Previews diverser US-Serien

Einen kleinen Schatz für Serienfans gibt’s beim kanadischen Content Distributor CanWest Media zu heben. Dort finden sich Quicktime-Previews zu einigen kommenden US-Serien (jeweils etwa ein bis zwei Minuten lang).

Viel kann man von den extrem kurzen Ausschnitten nicht auf die gesamte Serie ableiten, dennoch hier mal mein Eindruck:

Prison Break: Sehr solide. Daumen nach oben.
Bones: Uh. Sorry, aber es wird noch einige Jahre dauern bevor ich David Boreanaz nicht automatisch mit einem Vampierkiller assoziiere. Und sein Dialog in dem Ausschnitt ist bestenfalls mäßig. Daumen nach unten.
Head Cases: Heh. Überraschender Schlusspunkt des Ausschnitts — wenn es mal keine „Daydreaming“ Szene ist. Daumen zur Seite.
Reunion: Extrem schwierig über diese kurze Szene zu urteilen. Die Musik ist schon mal gut… Daumen zur Seite.
Threshold: Blutende Nasen und ein Fernseher, der erschossen wird. Ich interpretiere das mal als versteckte gesellschafts- und kulturkritische Stellungnahme (hah, just kidding) und neige den Daumen ganz leicht nach oben.
E-Ring: Ging an mir vorbei. Daumen nach unten.
Fathom: Same as Threshold, aber mit ein bißchen besseren Effekten. Daumen ganz leicht nach oben.
Kitchen Confidential: „It’s not a pyramid, it’s a tipi“. Okay, durchaus amüsant und Voice Overs sind auch selten verkehrt: Daumen nach oben.
How I Met Your Mother: Das ist ohne Zweifel mein Liebling und zwar nicht nur wegen Alyson. Ein hochamüsanter Ausschnitt — Welten von Shows wie „Out of Practice“ entfernt (die in der ganzen Pilotepisode keinen einzigen Lacher unterbringt). Daumen nach oben.
The War at Home: Etwas sehr hölzern und alte Gags. Daumen ganz leicht nach unten.
My Name Is Earl: Die Slug-Line dieses Konzepts klang ja schrecklich. Aber der kurze Clip ist durchaus vielversprechend. Daumen nach oben.

Ausserdem ist mir gerade eingefallen, dass ich ja noch nicht meinen Senf zu den Previews der ABC-Shows gepostet habe:

Commander In Chief: „West Wing“ it ain’t. Etwas Pathos, „Hail to the Chief“ und Geena Davis wirkt nicht so recht sympathisch. Dennoch, mit den richtigen Scripts könnte es klappen. Daumen leicht nach oben.
Crumbs: Mittelmäßige Sitcom nach Schema 08/15. Daumen nach unten.
Emily’s Reasons Why Not: Hier klang das Konzept auf dem Papier doch eigentlich recht gut. Aber was daraus wurde ist wenig berauschend. Total unsympathische Charaktere. Und ein Beispiel, dass Voice Overs eine schwache Show auch nicht retten können. Daumen nach unten.
Evidence: Just another job show. Daumen leicht nach unten.
Freddie: Es gibt schlechtere Sitcoms. Aber auch bessere. Es hilft vermutlich auch nicht, dass ich Freddie Prince jr. nicht sonderlich leiden kann. Daumen zur Seite.
Hot Properties: Endlich wird mal eine Serie ihrer Kurzbeschreibung gerecht: Die Show ist wirklich so schlecht, wie sie auf dem Papier klang. Daumen nach unten.
In Justice: Hm, gar nicht mal so übel. Wiedermal viel Pathos und „es gibt ja so viel Böses in der Welt“, aber insgesamt akzeptabel mit Potential. Gute Kameraarbeit. Daumen leicht nach oben.
Invasion: Lost 2. Nur, dass hier noch kleine Kinder mitspielen. Daumen zur Seite.
The Night Stalker: Da könnte man was daraus machen. Für ein Drama ist der Clip leider wirklich zu kurz. Daumen zur Seite.
Sons & Daughters: Another Fake Reality Show with Steady Cam. Alles schon mal dagewesen. Daumen leicht nach unten.
What About Brian?: Die Ausschnitte hatten wenig Aussagekraft, es wurden eher zähe und wenig interessante Szenen gewählt. Die Show bekommt aber den „J. J. Abrams Bonus“ und erhält einen Daumen leicht nach oben.

Ingesamt eher enttäuschend, was ABC dieses Jahr an neuen Produkten im Line-Up hat. Aber warten wir mal ab, wie sich die einzelnen Shows noch entwickeln. Einen Knüller wie „Lost“ oder „Housewives“ sehe ich aber bis jetzt bei keinem Network. Insbesondere „Fathom“, „Invasion“ und „Threshold“ könnte ich bereits jetzt (20 Minuten nachdem ich die Clips sah) nicht mehr auseinanderhalten.

Der Tod des Kinos?

Ein Artikel bei Spiegel Online (mal wieder) zum Kampf Heimkino vs. klassisches Kino. Aufhänger ist die Entscheidung von Regisseur Steven Soderbergh („Traffic“, „Ocean’s Eleven“), seine nächsten sechs (low budget, high definition) Filme jeweils gleichzeitig zur Veröffentlichung im Kino, auf DVD und im PayTV freizugeben. Das ganze ist Teil eines Deals mit der Produktionsfirma 2929 Entertainment. Die Kinobetreiber betrachten diese Entwicklung eher verärgert und fordern mittlerweile sogar die Verbannung von Soderberghs kommenden Produktionen aus den Kinos, weil seine Strategie schädlich für das Business sei.

Nicht unberechtigt. Wenn man bedenkt, welches „Erlebnis“ ein Kinogang mittlerweile im Vergleich zu einer „Heimvorführung“ mit Beamer und 5.1 Surrond Anlage ist. Keine endlose und oft schon jahrzehnte alte Werbung im Vorfeld für die man auch noch Eintritt bezahlt hat, keine nervigen & raschelnden Sitznachbarn (heh, naja, kommt darauf an, wie diszipliniert der Freundeskreis ist ;-)) , keine Apothekerpreise für Getränke und Popcorn, man kann den Film jederzeit stoppen, zurückspulen … und dann ist da natürlich das Bonusmaterial (Originalton!). Der einzige Reiz des Kinos ist in diesen Tagen meiner Ansicht nach nur noch das „Gemeinschaftserlebnis“ — aber ansonsten … Fehlanzeige. Insbesondere wenn die DVD-Preise nun zunehmend näher an die 15 Euro Schallgrenze ranrücken.

Auf der anderen Seite ist Kino für die „große Masse“ immer noch die Filmquelle Nummer 1 und nicht jeder kann oder will sich eine Heimkino-Anlage anschaffen (es sei nur der berüchtigte Woman Acceptance Factor (WAF) erwähnt). Aber dennoch wird Kino in 10 Jahren wohl nicht mehr das sein, was es heute ist.

US Traffic Report Highway 101

Seit O.J. genoss kaum eine Wagenkolonne solch eine Aufmerksamkeit…

Blogs von TV-Machern

Heutzutage ist ja jeder und alles online — auch TV-Macher sind zunehmend im Web aktiv und haben sogar eigene Blogs. Mir geht es hier um eher unbekannte Websites (wenn auch einige bekannte „Klassiker“ dabei sind), auf denen die Autoren/Schauspieler/Produzenten regelmäßig selbst posten und einen Einblick in das Business geben. Sonstige offizielle Sites, die alle Schaltjahr mal eine „Message“ der jeweiligen „Celebrity“ posten gibt’s über Google ja zuhauf. Ich werde diesen Eintrag soweit es geht aktuell halten — Ergänzungen sind herzlich willkommen. Vielleicht sortiere ich die Liste mal, wenn ein paar zusammengekommen sind.

AUTOREN / PRODUZENTEN

Blog von Karen Hall (Schwester von Barbara Hall („Judging Amy“, „Joan of Arcadia“)) — derzeit Autorin für „E-Ring“.

Blog von Lee Goldberg („Missing“, „Monk“, „Diagnosis Murder“, und Autor der Buchreihe „Unsold Television Pilots“)

Rob Thomas Homepage (Autor von „Veronica Mars“)

Blog von Alex Epstein (Autor des Buchs „Crafty Screenwriting“ und Autor der Space Serie „Charlie Jade“)

Blog von Warren Ellis (Autor von „Global Frequency“).

Blog von Charles Deemer (Autor diverser Bücher zum Thema Scriptwriting)

Blog eines anonymen Movie Executives der über diverse amüsante Film- und Serienangebote bloggt.

Blog von Paul Guyot („Snoops“, „Felicity“, „Judging Amy“).

Blog von John August („Big Fish“, „Charlie’s Angels“)

Artfulwriter.com von Craig Mazin („Scary Movie 3 & 4“ ) und Ted Elliott („Shrek“, „Aladdin“)

Blog von John Rogers (Produzent von „Global Frequency“, „The Core“).

Roger Avary (Writer u.a. „Pulp Fiction“) (Link von xDest)

Blog von Javier Grillo-Marxuach („Lost“ Autor) (Link von ETM)

Blog von Ron Moore („Battlestar Galactica“) (Link von Ron) sowie ein Videoblog von Executive Producer David Eick.

Blog von Peter David („Babylon 5“, Comics) (Link von Ron)

Blog von Chad Darnell (Casting Director “Alias“, “Crossing Jordan” ) (link von TME)

Blog von Bryce Zabel (Autor, Creator von „M.A.N.T.I.S.“, „Dark Skies“)

Blog von Cathy Belben, einer Bibliothekarin, die nun Autorin bei der zweiten Staffel von „Veronica Mars“ ist.

Blog von Jane Espenson („Buffy the Vampire Slayer“, „Tru Calling“, „Gilmore Girls“, „The Inside“ und aktuell „Jake in Progress“.) (link von mb)

Das offizielle Grey’s Anatomy Blog

SCHAUSPIELER

Ellen Muth („Dead Like Me“) postet gerne und häufig im Forum von ellen-muth.com.

Blog von Michael Welch („Joan of Arcadia“)

Blog von Wil Wheaton („Star Trek: TNG“)

Zach Braff („Scrubs“, „Garden State“)

William Shatner („Star Trek“, „Boston Legal“)

Neil Gaiman (Comicbuch Autor)

Blog von Kevin Smith („Jersey Girl“, „Mallrats“, „Clerks“, „Dogma“)

Jenna Elfman – nur sehr selten neue Einträge. („Everything I know About Men“, „Dharma & Greg“)

Tom Green („Road Trip“) (Link von xDest)

Pamela Anderson (bzw. ihr „Blog“ zur neuen Comedy-Serie Stacked) Unter der Rubrik „Favorite Blogs“ gibt’s dort auch Links zu den Blogs von anderen „Stacked“-Darstellern und Crewmitgliedern wie Alexis Vogel, Cory Myler, Kathleen Karridine, Paget Brewster, Brian Scolaro und Michael Sherman (Link von xDest)

Global Frequency

Global FrequencyDer Pilot zur geplanten, aber nie verwirklichten WB Midseason Serie „Global Frequency“ ist kürzlich in „Umlauf“ gekommen — das ist die Gelegenheit (mit einem Jahr Verspätung) mal einen kleinen Blick auf die SF-Serie zu werfen.

„Global Frequency“ basiert auf den gleichnamigen DC Comics von Warren Ellis, der auch (gemeinsam mit ein paar „Angel“-Alumni) das Buch für diese TV-Adaption schrieb. Warren Ellis und seine „Frequency“ Comics sind in der Comic-Szene keine Unbekannten, daher wartete die Fangemeinde gespannt auf die TV-Fassung, die im Mai 2004 von WB eine Pilotorder bekam und eigentlich im Januar 2005 starten sollte. Ende 2004 wurde aber klar, dass theWB die Serie doch nicht in den Sendeplan übernehmen würde.

„Global Frequency“ ist eine unabhängige Organisation, die gegen das Böse in der Welt kämpft. Eine Art „Alias reloaded“, nur mit einem Touch mehr Sci-Fi. Das Besondere an der Organisation ist, dass es im Grunde ein weltweites Netzwerk aus Tausenden von „normalen“ Menschen ist. Alle Teilnehmer der „Global Frequency“ haben jedoch eine besondere Fähigkeit oder Begabung, die sie zu Fachexperten auf einem bestimmten Bereich macht – seien es Wissenschaftler auf den Gebieten Physik, Waffentechnik oder Nanotechnologie — aber auch andere „Begabungen“ sind gefragt wie beispielsweise professionelle Turnerinnen, die sich auch durch enge Schächte zwängen können. All diese Spezialisten (also eigentlich Menschen wie du und ich) sind in einem globalen Netzwerk organisiert und können über ein besonderes Mobiltelefon jederzeit lokalisiert werden, wenn ihre Dienste gerade benötigt werden. Geleitet wird dieses Netzwerk von der eiskalten Miranda Zero (Michelle Forbes), die wegen ihrer Initiativen von den Geheimdiensten der Welt gesucht wird. In der Pilotepisode stösst der Ex-Cop Sean Ronin (Josh Hopkins) durch Zufall zur Truppe und auf Anhieb erweist er sich als sehr wertvoll für die „Global Frequency“. Gemeinsam mit der Wissenschaftlerin Kate Finch (Jenni Baird) erforscht er das Mysterium von seltsamen elektrischen Entladungen in San Francisco.

Die Show hinterlässt einen zweischneidigen Eindruck. Einerseits handelt es sich um eine sehr raffinierte und wertvolle Grundidee von Warren Ellis, aber die Umsetzung halte ich für unbefriedigend. Konkreter: Die Idee einer Art „Alias reloaded“ Show ist nicht verkehrt und die optischen Effekte sowie Lightning, Editing und Kamerarbeit sind sehenswert. Man spürt die Nähe zum Comic-Genre, die Show kreiert eine beeindruckende Bildsprache — kurzum ein gelunges Beispiel für eine Adaption eines Comics im TV. Was aber die ganze schöne Bilderwelt zerstört ist das teilweise absolut haarsträubende und vor Pathos triefende Drehbuch. Schrecklich aufrechte Menschen, die für das Gute in der Welt kämpfen und dabei seichte Dialogzeilen wie „I’ve done many bad things in my life“ um sich werfen. Insbesondere Miranda Zero ist mir einfach zu kalt und steif — gut für einen Comic, schlecht für eine TV-Serie. Und was man dann in der Kürze der Zeit von den Charakteren erfährt, ist klischeehaft und vorhersehbar. Das übliche „Dunkle Vergangenheit“-Mysterium kann da wenig begeistern. Aber dann sind da wieder in manchen Dialogen kurze Blitze von Brillianz, insbesondere der trockene Humor der Show fand ich sehr ansprechend. Ferner muss man auch Josh Hopkins und Jenni Baird wirklich zugestehen, dass sie eine gute „On-Screen Chemistry“ haben und Jenni Bairds Charakter wird nach einer anfänglichen Wissenschaftler-Klischee-Eindimensionalität immer interessanter.

Zusammenfassend kann ich nicht verstehen, warum theWB das Konzept nicht weiterverfolgt hat. Die Grundlage für eine gute Show ist sicherlich gegeben. An den Drehbüchern hätte noch einiges gefeilt werden müssen, aber die Serie hatte das Potential, diversen „Special Team“ Shows auf den anderen Networks (All die Fathoms, Thresholds und wie sie alle heissen) einen Schritt voraus zu sein. Besser als „Tarzan“, „Bird of Prey“ und „Supernatural“ (unter Vorbehalt) wäre die Show sicherlich gewesen und hätte eine nette, „dunklere“ Ergänzung zum WB-Schedule nach der Absetzung von „Angel“ gebildet. Man hätte daraus ein nettes Prozedural mit einem zusätzlichen übergreifenden Story Arc basteln können. „Global Frequency“ Produzent John Rogers („The Core“) erzählt in seinem Blog aus Anlass des „Leaks“ der Pilot-Episode einige Hintergründe zur Absetzung. Demnach war vor allem der Personalwechsel an der Spitze des WB die Ursache dafür, dass GF fallengelassen wurde. John Rogers hat desweiteren auch noch ein paar Bilder vom Set gepostet — wer ihn noch nicht kennt, ein wirklich lesenswerter Blog, vor allem die „Lost“-Fanfiction… [Note to self: Ich sollte mal eine Liste von privaten TV-Writer/-Produzenten Websites machen … oder kennt jemand schon eine solche Liste?]

Free Dalek!

Heh, die spinnen, die Briten. Eine Gruppe von Unbekannten hat nach Angaben der BBC einen Dalek entführt, der als Touristenattraktion ausgestellt war. Die Gruppe, die sich selbst „Guardians of the Planet Earth“ nennen, entfernten auch sorgsam die Strahlwaffe des Daleks und hinterliessen ein Bekennerschreiben. Darin bestätigen sie die Entführung des Daleks. „We are holding the Dalek captive. We demand further instructions from the Doctor.“

Ich tippe ehrlichgesagt auf einen Publicity-Stunt von der BBC selbst — dabei hätten die das doch gar nicht nötig. Die aktuelle „Doctor Who“ Staffel (die leider auch schon wieder fast zu Ende ist) gehört ganz sicher zu den großen Sci-Fi Highlights der letzten Jahre — und das hat sich bereits ‚rumgesprochen.

P.S: „Schlechter Wolf“! 😉

Rob Lowe zurück im "West Wing"?

Laut der Gossip-Sektion der NYPost wird Rob Lowe während den November-Sweeps voraussichtlich für fünf Episoden als Gaststar in der neuen Staffel von „The West Wing“ mitspielen. Noch sei der Vertrag nicht unterzeichnet, aber die Chancen stünden gut. Lowe hatte die Serie 2003 nach 84 Episoden angeblich auf Grund von unerfüllten Gehaltsforderungen verlassen, scheiterte in den darauffolgenden Jahren dann aber als Hauptdarsteller in den neuen Serien „The Lyon’s Den“ (eigentlich noch ganz gut) und „Dr. Vegas“ (fürchterliches Debakel), die beide nicht über 13 Episoden kamen. Derzeit spielt er in einer Miniserie für Lifetime namens „Beach Girls“.

Free Katie!

Kurze Notizen am Rande: Weder der Start der fünften Staffel von „Six Feet Under“ noch das Comeback von den „4400“ waren sonderlich herausragende Highlights. In „Six Feet Under“ übertreiben es die Autoren allmählich etwas mit den Halluzinationen und bei den Nate & Brenda Szenen drängte sich mir ein Dr. Carter & Kem déjà-vu auf. Und „the 4400“ — wie setzt man eine Serie fort, die eigentlich schon beendet ist? Das wirkt wie eine zehnte Staffel der „X-Files“. Aber kleine Mädchen, die böse Vorahnungen in ihr Tagebuch schreiben, kommen immer gut an. Bonuspunkte für den Auftritt von Summer Glau („Firefly“) — und schon wieder spielt sie eine Verrückte. Talk about type casting.

FOX hat inzwischen den Starttermin ihrer neuen Drama-Serie „Prison Break“ bekanntgegeben: Die zweistündige Premiere findet am Montag, den 29. August um 20 Uhr statt. Die Pilot-Episode macht einen sehr soliden Eindruck, Dominic Purcell bringt wie schon in „John Doe“ kaum mehr als einen Gesichtsausdruck zustande, aber das passt zu seiner Rolle. Wie die Serie aber mehr als eine Staffel mit Handlung füllen will, ist mir ein Rätsel. Aber bei FOX sind sowas ja eh weitesgehend irrelevante Gedankenspiele…

Achja, wer wird wohl Tom Cruise stoppen, der derzeit auf einer PR-Suicide-Tour unterwegs ist. Seitdem er seine alte PR-Beraterin gefeuert hat (angeblich weil sie ihn daran hindern wollte all zu offen über seine Scientology-Verbandelungen zu sprechen), tappt der Idi^WKerl von einem PR-Fettnäpfchen ins andere. Die arme Katie. Die Konkurrenz schläft aber auch nicht und versucht sich im Handy-Weitwurf – was in dem Falle aber eine Oscar-Nominierung kosten dürfte.

Und der Link des Tages (nicht dass es jemals einen „Link des Tages“ gab oder zukünftig geben wird, but who cares): The Med Speak of E.R.. Sehr nützlich, wenn man schon wieder mal die Hälfte der Medizin-Fachausdrücke nicht versteht.

The Inside

Tim Minear is back und gleich fünfmal darf man seinen Namen in den Opening Credits der Pilot-Episode der neuen FOX Cop-Show „The Inside“ lesen (Creator, Script, Teleplay, Producer, Director). Zu dem „Angel“ und „Firefly“ Alumni Minear kommen dann noch die Buffyverse-Oldtimer Jane Espenson und David Fury. Ausserdem nicht zu vergessen unter den Darstellern „Firefly“-Liebling Adam Baldwin und „Wonderfalls“ Furie Katie Finneran. Da hat man als Serienfan ja gar keine andere Chance, als das Unheil verkündende FOX-Logo da unten in der Ecke zu ignorieren (oder wegzuretuschieren ;-)) und sich auf den neuesten „Save our Show“-Kandidaten einzulassen.

The InsideRachel Nichols spielt FBI Special Agent Rebecca Locke – die neue in einem Spezialteam, das sich um Serienmörder und sonstige besondere Kriminalfälle kümmert. Sie ist noch ein Greenhorn und sonderlich willkommen ist sie bei ihren neuen Partnern auch erstmal nicht. Doch sie hat den gewissen Riecher für diesen Job und das hat ihr neuer Chef Agent Virgil „Web“ Webster (Peter Coyote) schon vor Jahren festgestellt, als er ihrer Karriere nicht ganz legal etwas auf die Sprünge half. Doch Rebecca hat eine dunkles Gehemnis in ihrer Vergangenheit und der Zuschauer wird wohl im Verlauf der nächsten Episoden langsam das Puzzle ihrer Vergangenheit lösen. Aber mit ihrem Fleck auf der Seele ist sie nicht allein — alle Teammitglieder dieser FBI-Truppe wurden von „Web“ sorgsam von Hand selektiert – weil sie alle durch ihr bisheriges Leben in besonderer Weise geprägt wurden.
Gleich ihr erster Fall fordert Rebecca einiges ab. Ein brutaler Serienmörder entfernt wehrlosen Frauen die Haut von Gesicht und Händen. Rebecca und ihr Team müssen einiges risikieren um den Killer zu stoppen.

Wie isses? Viel übrig geblieben ist von dem ursprünglich vor einem guten Jahr angekündigten „21 Jump Street“ Konzept wirklich nicht. Besser gesagt – das ist eine komplett neue Show. Kein Wunder, es wurde ja auch der halbe Cast und das ganze kreative Team ausgetauscht, der Pilot wurde dreimal fast komplett neu gedreht. Nur der Titel blieb interessanterweise bestehen. „The X-Files“ trifft „Profiler“ trifft CSI. Dazu noch ein Spritzerchen „Gore“ (es gibt einige blutige Szenen, die wohl eher nichts für zartbesaitete Zuschauer ist, die schon in den OP-Szenen von „emergency room“ nach dem Umschaltknopf suchen).

Ich muss zugeben, der einzige Reiz an der Show ist das Wissen um die kreativen Kräfte hinter der Serie. Wirklich vom Hocker gerissen hat mich die Episode nicht. Rachel Nichols als FBI Agentin mit düsterer Vergangenheit ist hart an der Glaubwürdigkeitsgrenze. Sie war in dem 21 Jump Street Konzept wohl wirklich besser aufgehoben. Ich bin nicht an „just another Cop Show“ interessiert (bin eh kein großer Fan von Cop-Serien), ich will „das gewisse Etwas“. Das versteckt sich wohl in den Tiefen der Charaktere und dürfte die Triebfeder für die seasonlangen Soryarcs und Konflikten neben den Mordfällen der Woche darstellen. Sehenswert war sicherlich die ausgefeilte Optik (schön düster, die Szenenwechsel sehr „Angelesque“) und die handwerklich sauber umgesetzte Inszenierung der Pilot-Episode (aber das darf man von einer Pilot-Episode gefälligst auch erwarten). Ansonsten ist nur der stellenweise aufbrandende typisch trockene Minear-Humor ein gutes Verkaufsargument, welcher auch die Show von den anderen „Cop-Shows“ abhebt: Adam Baldwin ist eine Idealbesetzung, eigentlich verdient er sogar endlich mal eine echte Hauptrolle anstatt immer nur den „Sidekick“ mit den coolen Sprüchen geben zu müssen. Das Paradebeispiel für den Humor der Show war schließlich das trockene „Oh, I did it backwards“ von „Web“ am Ende der Episode. Mehr davon, bitte. Ebenfalls in Ordnung: Das Spiel mit dem Zuschauer und den großen, unappetitlichen Momenten (ich denke da beispielsweise an die überraschende Schlussszene des Teasers).

Wie lange es die Show wohl geben wird? Vor einem Jahr hätte ich der Serie keine große Chance gegeben. 13 Episoden, dann in 10 Monaten die DVD und Aus die Maus. Aber ich hoffe mal auf die „House, M.D.“ Jokerkarte. Auch „House“ sah anfänglich nach „just another Ärzteshow“ aus, aber mittlerweile ist es einer der größten FOX-Erfolge der letzten Jahre. Aber realistischerweise rechne ich erst mal nicht mit mehr als 13 Folgen: Die Pilot-Episode schaffte einen mittelmäßigen vierten Platz mit 3.8/6 in den Overnights bei 4,71 Millionen Zuschauern.

Übrigens: Für Leute wie mich, die den Killer nicht mehr einordnen konnten („wo kam der denn in der Episode schon vor?“) — hier ein Spoiler mit einer Erklärung von Tim Minear himself: „One point of clarification — the killer wasn’t in-house. He was a security guy at the Angeles transit, the place they went to sift through the transit security footage.“—Ende Spoiler

Achja, „Wolfram Security“ … geddit, „Angel“ Fans? 😉

Comeback

Nach dem Eintrag von Mittwoch wieder zum „business as usual“ zurückzufinden, ist nicht sonderlich einfach. Ich will’s trotzdem mal in Angriff nehmen. Es hat sich ja auch einiges angesammelt.

Fangen wir also mal an mit „Comeback“, der neuen HBO-Sommer-Comedy von und mit „Friend“ Lisa Kudrow. Die Pilot-Episode lief am vergangenen Wochenende und blieb mit 1,5 Millionen Zuschauern hinter den Erwartungen zurück. Prompt tauchen erste Unkenrufe nach einem vermeintlichen „Friends-Fluch“ auf.

„Comeback“ ist eine Show-in-der-Show-in-der-Show-in-der-Show. Show. Oder so. Kudrow spielt fortysomething Valerie Cherish, eine Schauspielerin mit verblichenem Ruhm, die immer noch von ihrem Erfolg aus der seit Jahren beendeten Sitcom „I’m it“ zehrt. So recht hat sie noch nicht mitbekommen, dass sie schon längst nicht mehr auf der A-Celebrity Liste steht — wenn sie überhaupt jemals draufstand. Jetzt erhofft sie sich ein weiteres Karriere-Highlight: Sie bekommt die Chance, gleich zwei Shows auf einmal zu machen. Es ist quasi ein „Paket-Deal“: Valerie bekommt eine Hauptrolle in einer neuen Billig-Sitcom namens „Room and Bored“ und gleichzeitig wird ihr Alltag in einer Reality-Show namens „The Comeback“ ausgebeutet. Es dämmert ihr wohl auch schon, dass ihre beste Zeit in der schnelllebigen Welt Hollywoods lange vorüber ist, aber sie will es nicht wahrhaben. Verzweifelt klammert sie sich an Freunde und Erinnerungen an glücklichere Zeiten, doch zunehmend verspielt sie durch ihr Star-Gehabe ihren Bonus und ihre Freunde wenden sich von ihr ab. Ihre Ehe ist auch alles andere als eine Offenbarung – ihr Ehemann nimmt sie schon längst als selbstverständlich hin und er hat keinerlei Interesse an ihrer Arbeit — was aber auf Gegenseitigkeit beruhen dürfte.

Lisa Kudrows Biografie ist eher ungewöhnlich für eine erfolgreiche Hollywood-Schauspielerin (sie hat einen Uni-Abschluss in Biologie) und so ist es sicherlich nicht verkehrt, dass sie in dieser eher unkonventionellen Serie auftritt. Sie spielt auch exzellent und hat erfreulich wenig Probleme damit, sich selbst, ihren Beruf und das ganze TV-Business auf die Schippe zu nehmen und zu hinterfragen. Sie hat sich außerdem die Show wohl auch gemeinsam mit „Sex and the City“ Autor Michael Patrick King auf den Leib schneidern können. Dennoch bin ich eher enttäuscht von der Pilot Episode. Die Comedy bringt vom Prinzip nichts wirklich neues gegenüber Serien wie „Curb Your Enthusiasm“, „The Office“ etc. Zudem geht einem die Hochnäsigkeit von Kudrows Charakter eher auf die Nerven, als dass es amüsant ist — auch wenn es durchaus einige gelungene Dialoge gibt („What’s there to say? There was a monkey on my head and it pooed.„). Zahlreiche Fehltritte in diverse Fettnäpfe sind schrecklich vorhersehbar, vielleicht ist das auch beabsichtigt: Man leidet regelrecht mit, weil man schon ahnt, wo Valeries Selbstüberschätzung als nächstes hinführen wird.

Kurzum: Eine kleine, nette Show für Liebhaber von „Curb Your Enthusiasm“, ein treffend sarkastischer und entmystifizierender Blick hinter eine vermeintliche Glitzerwelt — allerdings sollte man seine Erwartungen nicht zu hoch schrauben.

Die Seasonpremiere von Entourage (Staffel 2) zuvor fand ich sogar etwas besser, wenn auch ebenfalls nicht auf dem gewohnten HBO-Standard.

 

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