Posts Tagged ‘Eli Stone’


Es kam wie es kommen musste

Freitag, 21. November, 2008

Eine Überraschung ist es wohl nicht mehr, aber eine gewisse Enttäuschung lässt sich nicht verbergen. ABC wird keine weitere Episoden von „Dirty Sexy Money“, „Eli Stone“ und „Pushing Daisies“ bestellen — nach der Ausstrahlung der jeweils abgedrehten 13 Episoden ist somit für diese Serien Schluss. „Life on Mars“, von dem eigentlich auch erwartet wurde, dass es auf dieser „Opferliste“ stehen würde, hat noch einen Gnadenaufschub bekommen und darf vier weitere Episoden produzieren.

„Dirty Sexy Money“ war mir seit dem Ende der ersten Staffel eigentlich recht egal, aber „Eli Stone“ und „Pushing Daisies“ waren charmante Produktionen, die den Serienalltag etwas bunter machten. Ein dramatischer Verlust sind beide dennoch nicht in meinen Augen, denn so richtig konnten beide Serien ihre Potentiale auch nicht ausnutzen und waren dann doch auf Dauer etwas zu schräg oder zu „zuckersüß“. Dennoch ist es schade, dass solch ungewöhnliche Konzepte bei den TV-Zuschauern immer noch nicht richtig Fuß fassen können und oft nach einer kurzen Staffel scheitern. Bedauerlich ist ferner die Tatsache, dass die finale Episode von „Pushing Daisies“ aus einem Cliffhanger besteht und somit mal wieder eine Serie ohne vernünftigen Abschluss aus dem Diesseits scheidet. Bryan Fuller hofft auf eine Fortsetzung als Comic, aber leider liegen Hoffnung und Realität bekanntermaßen oftmals weit auseinander.

Aber immerhin gibt es heute auch noch gute Nachrichten: „Scrubs“ startet auf ABC am 6. Januar, ein „Arrested Development“-Film erscheint erneut eine winzige Nuance wahrscheinlicher und es gibt einen ersten (aber leider nicht sonderlich überzeugenden) „Cupid“-Trailer.

So ist das im „Serienland“: Shows werden abgesetzt, neue kommen nach.

Die Absetzungskandidaten

Samstag, 8. November, 2008

Die folgenden Serien haben nur noch geringe Chancen, im nächsten Herbst für eine weitere Staffel auf die Bildschirme zurückzukehren. Es gibt noch einige mehr, aber fangen wir mal mit den Produktionen an, die bereits mindestens im zweiten Jahr sind.

The Sarah Connor Chronicles
Ein kleines Stehaufmännchen haben wir hier. Die Qualität der einzelnen Episoden oszilliert heftig irgendwo zwischen 80er-Jahre-Action-Serie-Einerlei und hochspannender Charakter-Psychoanalyse. Die Episode mit dem Besuch der Connors beim Kinderpsychologen und der Enthüllung um die kleine bemitleidenswerte Tochter von Shirley Mansons Charakter gab zumindest wieder neue Zuversicht, dass die Macher durchaus wissen, wie sie das echte Potential der Serie und ihrer Charakter nutzen können. Aber auf der anderen Seite gibt es auch immer noch irritierend-langweilige Bösewicht-der-Woche-Storylinies. Summer Glau hingegen ist wohl in der Tat auf dem Weg zum besten „Terminator“ aller Zeiten. Volle 22 Episoden für Season 2 sind zum gegenwärtigen Zeitpunkt sicher, die Chancen für eine dritte Staffel hängen von der zukünftigen Performance (und FOX‘ Erwartungen) in dem undankbaren Freitag-Sendeplatz ab.

Life
Kann es sein, dass diese Show in Season 2 sogar noch besser als in Season 1 ist? Im Grunde ist das ja auch nur wieder ein Crime-Procedural mit schrulligem Hauptcharakter, aber gleichzeitig mindestens soviel Spaß wie „Monk“ zu seinen besten Zeiten. Ich bin kein sonderlich großer Fan von Krimiserien, aber diese Serie ist dank der perfekten Chemie zwischen den Hauptcharakteren, den gewitzten Dialogen, dem gut gewählten Soundtrack und dem zuweilen herrlich trockenen Humor immer noch ein Must-See. NBC hat der Serie gerade eine volle 22-Episoden-Staffel gegönnt, aber die Chancen für eine Verlängerung darüber hinaus sind sehr gering — schon diese „Backorder“ kam überraschend.

Eli Stone
Diese Mystery-Anwaltsserie ist weiterhin eine charmante Serie und sie leidet wohl ein wenig unter der allgemeinen Quotenschwäche von ABC. Mit einem Grossaufgebot von Gaststars (Katie Holmes, Sigourney Weaver, …) versucht die Produktion derzeit neue Zuschauer anzulocken, aber bisher mit wenig Erfolg. Dabei haben die Autoren eine gelungene Auflösung für den Cliffhanger der ersten Staffel gefunden und auch die „Cases of the week“ fallen zumindest in die Kategorie „nette Unterhaltung“. Quasi die etwas lockere Variante von „Medium“ und sicherlich nicht bizarrer als „Ally McBeal“, aber nicht mal ansatzweise mit ähnlichem Zuschauerinteresse.

Pushing Daisies
Auch das Schicksal dieser Show ist wohl schon so gut wie besiegelt, nach 13 Episoden in der zweiten Staffel dürfte das Ende für den Kuchenbäcker anstehen und Chefautor Fuller hat ja schon angedroht, im Falle der Absetzung von „Daisies“ wieder zu den „Heroes“ zurückzukehren (ob da allerdings noch ‚was zu retten ist?). Auch ich bin etwas „on the fence“ was „Daisies“ angeht, die Serie ist nachwievor sehr over-the-top und ungemein zuckersüß und sicherlich ein einzigartiges TV-Projekt. Sowas kann sich aber auf Dauer abnutzen und der Faktor des Neuen und Ungewöhnlichen hat sich im Falle von „Daisies“ nach nicht mal insgesamt 15 Episoden als nicht sonderlich alltagstauglich erwiesen. Trotzdem ist es schade, dass die Serie so katastrophale Quoten eingefahren hat. Auf jeden Fall bin ich aber noch auf das für Folge 8 angekündigte „Wonderfalls“-Crossover gespannt.

Chuck
Auch bei dieser Serie kann ich immer noch nicht nachvollziehen, warum sie solch eklatante Quotenprobleme hat und NBC nicht mal irgendeinen anderen Sendeplatz testet. Die Serie macht einfach immer noch richtig viel Spaß, weil sie ohne jeglichen Respekt munter im Agentenfilm-Genre (und im Soundtrack der 80er) drauflos wildert und gleichzeitig eine große Palette an sympathischen Charakteren zur Verfügung hat. Dabei kann sie auch neben all der Albernheit und Popkultur-/Nerd-Referenzen auch mal ruhigere Töne anschlagen und den Figuren und ihren Beziehungen untereinander somit auch erlauben, sich weiterzuentwickeln. Die Show verlangt dem Zuschauer also nicht sonderlich viel ab, ist dennoch ein munterer Zeitvertreib — aber vielleicht doch ein Stückchen zu „geeky“? Eventuell gibt es dieses Jahr mit Shows wie den oben genannten „Life“, „Pushing Daisies“, „Eli Stone“ auch einfach zu viele Shows mit überzeichneten und/oder skurrilen Charakteren und Handlungsbögen.

Und aus der Katgeorie „Ferner liefen“: Ebenfalls kritisch ist die Lage für Dirty Sexy Money, Numbers sowie Prison Break und Lipstick Jungle.

"Eli Stone"

Dienstag, 11. März, 2008

Nun sind wohl endgültig auch die letzten Zweifel ausgeräumt: Greg Berlanti ist der neue David E. Kelley. Nicht nur, dass er scheinbar gegenwärtig in jeder zweiten Drama-Serie („Dawson’s Creek“, „Everwood“, „Jack & Bobby“, „Brothers & Sisters“, „Dirty Sexy Money“) seine Finger drin hat(te), nein, seit neuestem wildert Berlanti auch noch in klassischen DEK-Gewässern: Dem Genre der Juristen-Dramen mit bizarren Charakteren. Wo Kelley mit „Ally McBeal“, „The Practice“ und „Boston Legal“ Legenden schuf, setzt der 36jährige Berlanti nun mit „Eli Stone“ eine eigene Duftnote.

eli_stone (c) ABCAuf den ersten Blick mag dieses Drama um einen Anwalt, der dank skurriler Visionen seine Fälle findet und löst, keineswegs das Rad neu erfinden. Gewiss, dieser Eindruck ändert sich auch beim zweiten oder dritten Blick nicht. Im Grunde ist es eine Melange von diversen Grundideen, die schon in vielen anderen Serien mit mehr oder weniger großen Erfolg zu sehen waren. Von „Ally McBeal“ über „Joan of Arcadia“ zu „Early Edition“ (und vielen mehr): man muss nicht lange suchen, um reichlich Altbekanntes zu finden. Das macht auch bei den Darstellern nicht halt: Natasha Henstridge („Commander in Chief“), Loretta Devine („Boston Public“), Victor Garber („Alias“), Tom Amandes („Everwood“), Julie Gonzalo („Veronica Mars“), Jason Winston George („What About Brian“), Thomas Cavanagh („Love Monkey“, „Ed“) sind alles bekannte Gesichter aus der jüngeren TV-Geschichte. Nur der Hauptdarsteller Jonny Lee Miller dürfte ein frisches Gesicht sein, was primär aber auch daran liegen mag, dass er Teil der diesjährigen Invasion von Briten im US-TV ist.

Die einzelnen Elemente der Show sind dem Zuschauer so vertraut, dass man ständig das Gefühl hat, dass man diese Serie schon seit vielen Jahren sieht. Man weiß genau, was einen erwartet (eine locker-leichte Dramedy mit einem „Case of the Week“), die Darsteller spielen ihre nur geringfügig variierten Typen aus früheren Serien und die Skripte sind so harmlos-sympatisch wie unterhaltsam.

Und ich muss sagen, dieses Konzept funktioniert. Auch wenn vieles in dieser Show wie eine Story-Wiederaufbereitungsanlage wirkt, so kann man nicht abstreiten, dass sie ihre Aufgabe problemlos erfüllt: Es steckt (zumindest in den ersten Episoden) genügend Abwechslung drin, um den Zuschauer bei der Stange zu halten, dazu sind die Charaktere mit genau dem nötigen Touch „Bizarrheit“ und Tiefgang ausgestattet, der die Show nicht zu sehr ins Absurd-Lächerliche absacken lässt (wie es „Ally McBeal“ desöfteren tat). Gleichgültig, ob Eli Stone nun wirklich ein „Prophet“ ist, wie es ihm sein Psychotherapeut/Akupunkteur weiß machen will und egal, welche Rolle Elis Vater in all dem spielt: Es ist einfach solide gemachte Feierabend-Unterhaltung. Ferner gibt es ein paar durchaus amüsante Dialoge und ich habe kein schlechtes Gewissen, auch noch Begriffe wie „spritzig“, „flott“ und „köstlich“ in den Mix zu werfen, auch wenn es sich hierbei nicht um eine Restaurant-Kritik handelt.

Ich weiß nicht, ob man in zwei oder fünf Jahren noch von dieser Serie reden wird, sie ist einfach zu sehr austauschbar. Umgekehrt könnte aber genau dies auch das Rezept für eine Show sein, bei der sich die Zuschauer zuhause fühlen und lange, lange treu bleiben. Die Quoten sprechen derzeit noch eine undeutliche Sprache: Nach herben Anfangsverlusten hat sich die Serie nun eigentlich recht stabil bei akzeptablen 7 Millionen eingependelt. Ob das ABC genug ist, wird sich allerdings noch zeigen müssen.

 

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