VCR programmieren!
Freitag, 16. September, 2005So/Mo, 18.09.
02:00 – 04:45 —- Pro7 —- Emmy Awards 2005 – LIVE
So/Mo, 18.09.
02:00 – 04:45 —- Pro7 —- Emmy Awards 2005 – LIVE
Die US TV Season 2005/06 wird eine Marathonsitzung für SciFi/Mystery-Fans. Einerseits die etablierten Genre-Vertreter wie „Lost“, „Medium“, „Battlestar Galactica“, „The 4400“, „Dead Zone“ und dazu dann noch ein ganzes Bouquet an neuen SciFi Shows: „Invasion“, „Surface“, „Threshold“, „Supernatural“, „Night Stalker“ und „Ghost Whisperer“ dürften im ersten Jahr der Post-„Star Trek“-Zeitrechnung für eine gewisse Übersättigung sorgen.
Der Trend geht aber weg von interstellaren, futuristischen Spaceoperas hin zu Mystery-Serien, die im Hier und Jetzt spielen — kein Wunder, sind sie ja auch viel günstiger zu produzieren.
„Supernatural“ und „Ghost Whisperer“ habe ich ja schon „abgehandelt“ — „Night Stalker“ ist wiederum ein Revival einer Serie aus den 70ern, sozusagen der Großvater von „X-Files“. „Stalker“ handelt von einem Team von Reportern, die mysteriösen Ereignissen in L.A. auf der Spur sind. Handwerklich ist die Show sauber gemacht, ein würdiger X-Files Nachfolger. Wirklich neues bietet die Serie aber nicht.
Nun hin zum Dreigestirn „Invasion“, „Surface“, „Threshold“ — die Antwort der Networks auf den durchschlagenden Erfolg von „Lost“. Alle Serien haben eins gemein: Die Aliens kommen uns besuchen. Alle Shows klingen auf den ersten Blick ziemlich ähnlich, und das sind sie auch. Mal mehr oder weniger unfällig, mal sind es Regierungsstellen, mal Wissenschaftler, mal einfache Leute, die die Ankuft von „E.T.“ mitbekommen und erforschen. Doch es gibt weitere Unterschiede.
„Invasion“ steht nach der Hurrikan-Katastrophe der letzten Wochen allerdings bereits unter einem schlechten Stern. ABC hat jegliche Promotion für die Show gestoppt, da in den ersten Episoden ein Hurrikan im Vordergrund steht, der die Küste Floridas heimsucht. Der Sturm wurde in diesem Fall jedoch von ausserirdischen Wesen verursacht, die just zu der Zeit auf der Erde (oder besser ins Meer) niederregnen. Danach beginnen sie langsam auf unbekannte Weise die Herrschaft über einzelne Menschen zu übernehmen. Die Betonung liegt hier auf „langsam“, denn im Bezug auf das Hauptthema der Serie passiert wirklich erstaunlich wenig in der Pilotepisode. Zunächst muss der Zuschauer in das komplexe Beziehungschema der Hauptcharaktere eingeführt werden (ein Durcheinander aus Ex-Frau, neuen Liebhabern, Kindern aus erster Ehe, unzuverlässigem Bruder etc) und dann steht die Naturkatastrophe und ihre Folgen im Vordergrund. Und hier herrscht nervige Hektik und Geschrei vor zusammen mit der unvermeidlichen Tochter, die trotz aller Warnungen mittem im Sturm mal in den Wald läuft… Die Aliens sind eher Beiwerk, umgeben von zahlreichen vagen Andeutungen, Mysterien und sonstigen „X-Files“-würdigen Seltsamkeiten. Um es vorweg zu nehmen, dies hat die Show mit „Surface“ und „Threshold“ gemein: Der Storyarc, der üblicherweise locker in einem 100-minütigen Spielfilm über die Bühne gebracht wird, muss über eine 1000-minütige Serienstaffel gestreckt werden. Da kann man nicht gleich die Katze aus dem Sack lassen. Man muss den Zuschauer heiss machen aber gleichzeitig genügend „Enthüllungen“ für die Sweeps aufheben. Während die „Lost“-Macher also angeblich ihre Lektion gelernt haben und in Staffel 2 etwas mehr auf Gas treten, geht es bei „Invasion“ wieder zäher zu. Vom technischen Standpunkt ist die Pilotepisode nicht zu beanstanden: Regisseur Thomas Schlamme („West Wing“) tut was er kann.
NBCs Hoffnung „Surface“ hiess mal „Fathom“. Hier ist das Thema „Alien“ zunächst nicht so sehr prominent, erstmal handelt es sich „nur“ um ein sehr großes Tier, das im Meer lebt und die Forschergemeinde in Aufruhr versetzt. Allen voran die Biologin Daughtery Carstarphen (Lake Bell), die bei einer Tieftauch-Mission von dem Wesen in Angst und Schrecken versetzt wird. Kurze Zeit später schreitet eine geheime Militärgruppe ein und unterbindet erstmal jegliche weitere Forschung. Dann ist da noch ein Freizeittaucher, dessen Freund urplötzlich von dem mysteriösen Seeungeheuer fortgerissen wird und als vermisst gilt. Und schließlich der obligatorische kleine Junge, der die Rolle von Drew Barrymore aus „E.T.“ übernehmen darf: Er findet im Meer ein seltsames schleimiges Ei und wirft es in das heimische Aquarium… Klar ist, dass sich die Wege all dieser Protagonisten irgendwo treffen werden.
Im Vergleich zu „Invasion“ geht es bei „Surface“ zumindest mal ein gutes Stückchen schneller voran. Auch der Gänsehaut/Creepyness-Faktor ist hier deutlich höher. Dennoch lässt sich auch hier der Eindruck nicht abschütteln, dass es sich um ein auf Serienlänge gezogenes Spielfilm-Konzept handelt.
„Threshold“ schliesslich ist die CBS-Variante des diesjährigen Mystery-Booms und hier treten die Aliens schon etwas aggressiver auf. Ein Frachtschiff und seine Besatzung wird von einem ausserirdischen Raumschiff (ein seltsames, scheinbar aus Eiskristallen bestehendes „Etwas“) heimgesucht, worauf sich einige Besatzungsmitglieder gegenseitig umbringen, seltsame Verformungen erleiden und/oder spurlos verschwinden. Das Militär schickt prompt eine schnell zusammengebastelte Elitegruppe aus Spezialisten an den Ort des Geschehens. Und diese Spezialgruppe scheint wie aus einem Comicbuch entsprungen. Da ist der Geek („Felicitys“ Robert Patrick Benedict), der kleinwüchsige Lebemann (Peter Dinklage) und der uninteressierte Wissenschaftler („Data“ Brent Spiner). Geleitet wird das Team von der sexy Carla Gugino („Sin City“), die Spezialistin für Alieninvasionen.
Es ist schon erschreckend, wie sehr die Charaktere überzeichnet sind und den einschlägigen SciFi-Klischee-Handbüchern entsprungen scheinen. Immerhin legt die Show von Anfang an ein nettes Tempo vor, bietet einige „creepy“ Szenen und eine Hommage an „Contact“ (die mir aber ehrlichgesagt wirklich gut gefallen hat und durchaus Gänsehaut-Potential hat). Brent Spiner muss eine obligatorische „Star Trek“ Anspielung hinnehmen und dürfte sich in dem Technobabble von „Threshold“ wieder wie zu Hause fühlen. Da verändern Aliens unsere DNA durch Audiosignale und erzeugen seltsame Muster auf Radarbildschirmen, in Stahlwänden und auch Küchenschaben tanzen in Symmetrie wie sie es seit „Joe’s Apartment“ nicht mehr getan haben. Aber wie schon in den beiden anderen Shows gilt auch hier: Alles schon mal dagewesen.
Fazit: Alle drei neuen Shows sind passable SciFi-Unterhaltung. Leider wagt keine dieser Shows mal einen ungewöhnlichen Pfad wie im letzten Jahr „Lost“ zu beschreiten. Es sind im Grunde die üblichen „ausserirdische Macht kommt uns besuchen und wir sind als Menschheit gar nicht darauf vorbereitet“-Geschichten, wie man sie bisher vor allem im Kino oder SciFi-TV-Movies sah. Die Serien erzählen dann die einzelnen Geschichten von den Menschen, die gegen die Aliens kämpfen bzw. sie erforschen. Big Deal. Alle Serien spielen mit dem Mystery-Element, mit dem Unwissen der Zuschauer. Die unbekannten Wesen werden dies wohl auch lange bleiben: nämlich unbekannt.
Man kann nur schwer eine Empfehlung für oder gegen einzelne SciFi-Shows der neuen Season aussprechen. Alle drei Shows sind eine Art „X-Files“/“Contact“/“Evolution“-Spielfilm in Serienform. Ich habe jetzt schon Probleme, die drei Shows auseinander zu halten und sie wirken in dieser Häufung eher anstrengend. SciFi Fans kennen diese Formate und auch die Inhalte und Charaktere sicherlich schon zur Genüge, was aber einen SciFi-Geek sicherlich nicht vom Einschalten abhalten kann. It’s the „X-Files“-Boom all over again. Grundsätzlich abstossend sind keine dieser Serien, erst „in the long run“ wird sich zeigen, wie die Shows sich in ihren allwöchentlichen Storyarcs weiterbewegen.
Zuschauer, deren Interessen weniger bei SciFi&Mystery liegen und schon „X-Files“ nicht mochten, werden an diesen Shows sicherlich ebenfalls keine große Freude finden. Auf der anderen Seite geht auch keiner der Shows einen solch exzentrischen Weg wie „Lost“ und ist daher vielleicht auch eher für Otto-Normalzuschauer geeignet. Das Prozedurale wird sicherlich ebenfalls stärker im Vordergrund stehen (insbesondere bei „Threshold“ und „Surface“). Ich gehe mal davon aus, dass alle drei Shows zumindest den Winter überstehen werden, aber weiter würde ich keine Voraussage treffen wollen. „Invasion“ kommt durch die unangenehme Parallele zu aktuellen Ereignissen schon zu Beginn in eine Schieflage.
Insgesamt sticht keine dieser Serien deutlich aus dem Programmangebot der Networks hervor. Nach der Kategorie der „just-another-cop-show“ haben wir nun das Genre der „just-another-mystery-show“.
In einem ausführlichen Interview mit CBS Chairman Les(lie) Moonves gibt der Senderchef in der New York Times einige Einblicke hinter seine Programmentscheidungen der letzten 10 Jahre. Er führte CBS, das 1994 fast schon als quotentot galt zum einsamen Marktführer. Aufschlussreich sind vor allem ein paar Grundregeln, nach denen Moonves bei der Auswahl neuer Produktionen verfährt.
Mit „Americans do not like dark“ begründet er beispielsweise die Absetzung von „Joan of Arcadia“:
The show was about a teenager who receives directives and advice straight from God. “In the beginning, it was a fresh idea and uplifting, and the plot lines were engaging,“ Moonves said, sounding a little sad and frustrated. “But the show got too dark. I understand why creative people like dark, but American audiences don’t like dark. They like story. They do not respond to nervous breakdowns and unhappy episodes that lead nowhere. They like their characters to be a part of the action. They like strength, not weakness, a chance to work out any dilemma. This is a country built on optimism.“
For instance, despite winning the Emmy for best comedy of 2004, Fox’s “Arrested Development“ has never garnered much of an audience. The show is odd and hilarious but full of cold, manipulative characters. “It’s too dark,“ Mooves said, repeating his mantra.
In his shows, he likes the men alpha and handsome and the women smart and beautiful, and he wants little personal complexity: happy endings are imperative.
Er rückt auch mit ein paar Hintergründen zu den Hitshows von CBS ‚raus: Niemand hatte demanch damit gerechnet, dass CSI ein großer Hit werden würde, eigentlich war „The Fugitive“ die großer Hoffnung im Jahre 2001.
Zu „Everbody Loves Raymond“:
“Ray Romano was a 38-year-old stand-up comedian who was fired by ‚News Radio‘ when he was the fifth lead. The pilot for ‚Raymond‘ turned out well, but I wasn’t expecting it to become one of the most successful sitcoms of all time.“
“Is ‚Joey‘ really going to open Thursday nights for NBC?“ he asked at one point. “That’s a dream come true. I love the smell of napalm in the morning.“
Andere „Weisheiten“ sind:
– „Most of your big hits come out of nowhere.“
– “No ‚ings‘ in the title, they rarely work.“
– “procedural dramas always seem to work. When we have too many, the audience will tell me.“
In Artikel für Entertainment Weekly hat sich Stephen King an die Produzenten und Autoren von „Lost“ gewandt und sie dazu aufgefordert, die Serie zu beenden, solange sie noch auf ihrem Höhepunkt ist.
The hard part will be telling ABC that Lost is going to conclude with season 3 or season 4, while the audience is still crazy about the show. ABC parent Disney, of course, will scream bloody murder.
[..]
None of that changes the basic facts: When a meal is perfectly cooked, it’s time to take it out of the oven. And when a story is perfectly told, it’s time to fade to black.
Unterdessen sind schon die üblichen Gerüchte über einen möglichen Kinofilm aufgetaucht.
Normalerweise weiss ich nach den 40 Minuten einer Pilot-Episode recht deutlich, ob das eine „Thumbs Up“ oder „Thumbs Down“ Show ist. Die „Diaries“ hinterlassen jedoch einen zwiespältigen Eindruck. Irgendwo versteckt sich in dieser Mischung aus „Felicity“ und „Melrose Place“ eine gute Show, aber sie ist tief begraben unter unter einem aufdringlichen, pseudo-provokativem Konzept. (LOL, ich seh gerade, der futoncritic hat die gleiche Versteckt/Begraben Formulierung benutzt)
Im Mittelpunkt der „Bedford Diaries“ stehen die Teilnehmer eines beliebten Kurses an der fiktiven Bedford Universität in New York. Der Kurs „Human Behavior and Sexuality“ wird alljährlich nur für wenige auserwählte Studenten angeboten. Dabei werden die Kursteilnehmer mit Videokameras ausgestattet und sollen in Videotagebüchern über ihr Sexualleben reflektieren. Der etwas exzentrische Professor Macklin baut in dem Seminar auf ungewöhnliche didaktische Methoden — mit der Realität an US Colleges hat sowas wohl eher weniger gemein, aber so stellen sich wohl alle High-School-Abgänger das College-Leben in ihren Träumen vor.
Die 12 Studenten in dem Kurs sind ähnlich dem „The Breakfast Club“-Prinzip vollkommen unterschiedliche Charaktere: Unter anderem gibt es die Schöne, die Kluge, der arrogante Reiche, der „Nice Guy“, die Schlampe, die Jungfrau, die Selbstmordkandidatin und der Typ aus einfachen Verhältnissen. Nun wirft man die alle zusammen und lässt sie aufeinander los — immer unter dem Thema „Sex“. So werden Dramen gemacht.
Wer bis hierher einen eher unzufriedenen Unterton in meinen Beschreibungen ausgemacht hat, der hat nicht ganz unrecht. Das Grundprinzip, das Fundament der Show stinkt. Schon nach den ersten fünf Minuten hat man als Zuschauer erst mal genug von dem Begriff „Sex“. Nicht weil irgendein imaginärer „Züchtigkeits-Alarm“ auf etwaige freizügige Sex-Szenen anspringen würde (es gibt keine), nein, es ist die ausschliessliche Fokussierung der Show auf das Thema Sex, die sich unglaublich schnell abnutzt. Doch es gibt kein Erbarmen, man wird weiterhin mit selbst-analytischem Sex-Talk eingedeckt. Warum müssen sich die Charaktere so über das Thema „Sex“ definieren?
Aber es gibt auch einiges, das mich daran hindert, diesen Eintrag zu einem kompletten Verriss werden zu lassen. Es sind viele kleine Szenen, die ganzen B-Stories, die verblüffend guten Jung-Schauspieler und der Aufbau der Charaktere und ihre Beziehungen untereinander, die mich aufhorchen liessen. Autor Tom Fontana zeichnete bereits für „Homicide: Life on the Street“, „Oz“ und „The Jury“ verantwortlich und dessen Qualität blitzt auch immer wieder in den Subplots durch. In den Nebenschauplätzen liegen dann auch die Stärken des Drehbuchs, weil es interessante Charaktere aufzeigt. Hie und da schiesst die Show in die Seichtigkeit (v.a. bei den Video-Tagebüchern) oder in die sinnleere Lächerlichkeit (die „historische“ Demo am Schluss). Penn Badgley („The Mountain“), Ernest Waddell („As the World Turns“) sowie die Neuentdeckungen Victoria Cartagena und Corri English liefern sehr gute Leistungen ab und holen einiges aus den Charakteren heraus – im Grunde machen vor allem die Schauspieler Lust auf mehr. Milo Ventimiglia, der im Prinzip den gleichen Charakter wie in „Gilmore Girls“ spielt, ist wie üblich gewöhnungsbedürftig, fügt sich aber ganz gut in das Ensemble ein.
Die Show hat also Potential, aber bitte jenseits dieses Sex-Seminars. So ein Seminar wäre vielleicht ein gutes Thema für einen kleinen Stroy-Arc, aber nicht Dreh-und Angelpunkt einer kompletten Serie. Insofern dürfte die Serie vielleicht ab Staffel 2 noch mal einen Blick wert sein, wenn das Seminar vorbei ist :). Ansonsten sollte man auf jeden Fall mal ein Auge auf den weiteren Karriereweg von Victoria Cartagena haben.
„The Bedford Diaries“ ist eine HBO Independent Produktion und wird ab der Midseason 2006 auf WB ausgestrahlt – 12 Episoden (plus Pilot) wurden bestellt.
In der Diskussion um das atemberaubende „Six Feet Under“ Serienfinale kam die Frage auf, welches die besten Serienfinales der letzten Jahren waren. Das Problem bei sowas ist meist, dass die beeindruckendste Show/Episode/Storylinie an die man sich erinnern kann, oftmals identisch mit derjenigen ist, die man zuletzt gesehen hat.
Das „Once and Again“-Finale war in meinen Augen beeindruckend, weil die Show die so genannte „vierte Wand“ zum Zuschauer durchbrach. Buffy und Angel waren jeweils geradezu epische Abschiede. „Felicity“ hatte gleich zwei finale Episoden (kommt auch nur selten vor) und vermurkste das letzte prompt im Quadrat. Oftmals haben Serien auch kein echtes Finale, da sie mitten im Lauf abgesetzt wurden oder die Produzenten und Autoren auf eine weitere Staffel hofften (siehe u.a. „Joan of Arcadia“).
In vielen Fällen sind auch die Cliffhanger zwischen einzelnen Staffeln besser als das dann mit Erwartungen überladene Serienfinale. Was sind eure Lieblingsfinal-Episoden?
ProSieben und Sat.1 senden ab Ende Oktober 2005 parallel zur „normalen“ Ausstrahlung auch das komplette Programm in hochauflösendem 1080i HDTV über ASTRA. Bei den Eigenproduktionen von Sat.1 und den diversen Nachmittags-Müllshows dürfte sich das kaum lohnen, da muss wohl fast alles von PAL hochskaliert werden. Aber US-Serien und neuere Spielfilme dürften wohl zu großen Teilen in 1080i und 5.1 vorliegen. Leider will ProSieben das neue HDTV-Programm nicht wie bisher in MPEG2, sondern in H.264 senden — ich fürchte das dürfte mit VDR und den bisher gängigen Hauppauge/Technotrend DVB-Karten nicht ganz so trivial werden. Muss mich mal schlau machen. Und langsam wird’s wohl wirklich Zeit für die ersten Terabyte-Festplatten 🙂
Mehr Infos gibt’s in der Pressemeldung von ProSieben.
Zwei aktuelle Trailer für Sat.1 HD und ProSieben HD mit Highlights der bisherigen HDTV-Ausstrahlungen sind derzeit auf dem Demokanal ASTRA HD (Frequenz 12,4410 GHz; Vertikal; SR 27,5; FEC 3/4) sowie auf der IFA in Halle 26, der HDTV-Halle, zu sehen.
Ich bin gerade zu zwei Dritteln durch die finale „Six Feet Under“ Staffel … und mein Gott, ist das ein Downer. Die Show war ja noch nie eine Ausgeburt an lebensbejahender Fröhlichkeit, aber wie versprochen ziehen die Macher bei diesem Finale alle Register. Die Season begann etwas schwach aber lief gegen Halbzeit zur Hochform auf. Das grenzt ja schon fast an Masochismus (oder eigentlich ist es ja Sadismus – aus Sicht der Autoren), wie in manchen Episoden Trauer, Depression und Verlust zelebriert wird. Nach jeder Episode muss man erst mal tief durchatmen…
Aber dennoch (oder gerade deshalb) verdient die Show immer noch das Urteil „F’cking brilliant“.
Jetzt muss ich erst mal einiges an positiver Stimmung und Sonnenschein tanken, damit ich die letzten Folgen in Angriff nehmen kann.
Wie gewünscht, habe ich mal das neue Bruckheimer/WB Drama „Just Legal“ unter die Lupe genommen. Die Serie mit dem gealterten Miami Vice Star Don Johnson als abgeschlaffter Rechtsanwalt und Jay Baruchel („Undeclared“) als junger ambitionierter Berufseinsteiger startet am 19. September montags nach „7th Heaven“ auf WB.
„Just Legal“ ist eine dieser Shows, die genau das hält, was sie verspricht. Wenn man eine neue Serie beurteilt, sollte man der Kurzbeschreibung des Networks eigentlich möglichst wenig Beachtung schenken. Manchmal haben die auf den ersten Blick am simpelsten klingenden Shows eine überraschend gute Umsetzung und gute Ideen (siehe „Veronica Mars“). Und die Shows mit den besten Kurzbeschreibungen können oftmals nie diese Versprechungen einhalten. Aber bei „Just Legal“ bekommt man so ziemlich das, was man nach der Kurzbeschreibung auch erwartet. Ein Stereotypen-Bausatz aus dem Hause Bruckheimer (CSI-Franchise). Ausgebrannter, desillusionierter Anwalt trifft auf jungen, ehrgeizigen, ehrenhaften Berufsanfänger. Und alles kommt, so wie man es erwartet: Der Anwalt wird geläutert und der Junge gewinnt Selbstbewusstsein und lernt einige Lebenslektionen. Die Show ist von A-Z routiniert umgesetzt (wie man es wohl auch von einer Bruckheimer-Show erwartet), das einzige, was die Shows von anderen Cop/Krimi-Prozedurals unterscheidet, ist der dünne jugendliche MTV/WB-Anstrich.
Hie und da hat die Show ein paar gute Szenen, so erfüllt der Teaser durchaus seinen Zweck — das Casting von Jay Baruchel als Jura-Wunderkind/Geek ist sicherlich eines der Punkte, die man der Show positiv zu Gute halten kann. Die Interview-Szene am Anfang in der sein Charakter eingeführt wird, ist gelungen und auch immer, wenn sich das unerfahrene Greenhorn mit abgebrühten Oldtimern anlegt, kommt etwas Laune auf. Aber spätestens wenn dann Don Johnson am Ende zu seinem vorhersehbaren und vor Seichtigkeit nur so triefenden Plädoyer ansetzt, wünsche ich mir sogar den guten alten Matlock zurück. Johnson passt eigentlich ganz gut in diese stereotype Rolle, scheint aber mehr als unterfordert vom Drehbuch.
Das WB hat nun also sein erstes Krimi-Prozedural. Die Frage ist, ob das Network sowas wirklich brauchte. Vermutlich darf ein Network erst dann in den Erwachsenen-Club, wenn es sich von Zeichentrick-Maskottchen verabschiedet und ein Bruckheimer-Drama platziert. „Just Legal“ erfindet nichts Neues, es ist keine Watercooler-Show über die man am nächsten Tag spricht – it’s „just“ another tv show.
Ich wüsste nicht, was mich nach der Pilotepisode an die Show binden könnte. Ob sich die Show über den Jahreswechsel oder gar über die erste Season hinaus halten kann, wage ich dennoch nicht vorherzusagen. Da sind einfach noch zuviele Unbekannte in dieser Gleichung. Mit 7th Heaven als Lead-In fährt die Show in ihrem seichten Pfad vermutlich gar nicht mal so schlecht. Dort hat sich schliesslich auch Everwood quotenmäßig wieder gesund gestossen. Aber ich würde erst mal nicht mit mehr als 13 Episoden rechnen.
Noch ein Artikel über das geänderte Nutzerverhalten von TV-Zuschauern in der aktuellen deutschen Ausgabe der Technology Review. Darin kommt vor allem Mark Pesce zu Wort, dem ich im Mai bereits einen Blogeintrag widmete (das ist der Typ, der Werbeeinblendungen in Bittorrent-Dateien einpflanzen will).
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