Im letztjährigen Hype um „Juno“ ging ein anderer Indie-Kritikerliebling fast etwas unter: Die Low-Budget-Produktion „once“ aus Irland gewann immerhin einen Oscar (für die beste Filmmusik — mit einer emotionalen Dankesrede der 19jährigen Hauptdarstellerin Marketa Irglova).
„Once“ erzählt die kurze Geschichte einer intensiven Freundschaft zwischen einem „guy“ und einem „girl“ (selbst im Abspann gibt’s keine Namen), die sich in einer Fußgängerzone kennenlernen. Er (Glen Hansard) ist Straßenmusiker und eigentlich auch noch Staubsauger-Mechaniker, sie (Marketa Irglova) kommt aus Tschechien und hält sich mit Gegenheitsjobs wie dem Verkauf von Rosen über Wasser. Aber sie ist auch eine begeisterte und begabte Klavierspielerin und über die Musik kommen sich die beiden innerhalb kürzester Zeit sehr nahe. Das Paar ist sich auf Anhieb sympathisch und gemeinsam beginnen sie, seine Eigenkompositionen zu spielen und wagen sich schließlich sogar an die kostspielige Aufnahme einer Demo-CD. Doch was sich vielleicht nach einer simplen romantischen Love-Story im Stil von „Music and Lyrics“ anhört, entwickelt sich doch rasch zu einer etwas komplizierteren Angelegenheit und einer etwas ungewöhnlichen Liebesgeschichte.
Der Titel „Once“ soll dabei eine Anspielung an viele Hobby-Musiker sein, die sich schon vielmals schworen, dass sie eines Tages aus ihrem Arbeitsalltag ausbrechen und dann all ihre Energie in ihren eigentlichen Lebenstraum, ihre Musikkarriere stecken wollen („once I’ve done with this thing, I’ll get back to music“). Doch dann tun sie es doch nie. Und die Geschichte von „guy“ und „girl“ ist genau diese Geschichte eines Künstlers, der zumindest den ersten Schritt tut, dieses „once“ endlich mal zu verwirklichen und eigentlich nur einen Anstoß brauchte, um diesen Prozess in Gang zu setzen.
Musik spielt in diesem Film nicht nur thematisch eine wichtige Rolle. Es wird viel gesungen in dieser Produktion und eigentlich ist „once“ fast schon eine Art Musical. Die Songs und deren Lyrics (geschrieben und aufgeführt von den beiden Hauptdarstellern) sind ein wesentlicher Teil der Story und bedürfen beim Zuschauer einiges an Aufmerksamkeit, insbesondere natürlich wenn man kein „native Speaker“ ist und den Film ohne Untertitel anschauen will.
Meine Meinung zu „once“ ist immer noch etwas zwiespältig. Der Film hat ohne Zweifel einen besonderen Charme und die beiden Laien-Darsteller (die auch im „echten Leben“ mittlerweile ein Paar sind) sind trotz des Altersunterschieds eine immens glaubhafte Besetzung für die Hauptfiguren. Doch ich hatte ein paar Probleme mich mit dem Soundtrack zu arrangieren, der nicht so recht meinen Geschmack treffen wollte und das beeinflusst natürlich automatisch die Wahrnehmung eines solchen Musik-Films als Ganzen. Dennoch sind viele Szenen trotz (oder gerade wegen des) minimalen Budgets außergewöhnlich persönlich und „echt“ und vermitteln eine authentische Atmosphäre, von denen viele Multi-Millionen-Dollar-Produktionen Welten entfernt sind. „once“ ist ein kleiner Film mit einem großen Herz, aber sicherlich nix für Leute mit einer Abneigung gegen romantische Musik-Filme. DVD gibt’s hier.
Der Film erzählt die Coming-of-Age-Geschichte der 17-jährigen Schülerin Makoto, die eines Tages bemerkt, dass sie Zeitsprünge machen kann. Zuerst nutzt sie ihre neue Fähigkeit für allerlei Dummheiten und Kleinigkeiten, doch wie es in Zeitreisen-Filmen nun mal so üblich ist, drohen bald üble Konsequenzen ihrer Taten und mit jeden Zeitsprung scheint ihre Umwelt und ihr Leben immer mehr aus den Fugen zu geraten. Zudem  entdeckt sie ihre Zuneigung für einen ihrer Schulfreunde und kommt mit diesen Empfindungen zunächst gar nicht zurecht.
„The King of California“ erzählt eine kleine Vater-Tocher-Geschichte: Die 16jährige Miranda (Evan Rachel Wood) muss seit Jahren alleine zurecht kommen nachdem ihre Mutter die Familie verlassen hatte und ihr Vater in eine Psychiatrie eingewiesen wurde. Irgendwie hat Miranda es geschafft, sich an den Jugendämtern vorbeizumogeln, hat die Schule geschmissen und arbeitet in einer McDonalds-Filiale, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Sie hat ihr einsames Leben soweit im Griff, doch eines Tages steht ihr Vater Charlie (Michael Douglas mit „Catweazel“-Look) wieder vor der Tür: Entlassen aus der Anstalt, aber nicht unbedingt vollständig geheilt, versucht er sich wieder in das Leben seiner Tochter zu integrieren. Miranda ist davon alles andere als begeistert. Schon bald fällt Charlie scheinbar wieder in alte, anormale Verhaltensmuster zurück: Besessen von der Idee, dass in der Nähe ein 300 Jahre alter Goldschatz vergraben sei, macht sich Charlie mit Metalldetektor und schwerem Gerät auf Schatzsuche. Seiner Tochter Miranda bleibt trotz anfänglichen Widerstands nichts anderes übrig, als Babysitter für ihren Vater zu spielen. Während sich die beiden allmählich wieder besser kennen lernen und gar Gemeinsamkeiten entdecken, wird auch Miranda in den Bann der Schatzsuche gezogen, die schließlich ausgerechnet in/unter einem Supermarkt ihren Höhepunkt findet.
Zu den anderen „Macken“ gehört vielleicht auch der etwas zu umfangreich eingesetzte Voice-Over im Film, der vor allem aus der Sicht von Miranda erzählt wird.  Bei manchen Kritikern wurde gar polemisch spekuliert, dass nur deshalb Voice-Over verwendet wurden, um das Geld für einen weiteren Darsteller einzusparen. Ganz so kritisch sehe ich das allerdings nicht — der Fokus des Films soll auf der schwierigen Beziehung zwischen Vater und Tochter liegen, ein weiterer Charakter, dem Miranda dann brav all ihre Gefühle und Gedanken erzählt, hätte nur unnötig von diesem Schwerpunkt abgelenkt. Zwar mag nicht jeder Voice-Over so brillant eingesetzt sein wie der in „Juno“ (im Sinne einer Kommunikation mit dem Zuschauer), aber ich bin ohnehin ein Freund von (moderat eingesetzten) Voice-Overs, insofern fand ich den Einsatz dieser Technik in „King of California“ nicht sonderlich störend.