Archiv vom Oktober 2008


Reich-Ranicki lehnt Fernsehpreis ab

Sonntag, 12. Oktober, 2008

Laut FAZ hat Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki am Samstag Abend bei der Verleihung des Deutschen Fernsehpreises den Ehrenpreis der Stifter kurzerhand abgelehnt. „Ich habe nicht gewusst, was mich hier erwartet.“ Er fügte hinzu: „Ich finde es auch schlimm, dass ich das erleben musste.“

Das ZDF wird die Aufzeichnung der von Thomas Gottschalk moderierten Gala am heutigen Sonntag Abend ausstrahlen. Das ist doch glatt mal ein Grund, einen Timer zu programmieren.

(P.S: Auch interessant, wie viele verschiedene Schreibweisen des Namens des Preisträgers laut Spiegel Online möglich sind: Neben „Reich-Ranicki“ tauchen auch „Reich-Ranickki“ und „Reich-Ranitzky“ in dem sehr kurzen Beitrag auf. Und seit wann hat der 88-Jährige eine Tochter!? — Update: Die Tippfehler hat SpOn mittlerweile korrigiert, aber die Sache mit der Tochter steht immer noch drin.)

Easy Money

Freitag, 10. Oktober, 2008

Auch „Easy Money“ gehört wie „Valentine“ zum neuen und quotenmäßig miserabel gestarteten CW/MRC-Sonntag-Programm. In der Serie geht es um einen kleinen Familienbetrieb (und natürlich die dahinter stehende halb-dysfunktionale Familie Buffkin), der Geld mit hohen Zinsen an Durchschnittsbürger verleiht.

Die Pilotepisode hat mir eigentlich recht gut gefallen: Eine kleine Show mit einer bodenständigen Alltags-Story in der leicht zwielichtigen Welt der dubiosen Hochzinskredite in irgendeiner gottverlassenen Durchschnitts-Kleinstadt im amerikanischen Südwesten. Die Buffkin-Familie hat in den letzten Jahren durch ihren „Prestige Payday Loans“-Laden einen netten Profit erwirtschaftet — Geld verdienen steht hier an erster Stelle, moralische Bedenken kommen zumindest der Chefin (Laurie Metcalf) nicht mal im Traum. Anders hingegen bei ihrem Lieblings-Sohn (dem sie tatsächlich den Namen „Morgan Stanley“ gab), der nach Höherem und Besserem strebt, von einer College-Ausbildung träumt und zunehmend Gewissensbisse bei der Auseinandersetzung mit der aufmüpfigen Kundschaft bekommt. All diese Ambitionen stoßen beim Rest der Familie nur auf Verständnislosigkeit und Ignoranz, irgendwie scheint der „gute Junge“ gar nicht richtig in den Clan zu passen. Doch es ist auch erkennbar, dass Morgan sich schon weitestgehend in sein Schicksal ergeben hat und wohl auch keinen Ausweg aus seinem tristen Leben sieht.

Jeff Hephner als „Morgan“ ist dann auch Dreh- und Angelpunkt der Serie, auch wenn Laurie Metcalfs sehenswerte Performance als kühle Geschäftsfrau alleine schon ein Grund zum Einschalten ist. Allerdings sollte auch klar sein, dass die Show keine hochgestapelten Ansprüche erfüllen kann. Mit einem sichtlich kleinen Budget kann die Serie keine großen Sprünge machen wie Genre-Kollegen wie „Breaking Bad“, „Dexter“ oder gar „The Sopranos“. Aber dennoch ist da Potential in dieser kleinen Show. Man muss mal abwarten, wie sich die Show und insbesondere die Hauptfigur Morgan weiter entwicklen, aber es gibt ein paar nette Ansätze rund um die inneren Konflikte von Morgan und wie seine Umwelt darauf reagiert. Der Cliffhanger am Ende ist zwar etwas holprig eingefädelt, aber trotzdem: Diese Show sollte man mal im Auge behalten.

Valentine

Freitag, 10. Oktober, 2008

Jaime Murray ist sexy“. Wer dieser Aussage nicht zustimmen kann, wird auch prompt eines der wenigen Argumente einbüßen, die für die CW/MRC-Romantik-Dramedy „Valentine“ sprechen.

Eine Familie griechischer Götter (Aphrodite, Eros, Hercules, Leo) lebt bis heute unter uns und ihr Ziel ist nur eines: Den sterblichen Menschen zu ihrem Liebesglück mit dem jeweiligen Seelenpartner zu verhelfen. In unserer heutigen technisierten Welt ist das angeblich nicht mehr so einfach wie früheren Jahrtausenden und so müssen die Götter doch tatsächlich um ihre Existenz und ihre Unsterblichkeit fürchten. Also holen sie sich Hilfe bei einer „Sterblichen“, der Schmachtroman-Autorin Kate Providence.

Schon nach der Pilotepisode kann man wohl sagen, dass „Valentine“ nur etwas für eingefleischte Romantik-Fans ist. Da wird sich ziemlich großzügig aus dem Schmalztigel bedient und ohne Happy End geht’s schon mal gar nicht. Aber wer sowas mag, könnte in „Valentine“ eine recht passable „Nebenbei“-Show finden: Eine leichte Prise Humor gepaart mit einer „Cupid“-ähnlichen Story und „feel good“-Spirit bringt zumindest eine Serie hervor, die etwa auf dem typischen 08/15-Niveau von so manchem ProSieben-RomanticMovie-of-the-Week liegt. Wer’s mag…

Die Serie ist Teil des neuen CW-Sonntags, der an die Medienfirma MRC „untervermietet“ wurde. Die Pilotepisode am vergangenen Wochenende floppte hinsichtlich der Einschaltquoten allerdings (wie der komplette restliche Abend des CW) in selbst für CW-Verhältnisse verheerenden Dimensionen. Sogar das letztjährige „Life is Wild“-Debakel lief deutlich besser. Aber weder MRC noch CW haben irgendwelche Alternativen, also werden sie das wohl noch eine Weile durchziehen.

DVD-Importe: 150-Euro-Grenze bezieht sich nur auf Zollgebühren

Montag, 6. Oktober, 2008

Laut heise online hat der Deutsche Zoll eine Meldung vom April dieses Jahres korrigiert: Der von 22 Euro auf 150 Euro angehobene Freibetrag beim Import aus Übersee bezieht sich nur auf die Zollgebühren (die eh meist nur ein paar Cent ausmachen) und nicht auf die zu entrichtende Einfuhrumsatzsteuer.

Anders formuliert: Ab Dezember ändert sich nun doch so gut wie nix, Einfuhrumsatzsteuer in Höhe von 19% ist auch weiterhin bei Sendungen mit einem Wert über 22 Euro fällig. Seufz.

Beste deutsche TV-Comedy…

Sonntag, 5. Oktober, 2008

… ist derzeit „switch reloaded„. Irgendwelche Widersprüche?

Es entbehrt nicht einer hübschen Portion Ironie, dass die aktuell besten 30 Minuten im deutschen Fernsehen ausgerechnet aus einer Verballhornung jenes Mülls bestehen, der sonst so in der Glotze aufgefahren wird. Besonders großes Kino sind die Parodien auf Stefan Raab, Elke Heidenreich und mein persönlicher Favorit, die Börse-im-Ersten-Moderatorin Anja Kohl.

Dementsprechend bin ich auch dafür, statt dem geplanten „Stromberg“-Spielfilm lieber ein „Obersalzberg“-Feature zu drehen 😉

(Und wo wir gerade beim Thema „beste deutsche TV-Produktionen“ sind: Liebe ARD, ihr habt so viele Sparten-Kanäle — wie wär’s denn mal mit einer Wiederholung von „Mord mit Aussicht„?)

Noch eine kurze Anmerkung zu "Fringe"

Sonntag, 5. Oktober, 2008

Warum bringt man solch ein Element wie den „Observer“ erst in der vierten Episode? Ist das nur eine der typischen Rambaldi-Rauchbomben von Abrams, die kaum zu einer vernünftigen Aufklärung kommen werden oder hat er wirklich einen handfesten Plan? Beginnt das Autorenteam vielleicht jetzt doch, an ein paar „Stellschrauben“ der Show zu drehen?

Mit Sicherheit war der „Observer“ (und seine Szenen zu Beginn der Folge) jedenfalls das erste halbwegs faszinierende „Mystery“-Element der bisherigen Serie, quasi in letzter Minute. Sämtliche Charaktere und viele ihrer Handlungen lassen mich noch immer kalt (auch wenn „Pacey“ endlich mal etwas mehr zu tun bekam), aber plötzlich ist da zumindest ein kleiner Funken, der mein Interesse geweckt hat. Ich frage mich, wie die Pilot-Episode wohl gewirkt hätte, wenn man den „Observer“ gleich dort an zentraler Stelle eingebunden hätte.

Ebenfalls begrüssenswert war die fast komplette Abwesenheit jeglicher „Massive Dynamics“-Referenzen (Schwesterfirma von „Global Dynamics„?), die bisher in meinen Augen auch jegliche Spannung vermissen ließ. Ich fürchte fast, dass es nächste Woche wieder zurück zum Prozedural-Prinzip geht, aber ein kleines Moratorium hat sich die Show bei mir erarbeitet 🙂

Miserable Quoten für "Chuck" und "Pushing Daisies"

Freitag, 3. Oktober, 2008

Es ist wohl der Fluch der zweiten Staffel: Gleich reihenweise beginnen Serien ihre Sophomore-Season mit enttäuschenden Quoten. „The Sarah Connor Chronicles“ steht kurz vor dem Abgrund und wie redlock schon in den Kommentaren anmerkte, hat auch „Pushing Daisies“ trotz einer „bee-autiful“ Episode (inklusive winziger „Dead Like Me“-Referenz: „Happy Time“) diese Woche mit derart schlechten Einschaltquoten eröffnet, dass man sich ernsthaft Sorgen um die Zukunft der Serie machen muss. Die Season-Premiere blieb sogar hinter „Knight Rider“ zurück.

Nicht viel anders geht es der Spy-Comedy „Chuck“, die eine der besten Folgen der Serie ablieferte, aber ebenfalls zu wenige Zuschauer (6,7 Mio, 2.7 Share in der Zielgruppe) für eine Season-Premiere an die Bildschirme lockte. Und da hört es nicht auf, auch die neuen Staffeln von „Dirty Sexy Money“ (ABC), „Life“ (NBC) sowie „Lipstick Jungle“ (NBC) konnten die Erwartungen nicht erfüllen und dümpeln bestenfalls im unteren Mittelfeld dahin.

Zwar sind insgesamt die absoluten Live-Einschaltquoten auf Talfahrt, weil immer mehr Zuschauer digitale Videorekorder (DVRs) oder Online-Dienste nutzen, aber auch die relativen Zahlen der noch verbliebenen Zuschauer verkünden eine düstere Zukunft für Shows wie „Pushing Daisies“. Im gewissen Sinne waren diese schwachen Resultate zu erwarten gewesen, da diese Serien auch schon letzte Season vor dem Autorenstreik keine sonderlich guten Quoten erzielten und vermutlich in einem regulären TV-Jahr keine Verlängerung in eine zweite Staffel erhalten hätten.

Nun bleiben Fans dieser Shows im Grunde noch ein paar Hoffnungen, dazu zählen vor allem die Download-Zahlen auf den Portalen der Networks, die DVR-Nutzungsstatistiken sowie die detaillierten Quotenauswertungen in den gutverdienenden und/oder jungen Zielgruppen und nicht zuletzt die DVD-Verkaufszahlen der jeweiligen First-Season-Sets. Zumindest „Chuck“ hat schon eine offizielle Order über eine volle 22-Episoden-Staffel, aber die Frage ist natürlich, wieviel solch eine „Garantie“ eines Networks in der heutigen schnelllebigen Zeit noch wert ist.

Und wer sich fragt, was die Leute denn stattdessen noch einschalten: Es sind vor allem die Crime-Prozedurals, die gut laufen. „Bones“, „NCIS“, „House“, „CSI“, „The Mentalist“ und „Criminal Minds“ sind auf der Erfolgsstraße, ebenso wie die Event-Show „Dancing With the Stars“. Das sind meiner Meinung nach aber auch genau solche Produktionen, die man auch „mal eben so“ nebenbei schaut und nicht unbedingt zeitversetzt mittels DVR für später aufzeichnet, was möglicherweise eine Erklärung für die guten Quoten dieser Shows sein könnte. Aber immerhin scheint auch „How I Met Your Mother“ der Absetzungsgefahr endlich mal entronnen zu sein.

ShoutFactory veröffentlicht "Blossom" auf DVD

Donnerstag, 2. Oktober, 2008

Laut TVShowsonDVD.com hat sich Shout!Factory die DVD-Rechte an der frühen Teen-Dramedy „Blossom“ aus den 90ern gesichert und will Ende Januar ein Set mit der ersten und zweiten Staffel auf den Markt bringen.

Die Serie dürfte vielleicht dem ein oder anderen noch in Erinnerung sein, weil sie eine der Produktionen war, welche die ARD in den 90ern mehrmals im Zweikanalton (über Antenne) im Nachmittagsprogramm ausstrahlte. Wenn ich es noch richtig zusammenbekomme, ging es um ein Teenage-Mädel („Blossom“, Mayim Bialik), das nach der Scheidung ihrer Eltern alleine mit ihrem nicht immer souveränen Vater und ihren beiden sehr unterschiedlichen Brüdern (Joey Lawrence, Michael Stoyunov) aufwächst. Ihre beste Freundin ist die schrille (und schnellsprechende) Nachbarschaftstochter „Six“ (Jenna von Oy).

Ich glaube, das wäre wohl ein reiner Sentimental-Kauf… :).

BTW: Hat schon jemand das neue „Sports Night„-Set aus dem Hause ShoutFactory? Es juckt mir ja in den Fingern, aber auf der anderen Seite habe ich keine Lust auf „Double-Dipping“, wenn es sich nicht lohnt.

Terminator: The Allison Young Chronicles

Mittwoch, 1. Oktober, 2008

Möglicherweise war die dieswöchige Episode der „Sarah Connor Chronicles“ bereits eine der letzten paar Episoden der Serie, die FOX jemals ausstrahlen wird. Zu deutlich sind die Andeutungen in der Gerüchteküche, dass das Ende des quotenschwachen SciFi-Dramas nur noch eine Frage von Tagen und nicht Wochen ist.

Aber immerhin konnte die Serie mit der aktuellen Folge noch mal einen kleinen Glanzpunkt setzen und ein Showcase für Summer Glau präsentieren. Vor etwa einer Woche schrieb ich, dass im Grunde nur noch ihr Charakter in der Show ein Grund zum Einschalten der Serie ist und diese letzte Episode unterstrich dies erneut. Die B-Stories um die schwangere Kim Kelly oder die Garbage-Terminatrice waren eher belangloses Füllmaterial, aber dennoch demonstrierte diese eher ruhige (und von den Produktionskosten wohl auch günstigere) Episode, dass es abseits von endlosen Action-Verfolgungsjagden in dieser Show einige weitere interessante Stories zu erzählen gegeben hätte.

Die Future-Flashbacks aus der Sicht von Cameron/Allison waren zwar zum Teil etwas überdramatisch, aber dennoch recht passables TV-SciFi-Drama und beleuchteten dabei einen wesentlichen Aspekt des Backgrounds eines der wenigen interessanten Charaktere der Show. Davon hätte ich gern mehr gesehen. Der Rest der Show: not so much.

Also was ich eigentlich „nur mal kurz“ schreiben wollte: Wer bereits vor dieser Episode aus der Serie „ausgestiegen“ ist, ursprünglich aber mal von der Idee der Show recht angetan war, sollte vielleicht doch noch mal zumindest in diese eine Folge „Allison from Palmdale“ einen Blick werfen. Das ist zwar kein TV-Highlight, aber immerhin eine der besseren Episoden der Serie mit einer souveränen Summer Glau.

 

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen