Posts Tagged ‘Damages’


"Damages" ab Montag auf Kabel 1

Sonntag, 27. April, 2008

Aus Anlass des morgigen Starts von „Damages“ auf Kabel 1 (Doppelfolge ab 21:10 Uhr) hier noch mal ein Link zu meiner Review von August 2007.

Die 13 Episoden dieser Serie waren sicherlich eine der positiven Überraschungen des vergangenen Herbsts. Ein geschickt gesponnenes Netz aus Intrigen, Psycho-Terror, falschen Freundschaften und natürlich Mord. Der Zuschauer (und die Protagonisten) werden kontinuierlich in die Irre geführt und überrumpelt. Teilweise hat das Drama zwar fast schon zu viele Twists and Turns und man hätte sie vielleicht noch um ein oder zwei Folgen kürzen können, aber insgesamt ist die Serie dennoch eine hochspannende Angelegenheit. Eine zweite Staffel ist bereits in Vorbereitung, aber ich habe so meine Zweifel, ob dieser Überraschungs-Erfolg wiederholt werden kann.

Ein guter Sommer

Sonntag, 9. September, 2007

Wie üblich mag mich mein Langzeit-Erinnerungsvermögen trügen, aber zumindest in Sachen „Quality-TV“ braucht(e) sich der Sommer 2007 in meinen Augen nicht vor dem Rest des Jahres zu verstecken.

An allererster Stelle ist da mit Fug und Recht das formidable „Mad Men“ zu nennen, das sich sogar zu den besten Dramen des Jahres zählen darf. Da wirken viele der „Schema-F“-Piloten für die neue TV-Season doch arg blass daneben. Das ist ganz großes Fernsehen und die Leichtigkeit, mit der die Show den Fokus von Episode zu Episode immer ein wenig zwischen den Hauptcharakteren umverlagern kann, ohne auch nur ein Stückchen von seiner Faszination einzubüßen, zeugt von der Klasse der Drehbücher und Schauspieler. Da werden dürftige Nebencharaktere zu dramatischen Figuren mit einer umfangreichen Backstory ausgefüllt. Die Show nimmt sich Zeit für ihre Protagonisten und schludert auch nicht mit vorhersehbaren 08/15-Storylines. „Mad Men“ ist eine Serie, die alle Hoffnungen, die ihre Pilot-Episode weckte, auch im „Alltagsgeschäft“ der wöchentlichen Episoden voll erfüllen kann. Mehr!

Damages“ ist ebenfalls immer noch spannend und zeigt (neben einer eindrucksvollen Glenn Close) wie man eine mit Rätseln und Irrwegen überfrachtete Show dennoch kurzweilig und für den Zuschauer lohnenswert umsetzen kann. Viele schöne Twists und jedesmal, wenn man denkt, dass man den Autoren auf die Schliche gekommen ist, schlagen die einen wilden, aber plausiblen Haken. So macht Rätseln Spaß.

Californication“ wiederum ist ideales Futter für die Playboy-Zielgruppe. Natürlich schaut das jeder wegen den interessanten Dialogen, vielschichtigen Charakteren (*hust*) und nicht etwa wegen Paula Marshalls Titten.

Ernsthaft, die Show baut fast ausschließlich auf dem Sensationseffekt der Nacktaufnahmen und den effekthaschenden „Ausfällen“ von Duchovnys Charakter. Seinem Charisma als Frauenmagnet und angeblich hochgelobter Autor (der aber bestenfalls mittelmäßige Blog-Einträge veröffentlicht) fehlt es an Glaubwürdigkeit. Aber wie geschrieben, es gibt ja einiges „für’s Auge“ und einige bizarre Szenen voll schlechtem Geschmack, die man so wirklich nicht auf den großen Broadcast-Networks sehen würde. Und das kann auch schon reichen — insofern überrascht mich die Verlängerung von „Californication“ für eine zweite Staffel nicht.

Eureka“ ist auch wieder da, in alter Stärke und ich frage mich immer noch, ob Toby aus „The Office“ ein lang verlorener Bruder von Sheriff Jack Carter ist. Was für eine goldige und putzige Serie, die hoffentlich noch viele, viele Jahre fernab von dem großen Blockbuster-Hype vor sich hinlaufen darf.

Abgerundet wurde der Sommer durch neue Staffeln von „Robot Chicken“, „IT-Crowd“ (welches uns ein neues Bild vom Deutschen und seinen Essensgewohnheiten im Ausland vermittelte — ob wir das auch in der deutschen Fassung sehen werden? 😉 und „Weeds“ (das noch etwas orientierungslos ist und erst noch die Überreste der letzten Staffel aufräumt).

Nicht so begeistert, sogar regelrecht enttäuscht war ich von weiteren Episoden von „Saving Grace“ und „State of Mind“. Während „Saving Grace“ ein gutes Stückchen zu bizarr und überdramatisch wurde, verführte mich „State of Mind“ sogar zum Einschlafen. Ich versuchte wegen Devon Gummersall dran zu bleiben, aber nach Folge drei war es einfach nicht mehr zum Aushalten.

Zu den neuen Piloten später mehr.

Damages

Mittwoch, 1. August, 2007

Und schon startet wieder ein exzellentes Drama mit hochkarätiger Besetzung mitten im Sommer auf einem vermeintlich „kleinen“ Network. Niemand geringeres als Glenn Close konnte für die Hauptrolle in dem Krimi-Drama „Damages“ gewonnen werden. Sie spielt die ehrgeizige und berüchtigte Anwältin Patty Hewes, die es sich zum Ziel gesetzt hat, den Multimilliardär Arthur Frobisher (Ted Danson) einer Wirtschaftskriminalität zu überführen. Doch die eigentliche Hauptrolle spielt Rose Byrne („28 Weeks Later“) als junges juristisches Nachwuchstalent Ellen Parsons. Sie findet eine vielbegehrte Anstellung ausgerechnet in Hewes‘ Kanzlei. Und sie darf auch gleich an dem aktuellen Top-Fall mitarbeiten. Eigentlich läuft doch alles perfekt. Wenn das alles nicht nur eine Rückblende wäre. Denn nur sechs Monate später stürmt Ellen plötzlich blutüberströmt und desorientiert aus einem Apartment-Gebäude. Was ist nur in diesen sechs Monaten passiert?

Ich will an dieser Stelle eigentlich gar nicht mehr über den Inhalt der Serie verraten, jeder kleine Spoiler könnte ein großes Stückchen der Faszination dieser Show rauben — soviel sei gesagt: Die Show kann mit zahlreichen Story-Twists aufwarten. Ich habe extra mit einem Blog-Eintrag zu dieser Serie bis zur Ausstrahlung der zweiten Episode gewartet, denn die erste Episode hat mich derart beeindruckt, dass ich erst abwarten wollte, ob das „nur“ der übliche „Pilot-Folgen“-Effekt ist. Aber auch wenn die Serie in Episode zwei einen Gang zurückschaltet, so ist sie keineswegs minder spannend.

damages

Die Pilot-Episode kommt eigentlich zunächst vermeintlich langsam in Schwung. Zuerst sieht es nach einem Krimi-Prozedural aus, dann nach einer „just another young lawyer“-Serie, so eine Mischung aus ernstem „The Devil Wears Prada“ und „Shark“. Und dafür verheizt man etwa die mehrfach Oscar-nominierte Glenn Close („Fatal Attraction“)? Doch Stückchen für Stückchen wird klarer, dass diese Show von Anfang an ein kleines Spiel mit dem Zuschauer getrieben hat, ihre stilistische Verwandtschaft eher bei der ersten Staffel von „Murder One“ sieht und die Messlatte in Wirklichkeit eine ganze Ecke höher liegt.

„Damages“ ist kein Prozedural, sondern ein gewagtes „One-Big-Secret“-Serialized-Drama, bei dem man eigentlich keine Episode verpassen sollte, wenn man nicht von der Handlung abgehängt werden will. FX geht damit durchaus ein Risiko ein — solche Shows wurden in den letzten 12 Monaten von den Zuschauern zunehmend abgelehnt.

„Damages“ ist ein großes, düsteres Schachspiel. Nichts ist wie es scheint, jeder manipuliert jeden und hat etwas zu verbergen und alle spielen ein falsches Spiel… und mitten drin befindet sich Ellen und der Zuschauer. Gut und Böse sind nicht so klar aufgeteilt wie es scheint. Es ist ein großes, spannendes Rätsel plus Psycho-Drama und zeigt gefloppten Shows wie „Kidnapped“ und „The Nine“, wie man dieses Genre richtig beherrscht. Allerdings hat „Damages“ auch den Vorteil, erst mal auf 13 Episoden begrenzt zu sein und nicht für 22 Folgen Material finden zu müssen.

Fazit: Spannende Story, großartige Darsteller: Endlich wieder Ted Danson in einer ernsten Rolle. Aber vor allem Glenn Close als eiskalte Anwältin, die sogar zu ihrem Sohn keinerlei emotionale Beziehung aufbauen kann. Doch nicht nur Fans der Schauspielkunst von Glenn Close werden in „Damages“ einiges geboten bekommen, auch Liebhaber sorgsam orchestrierter Kriminalfälle und Psycho-Dramen mit einer ungewöhnlichen Erzählweise kommen hier voll auf ihre Kosten. Außerdem ist „Damages“ ein erneutes Parade-Beispiel für die zunehmende exzellente Kino-Qualität von TV-Serien, selbst bei den Eigenproduktionen kleiner Netlets. Manche Bildkompositionen und Kameraeinstellungen sind meilenweit von üblicher Serien-Fließband-Arbeit entfernt.

 

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