The Ex-List
Mittwoch, 29. Oktober, 2008Hui, da lässt man sich etwas mehr Zeit mit einer Review zu einer CBS-Serie und prompt ist sie abgesetzt — damit ist „The Ex-List“ auch gleichzeitig die erste Full-Hour-Absetzung dieser Season. Eigentlich hätte man das ja ahnen können — wenn sich irgendein ein Network zur Zeit noch Absetzungen leisten kann, dann ist es Marktführer CBS, das offensichtlich selbst eine nur mittelmäßig performende Serie auf dem Friday Night Death Slot nicht tolerieren will.
Ich weiß auch gar nicht, ob die Serie inzwischen noch mal offiziell einen neuen Showrunner erhalten hatte, nachdem Diane Ruggiero („Veronica Mars“) vor einigen Wochen ziemlich lautstark die Sachen hingeschmissen hatte. Jetzt ist eh alles egal, das Kapitel „Ex-List“ kann als abgeschlossen betrachtet werden.
Ich war mir auch noch nicht sicher, was ich von der Serie halten sollte, die ersten vier Episoden fielen wohl recht deutlich in das undankbare Mittelmaß der „ganz nett“-Kategorie. Thematisch sprechen mich solche Romantik-Serien auch so gut wie gar nicht an („The Ex-List“ war wohl in der Tat eher eine „Chick Show“), aber immerhin hatte die Serie ein paar durchaus amüsante Dialoge und vermied es zumindest in der überwiegenden Zeit, allzu seichte Lovestories zu umschiffen. Aber dennoch war diese Liebes-Version von „My Name is Earl“, in der eine attraktive Mitt-Dreißigerin auf der Suche nach ihrem prophezeiten Traummann die Liste ihrer Ex-Boxfriends abklappert, sehr prozedural und natürlich immens vorhersehbar angelegt. Im Grunde war die zentrale Frage jeder Woche, wann denn nun der „Monster-Boyfriend-of-the-Week“ zum ersten Mal seinen Oberkörper entblößt und auf welche Weise er sich vom Prinzen in ein nervendes Stereotyp verwandelt. Eine kleine Hintertür ließen sich die Macher immerhin noch offen, indem sie einige Kandidaten für einen späteren eventuellen „Recall“ vorsahen. Der ganze kalifornische Surfer-Lebensstil der Hauptfiguren wirkte jedoch etwas unwirklich und aufgesetzt. Ich bin mir auch nicht so sicher, auf welche Gegenliebe in den zeitweise gerne mal sehr prüden USA eine Serie stößt, in der das zentrale Storyelement darauf beruht, dass die Hauptfigur jede Woche „einen Neuen“ hat.
Insgesamt also eher eine Serie zum Vergessen, deren größtes Kompliment wohl in die Richtung „hätte schlimmer sein können“ und „attraktive Hauptdarstellerinnen“ geht.