Archiv vom Juli 2005


Warum SciFi USA kein "Dr. Who" zeigt

Sonntag, 31. Juli, 2005

Der neue Dr.Who: David TennantAus dem Blog von Filmkritiker James Berardinelli:

It almost happened, but, as things are wont to do, the deal fell apart at the last minute. The Sci-Fi Channel was on board until they read the small print in the contract. Not only would they be buying the rights to the new 13 episodes, they would be buying the rights to all of the previous 26 seasons. But Sci-Fi didn’t want that – they only wanted the new stuff, and didn’t want to pay for something they didn’t intend to use. The BBC would not relent, so there was no deal. The best chance U.S. audiences have to see „Doctor Who“ on television probably rests with BBC America – but they cannot currently afford the program. (Yes, BBC America has to pay the BBC for programming, although I presume it’s at a discount rate.)

Derweil haben die Dreharbeiten für das Weihnachts-Special und die zweite Staffel begonnen. Die 22jährige Billie Piper wird für die komplette zweite Staffel zur Verfügung stehen und bekommt Gerüchten zufolge sogar ein höheres Gehalt als der 34jährige „neue“ Doctor Darsteller David Tennant.

Ein kommender Gastauftritt von „Buffy the Vampire Slayer“ Star Anthony Head in der neuen Staffel wurde offiziell bestätigt, ebenso wie die Ankündigung, dass eine Episode von Stephen Fry („The Hitchhiker’s Guide to the Galaxy“) geschrieben wird.

Sky hat ein paar SPOILER zur neuen Staffel:

Writer Russell T Davis hinted at the storylines to come: „The Doctor and Rose are destined to meet Queen Victoria, an evil race of cat women, and the dreaded Cybermen. 2006 is going to be scarier than ever.“

DVDSoon in Schwierigkeiten wegen "HIP Interactive"-Pleite?

Sonntag, 31. Juli, 2005

Schon seit einigen Monaten zieht DVDSoon ja den Ärger seiner Kundschaft auf sich: Zunächst wurden die Konditionen der Fidelity Card drastisch zurückgeschraubt, das Free Shipping eingestellt und Bestellungen nach 60 Tagen plötzlich gecancelled. Schließlich wurden auch die Lieferungen des kanadischen Händlers, der noch nie zu den schnellsten seiner Zunft zählte, noch unzuverlässiger wie Kunden in den einschlägigen Foren wie forums.dvd-swaps.co.uk, areadvd.de und cinefacts.de berichten. Viele Käufer klagen über immer längere Lieferzeiten. Und seit einigen Tagen ist nun die Funktion zur Rückerstattung von Store Credits auf die Kreditkarte angeblich wegen technischen Arbeiten gesperrt. Kunden, die eine Bestellung canceln, können sich nun das Geld zur Zeit nicht mehr rückerstatten lassen — DVDSoon betont in E-Mails aber dass die Funktion in wenigen Wochen wieder aktiviert werde.

Als eine mögliche Erklärung für die Lieferschwierigkeiten könnte die Pleite eines großen kanadischen Zulieferers herhalten: HIP Interactive, die auch geographisch nahe bei DVDSoon ansässig sind, musste Mitte Juli Insolvenz anmelden. Damit brach unter Umständen ein wichtiger Lieferant für DVDSoon weg. Dass DVDSoon Lieferungen von HIP bezog, hat DVDSoon mir einmal unfreiwillig bestätigt: Bei einer der zahlreichen Server-Screwups der letzten Monate wurde mir ein Dump meines persönlichen Datensatzes angezeigt. Neben Adresse und Informationen zu meinen aktuellen und vergangenen Bestellungen wurden auch Lieferanteninformationen meiner damaligen aktuellen Bestellung angezeigt: Video One / Videoglobe 1 und die erwähnten HIP Interactive (gemeinsam mit Tevica, die von HIP im Jahre 2002 übernommen wurden). Sogar die aktuell verfügbare Anzahl von DVDs meiner Bestellung bei den beiden Distributoren wurde angezeigt 🙂

Im Moment sollte man also mit Bestellungen bei DVDSoon vorsichtig sein — wer weiss, wie lange es dauert, bis DVDSoon wieder einen neuen Zulieferer aufgetrieben hat. Und man kann nur hoffen, dass Soon nicht ebenfalls in finanzielle Schieflage gerät, denn der Laden war bisher sicherlich einer der preislich attraktivsten DVD-Händler. Es lief zwar nicht immer alles rund, aber das Preis-/Leistungsverhältnis war unschlagbar. Und während ich bei Konkurrenten wie deepdiscountdvd oft das „Glück“ habe, dass zwei Drittel der Sendung auf dem Weg über den Atlantik irgendwo verloren gehen, kam bisher von Soon nur eine Lieferung nicht bei mir an — weil sie unterwegs beschädigt wurde. Mindestens die Hälfte meiner „Sammlung“ stammt inzwischen aus Quebec 🙂

Und positiv stimmt ja schon mal die Meldung, dass sie noch nach Mitarbeitern suchen

"Nip/Tuck" Season 3 startet am 20. September

Freitag, 29. Juli, 2005

Die dritte Staffel der FX-Serie wird 15 Episoden umfassen.

"The Inside" Aftermath – Update

Freitag, 29. Juli, 2005

Produzent Tim Minear gab in einem Posting bei den buffistas an, dass er nicht mehr damit rechnet, dass FOX alle sechs ausstehenden Episoden von „The Inside“ zeigen wird. Bestenfalls wird es noch vier Folgen geben. Der Rest wird wohl auf den DVDs zu finden sein.

Laut E!Onlines Kristin hat FOX‘ Chef Steve Liguori unterdessen auf der TCA Press Tour eingeräumt, „The Inside“ zum falschen Zeitpunkt gestartet zu haben.

Ein ausführliches dreiteiliges Interview mit Tim Minear gibt es im IFMagazine.

We thought we were going to be killed by that dance show on ABC. We were killed by that dance show on Fox. Fox kept referring to their dance show as “the cavalry” – “it’s on its way and you’re going to have this great lead-in.” The cavalry got there, but it killed us.

Update: Tim Minear hat inzwischen mitgeteilt, dass FOX „the Inside“ endgültig abgesetzt hat und keine weiteren Episoden zeigen wird. Damit bleiben sechs Episoden unausgestrahlt. Ein ironischer Zufall ist die Tatsache, dass die beiden letzten Shows, an denen Minear arbeitete, seit dieser Woche auf US Cable-Networks zum ersten Mal mit allen Episoden gezeigt werden: „Wonderfalls“ auf dem Schwulen- und Lesben-Kanal Logo sowie „Firefly“ auf Sci-Fi.

Emmys und Golden Globes mit Terminproblemen

Freitag, 29. Juli, 2005

Laut einem Artikel in Variety will NBC die Ausstrahlung der Emmy und Golden Globes Award Shows im Jahr 2006 von Sonntag auf Montag verlegen. Die Emmys werden alljährlich in einem Rotationsprinzip von ABC, CBS, NBC oder FOX jeweils am Wochenende vor dem Start der TV-Season live ausgestrahlt (dieses Jahr am 18.9. auf CBS). Nächstes Jahr liegen allerdings NFL-Übertragungen bei NBC terminlich im Weg, so dass das Network die Zeremonie auf Montag, den 11. September 2006 verschieben möchte. Dieser Tag ist allerdings auch der fünfte Jahrestag der Angriffe auf das World Trade Center.

Ein ähnliches Problem sieht NBC auf die Golden Globes zukommen, die traditionell im Januar ausgestrahlt werden: 2005 verloren die Golden Globes wegen den zeitgleich laufenden „Desperate Housewives“ fast 40% an Quote. Dem möchte man durch einen Wechsel auf den Montag entgehen. (Offenbar rechnet Montags keiner mit einem neuen TV-Blockbuster…). Aber auch hier stösst der von NBC vorgesehene Termin (16. Januar 2006) auf Ablehnung: Der 16.1.06 ist ein Feiertag in den USA (Martin Luther King Day) — dies würde wiederum deutlich höhere Kosten für die Feiertagszuschläge des benötigten Personals bedeuten.

Wann eine Entscheidung gefällt wird, ist noch unklar.

André Müller interviewt Harald Schmidt

Freitag, 29. Juli, 2005

André Müller ist wohl einer der am meisten geschätzten Interviewer im deutschsprachigen Raum. Kürzlich hat er Harald Schmidt zu einem Gespräch eingeladen und versucht die Abwehrmechanismen des Entertainers zu durchbrechen — in voller Länge nachzulesen in der Weltwoche. Doch an Schmidt beisst sich auch ein André Müller die Zähne aus — er öffnet sich nicht mehr, als unbedingt nötig.

Zur Sprache kommen Schmidts Beziehung zum Heiraten, Selbstmordgedanken, 9/11 und Schmidts Rolle als „Sklave der Medien“.

Zu seiner Sendung nach den Anschlägen in New York 2001:

Ich wusste, dass diese Sendung über meine Zukunft im Fernsehen entscheidet, weil ich Stellung beziehen musste. [..] Mit meiner ersten Sendung nach dem 11. September habe ich mich von Letterman emanzipiert.

Müller wirft wie üblich mit literarischen Zitaten nur so um sich, auch Enzensberger kommt indirekt zu Wort: „Enzensberger argumentiert [in dem Aufsatz „Das Nullmedium“] gegen die These von der Verblödung durch Fernsehen. Je inhaltsloser eine Sendung, desto nützlicher sei sie, weil es der geistigen Selbstreinigung diene, sich den Schrott anzusehen.“

Da steckt doch glatt ein neuer Slogan für 9Live drin.

Schmidt wird übrigens schon in knapp zwei Wochen, am Mittwoch, 17. August, mit seiner ARD-Show auf die Bildschirme zurückkehren.

"Arrested Development" Season 2 DVD im Oktober

Freitag, 29. Juli, 2005

Die Studios müssen dringend an ihren Releasezeitplänen arbeiten. Season 2 von „Arrested Development“ erscheint am 11. Okotber in den USA auf DVD — die dritte Staffel startet aber schon einen Monat früher auf FOX. Ideal wäre es, wenn eine Serie auf DVD herauskäme, sobald die Staffel im TV durch ist — aber das ist wohl logistisch unmöglich. Aber zwei, drei Wochen vor dem jeweiligen Start der neuen Season sollte doch möglich sein? Das wäre doch auch im eigenen Interesse der Networks und Studios…

Details zum Bonusmaterial der AD-Box gibt’s noch nicht, aber das Coverbild gibt’s wie üblich bei TVShowsonDVD.

Subbing vs. Dubbing

Mittwoch, 27. Juli, 2005

Netter Standpunkt bei SMRT-TV: „Dubbing“ (dt: Synchronisieren) vs. „Subbing“ (dt: Untertiteln). Autorin Joelle Tjahjadi zeigt anhand des Beispiels „Crouching Tiger, Hidden Dragon“ wie auch „Dubbing“ in den USA ein Aufreger-Thema sein kann.

Dank an Jens für den Link.

Zuviel Werbung: D.E. Kelley droht mit Wechsel zu Cable Networks

Mittwoch, 27. Juli, 2005

Während der Television Critics PressTour hat Erfolgsautor und -produzent David E. Kelley („Picket Fences“, „Ally McBeal“, „Boston Public“) angedroht, zukünftig für PayTV/Cable Networks zu arbeiten, wenn der Werbeanteil in der US-Primetime weiter zunehmen würde.

Kelley said that when he worked on „L.A. Law,“ there were 48 minutes of show. That has been reduced over the years to a little more than 41 minutes. Kelley said that makes it tougher to create character-driven stories and tell emotional stories, particularly within the five-act structure that sometimes gives only eight minutes between commercial breaks.

Dieser Prozess dauerte übrigens nicht mal acht Jahre: Noch 1995 waren Full-Hour Episoden bis zu 49 Minuten lang, 2003 ging es bereits auf die erwähnten 41 Minuten Nettospielzeit zu.

"Ghost Whisperer"

Mittwoch, 27. Juli, 2005

Ghost WhispererMan kann wirklich nicht behaupten, dass ich sonderlich große Hoffnungen in den „Joan of Arcadia“-Ersatz „Ghost Whisperer“ hatte. Eine Serie mit Jennifer Love Hewitt in der Hauptrolle und dann auch noch bei den Upfronts unter dem Motto „Geister statt Gott“ angekündigt — das dürfte vielen schon als Argumente zum Ignorieren reichen. Selbst „Joan of Arcadia“ war ja teilweise nur mit Zähneknirschen zu ertragen (wenn ich nur an die religiösen Subplots denke…). Im Endeffekt bin ich aber dann doch einigermassen überrascht von „Ghost Whisperer“.

Worum geht’s? Eigentlich dürfte den meisten Lesern soweit schon das Grundprinzip der Show bekannt sein: Antiquitätenhändlerin Melinda Gordon (Jennifer Love Hewitt) und Notfallarzt Jim Clancy (David Conrad) haben gerade geheiratet und sind in ihr neues Haus eingezogen. Melinda hat seit ihrer Kindheit eine Gabe, die sie wohl von ihrer Großmutter vererbt bekam: Sie kann Geister sehen und mit ihnen sprechen. Diese Untoten kommen zu ihr, um sie um Hilfe zu bitten. Sei es eine Nachricht an Hinterbliebene zu überbringen oder ihnen einfach den „Weg ins Licht“ zu zeigen. Die Show ist eine Art Mischung aus „Tru Calling“ und „Medium“. Mit „Joan of Arcadia“ wiederum hat die Show eigentlich gar keine Gemeinsamkeiten.

Wie isses? Sagen wir mal so: Es ist nicht so schlimm wie man (ich) befürchtet hatte. Die Show ist handwerklich sauber gemacht, es erfüllt einige Anforderungen die man an solch eine Genreshow haben dürfte: Familienkompatible, lockere, seichte Unterhaltung mit einem Touch „Spookieness“. Ja, seicht ist die Serie — wenn Lebende Nachrichten von ihren geliebten, aber toten Verwandten erhalten, dann fliessen nun mal Tränen und vorherschaubar seichte Dialogzeilen en masse. Was mir positiv auffiel ist (neben JLH’s einigermassen unaufdringlicher Schauspielkunst) die Art und Weise, wie der Zuschauer in Melindas Alltag eingeführt wird. Im Gegensatz zu anderen „Ghost“-Shows ist Melinda seit Jahren vertraut mit ihren Fähigkeiten, sie kennt offenbar weitesgehend die „physikalischen Grundregeln“ der Geisterwelt und auch ihre besten Freunde sind mit ihrer Begabung vertraut. Melinda muss also nicht bei jedem Geist kreischend aufspringen und davonrennen. Die Pilot-Episode wirkt in dieser Hinsicht prinzipiell eher schon wie ein Season-Opener einer zweiten Staffel. Melinda hat dadurch eine gewisse Routine im Umgang mit den Untoten und es gibt (noch) nicht die typischen „Why Me?“-Storylines. Das fand ich recht erfrischend, vor allem da der „Spooky“-Faktor trotzdem nicht zu kurz kommt: Als Zuschauer weiss man ähnlich wie Melinda im ersten Moment nie so genau, wer nun ein Geist ist und wer nicht. Ferner hat es auch zumindest ein kleiner Hauch Humor in das Script geschafft und rundet die Pilot-Episode ab.

Und wenn man schon den Vergleich mit „Joan“ hervorzerren will, dann muss ich sagen: In einigen Aspekten liegt „Whisperer“ vorne. Insbesondere der fehlende Religion-Selbstzweifel Subplot macht die Serie in meinen Augen attraktiver als „Joan“. Letztere hatte allerdings eine beeindruckende Hauptdarstellerin und zumindest in der ersten Staffel einige gute Drehbücher.

Wird’s was? Wenn es „Joan of Arcadia“ auf zwei Staffeln gebracht hat, dann sollte es diese Show auch dicke soweit schaffen. Der größte Widerstand der zu überwinden ist, dürfte wohl der „Jennifer Love Hewitt Effekt“ sein: Wer die Frau nicht mag, wird wohl gar nicht erst einschalten. Ansonsten ist die Serie wohl jedem zu empfehlen, der auch „Tru Calling“ und „Medium“ faszinierend findet. Besser als „Touched by Heaven“ oder ähnlichem ist es allemal. Man muss aber auch ganz klar sagen, dass andere Shows aus dem Genre wie „Dead Like Me“ oder „Wonderfalls“ noch einige Sphären entfernt sind…

„Ghost Whisperer“ läuft ab Herbst 05 freitags um 8 auf CBS gegen die „Supernanny“ (ABC), „Bernie“ und „Malcom“ (FOX), „Dateline“ (NBC), „WWE“ (UPN), „What I Like About You“ und „Twins“ (WB).

 

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