The Last Kiss – L'Ultimo Bacio

thelastkiss.jpgEndlich lag er heute im Briefkasten: Der „Last Kiss“ Soundtrack.

Wenn der Film das hält, was der Soundtrack bereits jetzt verspricht, dann dürfte das Remake von „L’Ultimo Bacio“ durchaus sehenswert sein. Mit von der Partie als Hauptdarsteller ist Zach Braff („Scrubs“). Zach durfte darüberhinaus nach dem Erfolg des „Garden State“-Soundtracks die Aufgabe übernehmen, auch den Soundtrack für „The Last Kiss“ zu produzieren. In seinem Blog bezeichnet er den „Last Kiss“-Soundtrack dann auch ausdrücklich als Fortsetzung des „Garden State“-Soundtracks. Und nächstes Jahr dürfte mit „Open Hearts“ wohl schon der dritte Teil seiner musikalischen Reise anstehen. Der Mann hat einfach ein gutes Händchen für schöne (wenn auch etwas „mellow“) Soundtracks, denen es gelingt, die jeweiligen Filme noch mal ein gutes Stückchen aufzuwerten. Welches Hoffnungen auch bei Lakeshore Records mit seim Namen verbindet, zeigt schon der kleine Aufkleber auf der CD: „handpicked by Zach Braff“.

Und ich denke, er wird den Ansprüchen auch druchaus gerecht. Wer den „Garden State“ Soundtrack mochte, für den wird das „The Last Kiss“ Album sicherlich auch kein Fehlkauf darstellen. Ich habe mich schon alleine darüber gefreut, dass Coldplay, Imogen Heap, Fiona Apple, Rufus Wainwright und Aimee Mann auf einem Sampler zusammengefunden haben — das ist ja alles andere als ein alltägliche Kombination, zeugt aber in meinen Ohren von dem „Mut“ von Zach Braff, solche Künstler auf einem Album zu vereinen.

1. Chocolate – Snow Patrol
2. Star Mile – Joshua Radin
3. Pain Killer – Turin Brakes
4. Warning Sign – Coldplay
5. Ride – Cary Brothers
6. El Salvador – Athlete
7. Hide And Seek – Imogen Heap
8. Reason Why – Rachael Yamagata
9. Hold You In My Arms – Ray LaMontagne
10. Prophecy – Remy Zero
11. Paper Bag – Fiona Apple
12. Today’s The Day – Aimee Mann
13. Arms of a Woman – Amos Lee
14. Cigarettes and Chocolate Milk (Reprise) – Rufus Wainwright
15. Paperweight – Joshua Radin and Schuyler Fisk

zachbraff_lastkiss.jpg

Aber ein Soundtrack ist ja immer nur ein Teil eines Filmes — im Mittelpunkt sollte ja eigentlich das auf Zelluloid gebannte Werk stehen. Das italienische Original legt die Latte für das Remake jedenfalls schon mal recht hoch. Es geht um Carlo (Stefano Accorsi), einen jungen Mann Ende 20 und seine drei Freunde — alle mehr oder weniger in der so genannten „Quarter Life Crisis“. Carlo steht vor der Entscheidung, seine langjährige Freundin Giulia zu heiraten und eine Familie zu gründen. Doch er fürchtet um seine Freiheit und schreckt vor diesem „endgültigen“ Schritt in die spiessige Welt der „Erwachsenen“ zurück. Genau richtig (oder falsch) kommt in diesem Moment die junge, 18jährige Francesca ins Spiel. Währenddessen kämpfen seine Freunde ebenfalls mit ihren Lebensplänen: Alles hinwerfen und auf eine Weltreise gehen oder doch lieber einen vernünftigen Job suchen? Doch wer glaubt, dass es die „Erwachsenen“ besser können, der irrt: Die Ehe von Giulias Eltern bröckelt bereits seit Jahren und implodiert nun endgültig.

„L’Ultimo Bacio“ macht eigentlich alles richtig: es erzählt eine schöne Geschichte mit glaubhaften Charakteren und ansprechend ineinander verwobenen Erzählsträngen. Carlos innerer Kampf dürfte für viele in der Altersgruppe sicherlich ein gewisses „Déjà-vu“ darstellen. Besonders faszinierend fand ich die Gegenüberstellung der Eheprobleme der Eltern und die Beziehungskrisen der nachfolgenden Generation — ich hoffe, dass „The Last Kiss“ dem Original da möglichst treu bleibt und sich nicht zu sehr auf die (wohl attraktiveren) jungen Hauptstars fokussiert.

Nur mit der ausladenden, hektischen und emotional reichhaltigen italienischen Sprache hab ich leider so meine Probleme und die deutsche Synchro macht die Sache auch nicht angenehmer. Bin mal auf die US-Fassung gespannt — Autor Paul Haggis ist ja spätestens seit dem Oscar-Erfolg von „Crash“ kein Unbekannter mehr und Zach dürfte eine ideale Besetzung für die Hauptrolle sein. Aber auch der Rest des Cast mit Rachel Bilson („The O.C.“), Eric Christian Olsen, Blythe Danner und Jacinda Barrett („The Real World: London“) durchaus gut ausgewählt.

In Deutschland ist das Original „L’Ultimo Bacio“ unter dem Titel „Ein letzter Kuss“ im Handel als DVD erhältlich. Der Soundtrack zum neuen Film „The Last Kiss“ gibt’s seit Anfang August nur als US-Import. Deutscher Kinostart ist der 16.11.2006 im Verleih der UIP.

Übrigens: Zach Braffs neue Website ist einen Abstecher wert. Viele Videos gibt’s da zu sehen, unter anderem eines seiner Projekte von der Filmhochsschule.

12 Antworten

  1. 1
    Schamotnik schrieb:

    Freu mich auch schon sehr darauf. Zach Braff hat ja in „Garden State“ schon bewiesen, dass er ein ausgezeichneter Schauspieler (und Regisseur wohlgemerkt) ist, der auch in einem Frama alles andere als fehl am Platz ist.

    Das einzige wo ich dich korrigieren muss, ist das Aussehen der Schauspieler. Da hat das Original nämlich auch einiges zu bieten. Das ist aber natürlich Geschmackssache.

  2. 2
    sab schrieb:

    Das einzige wo ich dich korrigieren muss, ist das Aussehen der Schauspieler. Da hat das Original nämlich auch einiges zu bieten. Das ist aber natürlich Geschmackssache.

    Hah, nee, so war das mit den „wohl attraktiveren jungen Stars“ auch nicht gemeint :-). Ich bezog mich darauf, dass angesichts der jungen Zielgruppe des Films eventuell die B-Story um die Beziehungsprobleme der Eltern im typischem US-Movie-Remake-Stil kürzer kommen könnte als im Original. Schließlich sind Zach Braff und Rachel Bilson ja eher Idole der Teen/Twen-Fraktion. Ist aber bisher noch eine unberechtigte Sorge, denn was man so liest, soll sich der Film eng an der italienischen Vorlage orientieren. Und die US-Version hat auch gar keine Anstalten gemacht, ein „Restricted“-Rating zu umgehen.

  3. 3
    Schelm schrieb:

    @off topic: Sab? Hast du eigentlich schon mal etwas über das Lost Experience geschrieben? Ich meine der erste und der zweite Teil waren ja nicht sehr spannend, aber das Sri Lanka Video und die Apollo Bars sind doch sehr spannend!

  4. 4
    sab schrieb:

    Hast du eigentlich schon mal etwas über das Lost Experience geschrieben?

    Das ist doch diese Online-Schnitzeljagd rund um die Serie? Nah, damit habe ich mich noch nicht beschäftigt — für sowas habe ich auch keine Zeit. Ich habe schon mit den Episoden genug zu tun 😉

  5. 5
    Schamotnik schrieb:

    Ah, ok.. habs mir fast schon gedacht.

    Hast du dir schon diese kleinen „hinter den Kulissen“-Videos angeschaut, die Zach Braff gepostet hat? Sind teilweise recht amüsant.

  6. 6
    sab schrieb:

    Du meinst die Mini-Podcasts? Ja, die hab ich im iTunes-Abo. Sind unterhaltsam, aber arg kurz. Den zweiten Witz von Rachel Bilson habe ich aber zugegebenermassen nicht verstanden (ich schiebe das einfach mal auf ein akustisches Problem 😉

    BTW: Wer jetzt noch wach ist, kann noch fünf Stunden (bis etwa 4 Uhr MESZ) Zach Braff auf dem L.A.-Indie-Radiosender Indie103,1 hören — er promotet dort den „Last Kiss“ Soundtrack.
    http://www.indie1031.fm
    Ab 15. September kann man eine Videoaufzeichnung von dieser Sendung auf http://www.rehearsals.com abrufen.

  7. 7
    threepwood898 schrieb:

    naja, das ist ja schon arg gefälliger kram, den braff da kompiliert hat. aufregend geht anders.

  8. 8
    Hendrik Meyerhof schrieb:

    Ich freu mich auf den Film, finde Zach Braff seit SCRUBS sowieso klasse, aber seit GARDEN STATE gefällt er mir noch mehr – seine Arbeit dort hat mich sehr beeindruckt.
    Und deutsche SCRUBS- und OC-Fans können aufatmen: In DER LETZTE KUSS wird Zach Braff wie in SCRUBS von Kim Hasper und Rachel Bilson wie in OC von Bianca Krahl synchronisiert, was heutzutage schon an ein kleines Wunder grenzt, da Serienbesetzungen bei Filmsynchros gern mal außer Acht gelassen werden. 😉

  9. 9
    threepwood898 schrieb:

    ich finde die synchronstimme von zach braff eigentlich nicht so toll.

  10. 10
    redlock schrieb:

    Ausiello’s Interview mit Braff:

    http://community.tvguide.com/thread.jspa?threadID=800005418&tstart=0&mod=1157697217381

  11. 11
    grummel schrieb:

    Da sich alle immer nur auf die Jungstars konzentrieren, möcht eich doch auch mal auf entwas gestandenere Schauspieler hinweisen. Das Highlight dieses Films ist nämlich Blythe Danner. Nach ihrer Rolle in Huff (was ja leider abgesetzt wurde) ist sie eine meiner favourisiertesten Schauspielerinnen.
    Eigentlich der wirklich GRund, warum ich mir diesen Film anschaue.
    Ich mag Zack Braff in Scrubs sehr, aber in Garden State hatte er mir absolut nicht gefallen, da er in meinen Augen nicht in die Schiene eines seriösen Dramaspielers passt. Immer wenn er ernst sein will.. Ich weiß nicht.. das kommt nicht rüber!

    MfG *grummel*

  12. 12
    TVLuke schrieb:

    Ich habe den Film gerade im Hamburger Filmfest gesehen, und muss sagen ein wirklich sehr gelungener streifen in eigentlich allen Punkten. Eine Interesante, und für mich überraschend ernste Geschichte, bei der das Lachen aber nicht zu kurz kommt. Der Soundtrack passt extrem gut, wenn er auch ohne Film sicherlich manchal nicht umbedingt spannend währe.
    Auf jeden Fall eine Empfehlung von mir.
    Der Zach Braff war sogar da um ein paar Fragen zu beantworten, ein sehr lustiger Mensch.

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