Running with Scissors (2006)
Freitag, 16. Januar, 2009Eigentlich wollte ich zu einigen Filmen, die ich über den Sommer(!) gesehen hatte, mal ausführlichere Reviews schreiben, aber irgendwie dümpeln die entsprechenden Einträge immer nur unfertig im Entwurfs-Stadium vor sich hin. Da die Erinnerung langsam schwindet, ich aber dennoch weiterhin meine gesehenen Filme im Rahmen eines kleinen „Filmlog“ erhalten will, gibt’s halt nun auch mal ein paar kürzer gehaltene „Reviews“ und ich bediene mich bei den Inhaltsangaben der Einfachheit halber bei anderen Quellen.
Also schnell ein paar Worte zur Tragikkomödie „Running with Scissors“ (deutscher Titel: „Krass“).
Die Handlung beginnt im Jahr 1972, als der siebenjährige Augusten Burroughs seiner Mutter Deirdre (Annette Bening) zuhört, die ein Gedicht liest. Sechs Jahre später macht Deirdre Schluss mit ihrem Mann Norman (Alec Baldwin), der unter der Alkoholkrankheit leidet. Sie trifft sich mit dem Therapeuten Dr. Finch (Brian Cox), manchmal nimmt sie zu den Sitzungen ihren Sohn mit. Dr. Finch ist mit Agnes (Jill Clayburgh) verheiratet und hat zwei Töchter, Hope (Gwyneth Paltrow) und Natalie (Evan Rachel Wood), sowie den Adoptivsohn Neil (Joseph Fiennes). Trotzdem entschließt sich Deirdre, zu Dr. Finch zu ziehen. Sie und Dr. Finch gehen eine sexuelle Beziehung ein.[..]
Und da beginnt der Spaß erst richtig. Im Mittelpunkt des Films (und der zugrunde liegenden Biographie) steht das einfach nur herrlich dysfunktionale Leben der „Familie“ Finch, zu der nun auch plötzlich Deirdres Sohn Augusten gehört. Alle Familienmitglieder (inklusive dem „ehrenwerten“ Dr. Fich) sind mehr oder weniger stark psychisch gestört und legen reichlich bizarres Verhalten an den Tag. Ich liebe Filme mit dysfunktionalen Familien und daher traf „Running with Scissors“ voll meine Wellenlänge. Zwar kam er in seiner Vielschichtigkeit nicht an „The Royal Tenenbaums“ oder an die Konsequenz von „American Beauty“ heran, aber auch dieser Film findet genau die richtige Mischung zwischen surreal-komischen und nachdenklich-tragischen Momenten, verpackt in ein buntes 70er-Jahre Setdesign.
Der Film macht von Anfang bis Ende auf eine sehr unreale Art und Weise ganz großen Spaß und es ist eigentlich nur zu bedauern, dass Evan Rachel Wood und Gwyneth Paltrow so wenig zu tun bekommen. Aber alleine schon wegen der großartigen Annette Bening und einem perfiden Brian Cox ist der Film die DVD-Leihgebühr wert. 9/10.
„It brings a much needed sense of humour to the kitchen.“