Archiv vom April 2007


Zweite Staffel für "30 Rock"

Mittwoch, 4. April, 2007

NBC hat die Comedy-Serie „30 Rock“ aus der Feder von Tina Fey vorzeitig für eine zweite Staffel verlängert. Nachdem ich bei den ersten paar Episoden ja etwas skeptisch war, hat die Show inzwischen eindeutig ihren eigenen Stil gefunden — und zwar einen sehr unterhaltsamen. „30 Rock“ ist sicherlich eines der wenigen aktuellen Comedy-Highlights, die zudem auch noch in Sachen Humor ein wenig in der Tradition von „Arrested Development“ steht und dessen „Verlust“ mittlerweile auch besser verschmerzen lässt. Da haben viele Folgen inzwischen ebenfalls Kult-Potential. Die Quoten könnten zwar noch um einiges besser sein, aber vielleicht finden in der zweiten Staffel nun mehr Zuschauer zu der Show. Bei „The Office“ hat es ja auch ein wenig gedauert.

"Men in Trees" erst wieder im Oktober

Mittwoch, 4. April, 2007

Nach den Absetzungen von „The Black Donnellys“ und „Six Degrees“ sowie den unzähligen An- und Abkündigungen der neuen Comedy „Notes from the Underbelly“ wirken weite Teile des ABC-LineUps derzeit wie ein buntes Kuddelmuddel. Von den „Black Donnellys“ wird nun laut Variety gar keine Episode mehr ausgestrahlt — am Anfang der Woche hieß es noch, dass erst nach der Folge vom 16.April Schluß sein wird. Stattdessen wird eine Improvisations-Comedy-Show „Thank God You’re Here“ den Slot in den nächsten zwei Wochen übernehmen. Angeblich sollen die ausstehenden Episoden der „Donnellys“ aber demnächst auf NBC.com zu sehen sein.

Ebenfalls etwas hektisch erschien in den letzten Tagen die verzweifelte Suche von ABC nach einem Sendetermin für die Comedy „Notes from the Underbelly“, die man ursprünglich schon mal im Oktober mit „Big Day“ starten lassen wollte. Dann wurde sie verschoben … und wieder verschoben, bis man einen Starttermin im April schön brav außerhalb des „American Idol“-Ungetüms gefunden hatte. Bis FOX die Sendezeit für die Ergebnis-Show verlängerte und ABC so einen Strich durch die Rechnung machte. Nach erneuten Hin- und Her ist „Notes from the Underbelly“ nun irgendwie mit der insgesamt vierten oder fünften Sendeplatz-Änderung auf dem 10pm-Slot nach „Grey’s Anatomy“ gelandet — zumindest für die Premiere am 12. April. Ja, eine Comedy um 10pm. Gab’s sowas schon mal? Das zeigt die Verzweiflung, die derzeit bei Disney herrschen muss. Ab 18. April läuft sie dann aber Mittwochs um 8.30pm. Man kann davon ausgehen, dass gedruckte Programmzeitschriften derzeit in den USA kaum ihr Geld wert sind.

Denn es geht noch weiter: Weil „October Road“ so gut läuft (oder so schlecht, wer kann das schon beurteilen), darf die Show nun doch mehr als die ursprünglich geplanten vier Episoden zeigen. Will heißen: Nachdem der Sendeplatz am 12. April kurzfristig an „Notes from the Underbelly“ gehen wird, kommt „October Road“ am 19. April und 26. April nochmal zurück. Am 3. Mai ist der 10pm-Slot durch ein Grey’s Anatomy-Special besetzt und dann sind es ja nur noch zwei Wochen, bis die Season vorüber ist. Das bedeutet einen frühen Erholungsurlaub für „Men In Trees“, das seine erste Staffel nun um 5 Folgen gekürzt sieht, die allerdings an die bereits offizielle 22-Episoden-Order der nächsten Staffel angehängt werden sollen (à la „Boston Legal“). Sofern die Damen und Herren von ABC also nicht noch einen weitere Lücke zu stopfen haben, lief das „Season-Finale“ von „Men In Trees“ somit bereits am 15. Februar und die Show kommt erst wieder im Oktober 2007 zurück auf die Bildschirme — dann eben zunächst mit den bereits produzierten fünf Episoden.

Eine Verlängerung für eine zweite Staffel würde ich aus dieser Entscheidung pro „October Road“ nicht unbedingt schließen. Allerdings wenn man sich anschaut, wie das restliche ABC-Schlachtfeld so aussieht, dann bleibt denen wohl keine andere Wahl.

RIP: "Black Donnellys" und "Six Degrees"

Dienstag, 3. April, 2007

Beim Futoncritic findet sich die Pressemeldung von NBC, derzufolge die Reality/HiddenCamera-Show „The Real Wedding Crashers“ ab dem 23. April das Lead-Out für die finalen Episoden von „Heroes“ bilden wird. Auch wenn es nicht ausdrücklich in der PR erwähnt wird, so liegt es doch nahe, dass damit das Ende für den derzeitigen Timeslot-Inhaber „The Black Donnellys“ gekommen ist. Und man will offensichtlich in den Mai-Sweeps auch nicht nochmal das ebenfalls quotenschwache „Studio 60“ auf diesem Sendeplatz reaktivieren, sondern greift eben zu einer Billig-Lösung aus der Trash-Kiste. Ich könnte mir gut vorstellen, dass „The Real Wedding Crashers“ erst für den Sommer geplant war, aber solch einen mächtigen Lead-In wie „Heroes“ sollte man wirklich nicht für tote Shows wie die „Donnellys“ oder „Studio 60“ verschenken. Aber vielleicht hätte man „Medium“ doch zum Abschluß der Staffel mal einen netten Boost gönnen und wie bei den Upfronts mal vorgesehen in den Post-„Heroes“-Slot verschieben können. Ich glaube nicht, dass NBC auf diese Mystery-Show nächstes Jahr verzichten will und so hätte man der Show noch mal frische Zuschauer zuführen können. Aber nun gut, nun werden also Hochzeiten gecrasht. Bin mal auf die Quoten gespannt…

Und ebenfalls schlechte Neuigkeiten gibt es für „Six Degrees“. Laut tvseriesfinale.com hat ABC die Show mit sofortiger Wirkung erneut aus dem Sendeplan gestrichen und durch Wiederholungen von „Wife Swap“ ersetzt. Bei ABC.com ist zwar noch für den 6. April eine Folge angekündigt, aber nach zuletzt knapp 3 Millionen Zuschauern war das wohl absehbar. Dabei hatte ABC der „Bad Robot“-Produktion nochmals eine seltene Chance auf ein Leben nach dem Tod gegeben, nachdem die Show bereits letzten November vom Bildschirm verschwunden war. Aber es war wohl auch den meisten im Vorfeld klar, dass kaum ein Zuschauer jetzt noch neu auf diesen Zug aufspringen würde. Auch die Leute zuhause vor den TV-Kisten wissen mittlerweile, wie das TV-Business funktioniert und lassen sich auf solche absehbare Flops nicht mehr ein. Die Show war zuletzt auch kaum noch der Rede wert.

Es hätte mich aber schon noch interessiert (nennt es „Forscherinteresse“ ;-)), wie die Autoren die Show in den nächsten Folgen weiterentwickelt hätten. Diese zweite Hälfte der ersten Staffel von „Six Degrees“ war ja ein exzellentes Beispiel dafür, wie man eine Show mitten während ihres Runs komplett neu erfindet und versucht, die beim Zuschauer unbeliebten Stücke aus dem Werk „hinauszuschneiden“. Man kann daran sehr schön sehen, wie die Autoren die vermeintlich attraktivsten Elemente der Show identifizierten und sich darauf konzentrierten. So wurden alle Storylines jenseits des Beziehungsvieleck gekappt (auch nicht ganz so einfach, bei sowas von einer Folge auf die nächste die Reißleine zu ziehen, ohne Storyfäden in der Luft hängen zu lassen) und zumindest in den gezeigten zwei Episoden nur auf Relationships und Sex gesetzt. Dass das, was dabei hinten ‚raus kam, bestenfalls noch ein müder „Sex and the City“-Abklatsch war, sei mal dahingestellt. Dennoch aber ein nettes Experiment. Ich war im Grunde nur noch neugierig, was sie mit der „dark secret“-Storyline von Erika Christensen („Mae“) angestellt hätten, die ja in der ersten Hälfte der Show sehr prominent war. Und natürlich ist die halb bekleidete Shiri Appleby auch immer ein Verlust für jeden Bildschirm 😉

Was mich nun interessiert: Sind die Chancen für eine Verlängerung der anderen J.J.Abrams-Show „What about Brian“ jetzt nicht prompt um 50% gestiegen? 😉 Und was will uns das sagen, wenn nach Sorkin, Haggis und Abrams nun schon der dritte Produzent/Autor mit vermeintlich großem Namen innerhalb weniger Monate scheitert?

"Heroes" vs. "Friday Night Lights"

Montag, 2. April, 2007

Diese beiden Serien werden (zumindest in meiner kleinen Apfel vs. Birnen-Welt) das Duell der besten neuen Shows unter sich aus machen. Noch ist es etwas früh, ein endgültiges Urteil abzugeben, aber zumindest „Friday Night Lights“ (FNL) ist spätestens nach der letztwöchigen Episode Nummer 20 im Endspurt und hat schon mal mächtig vorgelegt. Es kommt nicht oft vor, dass ich nach einer Episode nur noch ein „Wow!“ rauskriege (das haben zuletzt vor allem die Cliffhanger von „Heroes“ geschafft), aber FNL hat mit „Mud Bowl“ eine der besten Episoden der aktuellen TV-Season auf die Beine gestellt. Falls irgendjemand der werten Leserschaft aus unerklärlichen Gründen in den letzten Monaten von der Show Abstand genommen hatte, sollte er/sie vielleicht doch noch mal einen Blick in jene Episode werfen. Oder vielleicht #17 („I Think We Should Have Sex“). Kyle Chandler und Connie Britton zeigen eine beeindruckend realistisch wirkende Darstellung eines alltäglichen Elternpaars, die mich jedesmal wieder aufs neue begeistert. Wenn die Emmys noch etwas wert wären, müssten die beiden eigentlich eine Nominierung sicher haben.

Ich will jetzt nicht zu tief in Spoiler-Untiefen geraten und die endgültige Season-Review hebe ich mich mir noch für die Zeit nach dem Season-Finale auf, daher halte ich das hier kurz. Aber nach zwanzig Episoden wage ich mich doch schon weit genug aus dem Fenster, um zu behaupten, dass „Friday Night Lights“ die Fortsetzung der „Freaks & Geeks“/“My So-Called Life“-Tradition ist. Und damit die erste Serie aus dieser „Reihe“, die gute Chancen hat, in ein zweites Jahr verlängert zu werden. Das ist eine der wenigen Upfronts-Entscheidungen, bei denen ich dieses Jahr ganz fest die Daumen drücke.

Television City Chronicle

Montag, 2. April, 2007

Die Aprilscherze von teevee.org sind immer ‚was besonderes: Mit viel Aufwand und Liebe zum Detail werden da regelrechte Kunstwerke ins Web gesetzt. Letztes Jahr war’s die TeeVeePedia, dieses Jahr der „Television City Chronicle“ — eine Fake-Online-Zeitung im TV-Universum. Und es lohnt sich wirklich, auf die Kleinigkeiten zu achten: Die Werbung kommt von einer gewissen Hanso-Foundation oder Oceanic Airlines, als Editor wird „Lou Grant“ genannt und man ist automatisch mit einem Account namens „Bugmesome“ eingeloggt. Und natürlich sind die Artikel ebenfalls unterhaltsam, so wird der Wechsel von Vize-Präsident Cheney zu der Anwaltskanzlei Wolfram & Hart bekanntgegeben, aktuelle Mordfälle in Miami unter die Lupe genommen, ein „possibly unstable academic“ namens „The Doctor“ rettet London und in den Familienanzeigen findet sich der Hinweis, dass die Cartwright-Lidecker-Hochzeit leider abgesagt werden musste.

Ohne Zweifel die vertrauenswürdigste Zeitung seit „The Onion„.

 

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