Archiv der Kategorie 'Entertainment'


NBC resigniert: Leno schon ab 22 Uhr

Dienstag, 9. Dezember, 2008

Das könnte eine fundamentale Programmentscheidung und Weichenstellung für die Zukunft des Broadcast-TV darstellen: NBC will den 22-Uhr-Sendeplatz ab der kommenden Season nicht mehr für Serien zur Verfügung stellen, sondern an deren Stelle fünf Tage in der Woche eine neue „alte“ Talk-Show mit Jay Leno platzieren.

Leno, dessen Vertrag mit NBC eigentlich Ende 2009 ausgelaufen wäre und der Ende Mai 2009 seine „Tonight Show“ an Nachfolger Conan O’Brien abgeben wird, bleibt damit dem Network erhalten und wechselt nicht wie im Vorfeld spekuliert zu ABC oder FOX. Im Grunde soll er wohl um 22 Uhr die gleiche Show machen wie derzeit um 23:35 Uhr.

Doch massive Auswirkungen hat diese Entscheidung (die erst im Laufe des Tages offiziell angekündigt werden soll) vor allem auf die weitere Serienentwicklung bei NBC Universal. Indem man gleich fünf Sendeplätze in der PrimeTime an eine Talkshow freigibt, benötigt man logischerweise auch deutlich weniger neues Serienmaterial für eben jene Zeitschiene. Allerdings hatte NBC in den letzten Jahren um 22 Uhr auch so gut wie keinen Serienhit mehr, „Law & Order“ dümpelt so in den Quoten dahin, „ER“ wird zum Seasonfinale eingestellt und das diesjährige „My Own Worst Enemy“ mit Christian Slater floppte spektakulär. Für NBC deutet sich also im Prinzip ein Win-Win-Szenario an: Einerseits haben sie das Risiko abgewendet, dass Zuschauer-Liebling und NBC-Inventar Jay Leno zur Konkurrenz wechseln könnte. Andererseits ist eine Talkshow um mehrere Größenordnungen günstiger zu produzieren als fünf anspruchsvolle und erfolglose Dramaserien (Berichte gehen von Kosten von $3 Millionen vs. $15 Millionen pro Woche aus). Außerdem wird Leno an 46 Wochen pro Jahr neue Sendungen produzieren, also reduziert dies deutlich den Bedarf für quotenschwache Wiederholungen.

Variety rechnet vor, dass NBC in der nächsten Season nur noch knapp 10 Stunden pro Woche mit Serienmaterial füllen will — ein Großteil davon könnten wiederum Reality-Serien oder Quizshows sein. Schon vor einiger Zeit wurde angekündigt, im 20-Uhr-Sendeplatz nur noch Reality-Formate zu senden (was aber dann doch nicht konsequent eingehalten wurde). Zumindest auf NBC dürften also schwere Zeiten für „scripted shows“ anbrechen. Im Gegenzug sieht man aber viele vermeintlich „kleine“ Cable-Networks „aufrüsten“, die diese Angebots-Lücke bei den Broadcast-Networks schließen wollen. Dieser Schritt von NBC dürfte also wohl zugleich ein weiterer Indikator für das Ende des klassischen Broadcast-Zeitalters darstellen. Es bleibt vielleicht nur eine Frage der Zeit, bis die anderen Networks mit ähnlichen Sendezeitverkürzungen nachziehen.

Aber spannend wird auch die Frage, wie der Zuschauer auf fast drei Stunden Talk pro Abend reagieren wird (Unterbrochen lediglich um 23 Uhr durch die Local News). Conan, der sich eigentlich als König auf dem „Tonight“-Thron fühlen durfte, ist nun quasi wieder auf der gleichen Position wie zuvor, nur besser bezahlt: Er spielt weiterhin zweite Geige hinter Leno. Noch düsterer sieht es dann aber eventuell für die neue dritte Geige aus: Wer schaut dann eigentlich noch spät in der Nacht „Late Night with Jimmy Fallon„?

"Dr. Horrible" auf DVD

Sonntag, 7. Dezember, 2008

„Dr. Horrible’s Sing-Along Blog“ ist endlich auf amazon.com als Pre-Order bestellbar. Für aktuell $9.99 (plus ca $6 Versand nach Europa) soll die DVD mit Joss Whedons Web-Miniserie angeblich ab dem 19. Dezember verschickt werden (möglicherweise auch schon ein paar Tage früher, wird aber dennoch nicht mehr rechtzeitig zum Fest ankommen). Enthalten ist unter anderem ein Audio Commentary in Musical-Form und weiteres Bonus-Material. Auch der offizielle Soundtrack ist bereits vorbestellbar. Ohne Frage ein Pflichtkauf für Whedon-Fans.

Interessant ist übrigens das Herstellungsverfahren: „This product is manufactured on demand using DVD-R recordable media.“ Macht auch Sinn, denn eine normale DVD-Großserienproduktion für solch eine kleine Independent-Produktion wäre nicht nur Overkill sondern auch ein finanzielles Risiko. Es sieht so aus, als würde amazon einen großen Teil der Distributionskette (inkl. DVD-Produktion?) in diesem Fall übernehmen und darf das Produkt im Gegenzug erstmal „exklusiv“ vertreiben.

Und wenn wir schon bei Joss Whedon sind: Eines der bizarrsten und dennoch besten Interviews mit Whedon gibt es momentan ausgerechnet auf einer Website für Freunde des Strickens und Häkelns zu lesen (und zu hören): Joss Whedon on Crafts and Craftiness: Interview Transcript.

Making of "Drive", "The Inside", "Strange World"

Sonntag, 7. Dezember, 2008

Da es wohl niemals eine DVD-Veröffentlichung der beiden kurzlebigen Serien „Drive“ und „The Inside“ geben wird, hat Show-Runner/Produzent Tim Minear die Sache einfach in die eigene Hand genommen und umfangreiches „Bonus-Material“ auf seiner Facebook-Seite veröffentlicht. Darunter findet sich viel interessantes Material, unter anderem Ausschnitte aus den ursprünglichen Pilot-Folgen von „The Inside“ und „Drive“, ein ausführliches „Making Of“ der erstaunlichen CGI-Szenen in „Drive“ und allerhand Promo-Materialien sowie Bloopers und deleted scenes.

Besonders bei „Drive“ ärgert sich Minear darüber, dass er den Forderungen des Networks seinerzeit nachgegeben und die Pilotepisode derart umgestellt hätte, dass vor allem die ersten beiden Akte eigentlich gar nicht mehr richtig funktionieren würden. Gerade die ursprüngliche Pilot-Fassung mit deutlich längerem Intro finde auch tatsächlich besser als die ausgestrahlte Variante.

Auch zu der lang vergessenen FOX-Mystery-Serie „Strange World“ findet man auf Minears Seite einiges an interessantem Material.

Um die Videos zu sehen, muss man wohl bei Facebook angemeldet sein (oder die Direktlinks bei den Buffistas suchen). Nach der Anmeldung bei Facebook am besten hier anfangen und dann mit dem „Zurück“-Button durchklicken (jau, „zurück“ ist eigentlich „vor“…). Viel Zeit mitbringen. 🙂

P.S.: Wenn ich schon beim Thema „Making Of“ bin, hier noch ein Link zu einem (Werbe-)Artikel auf Apple.com, in dem der rein digitale Produktionsprozess der neuen TNT-Serie „Leverage“ beschrieben wird. Abgesehen von einem fetten Fileserver (34 Terabyte) und einer „Red One“-Profikamera wurden dort (angeblich) vor allem „Alltagsprodukte“ wie Final Cut Pro und diverse Macs eingesetzt, wodurch der Produktionsaufwand und damit die Kosten reduziert werden konnten.

„Not having to shuttle our material between an editing house, a laboratory, a sound editing/mixing house, and a digital effects house, that alone saves us time and money,” he says. “And doing it all in house gives us great security, because we’re so nervous about things leaking out on the Internet or on floating DVDs.”

Dann lief aber wohl irgendwas fundamental schief: „Leverage“ war einer der ersten „leaked“ Pilot-Episoden im Frühsommer 😉

Das Video zum Advent

Sonntag, 7. Dezember, 2008

„Please don’t bomb nobody this holiday“ by The Dan Band.

Flashforward

Samstag, 6. Dezember, 2008

Seitdem ich die Prämisse der neuen SF-Serie „Flashforward“ kenne, juckt es mir in den Fingern, die Buchvorlage anzuschaffen. Ausgangspunkt des Romans „Flashforward“ des kanadischen Autors Robert J. Sawyer ist ein seltsames Ereignis, bei dem die gesamte Erdbevölkerung für zwei Minuten und 17 Sekunden einen „Black-Out“ erleidet und in dieser Zeit von ihrer Zukunft im Jahre 2030 „träumt“. Eigentlich ist das eine ideale Vorlage für eine prozedurale Serie mit einem übergreifenden Arc: Das ausgelöste Chaos und die persönlichen Zukunfts-Visionen jedes einzelnen Erdenbürgers würden das „Topic of the week“ bilden und die Suche nach dem größeren Gesamtzusammenhang der Visionen liefert Material für das „big mystery“.

ABC hat wohl gerade eine Pilot-Episode bestellt und will die Serie dann eventuell im Herbst 2009 im Lead-Out von „Lost“ platzieren. Ursprünglich war dies angeblich mal ein HBO-Projekt. Verantwortlich für die TV-Fassung sind Brannon Braga („Star Trek“) und David S. Goyer („The Dark Knight“), die auch bereits den SciFi-Flop „Threshold“ auf der Kappe haben.

Das klingt mal wieder nach einem SciFi-Konzept mit Potential, auch wenn es erneut eine „Zeitsprung“-Story ist, die in den letzten Jahren nicht recht beim Zuschauer ankamen (abgesehen von der ersten Staffel „Heroes“). Insbesondere die Beteiligung von Brannon Braga lässt mich nicht gerade in Freudensprünge ausbrechen (er war verantwortlich für weite Teile des „Enterprise“-Debakels). Aber vielleicht wird’s ja dennoch etwas.

Mal sehen, ob ich mir den Roman unter den Weihnachtsbaum lege. Aber es war ja schon ein großer Fehler, die „Sookie Stackhouse“-Romane vor der Ausstrahlung der „True Blood“-Serie zu lesen. Das wirkte wie ein gigantischer Spoiler (der dann zu allem Überfluss auch nur halbkorrekt war und dadurch zu noch mehr Irritationen führte).

Once (2006)

Samstag, 6. Dezember, 2008

Im letztjährigen Hype um „Juno“ ging ein anderer Indie-Kritikerliebling fast etwas unter: Die Low-Budget-Produktion „once“ aus Irland gewann immerhin einen Oscar (für die beste Filmmusik — mit einer emotionalen Dankesrede der 19jährigen Hauptdarstellerin Marketa Irglova).

„Once“ erzählt die kurze Geschichte einer intensiven Freundschaft zwischen einem „guy“ und einem „girl“ (selbst im Abspann gibt’s keine Namen), die sich in einer Fußgängerzone kennenlernen. Er (Glen Hansard) ist Straßenmusiker und eigentlich auch noch Staubsauger-Mechaniker, sie (Marketa Irglova) kommt aus Tschechien und hält sich mit Gegenheitsjobs wie dem Verkauf von Rosen über Wasser. Aber sie ist auch eine begeisterte und begabte Klavierspielerin und über die Musik kommen sich die beiden innerhalb kürzester Zeit sehr nahe. Das Paar ist sich auf Anhieb sympathisch und gemeinsam beginnen sie, seine Eigenkompositionen zu spielen und wagen sich schließlich sogar an die kostspielige Aufnahme einer Demo-CD. Doch was sich vielleicht nach einer simplen romantischen Love-Story im Stil von „Music and Lyrics“ anhört, entwickelt sich doch rasch zu einer etwas komplizierteren Angelegenheit und einer etwas ungewöhnlichen Liebesgeschichte.

Der Titel „Once“ soll dabei eine Anspielung an viele Hobby-Musiker sein, die sich schon vielmals schworen, dass sie eines Tages aus ihrem Arbeitsalltag ausbrechen und dann all ihre Energie in ihren eigentlichen Lebenstraum, ihre Musikkarriere stecken wollen („once I’ve done with this thing, I’ll get back to music“). Doch dann tun sie es doch nie. Und die Geschichte von „guy“ und „girl“ ist genau diese Geschichte eines Künstlers, der zumindest den ersten Schritt tut, dieses „once“ endlich mal zu verwirklichen und eigentlich nur einen Anstoß brauchte, um diesen Prozess in Gang zu setzen.

Musik spielt in diesem Film nicht nur thematisch eine wichtige Rolle. Es wird viel gesungen in dieser Produktion und eigentlich ist „once“ fast schon eine Art Musical. Die Songs und deren Lyrics (geschrieben und aufgeführt von den beiden Hauptdarstellern) sind ein wesentlicher Teil der Story und bedürfen beim Zuschauer einiges an Aufmerksamkeit, insbesondere natürlich wenn man kein „native Speaker“ ist und den Film ohne Untertitel anschauen will.

Meine Meinung zu „once“ ist immer noch etwas zwiespältig. Der Film hat ohne Zweifel einen besonderen Charme und die beiden Laien-Darsteller (die auch im „echten Leben“ mittlerweile ein Paar sind) sind trotz des Altersunterschieds eine immens glaubhafte Besetzung für die Hauptfiguren. Doch ich hatte ein paar Probleme mich mit dem Soundtrack zu arrangieren, der nicht so recht meinen Geschmack treffen wollte und das beeinflusst natürlich automatisch die Wahrnehmung eines solchen Musik-Films als Ganzen. Dennoch sind viele Szenen trotz (oder gerade wegen des) minimalen Budgets außergewöhnlich persönlich und „echt“ und vermitteln eine authentische Atmosphäre, von denen viele Multi-Millionen-Dollar-Produktionen Welten entfernt sind. „once“ ist ein kleiner Film mit einem großen Herz, aber sicherlich nix für Leute mit einer Abneigung gegen romantische Musik-Filme. DVD gibt’s hier.

The Wrong Door

Samstag, 6. Dezember, 2008

Der Wortvogel hat mich auf die britische Sketch-Comedy-Serie „The Wrong Door“ hingewiesen und diese Empfehlung will doch gleich mal weiterreichen: Diese sechsteilige BBC3-Produktion ist zuweilen herrlich schräg, infantil, surreal und politisch unkorrekt. Vor allem ist sie aber verblüffend aufwendig inszeniert: Der zentrale Gag eines Sketches baut meist auf intensiver Nutzung von (zumindest früher mal) teuren CGI-Tricks auf. Klar, es gibt auch ein paar weniger amüsante Segmente und „duds“, aber der überwiegende Teil trifft das Humor-Zentrum meist auf eine unvorhersehbare Weise. Die CGI-Tricks ermöglichen neue, unerwartete Punchlines, die man in dieser Form noch nicht x-Mal in anderen Sketch-Comedies gesehen hat.

The Girl Who Leapt Through Time (2006)

Freitag, 28. November, 2008

Was gibt es besseres an einem kalten, grauen November-Abend zu tun als vor den Fernseher zu flüchten und ein melancholisches Anime zu schauen? Gut, mir fallen einige bessere Dinge ein (mindestens 50), aber dennoch will ich auch mal wieder eine Lanze für das japanische Zeichentrick-Genre brechen.

The Girl Who Leapt Through Time“ / „Toki o Kakeru Shōjo“ basiert ursprünglich auf einer bereits 40 Jahre alten Erzählung, die seither schon mehrmals in Mangas, Anime oder „Real-Life“-Filmen umgesetzt wurde. Für viele Kinder (und Erwachsene) in Japan ist diese Geschichte aus den 1960er Jahren ein bekanntes Teen-Märchen und die Soundtracks (und deren Performer) der diversen Film-Inkarnationen der letzten Jahrzehnte sind mancherorts ein Teil der Popkultur. Die hier erwähnte Fassung stammt aus dem Jahr 2006 und ist eine Art Fortsetzung des Original-Romans, ohne aber die Kenntnis des Originals vorauszusetzen.

Der Film erzählt die Coming-of-Age-Geschichte der 17-jährigen Schülerin Makoto, die eines Tages bemerkt, dass sie Zeitsprünge machen kann. Zuerst nutzt sie ihre neue Fähigkeit für allerlei Dummheiten und Kleinigkeiten, doch wie es in Zeitreisen-Filmen nun mal so üblich ist, drohen bald üble Konsequenzen ihrer Taten und mit jeden Zeitsprung scheint ihre Umwelt und ihr Leben immer mehr aus den Fugen zu geraten. Zudem entdeckt sie ihre Zuneigung für einen ihrer Schulfreunde und kommt mit diesen Empfindungen zunächst gar nicht zurecht.

„The Girl Who Leapt Through Time“ ist eine gelungene Anime-Produktion mit grandiosen Background-Zeichnungen und einer amüsanten, zuweilen aber auch nachdenklichen Story, verpackt in ein Märchen mit einem Touch SciFi. Aber in erster Linie ist der Film auch eine zuweilen dick auftragende Teenage-Love-Story. Das hat mich auch etwas auf dem falschen Fuß erwischt, der Film richtet sich eindeutig vor allem an ein jüngeres Publikum im Teenie-Alter. Ältere Generationen dürften sich bei dem Film zeitweise etwas fehlplatziert vorkommen. Aber trotz der leichten Zielgruppen-Dissonanz: „The Girl Who Leapt Through Time“ ist ein bezaubernder und technisch hervorragender Anime, der vor allem die junggebliebenen Romantiker ansprechen dürfte.

Den Film gibt es bereits seit längerem in Deutschland in erstaunlichen drei Editionen und seit ein paar Tagen auch in den USA auf DVD.

Und wem diese Produktion noch nicht genug melancholisch-romantisch ist, dem sei bei dieser Gelegenheit auch noch der Anime „5 centimeters per second“ ans Herz gelegt. Der Film ist in Europa etwas schwieriger zu beziehen, aber erfreut sich stattdessen zahlreicher Bootleg-Kopien auf Videoportalen wie Youtube. Der Film besteht aus drei Teilen mit insgesamt etwa 60 Minuten Laufzeit und erzählt die Geschichte von einem Mädchen und einem Jungen, die sich als Schulkinder kennenlernen. Im Lauf von knapp zwanzig Jahre leben sie sich dann aber allmählich auseinander. Dieser Anime hat ein etwas schwieriges Ende (zumindest für Nicht-Anime-gewohnte Leute wie mich) und bedient sich wirklich recht üppig aus dem Kitschig-Melancholie-Topf, aber dennoch kann man dem Streifen eine gewisse Schönheit und Faszination nicht absprechen. Ebenfalls beeindruckend ist die hohe technische Qualität dieser modernen Anime.

"Freaks & Geeks" Yearbook Edition: $68

Mittwoch, 26. November, 2008

Ich verliere bereits jetzt die Übersicht über all die Black Wednesday, Black Friday und „Even More Black Monday“-Sonderangebote, die allmählich eintrudeln.

Eines möchte ich aber schon mal herausheben: Amazon.com hat heute die (unveränderte) Neuauflage des Deluxe-„Freaks & Geeks“-DVD-Sets mit Yearbook und 2 Extra-Bonus-DVDs (also insgesamt 8 DVDs) für $67.99 im Angebot. In den letzten Tagen war der Preis noch dreistellig(!). Wer das einfache Set schon hat, muss aber wohl schon ein Hard-Core-Fan der Serie sein, um sich auch noch diese DVD-Packung zusätzlich anzuschaffen. Aber wer die Serie noch gar nicht im Regal stehen hat (du meine Güte, ihr lest diesen Blog und habt F&G noch nicht? ;-), der hat mit $68 ein sehr gutes Angebot. Das normale Set mit sechs DVDs kostet immerhin noch $56.

Aber für all die treuen Fans, die für die Yearbook-Edition bis zu $130 bezahlt haben, ist diese drastische Preissenkung wohl eine gewisse Enttäuschung. Bei der ursprünglichen Veröffentlichung der Yearbook-Edition vor einigen Jahren wurde ihnen mal versprochen, es handle sich um eine limitierte, exklusive Ausgabe. Dem war wohl nicht so.

Die Zukunft der US-TV-Networks

Montag, 24. November, 2008

Lesenswerter Artikel in Variety: Im Zuge der allgemeinen Wirtschaftskrise tauchen auch mal wieder die Schwarzmaler auf, die alle paar Jahre das Ende der US-Networks prophezeien. Immer weniger (Live-)Zuschauer führen zu immer weniger Werbekunden und zu weniger Werbeeinnahmen und schließlich zu einer finanziellen Schieflage eines ganzen Networks. Michael Schneider führt in dem Artikel einige mögliche Lösungs-Szenarien für die betroffenen Networks auf: Rückgabe der 22Uhr-Sendeplätze an die Affiliates, Untervermietung von Sendezeit an Drittanbieter, Wandel eines Networks in einen Cable-Sender oder schließlich komplette Einstellung aller Aktivitäten.

„I’ve been doing this for 30 years now, and that same question has been asked for 30 years: At what point does the audience get so small that advertisers won’t show up?“ says Fox Networks Group chairman Tony Vinciquerra. „It hasn’t gotten there yet.“

Man beachte das Wörtchen „yet“.

Auch wenn insbesondere die aggressiveren Modelle (bspw. Umwandlung in einen Cable-Sender) für die Big Four (ABC, CBS, FOX, NBC) trotz der aktuellen Krisen-Zeit noch nicht sonderlich wahrscheinlich erscheinen, wird aber auch deutlich, dass die „Schwarzmaler“ in der letzten Dekade immer öfters mit ihren düsteren Prognosen auf offene Ohren stießen. Vielleicht ist es wirklich nur noch eine Frage der Zeit, bis ein großes Network wie NBC oder ABC seine Geschäftsstrategie fundamental umstellen muss.

Sollte es jetzt auch noch tatsächlich zu einem Schauspieler-Streik kommen, würde das die Situation möglicherweise erneut verschärfen und diesen Prozess beschleunigen. Ich glaube aber immer noch nicht, dass es zu einem Streik kommen wird, denn die Screen Actors Guild wird es bei dem gegenwärtigen Wirtschaftsklima sehr schwer haben, erneut einen Ausstand in der Filmindustrie zu rechtfertigen und sich so PR-technisch auf sehr dünnes Eis manövrieren (Automatisch wird die Öffentlichkeit vor allem die Multi-Millionäre wie Tom Cruise, Will Smith als die vermeintlich typischen Schauspieler identifizieren, was die „gute“ Sache für die SAG sehr schwer macht). Sie hätten sich wohl wirklich besser im Frühjahr den Autoren anschließen sollen.

 

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