Premiere goes HDTV

In wenigen Tagen startet die Internationale Broadcaster Messe IBC in Amsterdam und wie üblich gibt es um diese Zeit oftmals neue Anküdigungen und Präsentationen zu technischen Neuerungen von den europäischen Sendern. Nicht erst seit diesem Jahr ist „HDTV“ dabei eines der Buzz-words von dem sich Hardware-Industrie und Sendeanstalten in der nächsten Dekade einen deutlichen Schub für den Absatz ihrer Produkte erhoffen.

Premiere-Chef Kofler hatte ja bereits 2003 angedeutet, dass 2005 ein oder mehrere HDTV-Kanäle bei dem Münchner PayTV-Sender starten sollen. In einer Presseerklärung hat Premiere gestern nun offiziell den Starttermin für das hochauflösende Fernsehen bekanntgegeben: 1. November 2005. Ausgestrahlt werden die neuen Programme zunächst nur über die ASTRA-Satelliten – ich nehme mal an, dass Premiere da neue Transponder anmieten muss, die derzeitige Bandbreite dürfte wohl für mehrere HDTV-Kanäle nicht mehr ausreichen. (Astra.lu/SES hat übrigens die gleiche PR online). Angekündigt sind zunächst drei HDTV-Kanäle (Sport, Film, Dokumentationen). Es ist wohl davon auszugehen, dass diese Kanäle jeweils eine Auswahl des jeweiligen regulären Programms (soweit in HDTV Auflösung verfügbar) zeigen – vielleicht ja auch US-Serien, die in den USA zu einem großen Teil bereits in HDTV und Dolby 5.1 produziert werden. Spätestens zur Fußball-WM 2006 dürfte dieser HDTV-Kanal den Absatz von hochauflösenden LCD/Plasma-Bildschirmen nochmals ein gutes Stückchen steigern – und hoffentlich somit auch zu fallenden Preisen beitragen.

"Veronica Mars"

Da das zum sablog gehörende Forum ja noch etwas an mangelnder Beachtung kränkelt, mache ich mal mit einem extra Posting auf eine Review der neuen UPN-Serie „Veronica Mars“ von „mb“ im Forum aufmerksam. Sofern sich das letztjährige „Jake 2.0“-Debakel (so schlecht war die Serie doch gar nicht!?) nicht wiederholt, könnte das UPN näher an WB heranbringen.

Link: „Veronica Mars“-Review im Forum

"Wonderfalls" in den Niederlanden

Die erste komplette Ausstrahlung in Europa der von FOX vor einigen Monaten abgesetzten Serie „Wonderfalls“ findet gerade in unserem Nachbarland Holland statt. Der private FreeTV Sender „Yorin“ zeigt seit gestern(!) jeden Sonntag um 17 Uhr alle 13 Episoden der köstlichen Serie rund um die ambitionslose 20something Jaye Tyler, die plötzlich mit sprechenden (Stoff-)tieren konfrontiert wird, die ihr seltsame Aufträge geben. Damit ist „Yorin“ erst der zweite Sender überhaupt, der alle Episoden zeigen wird – FOX Latin America zeigt bereits seit Juli die Serie. Yorin zeigte wohl Anfang des Jahres auch schon „Dead Like Me“, die andere Serie aus der Feder von Autor Bryan Fuller. Nutzen tut das Zuschauern in Deutschland leider eher weniger, „Yorin“ ist meines Wissens auch im deutsch-niederländischen Grenzbereich nicht im Kabel eingespeist (dafür aber ein paar andere belgisch/niederländische Kanäle) und über Satellit (Astra) ist der Kanal verschlüsselt.

[Überhaupt zeigen die niederländischen Kanäle, worin der Vorteil der Untertitelung anstatt Synchronisation liegt: Aktuelle US-Serien starten meist bereits wenige Monate nach dem Start in den USA und durch die wöchentliche Ausstrahlung enden sie oftmals auch nur ein bis zwei Wochen nach dem Ende in den USA. Sei es „The O.C“, „Charmed“, „Angel“, „Everwood“ oder „Enterprise“, die letzten US-Staffeln all dieser Serien liefen bereits oder laufen zur Zeit in den Niederlanden, während man hierzulande noch mühsam mit der „Verschlimmbesserung“ der Serien durch die Synchronisation beschäftigt ist…]

Ich habe mittlerweile alle 13 Episoden von „Wonderfalls“ gesehen und die Absetzung der Show ist auch nachdem man nun einen Eindruck der gesamten Mini-Staffel hat, mehr als zu bedauern. Die Serie hatte das gewisse „Etwas“, das sie von anderen Shows abhob und sehenswert machte. „Wonderfalls“ erzählte interessante Geschichten mit einem ungewöhnlichen Stil und einem netten sarkastischen Unterton. Sicherlich war sie nicht der heilige Gral des TVs oder die Neuerfindung des Genres, aber die Show funktionierte – und hätte sicherlich problemlos noch einige Seasons mit Material füllen können. „Wonderfalls“ wurde zeitgleich mit „Joan of Arcadia“ produziert, doch aus unbekannten Gründen hielt FOX die Serie bis Januar 2004 zurück – worauf „Wonderfalls“ dann bei vielen Zuschauern auf den ersten Blick als JoA-Kopie abgetan wurde. Sicherlich trug der „Friday Night Death Slot“, den die Serie bei FOX bekam, auch nicht gerade zu einem Erfolg bei.

So heisst es nun warten – auf die DVDs, die voraussichtlich am 7. Dezember erscheinen sollen – offensichtlich auch mit reichhaltigem Bonusmaterial, wie man auf savewonderfalls.com nachlesen kann. Denn „Wonderfalls“ ist – wie ich finde – ein „Muss“ in der DVD-Sammlung eines TV-Serienfans, insbesondere wenn man eine Vorliebe für Serien wie „Dead Like Me“, „Six Feet Under“ oder auch „Joan of Arcadia“ hat.

"The Mountain" Preview offiziell im Internet

Laut einem Artikel in der heutigen New York Times wollen 19 Lokalstationen des WB-Networks zwischen dem 13. und 20.September die komplette erste Folge des Soap-Dramas „The Mountain“ im Internet der Öffentlichkeit als Stream zur Verfügung stellen. Die Serie startet am 22. September im TV. Ob die Streams auch von Deutschland aus abrufbar sein werden, ist unbekannt. Bereits letzte Woche wurde eine Preview von „Jack and Bobby“ über das Internet offiziell vom WB angeboten, allerdings exklusiv nur für AOL-Breitband Kunden.

Die Webangebote der so genannten Affiliates wie beispielsweise dem New Yorker WB11 unterscheiden sich oftmals in Umfang und Schwerpunkten gegenüber den offiziellen Network-Websites, da die lokalen Angebote in Eigenregie erstellt werden. So gibt es beispielsweise bei WB11 das (zugegebenermassen inhaltsmässig sehr dürftige) WB Magazine, das sonst eigentlich nur als Beilage in US-Magazinen erhältlich ist.

Interessante Ressourcen bei der Writers Guild of America

Via tvbarn, eine ganze Latte von neuen Informationen auf der Website der „Writers Guild of America“ (WGA, vereinfacht gesagt eine Gewerkschaft für Kreative, vor allem Autoren, im TV- und Filmbusiness).

Da gibt es einerseits eine Zusammenfassung von Autorenmeinungen zu den neuen Staffeln ihrer Serien wie LAX, Boston Legal, Alias, Lost, Everwood: Writers Herald the Upcoming TV Season

Ausserdem eine Kollektion von bisher unveröffentlichten Pilot und Movie Scripts, die nie verfilmt worden: Must Read TV.

Und wenn ihr schon immer mal eure eigene Serie in den USA an den Mann bringen wolltet – Hier gibt es einen kleinen Einstieg in die Materie.

Wer den genauen Unterschied zwischen „Teleplay by“ und „Written by“ in den Credits nie richtig verstanden hat — hier gibt’s die offizielle Guideline.

Und was sich natürlich schon immer lohnte – ein Blick in ausgewählte Artikel aus dem Magazin der WGA – „Written By…“. Dort findet man viele lesenswerte Goodies zum Thema „Schreiben für TV-Serien“.

"Father of the Pride" Review

Nö, ne ausführliche Review zu der Show brauche ich wirklich nicht zu schreiben, Steve Robinson von TV Guide fasst alles wunderbar zusammen. Besonders dürftig ist wirklich die Darstellung von Siegfried und Roy – platt und nicht mal im Entferntesten amüsant.

This show needs writers. And John Goodman needs a better agent. But I wouldn’t mind if he put his „Viva Las Vegas“ on a CD. It’s much more entertaining than Father
of the Pride.

"ABC knows it must be slower to pull trigger this fall"

Die Headline aus diesem Artikel aus dem Fort Worth Star-Telegram habe ich einfach mal 1:1 übernommen, weil sie wirklich schön zusammenfasst, in welcher angespannten Situation sich ABC dieses Jahr befindet. Nur noch Platz 4 der Quotenrankliste der Networks nach der desaströsen 2003/04 Season. Lange sind die goldenen „The Millionaire“ Zeiten vorbei. Allerdings bietet sich nun auch ein gewisser Hoffnungsschimmer für die Kreativen im TV-Business an: ABC war früher eher dafür bekannt, schnell den Stecker zu ziehen („ABC has a history of finding really good shows and screwing them up“), doch dieses Jahr müssen sie aus ihren Fehlern gelernt haben, ansonsten kann auch „Lost“ und „Desperate Housewives“ ABC nicht retten.

ABC isn’t the only network to give good shows the ax early, of course. And it has stuck by some shows –„Alias“ being a good example — that aren’t necessarily ratings whoppers but have strong cult followings. But ABC has a longer than usual list of much-admired shows –„My So-Called Life,“ „Relativity,“ „Once and Again“ — that have died early deaths.

In dem Artikel wird auch auf Gründe für die letztjährigen Flops von dem eigentlich erfolgsversprechenden „Karen Sisco“ und den 2003er Flops „Veritas“ und „Miracles“ eingegangen. Überwiegend waren es miese Scheduling-Entscheidungen, um irgendwie auf den Reality-Zug aufzuspringen, die den Shows das Genick brachen.

„The problem ABC is having these days is getting people to find its shows. When you’re in fourth place, fewer people are watching your network, so fewer people are seeing the promotions for your strongest new series.“

Aber es sieht so aus, als hätte ABC-Entertainment Chef McPherson endlich nach vielen Jahren die Lektion gelernt, die Fans abgesetzter Serien schon seit Jahren predigen: „Being patient with shows that are great is what makes great television. It’s what made ‚Raymond.‘ It’s what made ‚Seinfeld.'“ Merkt’s euch gut, liebe Programmchefs … ach, hilft ja eh nix, spätestens wenn ABC wieder Nummer zwei oder gar Nummer eins ist, ist das alles wieder vergessen. Und dann gibt es ja noch das Definitionsproblem von „shows that are great“ — sobald die Quoten nicht mehr stimmen, sind die Serien halt nicht mehr „great“…

In das gleiche Horn bläst auch Scott Collins in einem anderen Artikel in der Los Angeles Times — wobei er noch auf eine interessante Tatsache in Hinsicht auf eine ungleiche Behandlung von Reality-Shows aufmerksam macht: In fact, in a rare outbreak of patience, TV executives have become downright nurturing of unscripted shows with even a hint of promise. Als Beispiel nennt er „Big Brother“, das in den USA ganz schwach anlief (kein Vergleich mit dem sensationellen Erfolg der ersten Staffel in Deutschland) und dennoch mittlerweile in der fünften Staffel bei CBS läuft. Für keine scripted Drama-Serie der Welt hätte CBS so viel Geduld gehabt.

Natürlich gibt es auch einen Grund dafür: Geld. “ While costs for reality shows have climbed sharply, they are still generally much less expensive to produce than scripted series, which routinely run more than $2 million per episode. Jerry Bruckheimer, an executive producer for „Amazing Race“ as well as TV’s No. 1 drama, „CSI: Crime Scene Investigation,“ says „Race“ costs less than half as much as „CSI.“ Wie wahr, wie wahr. Reality-Serien haben ein weitaus besseres „bang for buck“-Verhältnis, man kommt bei einem Erfolg schneller in die Gewinnzone und ein Flop ist schnell verkraftet. Nur sind das alles sehr kurzsichtige Betrachtungen, eine Reality-Show wird nur selten in Syndication gehen oder auf DVD erscheinen (okay, „The Apprentice“ ist eine bemerkenswerte Ausnahme).

Still, a handful of promising but low-rated scripted shows are bucking the trend and getting second chances from networks. Two examples are Fox’s „Arrested Development“ and „Tru Calling,“ which are coming back for the 2004-05 season, despite disappointing numbers in their first years.

Gott sei gedankt…

Der Artikel ist echt lesenswert, es gibt noch einige weitere Zitate von Drama-Autoren wie Marshall Herskovitz („Once and Again“) und Todd Holland („Wonderfalls“).

Staffel 4 der Gilmore Girls ab 8.Oktober auf VOX

Ich hatte es ja schon am 19. Juli hier angekündigt: Die Gilmore Girls starten bei VOX Anfang Oktober in die vierte Staffel. Nun ist die offizielle Programmankündigung draussen, ihr findet sie hier oder im erweiterten Blog Eintrag.

Zwei Wochen vorher, am 21. September, startet in den USA die fünfte Staffel.

Auch der bereits angekündigte Ersatz von „Nanny“ durch „Home Improvement“ wurde von VOX bestätigt.
Den Rest dieses Eintrags lesen… »

US Herbst Season hat begonnen

Pünktlich zum meteorologischen Herbstanfang hat in den USA die so genannte „Fall Season“ begonnen. Gestern startete die vierte Staffel von „Scrubs“ und die animierte Comedy-Serie „Father of the Pride“. Heute folgt NBC’s Cop-Serie „Hawaii“. Richtig los geht es aber erst in der Woche vom 20. bis 26. September – dort beginnen die meisten Serien ihren diesjährigen „Run“.

Im Forum findet ihr in einem Beitrag von mb die alphabetische Auflistung aller Starttermine, ich hänge hier mal noch eine Sortierung nach Datum dran:

Father Of The Pride (NBC) Aug. 31
Scrubs (NBC) Aug. 31
Hawaii (NBC) Sept. 1

Bernie Mac Show (Fox) Sept. 8
That ’70s Show (Fox) Sept. 8

Apprentice 2 (NBC) Sept. 9
Joey (NBC) Sept. 9
Medical Investigation (NBC) Sept. 9

Charmed (WB) Sept. 12
Jack & Bobby (WB) Sept. 12
Steve Harvey’s Big Time (WB) Sept. 12

Everwood (WB) Sept. 13
Las Vegas (NBC) Sept. 13
LAX (NBC) Sept. 13
Seventh Heaven (WB) Sept. 13

Drew Carey’s Green Screen (WB) Sept. 16
Will & Grace (NBC) Sept. 16

Grounded For Life (WB) Sept. 17
Reba (WB) Sept. 17
Third Watch (NBC) Sept. 17
What I Like About You (WB) Sept. 17

Family Bonds (HBO) Sept. 19
The Wire (HBO) Sept. 19

CSI: Miami (CBS) Sept. 20
Everybody Loves Raymond (CBS) Sept. 20
Girlfriends (UPN) Sept. 20
Half & Half (UPN) Sept. 20
Listen Up (CBS) Sept. 20
One On One (UPN) Sept. 20
Second Time Around (UPN) Sept. 20
Still Standing (CBS) Sept. 20
Two And A Half Men (CBS) Sept. 20

According To Jim (ABC) Sept. 21
All Of Us (UPN) Sept. 21
Eve (UPN) Sept. 21
George Lopez Show (ABC) Sept. 21
Gilmore Girls (WB) Sept. 21
Law & Order: SVU (NBC) Sept. 21
My Wife & Kids (ABC) Sept. 21
NYPD Blue (ABC) Sept. 21
One Tree Hill (WB) Sept. 21
Rodney (ABC) Sept. 21

CSI: New York (CBS) Sept. 22
Law & Order (NBC) Sept. 22
Lost (ABC) Sept. 22
The Mountain (WB) Sept. 22
Smallville (WB) Sept. 22
Veronica Mars (UPN) Sept. 22

CSI (CBS) Sept. 23
ER (NBC) Sept. 23
Without A Trace (CBS) Sept. 23

Complete Savages (ABC) Sept. 24
Dr. Vegas (CBS) Sept. 24
Eight Simple Rules (ABC) Sept. 24
Hope & Faith (ABC) Sept. 24
JAG (CBS) Sept. 24
Joan Of Arcadia (CBS) Sept. 24
Less Than Perfect (ABC) Sept. 24

American Dreams (NBC) Sept. 26
Clubhouse (CBS) Sept. 26
Crossing Jordan (NBC) Sept. 26
Law & Order: CI (NBC) Sept. 26

Judging Amy (CBS) Sept. 28
Navy NCIS (CBS) Sept. 28

Center Of The Universe (CBS) Sept. 29
Kevin Hill (UPN) Sept. 29
King Of Queens (CBS) Sept. 29

Boston Legal (ABC) Oct. 3
Cold Case (CBS) Oct. 3
Desperate Housewives (ABC) Oct. 3

Ghost Hunters (SciFi) Oct. 6
life as we know it (ABC) Oct. 7
Star Trek: Enterprise (UPN) Oct. 8

West Wing (NBC) Oct. 20
South Park (CC) Oct. 27

The OC (Fox) Nov. 4
Tru Calling (Fox) Nov. 4

Arrested Development (Fox) Nov. 7
Huff (Showtime) Nov. 7
King Of The Hill (Fox) Nov. 7
Malcolm In The Middle (Fox) Nov. 7
The Partner (Fox) Nov. 7
Simpsons (Fox) Nov. 7

House (Fox) Nov. 16

Athens (Fox) Dec. 2004(?)

24 (Fox) Jan. 2005
Alias (ABC) Jan. 2005
Grey’s Anatomy (ABC) Jan. 2005
Eyes (ABC) Jan. 2005
Law & Order: Trial by Jury (NBC) Jan 2005
The Office USA (NBC) Jan 2005
The Inside (Fox) Jan. 2005 (?)
Related by Family (Fox) Jan. 2005(?)

Big Man on Campus (WB) Feb 2005

Summerland (WB) Mar 2005

Commando Nanny (WB) unbekannt

Sneak Preview: Meine Favoriten

Jetzt ist es nicht mehr weit, in wenigen Tagen beginnt die neue TV-Season in den Staaten (zumindest für alle Networks ausser FOX, die ja lieber ihr eigenes Ding drehen). In den letzten Wochen habe ich hier ja einige ausgewählte „Sneak Previews“ von diversen Pilotepisoden gepostet – nun will ich mal einiges zusammenfassen und auf Serien eingehen, die ich nicht eigens mit einer speziellen Review bedacht habe — sozusagen „Upfronts revisited“.

Die Programmtage im Einzelnen

Montag. „Fear Factor“(NBC) dürfte auch weiterhin der Hit um 8 sein. FOX „North Shore“ läuft ja ganz gut und wurde gerade mit einer vollen Season Order bedacht, somit findet die „Wachablösung“ mit „Athens“ dann wie geplant im November statt. WB’s „7th Heaven“ hat wohl mittlerweile eine feste Fangemeinde – da dürfte nicht viel anbrennen.
Um 9 tritt „Las Vegas“ gegen die letzte Staffel von „Raymond“ und gegen WBs „Everwood“, sowie ab Januar gegen das runderneuerte „24“ (FOX) an. Auch hier sind keine großen Überraschungen zu erwarten – Raymond wird sicherlich noch besser laufen als die letzten Jahre („Last Season Bonus“) und „Las Vegas“ hat ja auch bewiesen, dass es funktioniert. Auch bei „Everwood“ sehe ich keine akuten Probleme, die letzte Staffel war solide Unterhaltung.
Um 10 dann das Flughafen-Krimi-Drama „LAX“ (NBC) gegen „CSI:Miami“ (CBS) – ebenfalls ein nettes Duell, in dem LAX aber aller Voraussicht nach unterliegen wird. „LAX“ ist zwar recht spannend inszeniert, Heather Locklear macht ihre Sache auch wirklich gut, aber CSI hat den Vorteil eines bereits etablierten Franchises samt Fangemeinde. „LAX“ traue ich aber dennoch eine einigermassen stabile Zukunft zu, eben wegen dem im letzten Jahr überraschend erfolgreichen „Las Vegas“ Lead-In.

Dienstag.
Um 8 könnte unangenehme Konkurrenz für „Gilmore Girls“ (WB) aufziehen, wenn sie gegen UPN’s „All Of Us“ und „Eve“ ankämpfen müssen – die ebenfalls hauptsächlich die weibliche junge Zielgruppe in den Fokus nehmen. Keine Konkurrenz im Sinne von „das wird Gilmore Girls nicht überleben“, sondern eher kleine Nadelstiche. Das WB kann sich jedoch nach der schwachen 03/04 Season nicht leisten, noch mehr Zuschauer zu verlieren.
Alles neu dann um 9: „One Tree Hill“ (WB) und „Father of the Pride“ (FOX) für die Jungen – „Clubhouse“ (CBS) und „Accoding to Jim“ (ABC) für die Älteren.
„One Tree Hill“ lief ja bisher ganz gut, wenn die Show ihre Fangemeinde halten kann, dann kann das sich durchaus zu einem Soap-Langläufer à la BH90210 oder Melrose Place entwickeln. Die animierte Show „Father of the Pride“ (NBC) einzuschätzen, ist wiederum ziemlich schwer. Die Pilotepisode hat einige köstliche Dialoge (zwischen den Tieren) und auch durchaus ein paar gute Lacher, die Animationen sind auch akzeptabel (man sieht durchaus die „Shrek“ Verwandtschaft) – aber sobald Siegfried und Roy ins Spiel kommen, wird die Show von einem Moment auf den anderen grottenschlecht. Angesichts des gigantischen Werbeaufwands, den NBC für die Serie ins Rollen gebracht hat, dürfte die erste Episode durchaus gute Quoten haben. Aber alles danach ist ein großes Fragezeichen. NBC ist verdammt dazu, möglichst lange an der Serie festzuhalten, da die bereits produzierten Episoden wirklich verflucht teuer waren (man spricht von etwa 1-2 Millionen US-Dollar pro Episode – und das für läppische 22 Minuten). Vielleicht gibt es ja auch mal einen Lead-Out Effekt, durch „Scrubs“-Fans, die zu früh einschalten…
„Clubhouse“ passt ganz gut in den NBC-Roaster zwischen NCIS und „Judging Amy“ und dürfte einen einigermassen stabilen Audience Flow über den Abend für den Sender sicherstellen. Gleichzeitig ist Clubhouse in meinen Augen aber auch das schwächste Glied am NBC Dienstag – zumindest im Moment kann ich mir nicht vorstellen, wie man eine ganze Season mit dieser Story füllen will.
Auf keinen Fall unterschätzen sollte man UPN’s „Veronica Mars“. In der Vergangenheit wurden UPN Produktionen ja eher belächelt, aber die hier könnte durchaus gut werden. Man könnte es geradezu als eine Art „Smallville“-Spin off bezeichnen – optisch und inhaltlich ähnelt das Konzept sehr dem Chloe-Charakter aus der Superman Junior-Show.
Um 22 Uhr nichts neues: „Judging Amy“ (CBS) gegen NYPD Blue (ABC) und L&O:SVU (NBC) — die haben in diesen Slots schon die letzte Season überstanden, also werden sie das auch diesesmal schaffen (mit dem Sonderfall NYPD Blue, das ja beendet werden soll).

Am Mittwoch dürfte der 8 Uhr Slot zumindest in den ersten Wochen locker an das ABC Drama um Überlebende eines Flugzeugabsturzes „Lost“ gehen, CBS‘ Krimiposse „Hawaii“ gebe ich nur geringe Chancen. „Hawaii“ ist zwar gut inszeniert und eine ansehnliche Mischung aus Krimi, schönen Strandaufnahmen und locker-leichten-flapsigen Dialogen im besten 80er Jahre Krimi-Revival-Stil, aber insgesamt gesehen hat die Show nicht viel Duchschlagskraft. Die Jungen schauen WB (Smallville) oder FOX (That 70’s show, Related by Family). Der 9 Uhr Slot dürfte an NBC gehen, dank „West Wing“ und der neuen Bill Pullman-geführten Miniserie „Revelations“ (im Januar). Die Combo „King of Queens“ und John Goodman’s „Center of the Universe“ (CBS) dürfte ideal für die Freunde der Sitcom sein. WB’s „The Mountain“ ist so seicht, dass es vermutlich tierisch erfolgreich wird (*seufz*).

Um 10 dann der Hit der Saison: Der Neue im Viertel (CSI:NY) gegen den Platzhirschen (Law & Order). Da ist nur eines sicher: Es wird Tote geben… 😉

Donnerstag: Wie angekündigt, hat WB auf eine Konfrontation zwischen „The Mountain“ und FOX‘ „The O.C.“ verzichtet und den Berg aus dem Weg geräumt (sorry). „The O.C.“ und „The Mountain“ stammen aus der Hand des gleichen Produzenten. „The O.C.“ wird auch donnerstags den Kampf um die zweite Reihe gegen die Drew Carey Standup Shows auf dem WB gewinnen. In der ersten Liga fighten „Extreme Makeover“ (ABC) , „Survivor“ (CBS) und „Joey“ (NBC) — mit einem dicken Startbonus für „Joey“, denn viele, die das „Friends“ Finale sahen, wollen sicherlich wissen, wie’s mit Joey weitergeht. Und die Pilot-Episode ist meines Erachtens ein gutes Stückchen über „Friends“-Niveau, so dass die Chancen für die Sitcom gut stehen. Dementsprechend muss man sich um „Will & Grace“ auch keine Sorgen machen.
21 Uhr: Nummer 1 klar CBS:CSI, dann the „The Apprentice 2“ (NBC). Die Teenage-Sex Dramedy „Life as We Know It“(ABC) wird es alles andere als leicht haben – ich tippe auf einen langsamen, schmerzhaften Tod der Serie Anfang 2005. Und ehrlichgesagt, ausgehend vom Pilot will ich auch gar nicht mehr sehen. Und damit hätten wir auch schon eine Überleitung zu „Tru Calling“ (FOX): „Buffy“-Autoren Urgestein Jane Espenson hat hier nächstes Jahr die Fäden in der Hand und alleine diese Tatsache macht die Show sehenswert. Ich bin auch gerne bereit, die grausame erste Hälfte der ersten Season mit dem Mantel des Vergessens zu bedecken, wenn die Show in der zweiten Staffel deutlich bessere Drehbücher erhält.
Um 22 Uhr dann „ER“ gegen „Without a Trace“ — die tun sich kaum gegenseitig weh.

Freitag: Um 20 Uhr treten „8 Simple Rules“ und der Neuling „Complete Savages“ (ABC) gegen die dritte Season von „What I Like About You“ und dem Neustart „Commando Nanny“ (WB) sowie die zweite Staffel des Vorjahreshits „Joan of Arcadia“ (CBS) an. „What I Like About You“ lief zuletzt schon nicht sonderlich gut und die Backstage-Reibereien am „Commando Nanny“ Set deuten auf einige kreative Differenzen zwischen Sender und Produzenten hin. Gegen „8 Simple Rules“ und dem wohl durchaus sehenswerten „Complete Savages“ dürfte es die WB-Sitcom Schiene dieses Jahr also recht schwer haben.

Für die Midseason hat FOX das neue FBI/Krimi/Teenage-Drama „The Insider“ (FOX) geplant. Klingt vom Konzept (Agentin in der High-School) gar nicht mal so schlecht, ich ahne aber übles bei der Umsetzung… Und „Enterprise“ um 8 auf UPN, naja, das wird wohl nicht gut enden, es sei denn Nielsen ermittelt zukünftig die TV-Quoten auch über die Downloads bei Kazaa und Bittorrent. Paramount wird sich wohl nur ungern von dem Star Trek Franchise verabschieden, also wird es interessant, zu sehen, wie sie mit der Show in 2005 verfahren.
Um 9 dann „Third Watch“ (NBC) gegen „JAG“ (CBS) sowie die weiteren ABC-Sitcoms „Hope & Faith“ und „Less Than Perfect“. Sicherlich ist es nicht verkehrt, dass ABC alle Sitcoms so hintereinander setzt, insbesondere das schwächelnde „Hope & Faith“ braucht stabile Lead-Ins.
Um 10 dann „Medical Investigation“ (NBC scheint nun doch wirklich bei diesem Titel zu bleiben) versus „Dr. Vegas“. Nachdem Rob Lowe letztes Jahr mit der komplexen, aber spannenden Serie „The Lyon’s Den“ als Co-Produzent und Hauptdarsteller gescheitert ist, hat er sich dieses Jahr ein Konzept aus dem komplett entgegengesetzten Spektrum ausgesucht. „Dr. Vegas“ ist eine dürftige Klischee-Ansammlung rund um einen engagierten Arzt in einem Casino in Las Vegas. Die Show versucht alleine von seinen erstklassigen Darstellern zu leben (Rob Lowe, „Sopranos“ Joe Pantoliano, Tom Sizemore, „Everwood“ Sarah Lancaster), aber das Drehbuch ist viel zu dürftig und wirklich nicht mehr als ein flauer Ritt auf der „Las Vegas“-Erfolgswelle. Dem kann „Medical Investigation“ immerhin einige spannende und kuriose Fälle entgegensetzen, aber dort fehlt wiederum solch ein exzellenter Cast wie bei „Dr. Vegas“. Ich würde fast auf ein Scheitern beider Shows tippen.

Samstag: Na, das überspringen wir mal. Da ist traditionell nix Serien-Relevantes im TV.

Sonntag: Und hier tritt FOX’s Chaos-Plan dann voll in Kraft. Die Sitcoms werden den ganzen Abend in den nächsten 52 Wochen so durcheinandergeschüttelt, dass einem schwindlig wird. Nur die „Simpsons“ sind da wohl ein Hit-Garant. „Charmed“ dagegen (und gegen „Cold Case“) zu setzen ist vielleicht nicht die beste Idee des WB. Obwohl (oder gerade weil) seit Monaten über die mögliche letzte Season der drei Hexen spekuliert wird, scheint das WB doch einiges in Sachen Promotion für die Show zu tun und vieles deutet wieder mal auf ein frühes Renewal der Show für 2005/06 hin. Daumen drücke ich auch „Arrested Development“ (FOX) auf diesem Sendeplatz.

Um 21 Uhr packen die Networks dann ihr echtes „Sonntagsprogramm“ aus. ABC schickt die „Desperate Housewives“ ins Rennen — im Vorfeld hochgelobt, aber einige Stimmen bezweifeln auch einen möglichen großen Erfolg beim breiten Publikum. „Law & Order: Criminal Intent“ ist auf dem Sendeplatz eine feste Größe und wird sicherlich auch dieses Jahr ein Stammpublikum anziehen. „Jack & Bobby“ (WB) gebe ich ehrlich gesagt auf diesem Sendeplatz und auf diesem Sender keine großen Überlebenschance. Da passt das Lead-In („Charmed“) gar nicht. Vielleicht hätte man es lieber mit „Everwood“ paaren sollen. Aber wenn „The Mountain“ und „Jack & Bobby“ dieses Jahr beim WB scheitern, ist dort wirklich Panik angesagt. Aber man hat ja noch ein paar Mideason-Pilots in der Schublade und ich rechne fest damit, dass das WB einiges tun wird, um J&B möglichst lange stabil zu halten — ein „Tarzan“-Debakel dürfte es auch sicherlich nicht werden. Auf Seiten ABCs ist der Schachzug zur kontinuierlichen Ausstrahlung von „Alias“ ohne Wiederholungen ab Januar sicherlich ein lobenswerter Ansatz. Dennoch lässt sich das Gefühl, dass ABC mit „Alias“ nicht mehr sonderlich zufrieden ist, nicht von der Hand weisen.
Um 10 Uhr darf man dann abwarten, wie sich „Boston Legal“ schlägt. Ich würde fast mal darauf tippen, dass es die Show schafft – die Konkurrenz ist mit „Crossing Jordan“ zumindest mal recht überschaubar.

Geht das auch kürzer?

Zusammenfassend bin ich überrascht von der Qualität der neuen Produktionen bei ABC. „Lost“ und „Desperate Housewives“ sind richtig gute Serien und sehenswert. Diese Serien haben es verdient, mindestens eine ganze Season zu laufen. Hoffentlich hat ABC auch die nötige Ausdauer, um eventuelle schwache Quoten zu Beginn auszusitzen.

Sehr enttäuschend ist das WB-Programm. Mühsam hält man an den Oldtimern fest und versucht verzweifelt, „The O.C.“ zu kopieren („The Mountain“) anstatt endlich wieder den Mut für etwas originelles zu haben und selbst neue Trends zu setzen. „Jack & Bobby“ ist meiner Meinung nach DOA. Auf der anderen Seite hat „Summerland“ gezeigt, dass meine Meinung mit dem Geschmack der Masse (sprich Quotenvieh) längst nichts mehr zu tun hat ;-).

FOX praktiziert eine neue Technik: Sie produzieren einfach soviel neue Shows, dass zwangsweise irgendwas gutes dabei sein muss. Und es funktioniert! Vergessen wir ganz schnell „Quintuplets“ und das mittlerweile abgesetzte „The Jury“, aber loben wir „House“ und „Related by Family“.

NBC hängt sich ganz an „Joey“ auf und hofft auf eine Fortsetzung des Comedy-Erfolgs und die bestehenden Drama- (Krimi-)Serien. Die neuen Produktionen LAX, „Hawaii“ und „Medical Investigation“ sind jedoch bestenfalls kreatives Mittelfeld. Einzig die Endzeit-Miniseries „Revelations“ mit Bill Pullman sowie „Father of the Pride“ in einigen lichten Momenten ragen etwas aus diesem Einerlei heraus.

CBS: Mutige Taktik: Die produzieren einfach gar nix vernüftiges neues und vertrauen auf das Bewährte. Naja, „Clubhouse“ ist durchaus ein netter Dramaansatz, aber nicht richtig zuende gedacht.

Also, auf welche neue Produktionen sollte man achten? „Lost“ und „Desperate Housewives“. Vielleicht auch ein, zwei Folgen „Father of the Pride“ – einfach nur, um die Qualität der Animation zu loben. Sowas ausgefallenes, mutiges wie „Wonderfalls“ sehe ich dieses Jahr leider nicht. Im Sitcom-Bereich sind „Complete Savages“ sowie „Center of the Universe“ erwähnenswert, aber keine Neuerfindung des Genres. Teen-Fans sollten wohl auch mal in „Veronica Mars“ reinschnuppern.

 

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