Studio 60: Disaster Show
Mittwoch, 30. Mai, 2007Es zeugt schon von einem besonderen Typus Humor, ausgerechnet mit einer Episode namens „Disaster Show“ den teuersten TV-Flop der zurückliegenden Season wieder für den Summer-Burn-Off zurück auf den Bildschirm zu bringen. Die Handlung der jüngsten „Studio 60 on the Sunset Strip“-Episode machte fast den Eindruck eines erneuten „Resets“, die Folge war in sich abgeschlossen und verlangte vom Zuschauer nur wenig Vorwissen bezüglich der Charaktere.
Zudem war das Spektakel auch fix vorüber, wegen eines Overruns von „Scrubs“ hatte man die „Studio 60“-Episode kurzerhand auf 36 Minuten gekürzt und alle Szenen der drei Hauptcharaktere Matt, Danny und Jordan herausgeschnitten (die wohl wirklich ursprünglich in der Episode vorkamen). Und man kann nicht behaupten, dass man sie vermisste, im Gegenteil. Eigentlich hätte man auch Sarah Paulson herausschneiden und mehr von Gaststar Allison Janney zeigen können, aber dann wäre uns wohl auch die beste Szene von Harriet Hayes der gesamten Staffel (an die ich mich zumindest mal erinnern kann) entgangen: Der Moment, als sie die misslungene „Erschießung“ von Allison nachahmte. Oh, ich habe sogar laut gelacht!
Was mir zugegebenermaßen öfters während der Episode passierte.
Auch wenn die A- bis C-Stories wieder eher in die Kategorien „Bauchschmerzen“ (Hawaii, „deutscher“ Schäferhund) bis „erträglich“ fielen, so waren dann doch hie und da ein paar Lacher drin (der köstlich angetrunkene Steven Webber, Allison Janney, die kopfschmerz-bereitende-West-Wing-Meta-Referenz, Lucy!) so dass am Ende durchaus der Eindruck einer unterhaltsamen Episode hängenblieb. Man ignoriert das ganze Matt/Harriet-Debakel wohl mittlerweile auch automatisch.
Und auch wenn der Inhalt der Show mittlerweile kaum noch eine Erwähnung wert ist, so ist die technische Umsetzung immer noch atemberaubend. Es stand mal wieder Thomas Schlamme als Regisseur in den Credits und von der Kameraarbeit bis Schnitt und Editing war die Episode mehr als nur einwandfrei. Ich hoffe, dass zumindest dieser Aspekt der Show mit Emmy-Nominierungen bedacht wird. Auch manche Dialoge ließen durchaus erkennen, dass Sorkin sein Handwerk keineswegs verlernt hat.
Was auch oftmals zu kurz kommt, ist das formidable Set von „Studio 60“ — für TV-Maßstäbe ist das regelrecht gigantisch und das wurde besonders bei dieser „Disaster“-Episode und deren Wide Shots sehr deutlich. Sowas sieht man eben nur in Shows, in denen die Produzenten so richtig Geld ‚reinstecken können.
Allerdings fuhr die Episode nur knapp 4 Millionen Zuschauer ein und konnte sich mit den Wiederholungen der anderen Networks überhaupt nicht messen. So stellt sich mittlerweile die Frage, ob NBC überhaupt noch mit dem Sommer-Burn-Off fortfahren wird. Eine endgültige Absetzung wäre durchaus schade, denn in den technischen Aspekten ist die Show eben immer noch ein Genuss. Und ich bin doch neugierig, ob sich Sorkin für das Finale noch irgendeine Trotz-Reaktion ausgedacht hat…
Ich hab‘ mir die Doppel-DVD jedoch nicht primär wegen der Videos gekauft, die typisch 80er Jahre von mauer Bild-Qualität und dazu auch noch auf 16:9 aufgezoomt sind. Sie sind zwar ein nettes Gimmick und sauber restauriert, aber in dieser Anfangszeit des Musikvideos überwogen noch recht statische Band-Aufnahmen ohne besondere Effekte. Nein, mir ging es vorrangig um den neu gemischten DTS-5.1-Sound, der auf der ersten Silberscheibe zu finden ist. Und der ist wirklich exzellent. Gerade bei den legendären Queen-Songs „Bohemian Rhapsody“, „Killer Queen“ und „Don’t Stop Me Now“ ist das geradezu ein sensationeller Genuss. Die Tracks wurden sorgfältig aufbereitet (auf der zweiten Disc gibt es auch ein kleines Video mit Brian May und einer Analyse von „Bohemian Rhapsody„) und es macht richtig Spaß, den Verstärker aufzudrehen und die einzigartige Stimmgewalt von Freddie Mercury in nahezu perfekter Brillanz zu erleben. Zu den Songs gibt es noch Commentary Tracks aller Bandmitglieder (inklusive alter Audio-Snippets von Freddie Mercury), die etwas dürftig an Informationen sind, aber dennoch eine ganz nette Ergänzung zum reichlich bebilderten 20seitigen Booklet darstellen.
Das seit längerer Zeit angekündigte Web-Projekt von Michael Cera („Arrested Development“) ist jetzt
Aber außer Zweifel steht die Feststellung, dass in „Brothers & Sisters“ ein paar der besten Schauspielerleistungen der aktuellen TV-Season versammelt sind. Ich weiß echt nicht, ob ich Connie Britton (für „Friday Night Lights“) oder lieber doch Sally Field oder Patricia Wettig oder Rachel Griffiths (oder dann doch Lauren Graham oder Kristen Bell?) den Emmy — oder sonst irgendeine besondere Auszeichnung in Anerkennung hervorragender schauspielerischer Leistungen — persönlich in die Hand drücken würde. Drei bis vier Wochen vor dem Finale stimmte auch noch der hohe Anspruch der Storyline, zur der Zeit war die Show auf dem Höhepunkt und am nächsten dem großen Vorbild „thirtysomething“. Das war exzellentes Familiendrama, hochklassig inszeniert und mit den bereits erwähnten beeindruckenden Schauspielerleistungen.


