Posts Tagged ‘Pushing Daisies’


There must be some kind of way out of here

Sonntag, 1. März, 2009

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  • Direkt nach einer aktuellen „Battlestar Galactica„-Episode noch eine Folge einer anderen Serie anschauen und objektiv beurteilen zu wollen, ist eigentlich vergebliche Liebesmüh. „Galactica“ stürmt derzeit von einem emotionalen Höhepunkt zum nächsten und auch wenn auf den ersten Blick im Bezug auf die Handlung recht wenig passiert, zeigt die Show in ihren letzten Stunden atemberaubendes Charakter-Drama. Als Tyrol die Größenmarkierungen an der Wand entdeckt, hat’s mir ziemlich die Sprache verschlagen. Großartig gespielt von Aaron Douglas, ohne eine einzige Zeile Dialog. Dagegen kann jede andere Serie gegenwärtig eigentlich nur verlieren (leider insbesondere das schwache „Dollhouse“: bei jeder anderen Serie hätte ich wohl nach dieser dritten Episode aufgegeben).
  • Top-Thema der kommenden Woche ist wohl die „Weltpremiere“ auf ProSieben: der Privatsender wird möglicherweise als erster Sender die finalen drei „unaired“ Episoden von „Pushing Daisies“ ausstrahlen. Für Mittwoch, den 4. März ist zumindest mal die erste dieser drei Folgen im Programmplan vorgesehen und sofern nicht noch irgendjemandem kurzfristig bei Buena Vista oder Warner einfällt, dass man dem deutschen Sender wohl keine globalen Erstausstrahlungsrechte einräumen möchte, wird das finale Kapitel der Gänseblümchen-Drücker wohl auf deutsch eingeläutet. Eingefleischte OV-Fans wird das vielleicht vor einen „Gewissenskonflikt“ stellen: Schaut man sich die deutsche Synchron-Fassung an oder wartet man auf einen US-„Leak“ (oder aus einem anderen Land, das die US-Sprachversion ausstrahlt)? In den USA werden die finalen drei Episoden wohl zuerst dem Publikum Mitte April beim diesjährigen Paley-Festival präsentiert. Solange die Folgen aber noch nicht bei ABC ausgestrahlt wurden, gibt es wohl aus rechtlichen Gründen auch keine DVDs in den USA. Daher DVR programmieren: Diesen und nächsten Mittwoch, 21:15 – 23:15 Uhr, Doppelfolge „Pushing Daisies“ auf ProSieben
  • Und noch ein Programmtip, für heute (Sonntag): Die ARD zeigt kurzfristig den diesjährigen deutschen Oscar-Gewinner, den Kurzfilm „Spielzeuglandheute ab 23:20 Uhr.
  • Einen neuen TV-Rekord stellen die „Simpsons“ ab dem nächsten Jahr auf: FOX verlängerte die Serie um zwei weitere Jahre bis Ende 2011 (das wäre dann Season 22 und fast 500 Episoden bzw. 11.000 Sendeminuten). Damit ist der bisherige Staffel-Rekord von „Gunsmoke“ übertroffen.
  • Letzte Woche hatte ich kurz etwas zur letzten Sendung von „Late Night with Conan O’Brien“ geschrieben, in der auch sein alter Weggefährte Andy Richter vorbeischaute. Diese Woche kam nun die Ankündigung, dass Richter ab dem Sommer auch an Conans neuer „Tonight“-Show teilnehmen wird, und zwar in offizieller Funktion als Announcer (und somit wohl nicht nur die Show und die Gäste „ankündigen“, sondern auch an den üblichen Comedy-Bits teilnehmen). Richter hatte in den letzten Jahren ein reichlich unglückliches Händchen bei der Auswahl seiner Serien-Projekte und scheiterte mehrmals an fehlendem Zuschauerinteresse.
  • Interessante Lektüre für den Sonntag: Die NYTimes widmete dem prophezeiten Ende der Broadcast-Networks einen Feature-Artikel.
  • Der neue Depeche-Mode-Song „Wrong“ ist meiner Meinung nach verdammt gut. Da bin ich tatsächlich mal auf den Rest des Albums gespannt.

Es kam wie es kommen musste

Freitag, 21. November, 2008

Eine Überraschung ist es wohl nicht mehr, aber eine gewisse Enttäuschung lässt sich nicht verbergen. ABC wird keine weitere Episoden von „Dirty Sexy Money“, „Eli Stone“ und „Pushing Daisies“ bestellen — nach der Ausstrahlung der jeweils abgedrehten 13 Episoden ist somit für diese Serien Schluss. „Life on Mars“, von dem eigentlich auch erwartet wurde, dass es auf dieser „Opferliste“ stehen würde, hat noch einen Gnadenaufschub bekommen und darf vier weitere Episoden produzieren.

„Dirty Sexy Money“ war mir seit dem Ende der ersten Staffel eigentlich recht egal, aber „Eli Stone“ und „Pushing Daisies“ waren charmante Produktionen, die den Serienalltag etwas bunter machten. Ein dramatischer Verlust sind beide dennoch nicht in meinen Augen, denn so richtig konnten beide Serien ihre Potentiale auch nicht ausnutzen und waren dann doch auf Dauer etwas zu schräg oder zu „zuckersüß“. Dennoch ist es schade, dass solch ungewöhnliche Konzepte bei den TV-Zuschauern immer noch nicht richtig Fuß fassen können und oft nach einer kurzen Staffel scheitern. Bedauerlich ist ferner die Tatsache, dass die finale Episode von „Pushing Daisies“ aus einem Cliffhanger besteht und somit mal wieder eine Serie ohne vernünftigen Abschluss aus dem Diesseits scheidet. Bryan Fuller hofft auf eine Fortsetzung als Comic, aber leider liegen Hoffnung und Realität bekanntermaßen oftmals weit auseinander.

Aber immerhin gibt es heute auch noch gute Nachrichten: „Scrubs“ startet auf ABC am 6. Januar, ein „Arrested Development“-Film erscheint erneut eine winzige Nuance wahrscheinlicher und es gibt einen ersten (aber leider nicht sonderlich überzeugenden) „Cupid“-Trailer.

So ist das im „Serienland“: Shows werden abgesetzt, neue kommen nach.

"Pushing Daisies" als Comic?

Mittwoch, 12. November, 2008

Gestern fand im Paley Center for Media (früher: Museum of Radio & Television) ein Diskussions-Panel unter anderem mit den „Pushing Daisies“-Autoren statt. Eine Zusammenfassung gibt’s bei TVWeek.

Unter anderem wurde erwähnt, dass Chef-Autor Fuller hofft, die Serie im Falle einer verfrühten Absetzung zumindest als Comic zu einem vernünftigen Ende bringen zu können. Über das Schicksal der Serie hat ABC noch nicht entschieden (es sieht aber wirklich nicht gut aus), am Donnerstag werden mit dem Abschluss der Dreharbeiten zur Episode 13 die Produktionsarbeiten erstmal beendet sein.

Wilson Cruz („Rickie“ aus „My So-Called Life“) wird ferner in einer der nächsten Episoden eine Gastrolle haben.

Die Absetzungskandidaten

Samstag, 8. November, 2008

Die folgenden Serien haben nur noch geringe Chancen, im nächsten Herbst für eine weitere Staffel auf die Bildschirme zurückzukehren. Es gibt noch einige mehr, aber fangen wir mal mit den Produktionen an, die bereits mindestens im zweiten Jahr sind.

The Sarah Connor Chronicles
Ein kleines Stehaufmännchen haben wir hier. Die Qualität der einzelnen Episoden oszilliert heftig irgendwo zwischen 80er-Jahre-Action-Serie-Einerlei und hochspannender Charakter-Psychoanalyse. Die Episode mit dem Besuch der Connors beim Kinderpsychologen und der Enthüllung um die kleine bemitleidenswerte Tochter von Shirley Mansons Charakter gab zumindest wieder neue Zuversicht, dass die Macher durchaus wissen, wie sie das echte Potential der Serie und ihrer Charakter nutzen können. Aber auf der anderen Seite gibt es auch immer noch irritierend-langweilige Bösewicht-der-Woche-Storylinies. Summer Glau hingegen ist wohl in der Tat auf dem Weg zum besten „Terminator“ aller Zeiten. Volle 22 Episoden für Season 2 sind zum gegenwärtigen Zeitpunkt sicher, die Chancen für eine dritte Staffel hängen von der zukünftigen Performance (und FOX‘ Erwartungen) in dem undankbaren Freitag-Sendeplatz ab.

Life
Kann es sein, dass diese Show in Season 2 sogar noch besser als in Season 1 ist? Im Grunde ist das ja auch nur wieder ein Crime-Procedural mit schrulligem Hauptcharakter, aber gleichzeitig mindestens soviel Spaß wie „Monk“ zu seinen besten Zeiten. Ich bin kein sonderlich großer Fan von Krimiserien, aber diese Serie ist dank der perfekten Chemie zwischen den Hauptcharakteren, den gewitzten Dialogen, dem gut gewählten Soundtrack und dem zuweilen herrlich trockenen Humor immer noch ein Must-See. NBC hat der Serie gerade eine volle 22-Episoden-Staffel gegönnt, aber die Chancen für eine Verlängerung darüber hinaus sind sehr gering — schon diese „Backorder“ kam überraschend.

Eli Stone
Diese Mystery-Anwaltsserie ist weiterhin eine charmante Serie und sie leidet wohl ein wenig unter der allgemeinen Quotenschwäche von ABC. Mit einem Grossaufgebot von Gaststars (Katie Holmes, Sigourney Weaver, …) versucht die Produktion derzeit neue Zuschauer anzulocken, aber bisher mit wenig Erfolg. Dabei haben die Autoren eine gelungene Auflösung für den Cliffhanger der ersten Staffel gefunden und auch die „Cases of the week“ fallen zumindest in die Kategorie „nette Unterhaltung“. Quasi die etwas lockere Variante von „Medium“ und sicherlich nicht bizarrer als „Ally McBeal“, aber nicht mal ansatzweise mit ähnlichem Zuschauerinteresse.

Pushing Daisies
Auch das Schicksal dieser Show ist wohl schon so gut wie besiegelt, nach 13 Episoden in der zweiten Staffel dürfte das Ende für den Kuchenbäcker anstehen und Chefautor Fuller hat ja schon angedroht, im Falle der Absetzung von „Daisies“ wieder zu den „Heroes“ zurückzukehren (ob da allerdings noch ‚was zu retten ist?). Auch ich bin etwas „on the fence“ was „Daisies“ angeht, die Serie ist nachwievor sehr over-the-top und ungemein zuckersüß und sicherlich ein einzigartiges TV-Projekt. Sowas kann sich aber auf Dauer abnutzen und der Faktor des Neuen und Ungewöhnlichen hat sich im Falle von „Daisies“ nach nicht mal insgesamt 15 Episoden als nicht sonderlich alltagstauglich erwiesen. Trotzdem ist es schade, dass die Serie so katastrophale Quoten eingefahren hat. Auf jeden Fall bin ich aber noch auf das für Folge 8 angekündigte „Wonderfalls“-Crossover gespannt.

Chuck
Auch bei dieser Serie kann ich immer noch nicht nachvollziehen, warum sie solch eklatante Quotenprobleme hat und NBC nicht mal irgendeinen anderen Sendeplatz testet. Die Serie macht einfach immer noch richtig viel Spaß, weil sie ohne jeglichen Respekt munter im Agentenfilm-Genre (und im Soundtrack der 80er) drauflos wildert und gleichzeitig eine große Palette an sympathischen Charakteren zur Verfügung hat. Dabei kann sie auch neben all der Albernheit und Popkultur-/Nerd-Referenzen auch mal ruhigere Töne anschlagen und den Figuren und ihren Beziehungen untereinander somit auch erlauben, sich weiterzuentwickeln. Die Show verlangt dem Zuschauer also nicht sonderlich viel ab, ist dennoch ein munterer Zeitvertreib — aber vielleicht doch ein Stückchen zu „geeky“? Eventuell gibt es dieses Jahr mit Shows wie den oben genannten „Life“, „Pushing Daisies“, „Eli Stone“ auch einfach zu viele Shows mit überzeichneten und/oder skurrilen Charakteren und Handlungsbögen.

Und aus der Katgeorie „Ferner liefen“: Ebenfalls kritisch ist die Lage für Dirty Sexy Money, Numbers sowie Prison Break und Lipstick Jungle.

Pushing Daisies auf ProSieben

Donnerstag, 23. Oktober, 2008

Ich habe gestern mal kurz in die FreeTV-Premiere von den Gänseblümchen-Drückern auf ProSieben reingeschaut und war von der Synchronisation positiv überrascht. Die Wahl des früheren Tom-„Magnum“-Selleck-Sprechers Nobert Langer (der auch schon die Off-Stimme der deutschen Fassung von „The Wonder Years“ sprach) ist schlichtweg perfekt. Zwar gilt auch bei dieser Synchro wie üblich das Prinzip „Wenn man das Original kennt, sind die neuen Stimmen gewöhnungsbedürftig“, aber dennoch hat mir die deutsche Version richtig gut gefallen. Auch bei der Übersetzung der Texte hat man sich durchaus Mühe gegeben.

Gespannt bin ich aber auch auf die Einschaltquoten der nächsten Wochen. Gestern lief es ja bereits geradezu sensationell (für ProSieben-Verhältnisse) mit über 17% Marktanteil in der Zielgruppe und insgesamt 2,6 Millionen Zuschauern. Aber solche Einschaltquoten von Serien-Premieren darf man nicht überbewerten, obwohl sie natürlich eine exzellente Ausgangsposition bieten. Der hohe „Zuckergehalt“ der Serie dürfte nicht jedermanns Geschmack sein, aber die Kombination mit „Desperate Housewives“ als Lead-In könnte sich als ideal erweisen. Vielleicht wäre dies sogar ein Modell für ABC, um die Quoten von „Pushing Daisies“ in den USA zu stabilisieren, allerdings müsste dann „Brothers & Sisters“ auf einen anderen Sendeplatz ausweichen und 22 Uhr ist für „Daisies“ viel zu spät.

Und da ich kein eigenes Posting dafür aufmachen will, wechsele ich noch kurz radikal das Thema: Alyson Hannigan ist schwanger! Das erste Kind der füheren „Buffy“-Darsteller Alyson Hannigan und Alexis Denisof wird im Frühling erwartet. Für aufmerksame „How I Met Your Mother„-Zuschauer könnte schon seit zwei Wochen ein gewisser Verdacht in diese Richtung bestanden haben: In einer Szene, die in der Zukunft der Serie spielt, verzichtete Alyson-aka-Lily sehr auffällig darauf, einen Schluck eines teuren alkoholischen Getränks zu nehmen. Offensichtlich wussten die Macher bereits beim Dreh dieser Folge von Alysons Schwangerschaft und wollten sich eine passende Storyline für Alysons Charakter Lily in der Show offen halten.

Das Glas ist halb voll (hat aber ein Loch)

Donnerstag, 16. Oktober, 2008

Eine schöne Umschreibung für „katastrophalen Quotenflop“ hat Variety in diesem schönen Übersichtsartikel zum bisherigen Verlauf der ersten Wochen der neuen TV-Season gefunden: „slow starter„. Musterbeispiel für diese „slow starters“ ist weiterhin „Pushing Daisies“, das gestern trotz schwacher Konkurrenz auf den anderen Networks auf gerade mal 6,3 Millionen Zuschauer kam und in der Zielgruppe nicht mal mehr mehr einen 2er-Share erreichte (1.9/ 6). Das ist kein Start, das ist ein Shutdown.

Die höhere Zuschauerzahl im Vergleich zur Vorwoche (5,5 Millionen) ist wohl lediglich auf das letzte TV-Duell der Präsidentschaftskandidaten zurückzuführen, das in einigen Regionen der USA wegen der Zeitzonen-Unterschiede bereits um 20 Uhr beendet war und insgesamt mehr Zuschauer um diese Zeit an die Bildschirme lockte. Das wird somit sehr, sehr eng für „Pushing Daisies“ — mehr als 13 Episoden werden das wohl nicht mehr, wir können uns schon mal langsam auf den Abschied vorbereiten.

Noch so ein „langsamer Starter“ ist auch weiterhin „Chuck“, dem zwar nach wie vor die sablog-Trophäe der aktuell besten Broadcast-TV-Show zusteht (und mich auch wieder die „Best Of“-CD von Huey Lewis and the News hervorkramen lies), aber auch unverändert mit miserablen Quoten zu kämpfen hat.

Im Grunde ist wohl die komplette TV-Season bisher ein „slow starter“, die großen Breakout-Hits fehlen und viele Newcomer-Serien aus der letzten Season werden wohl noch vor 2009 die Produktion einstellen.

Somit kann man sich schon mal in Richtung Midseason orientieren — vielleicht beginnt die „neue“ TV-Season erst richtig im Januar/Februar, wenn auch die US-Wahlen (und hoffentlich die Finanzkrise) nicht mehr die Newszyklen dominieren sowie diverse neue Serien starten. Möglicherweise wird man in späteren Jahren rückblickend den Herbst von 2008 auch eher als Anhängsel der 2007/08-Season bezeichnen. Und dann wird man vielleicht auch versuchen, die Frage zu beantworten, ob der Autorenstreik Shows wie „Pushing Daisies“ und „Sarah Connor“ geschadet hat. Bisher wurde des öfteren argumentiert, dass der Streik diesen Shows die Chance zum dringend notwendigen „Reboot“ gab und dass sie unter normalen Umständen nicht über eine reguläre Staffel verlängert worden wären. Eine normale Staffel hätte aber immerhin 22 Episoden umfasst — um diese Zahl muss „Pushing Daisies“ jetzt schon kämpfen (9+13=22).

Miserable Quoten für "Chuck" und "Pushing Daisies"

Freitag, 3. Oktober, 2008

Es ist wohl der Fluch der zweiten Staffel: Gleich reihenweise beginnen Serien ihre Sophomore-Season mit enttäuschenden Quoten. „The Sarah Connor Chronicles“ steht kurz vor dem Abgrund und wie redlock schon in den Kommentaren anmerkte, hat auch „Pushing Daisies“ trotz einer „bee-autiful“ Episode (inklusive winziger „Dead Like Me“-Referenz: „Happy Time“) diese Woche mit derart schlechten Einschaltquoten eröffnet, dass man sich ernsthaft Sorgen um die Zukunft der Serie machen muss. Die Season-Premiere blieb sogar hinter „Knight Rider“ zurück.

Nicht viel anders geht es der Spy-Comedy „Chuck“, die eine der besten Folgen der Serie ablieferte, aber ebenfalls zu wenige Zuschauer (6,7 Mio, 2.7 Share in der Zielgruppe) für eine Season-Premiere an die Bildschirme lockte. Und da hört es nicht auf, auch die neuen Staffeln von „Dirty Sexy Money“ (ABC), „Life“ (NBC) sowie „Lipstick Jungle“ (NBC) konnten die Erwartungen nicht erfüllen und dümpeln bestenfalls im unteren Mittelfeld dahin.

Zwar sind insgesamt die absoluten Live-Einschaltquoten auf Talfahrt, weil immer mehr Zuschauer digitale Videorekorder (DVRs) oder Online-Dienste nutzen, aber auch die relativen Zahlen der noch verbliebenen Zuschauer verkünden eine düstere Zukunft für Shows wie „Pushing Daisies“. Im gewissen Sinne waren diese schwachen Resultate zu erwarten gewesen, da diese Serien auch schon letzte Season vor dem Autorenstreik keine sonderlich guten Quoten erzielten und vermutlich in einem regulären TV-Jahr keine Verlängerung in eine zweite Staffel erhalten hätten.

Nun bleiben Fans dieser Shows im Grunde noch ein paar Hoffnungen, dazu zählen vor allem die Download-Zahlen auf den Portalen der Networks, die DVR-Nutzungsstatistiken sowie die detaillierten Quotenauswertungen in den gutverdienenden und/oder jungen Zielgruppen und nicht zuletzt die DVD-Verkaufszahlen der jeweiligen First-Season-Sets. Zumindest „Chuck“ hat schon eine offizielle Order über eine volle 22-Episoden-Staffel, aber die Frage ist natürlich, wieviel solch eine „Garantie“ eines Networks in der heutigen schnelllebigen Zeit noch wert ist.

Und wer sich fragt, was die Leute denn stattdessen noch einschalten: Es sind vor allem die Crime-Prozedurals, die gut laufen. „Bones“, „NCIS“, „House“, „CSI“, „The Mentalist“ und „Criminal Minds“ sind auf der Erfolgsstraße, ebenso wie die Event-Show „Dancing With the Stars“. Das sind meiner Meinung nach aber auch genau solche Produktionen, die man auch „mal eben so“ nebenbei schaut und nicht unbedingt zeitversetzt mittels DVR für später aufzeichnet, was möglicherweise eine Erklärung für die guten Quoten dieser Shows sein könnte. Aber immerhin scheint auch „How I Met Your Mother“ der Absetzungsgefahr endlich mal entronnen zu sein.

Pushing Daisies: Zuckerschock

Sonntag, 18. November, 2007

„Pushing Daisies“ ist sicherlich die schönste aktuelle Serie, aber ist sie auch die beste?

Zumindest waren die letzten zwei oder drei Episoden deutlich zu „süß“ für meinen Geschmack. Wunderbar verträumtes Produktionsdesign kann eine maue Story nur zu einem bestimmten Grad überdecken und insbesondere in der jüngsten „Hunde“-Episode war die Serie arg schwer verdaulich und weit abgehoben. Selbst Emerson (Chi McBride), der die Show immer wieder durch seine trockenen Kommentare zurück auf den Boden bringt, konnte da nicht mehr viel retten. Das war so verspielt und überfrachtet, dass ich desöfteren genervt und augenverdrehend auf die Uhr schaute — sowas mache ich üblicherweise bestenfalls bei meinen „Guilty Pleasure“-Shows wie früher mal „Grey’s Anatomy“. Kein gutes Zeichen.

Momentan haben sich die Autoren mit der Beziehung zwischen Chuck und Ned in eine Ecke geschrieben, aus der sie sich bald herausarbeiten müssen. Ned schaut ständig wie ein begossener Pudel aus der Wäsche und schon nach nur sechs Episoden wirkt die Story um seine Liebesbeziehung mit Chuck abgegriffen und fade. Selbst solche Pseudo-Konflikte wie der kurze Flirt mit Olive können da kein neues Leben hineinbringen. Wenn dann noch so eine mittelprächtige prozedurale Krimi-A-Story wie die „Hunde“-Nummer dazukommt, dann gerät das ganze Schiff „Pushing Daisies“ in ungemütliche See. Fantasy hin oder her, aber wenn der Unterhaltungsfaktor in einem meterdicken Zuckerguss erstickt wird, dann wird es für den Zuschauer uninteressant. Trägt dieses Konzept etwa wirklich nicht für eine wöchentliche Serie? Oder bin ich nach dem exzellenten „Mad Men“-Sommer einfach nicht mehr empfänglich für solch süße und unkomplizierte Shows?

Wie "Pushing Daisies" aus "Dead Like Me" entstand

Mittwoch, 12. September, 2007

Dass das neue ABC-Fantasy-Drama „Pushing Daisies“ ursprünglich mal aus einer Storyidee für „Dead Like Me“ geboren wurde, ist wohl bereits länger bekannt. Jetzt habe ich aber zum ersten Mal Details dazu gelesen, wie genau dieses ursprüngliche Konzept in „Dead Like Me“ eingebunden und eventuell sogar in einer Spin-Off-Serie ausgebaut werden sollte. Bryan Fuller beschrieb den ungefähren Ablauf in einem Gespräch mit den Bloggern von AOL/TVSquad:

„There was going to be an arc where George, the girl who died and became a Grim Reaper, was finding that someone was sniping her souls. and then she’d meet this guy who would touch people and bring them back to life. Then he would touch her, she’d go back to her family for part of the second season, then he’d touch her again and she’d go back to her reaping duties.“

Nachdem Fuller allerdings noch während der ersten Staffel von „Dead Like Me“ „gegangen wurde“ und nichts mehr mit den Stories der zweiten Staffel der Serie zu tun hatte, merkte er sich diese Idee für zukünftige Projekte vor.

Barry Sonnenfeld dementiert derweil hartnäckig, dass eine Budget-Überziehung beim Dreh der zweiten „Pushing Daisies“-Episode zu Spannungen zwischen ihm und Warner-Brothers-Chef Peter Roth geführt habe. Naja, was soll er auch anderes tun als dementieren. Aber wo Rauch…

So Far So Good

Sonntag, 29. Juli, 2007

Da die durchgesickerten Pilot-Episoden größtenteils noch keine finale Versionen sind, bin ich mit endgültigen Reviews noch etwas vorsichtig. Hier mein erster Eindruck:

Pushing Daisies: Einfach nur traumhaft. Ich weiß nicht, wie lange die Serie diese Stimmung und das Momentum von Woche zu Woche bei den Crimes-of-the-week aufrecht erhalten kann, aber die Pilot-Episode wird dem ganzen Hype der letzten Wochen voll und ganz gerecht. Ausstattung und Inszenierung sind wie von einer anderen Welt. Dem armen Tim Burton müssen doch ständig die Ohren klingeln. Mehr, mehr, mehr von dieser „Dead Like Me“-Beinahe-SpinOff! Zwei Daumen nach oben mit Sternchen für Barry Sonnenfeld.

Reaper: Die Tatsache, dass alle guten Szenen in dem bereits bekannten 3-Minuten-Trailer enthalten waren, stimmt mich ja doch trotz des guten Gesamteindrucks etwas misstrauisch. Eigentlich war die restliche Episode weitestgehend überflüssig, der Trailer hatte alle Lacher, alle zentralen Plot-Elemente und den kompletten Spannungsbogen. Hier muss ein endgültiges Urteil wohl mindestens bis zur zweiten oder dritten Episode warten, um ein „ungespoilertes“ Verdikt zu fällen.

Chuck: Fand ich unterhaltsamer als ich im Vorfeld vermutet hatte. Vielleicht auch nur deshalb, weil da im Gegensatz zu Reaper noch nicht alle Schlüsselszenen bekannt waren. Ausgewogene Mischung aus Action, Humor und ein paar off-beat-Momenten. Und natürlich Adam Baldwin in der dritten oder vierten Variation seiner Paraderolle. Achja, gibt es keine andere Namen als Chuck dieses Jahr? Das ist jetzt schon die dritte Show mit einem zentralen Charakter mit diesem Namen.

Aliens in America: Hat mich wirklich sehr, sehr positiv überrascht. Diese Aussage muss man allerdings auch relativ sehen: Ich rechnete mit einem desaströsen Schrott-Sondermüll. Aber niemand war verblüffter als ich, als die aus den Trailern bekannten ungenießbaren Szenen im Kontext der vollständigen Episode recht harmonisch zusammenpassten. Ein Großteil meiner Kritikpunkte löste sich quasi in Luft auf, weil die Show einigermaßen geschickt mit Witz und Ironie die ärgsten seichten Tretminen umschifft. So war die Episode durchaus genießbar. Was jedoch bleibt ist ein schwer verdaulicher Voice-Over, eine triefende Happy-End-Schluss-Szene und ein fader Nachgeschmack durch einige stereotype Tiefpunkte inklusive überdrehten Akzent. Und der Darsteller des Vaters wurde mittlerweile durch Gilmore Girls‘ Scott Patterson ersetzt? Möglicherweise nicht die beste Idee.

Bionic Woman: Taff, aber insgesamt doch eher durchschnittlich. Immerhin: Katee Sackhoff stiehlt allen die Show — um Längen. Sie ist eindeutig der eigentliche Star der Show und das war sicherlich nicht so geplant. Die Hauptdarstellerin (auf dem Papier) ist noch arg blass und kommt eher wie eine wenig originelle Sydney Bristow-Kopie daher. Ansonsten passiert zwar eigentlich viel in der Episode, aber außer den durchaus gelungenen und sehenswerten Action-Szenen fesselt mich nichts so richtig. Mal sehen, ob es hilft, dass die taube Schwester ganz aus der Serie herausgeschrieben wird.

Sarah Connor Chronicles: Will man der Show eine Chance geben, muss man wohl versuchen, potentielle Ungereimtheiten mit dem „Terminator“-Franchise zu ignorieren und besser nicht mit den Spielfilmen zu vergleichen. Der TV-Ableger muss ein paar arge Kompromisse eingehen (Zeitreise!?), um halbwegs in den Terminator-Canon zu passen oder überhaupt die eigene Existenz zu rechtfertigen. Eingefleischten Fans wird das Bauchschmerzen bereiten, aber wie groß wird deren Anteil bei den Zuschauerzahlen sein? Immerhin bietet die Show solide und spannende Action-Haudrauf-Unterhaltung, ähnlich wie bei „Bionic Woman“ sinkt die Attraktivität der Serie — etwas überspitzt formuliert — sobald jemand den Mund aufmacht. Wirklich bei der Sache hielt mich somit lediglich die eiskalte Summer Glau, auch wenn es einiges an „suspension of disbelief“ bedarf, um sie als Terminator zu akzeptieren. Wetten, dass sie irgendwann „Gefühle“ entdeckt und sich einen neuen Chip einpflanzen lässt, um diese seltsamen menschlichen Regungen zu verstehen … und dann repariert sie erstmal Geordis Visor. Hey, sie und „Chucks“ Adam Baldwin in einer Serie und dazu noch Nathan Fillion aus „Drive“, das wär’s doch. Dass da noch keiner drauf gekommen ist…

Lipstick Jungle: Fühlt sich an wie ein etwas flotteres und ehrgeizigeres „Six Degrees“. Aber mit den gleichen Erfolgsaussichten. Das ist weder Fisch („Desperate Housewives“) noch Fleisch („Sex and the City“) und hat immer mal wieder einige Längen. Für die Show spricht allerdings der exzellente Cast, durchaus sorgsam ausgestaltete und mehrdimensionale Charaktere und eine gelungene Balance zwischen Drama auf der einen Seite und amüsanten Momenten auf der anderen. Aber ich fürchte, sie wird sich nicht durchsetzen können. Dazu ist sie einfach zu „zahm“, da hilft auch der aggressive Cliffhanger am Schluss nicht.

Cavemen: Oh mei, eine Show mit diesem Konzept muss doch wohl der größte Flop der TV-Geschichte sein. Ich meine, Urzeitmenschen? Im 21. Jahrhundert? Was soll daran bitteschön lustig sein?
Aber halt. Hey, das ist ja gar nicht mal so schlecht. Ja, ich würde sogar soweit gehen und sagen: Ich habe mich durchaus amüsiert. Bei weitem nicht so flach wie ich gedacht hätte. Das könnte sogar funktionieren. Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht.

Big Bang Theory: Oh mei, eine Show mit diesem Konzept muss doch wohl der größte Flop der TV-Geschichte sein. Ich meine, the Beauty and the Geek? Sperma-Witze? Lacher aus der Konserve? Kelly Cuoco? Aber halt. Hey, das ist ja wirklich so schlecht. Ein oder zwei gute Lacher sind zwar dabei, aber ich glaube nicht, dass das Prädikat „Immerhin besser als ‚Happy Hour‚“ sonderlich viel als Qualitätsmerkmal taugt.

Vorläufiges Fazit: Na, das sieht ja schon mal ganz … hm… gut aus. Ein Ausreißer nach unten und einer nach oben, dazwischen viel „solides“ Material. Auch wenn die meisten Piloten zumindest in meinen Augen keine Volltreffer sind, so dürfte dennoch diesen Herbst für jeden Geschmack etwas dabei sein. Zumindest theoretisches Potential haben fast alle. Man merkt, dass 2007 wieder viel Geld in die Pilot-Season gepumpt wurde, die Episoden haben alle eine hohe Produktionsqualität. Falls „Big Bang“ wirklich die schlechteste Show bleibt, dann kann das ein akzeptables Jahr werden, auch ohne Aaron Sorkin und Mega-Blockbustern. Auf der anderen Seite gibt es jenseits von „Pushing Daisies“ auch keine Serie, die ich als „Must-See-TV“ einordnen würde. Noch nicht.

 

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