargestellt wird, ist unklar.

Nach dem Ende von „The Practice“ ist „Boston Public“ damit eigentlich die letzte David E. Kelley (DEK) Serie auf den US-Bildschirmen – und in der Serie hat er mittlerweile auch schon weitesgehend alle Zügel an Jason Katims („Roswell“) abgegeben. Dort deuten jedoch auch alle Zeichen darauf hin, dass sie noch vor Ende der aktuellen Staffel vom Bildschirm verschwindet – nur 15 Episoden wurden für diese letzte Staffel bisher produziert, die Show ist nun in „Hiatus“, was in der Praxis bedeutet: „So gut wie abgesetzt“.

P.S: Am Freitag startet „Wonderfalls“ auf FOX – im „Friday Night Death Slot“ (von „Boston Public“ — so schliesst sich der Kreis). Das Programmumfeld ist so mies, dass ich eigentlich gleich auch schon mal den Blog-Eintrag für die Absetzung der Show vorschreiben kann — und ausgehend von dem, was ich bisher so von der Show gesehen habe, auch gleich auf meine „Cancelled Too Early“-Liste 🙁 . Immerhin hat FOX ein nettes Musikvideo zur Show produzieren lassen – von XTC-Leadsinger Andy Partridge — mit dem „tollen“ Titel „I Wonder Why the Wonderfalls“ und naja… „günstigen“ Editingeffekten. Gibt’s auf der offiziellen FOX Site.

Firefly: "Serenity" in 2005!

Donnerstag, 4. März, 2004

http://www.thefutoncritic.com/ bestätigte gestern die Gerüchte, die bereits seit zwei Wochen in Fankreisen umherschwirrten: Universal Pictures hat offiziell der Produktion von „Serenity“ grünes Licht gegeben. Der Film, der 2005 in die US-Kinos kommen soll, basiert auf der nach nur 19 Episoden abgesetzten FOX-Serie „Firefly“ von Joss Whedon. Mit einem Produktionsvolumen im achtstelligen US-Dollar Bereich wird der Spielfilm nach Aussage der Produzenten „epischer“ und „größer“ als die Serie werden – und obwohl alle Hauptdarsteller auch für den Spielfilm verpflichtet werden konnten, soll der Spielfilm möglichst unabhängig von der Handlung der Serie aufgebaut sein. Daher wurde als Titel des Spielfilms auch nicht „Firefly“ gewählt.

TiVo im Eigenbau

Montag, 1. März, 2004

An diesem Wochenende hatte er seine erste große erfolgreiche „Belastungsprobe“: Mein neuer digitaler Videorecorder. In den USA gibt es ja bereits seit Jahren internetgesteuerte Festplattenrecorder, die u.a. unter der Bezeichnung „TiVo“ ähnlich wie „Google“ in den alltäglichen Sprachgebrauch der Amerikaner aufgenommen wurden.

In Deutschland gibt es solche kommerzielle Allround-Lösungen bisher nur in Ansätzen – tvtv.de tut sich hier hervor in Kooperationen mit Hardwareherstellern, aber billig sind die Lösungen alle nicht. Geschweige denn maßgeschneidert auf die Ansprüche eines einzelnen Nutzers. Und wie will man mal eine größere Festplatte einbauen?

Was liegt also näher als sich so ein Teil selbst zusammenzubauen. Ein simpler PC mit Festplatten im 100 GB Bereich, eine Satelliten- (oder Kabel- oder digitale terrestrische) TV-Karte für den PCI-Slot und eine Linux-Distribution sind alles, was man für den Anfang braucht – und natürlich VDR, das hervorragende (kostenlose) Linux-Softwarepaket von Klaus Schmidinger, das den PC zu einem perfekten digitalen Videorecorder macht. Ich plane schon länger den Aufbau eines solchen VDR-Rechners, aber bisher hat immer die Zeit gefehlt.

Nun ist das Hard- und Software-Grundgerüst endlich fertig und schon nach wenigen Tagen möchte ich das System nicht mehr missen. Dutzende Killerapplikationen machen das VDR-System zum besten Freund eines „Couchpotatos“. Das Telefon klingelt? Kein Problem, „Pause“-Taste gedrückt und das Live-Bild stoppt. Nach dem Gespräch drückt man einfach auf „Weiter“ und die Sendung wird zeitversetzt wiedergegeben. Ideal, um bspw. „ER“ erst ab 20:30 Uhr und werbefrei zu gucken, denn die Werbepausen überspult man dann einfach bei der zeitversetzten Wiedergabe. Oder warum nicht Pro7 und Sat.1 aufzeichnen und gleichzeitig ARD schauen? Kein Problem (mit zwei DVB-Karten). Die Lieblingsserie kommt irgendwann täglich mittags um 12 und man vergisst abends immer ein neues Tape in den VCR zu legen bzw. vorzuspulen? Auch kein Problem mehr: Man programmiert einen Timer, der jeden Tag um 12 Uhr aufnimmt, die Videodatei automatisch sauber mit Serienname und Episodentitel sowie Episodenbeschreibung abspeichert und katalogisiert. Oder man ruft mit dem Browser ein Admin-Interface des VDR auf und programmiert einen „Auto-Timer“: Jede Sendung, in der Schauspieler xy in der Programmbeschreibung erwähnt wird, soll VDR einfach mal aufzeichnen. 6 Stunden Oscar-Special in verlustfreier Qualität aufzeichnen? Kein Problem, wenn die Festplatte groß genug ist (die Oscar-Übertragung brauchte knapp 10G).

Dazu noch weitere Funktionen wie das Abspielen von Divx, DVD, VCD und MP3, E-Mail-Lesen und Websurfen über den TV, Streamen des TV-Signals in ein LAN, Timerprogrammierung über tvtv.de, Anzeige der Nummer eines Anrufers auf dem TV-Schirm, Videotext, Dolby Digital Ouput, MHP, Screenshot Funktion, RGB-Output (Hardware-Erweiterung notwendig) und vieles mehr. Falls wirklich mal was klemmt, findet man Ideen und Hilfe bei der großen VDR-Anhängerschaft, auch die Computerzeitschrift c’t unterstützt das VDR-Projekt. Nur ein Problem habe ich jetzt: Wo motte ich jetzt meine riesige Sammlung von bis zu 15 Jahre alten VHS-Tapes ein? 😉 Achja, Bier und Chips holt er leider auch noch nicht…

Noch ein paar technische Daten für diejenigen, die es interessiert: Mein System sieht derzeit folgendermassen aus: Athlon XP1600 auf AsRock K7s8x mit 128 MB DDR-RAM, 2x Hauppauge DVB-s „Nexus“, 200 GB Festplattenplatz auf LVM mit XFS bzw ext3, Matrox Mystique 4MB Grafikkarte, SoundBlaster 5.1 Live, Linux Debian 3 „Woody“ stable (demnächst Wechsel zu „testing“), VDR 1.2.6.

Doppelseitige DVDs

Mittwoch, 18. Februar, 2004

Schön, die 8 Episoden der ersten Staffel von „Northern Exposure“ erscheinen im Mai als R1 auf DVD (auch mit einigen Extras und wirklich sehenswerter und kurioser „Parka“-Verpackung im Unterschied zu den eher profanen R2 und R4-Releases) – allerdings auf zwei DVD-14 Scheiben, also doppelseitig. Mit Verlaub, aber warum bloß doppelseitig? Wenn schon „Special Edition“, dann kann man ruhig auch ein paar vernünftige Datenträger springen lassen. Die doppelseitigen sind ja ein Krux. Irgendwie landet doch ja immer mal ein Fingerabdruck auf der Disk.

 

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