Archiv des Jahres 2007


Autoren-Streik ab Montag: Season 07/08 zu Ende?

Samstag, 3. November, 2007

Es kann wohl wirklich niemand behaupten, dass dieser Autoren-Streik in Hollywood unangekündigt kommt. Seit mindestens einem Jahr wurde darüber diskutiert, was wohl ab dem Stichtag 31. Oktober 2007 passieren würde, wenn der alte Tarifvertrag zwischen den Produzenten/Studios und den Autoren auslaufen würde. Networks und Produktionsstudios arbeiten mindestens seit der gleichen Zeit an Notfallplänen um die Autoren-lose Zeit zu überbrücken: Die Pilot-Season wurde um einige Monate nach vorne verlegt, neue Produktionen wurden im Eilverfahren bestellt (beispielsweise „in letzter Minute“ die Ankündigung zu „Dollhouse“) und bereits laufende Serien hatten in der Regel eine sehr kurze Produktionspause im Sommer, um so schnell wie möglich weitere Skripte und Episoden fertigzustellen. Und zahlreiche Reality-Produktionen stehen in den Startlöchern. Ganz Hollywood bereitet sich bereits seit Monaten auf den Ausstand vor: Viele Menschen, die irgendwie von der TV- und Film-Industrie abhängen, haben in den zurückliegenden Monaten größere finanzielle Belastungen nach Möglichkeit vermieden. Dies betrifft nicht nur Autoren und Schauspieler, sondern auch (und vor allem) die „einfachen“ Angestellten von TV-Produktionen wie Make-Up-Künstler, Handwerker und Kostümbildner. Wenn die Autoren streiken stehen nicht nur ein paar Schreibmaschinen still, sondern durch eine Art Schneeballeffekt wird eine der wichtigsten Wirtschaftsstandorte an der Westküste der USA lahmgelegt. Dies hat wie in anderen Industriezweigen gravierende Auswirkungen auf sämtliche „Zulieferbetriebe“, von den Agenten der Autoren bis hinunter zum Niedriglohn-Angestellten in einem beliebigen Fast-Food-Restaurant in der Nähe eines TV-Studios.

Worum geht’s?

Im Kern geht es (neben anderen, kleineren Punkten) bei diesem Streik um die Vergütung der Autoren für die Verwertung ihrer Werke auf DVD und im Internet. Bisher sehen beispielsweise viele Networks die kostenfreien Web-Streams kompletter Episoden auf ihren eigenen Videoportalen offiziell als „Werbemaßnahme“ (weil angeblich keine direkten Einnahmen erzielt werden) und dafür bekommen die Autoren oft keinerlei Kompensation. Ähnliches gilt für die Verwertung von Episoden auf iTunes oder Amazon UnBox. Im besten Fall erhalten die Autoren in diesen Fällen Tantiemen in Höhe des üblichen DVD-Vergütungssatzes. Und dieser DVD-Vergütungssatz ist aus Sicht der Autoren sehr gering, er beträgt 0,3%, in der Regel sind das 4 Cent pro DVD. Er wurde in einer Zeit vereinbart, als gerade die ersten Videokassetten auf den Markt kamen, die extrem teuer zu produzieren waren und keine große Gewinnspannen erwarten ließen. Keiner der damaligen Verhandlungsführer rechnete mit den späteren Änderungen im Mediensektor, die das Gesicht der TV- und Filmindustrie in den letzten Jahren so fundamental änderten. Die Autoren-Gewerkschaft WGA fordert im Bereich der DVDs nun eine Verdoppelung des Autoren-Anteils auf 0,6% und im Bereich der Verwertung in den Neuen Medien die Einführung eines allgemeinen Tantiemen-Satzes in Höhe von 2,5% der erzielten Einkünfte.

Ein weiterer großer Streitpunkt sind Reality-Serien. Nur auf den ersten Blick kommen diese Formate ohne Skripte aus. Die WGA ist der Ansicht, dass oftmals auch in diesem Genre Autoren-Tätigkeiten geleistet werden, beispielsweise wenn es darum geht, die Ereignisse im Big-Brother-Haus von außen zu beeinflussen. Offiziell sind in diesen Produktionen bisher keine Autoren beteiligt und dementsprechend werden die Mitarbeiter in diesem Unterhaltungssektor deutlich niedriger entlohnt als ihre Kollegen in den „scripted shows“.

Was sind die Auswirkungen?

Alles hängt davon ab, wie lange der Streik dauert. Für die Produzenten ist es eine betriebswirtschaftliche Frage, ob es billiger ist, den Autoren gleich zu Beginn große Zugeständnisse zu machen oder einige Monate Streik durchzustehen und dann eventuell einen besseren „Schnitt“ zu machen. Eigentlich klingt es plausibel, sich bei den strittigen Punkten „irgendwo in der Mitte“ zu treffen, aber in den letzten Wochen erschienen die Verhandlungen zunehmend festgefahren. Und nach außen wird von den Autoren vehement der Eindruck vermittelt, dass man auf jeden Fall streiken wolle. Sie haben zumindest in den ersten Wochen eines Streiks auch recht wenig zu verlieren: Ein oder zwei Monate Ausstand wären für die meisten Autoren dank gut gefüllter Streikkasse kein Problem. Sie sind es eh gewohnt, immer mal wieder für einige Monate „arbeitslos“ zu sein. Nach all dem Säbelrasseln der vergangenen Monate wäre es für die Verhandlungsführer der WGA gegenüber der Basis auch schwer zu rechtfertigen, wenn man sich ohne langen Streik auf ein eventuell schlechtes Angebot der Produzenten einlassen würde. Die Autoren bemühen sich gegenüber der Presse um Geschlossenheit und demonstrieren ihre Bereitschaft, mindestens vier Monate streiken zu wollen. Aber auch die Studios und Networks zeigen PR-wirksam Gelassenheit und lancieren geschickt Meldungen, nachdem die Season 2007/08 eh bereits größtenteils gefloppt sei und sie einen Streik dieses Jahr somit eher tolerieren könnten — frei nach dem Motto: „jetzt ist eh alles egal, bringen wir’s hinter uns“. Einige Beobachter gehen gar davon aus, dass dieser Ausstand mindestens 6 Monate dauern wird, eben weil beide Seiten derart verbissen sind.

Der letzte Autoren-Streik 1988 dauerte 22 Wochen, in einer Zeit als es noch so gut wie keine Reality-Serien gab. „COPS“ entstand damals als eine erste Reaktion der Networks auf die gähnend leeren Sendepläne. Heute hängen die TV-Sender nicht mehr derart stark von „scripted shows“ ab, dank dem Reality-Boom hat man einige Ausweichmöglichkeiten. Dennoch würde auch heute noch ein Streik gravierende Auswirkungen auf die Sendepläne haben.

Dies beginnt bei den abendlichen Talkshows. Conan, Leno, Letterman, Kimmel, Colbert, etc: Sie alle werden bereits am Montag die Ausstrahlung neuer Folgen einstellen. Diese Daily Shows kann man nicht im Voraus produzieren. Zudem sind die meisten Late-Night-Hosts wie Letterman und Leno auch selbst Mitglied in der WGA und stehen somit den Interessen der Autoren positiv gegenüber. Sie dürften laut den Streik-Regeln prinzipiell zwar ihre Sendung moderieren und könnten auch Gäste interviewen, aber der übliche Stand-Up zu Beginn oder die typischen Comedy-Bits wären nicht möglich. Allgemein wird erwartet, dass es dieses Jahr ähnlich wie 1988 ablaufen könnte, als Johnny Carson erst nach zwei Monaten wieder zurück auf den Bildschirm kam, in einer „Notfassung“ der Tonight-Show. Auch live produzierte Comedy-Shows wie „Saturday Night Live“ würden sofort ausfallen.

Die meisten PrimeTime-Drama und -Comedy-Serien sind allerdings für die nächsten fünf bis acht Wochen „sicher“. Sie produzieren bereits seit Mitte des Sommers neue Episoden und haben somit genügend Episoden „auf Halde“, um die Zeit bis etwa Anfang/Mitte Dezember zu überbrücken. Zudem haben viele Serien auch bereits weitere vier bis sechs Drehbücher fertig. Diese Drehbücher könnten prinzipiell auch verfilmt werden — kleinere Änderungen oder „Rewrites on the set“ sind aber nicht möglich. Zudem gibt es viele WGA-Mitglieder, die so genannte „Hybriden“, also gleichzeitig Autor und Produzent sind. Für sie ist die Lage besonders problematisch, da sie im Grunde „zwei Herzen in einer Brust“ haben. Einerseits sind sie natürlich daran interessiert, neue Folgen für ihre eigene Show zu produzieren, andererseits wollen sie aber auch nicht als „Streikbrecher“ angesehen werden. Die in der WGA organisierten Autoren sind zudem verpflichtet, während des Streiks auf der Straße in den so genannten „picket lines“ zu demonstrieren — die beste deutsche Übersetzung dafür ist wohl „Mahnwachen“.

Autoren dürfen in Streik-Zeiten gar nichts schreiben. Klar, nicht davon betroffen ist der Einkaufszettel, das eigene private Blog oder ein unabhängiger Buchvertrag. Aber sie dürfen nicht mit ihren Produzenten über den weiteren Verlauf ihrer Serien diskutieren, neue Serien-Projekte verhandeln, „Spec“-Skripte einreichen, heimlich weitere Episoden daheim „vorschreiben“ oder für alternative Projekte der Studios in den Neuen Medien tätig werden (bspw. eine Webseries, das offizielle Network-Blog o.ä.). Dies gilt auch für Autoren, die derzeit keine feste Anstellung haben: Sie würden ebenfalls als Streikbrecher gelten. Theoretisch wäre es allerdings möglich, dass die Networks/Studios neue Autoren verpflichten, die noch nicht in der WGA organisiert sind — genügend Interessenten gäbe es sicherlich. Die WGA stellt allerdings klar, dass derartige Streikbrecher in Zukunft keine Chance mehr hätten, in die WGA aufgenommen zu werden — was eine Voraussetzung ist, um als Autor bei einer Produktion offiziell angestellt zu werden.

Bei den meisten Produktionen rechnet man derzeit mit dem „Worst Case“: Das würde bedeuten, dass der Streik mindestens vier Monate dauert und somit der Produktionsrückstand bis zum Ende der Season im Mai 2008 nicht mehr aufgeholt werden könnte. Damit wäre die Season nach dem „Aufbrauchen“ der vorproduzierten Episoden zu Ende – in der Regel hätten die meisten Serien damit eine verkürzte Staffel von neun bis dreizehn Episoden. „Pushing Daisies“ hat gerade Episode 9 abgedreht und in dieser Episode einen wichtigen Charakter-Arc zu Ende gebracht. Die Produktion von „Heroes“ befindet sich zwar bereits bei Episode 13, könnte aber nach Episode 11 die Season beschließen — zumindest wird derzeit ein alternatives Ende für diese Episode gedreht, um als Season-Finale zu dienen. „Heroes: Origins“ wurde ja bereits angeblich wegen dem Streik eingestellt (ich halte das aber für eine Ausrede — der wahre Grund dürfte eher bei den schwachen Quoten und dem abgeflauten Heroes-Hype zu suchen sein). Auch bei vielen anderen Serien dürfte man seit einiger Zeit insgeheim bereits für ein vernünftiges Ende der Shows nach 11 oder 13 Episoden planen. Dies eröffnet den Networks natürlich auch eine Hintertür, bei bereits (vorschnell) verlängerten Serien doch noch den Stecker zu ziehen. So könnte das CW eine Absetzung von „Gossip Girl“ nach Folge 13 trotz der Full-Season-Order problemlos rechtfertigen. Bei den Midseason-Serien sieht die Sache nicht viel anders aus: Von den geplanten 16 Episoden von „Lost“ sind bisher erst acht Episoden gedreht — zumindest die will ABC aber im Januar auf jeden Fall ausstrahlen. Auch „24“ hat nach all den Turbulenzen zu Beginn der Season bestenfalls die Hälfte der Staffel abgedreht, der Stand bei anderen Midseason-Serien (und -Newcomern) ist unklar, die meisten dürften aber schon eine Handvoll Episoden fertig haben.

Für viele Newcomer-Serien hatte die Streikankündigung allerdings auch positive Auswirkungen: Noch selten waren nach sechs Wochen noch soviele neue Serie on-air wie in diesem Jahr. Selbst solche Quoten-Flops wie „Journeyman“, „K-Ville“ oder „Cavemen“ produzieren weiter munter neue Folgen und haben somit immer noch eine winzige Chance, neue Zuschauer zu gewinnen — die Networks sind froh über jede gefüllte Sendeminute. Es ist aber unwahrscheinlich, dass sie nach einem Streik jemals wieder die Produktion aufnehmen würden. Aber auch andere Shows könnten dadurch in Schieflage geraten: Schließlich stünde eine Zwangs-Sendepause von Mitte Dezember 2007 bis zum Start der neuen Season im Oktober 2008 bevor — somit über 10 Monate — das dürfte zur Zuschauerabwanderung bei viele Serien (und Networks) führen. Ein sehr langer Streik (mehr als sechs Monate) könnte schließlich auch Auswirkungen auf die Season 08/09 haben, da neue Serien im Frühjahr/Sommer 2008 nicht rechtzeitig unter Dach und Fach gebracht werden können und mit der Produktion starten können.

Manche Comedy-Serien wie „Everybody Hates Chris“ haben bereits eine komplette Staffel im Kasten, Zeichentrickserien wie „The Simpsons“ haben eh einen Vorlauf von einem Jahr — ein Streik würde sich hier also erst mit reichlich Verzögerung 2008/2009 auswirken.

Profitieren können vor allem Reality-Formate wie „American Idol“, das im Januar FOX sicherlich zur Quoten-Krone verhelfen wird. Dazu gibt es ja noch unzählige andere Formate wie „Dancing With the Stars“ oder Quizshows, die neben Wiederholungen von Scripted Shows die Programme füllen werden. Sollte der Streik also wirklich am Montag um 12 Uhr beginnen (und ich gehe eigentlich fest davon aus, dass es so kommt), dann werden die deutlichsten Auswirkungen für Serien-Fans erst ab Dezember zu spüren sein. Das wäre aber dann doch die ideale Gelegenheit, um mal wieder den ein oder anderen DVD-Serien-Marathon durchzuziehen. Ich habe hier jedenfalls noch so einiges „auf Halde“, ich bin somit auf einen Streik gut vorbereitet ;-).

Aber dennoch gibt es immer noch die Chance, dass sich Produzenten und Autoren doch noch nach ein oder zwei Wochen (oder bereits morgen) einigen und der „Streik von 2007“ würde schon in einigen Wochen vergessen sein. Zumindest bis die Schauspieler und die Regisseure streiken, denn deren Tarifverträge laufen im Frühjahr 2008 ebenfalls aus… und dann beginnt alles nochmal von vorne…

Joss is back. (Und Eliza) (Und Tim)

Donnerstag, 1. November, 2007

Ja, ist denn schon Weihnachten?

Joss Whedon. Eliza Dushku. Tim Minear. Feste 7-Episoden-Order. „Dollhouse“

Allerdings auch mit FOX, aber offensichtlich liebt Joss das Spiel mit dem Feuer, eh, FOX:

Great chemistry and intriguing premise notwithstanding, you’d think that after Fox snuffed Whedon’s Firefly and hung up on Dushku’s Tru Calling, one or both of them would have been more than a little hesitant to get back into bed with the network. „Honestly? Walking back into that building was pretty damn strange,“ Whedon admits. But „I always had a good relationship with [20th Century Fox], and on the network end, it’s a completely new bunch of people, and from what I’ve seen, a fairly impressive bunch.“

Dushku seconds that emotion. „I really get the sense that they’re committed to [this show]… It feels right.“

Ich denke aber auch, dass FOX/20th Century da gleich mit einem Geldtransporter anrückte, als die Gespräche über eine Rückkehr von Joss Whedon ins TV begannen. Oder zumindest einige Zugeständnisse machte: Eine Order für komplette sieben Episoden? Producer-Credit für die Hauptdarstellerin gleich von Beginn? Nicht schlecht. Hinter den Kulissen dürfte es noch einige weitere Absprachen geben (Sendeplatz etc).

Und Joss hat die besten Ideen nicht wie andere Leute unter der Dusche oder im Schlaf, sondern wenn er auf’s Klo geht. Hah, so funktionieren also die großen „creative minds“! It’s all about the bathroom, baby.

Das Showkonzept klingt auch ganz interessant (wobei Joss Whedon allerdings wohl mittlerweile zu den Leuten gehört, die selbst das Telefonbuch ansprechend verfilmen könnten) nach einer Mischung aus „Matrix“ und „Alias“ und passt wunderbar in den aktuellen „Superhelden“-Hype. Menschen, die mit beliebigen Persönlichkeiten, Erinnerungen und Fähigkeiten „aufgeladen“ werden können und dann von einer illegalen Organisation zu dubiosen Zwecken vermietet werden. Ebenso Eliza, bei der das „Aufladen“ allerdings fehlerhaft ist und die sich zunehmend an Teile ihrer zurückliegenden „Einsätze“ erinnert.

Dass das Ding allerdings wirklich im Frühjahr für eine Ausstrahlung fertig ist, dürfte aber eher ein Wunschtraum sein. Mit dem Autorenstreik, der wohl heute oder nächste Woche beginnt, dürfte jede zeitliche Planung ein Glücksspiel sein.

Veronica Mars 4×01 – The FBI Moments

Donnerstag, 25. Oktober, 2007

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*seufz*. Das hätte durchaus ‚was werden können. Der kleine Zeitsprung und das Setting von „Vroni“ beim (seltsamerweise unkenntlich gemachten) FBI funktioniert in den wenigen Minuten dieses Teasers eigentlich ganz gut. Ich muss aber auch sagen, dass es mich nicht vom Sockel gerissen hat. (Spoiler voraus) Naja, vielleicht bis auf die kurze Szene bei Veronicas göttlicher Slow-Motion-Verfolgung des Schuldirektors in Unterhosen.

Das war ein geschickter Schachzug, die Serie im Grunde schon wieder in der Highschool beginnen zu lassen und ein wenig mit den Erwartungen des Zuschauers zu spielen. Der Trailer musste in den knappen 15 Minuten aber zuviel Material auf einmal unterbringen (logischerweise um den Powers That Be mögliche zukünftige Storylines anzudeuten) und wirkt dadurch etwas gehetzt. Kristen Bell schien mir zudem dann doch etwas zu jung für diese Rolle. Auch die Nummer mit dem Ex, der zufälligerweise nun auch in der gleichen Abteilung arbeitet, wirkte etwas abgedroschen. Aber Vroni mit ’ner Waffe im Anschlag hat ‚was :-).

Ich hätte sicherlich eingeschaltet und ich glaube, die Serie hätte genauso gut funktioniert wie im Highschool/College-Setting der ersten Staffeln. Vielleicht hätte man auch etwas düstere Stories umsetzen können, mehr in die Richtung von „The Inside“. Aber ob diese FBI-Variante dann bessere Quoten als das „Original“ eingefahren hätte, bezweifle ich. Das hätte zu großen Teilen aber auch am CW gelegen, das ohne die DVR-Nutzer mittlerweile wohl komplett aufgeschmissen wäre.

vm4.jpgAber das CW wollte sich darauf ja eh nicht einlassen und so haben wir nun immerhin durch diesen Trailer einen kleinen Mini-Abschied von „Veronica Mars“ und einen versöhnlichen Ausblick auf den weiteren Weg, den dieser Charakter gegangen wäre. Die komplette dritte/letzte Staffel (samt dieses Trailers für die nie realisierte Staffel 4) ist seit dieser Woche auf DVD erhältlich.

Und wer immer noch nicht loslassen kann, dem bietet „Heroes“ in der zweiten Staffel momentan eine Gelegenheit, Kristen Bell quasi in der gleichen Rolle wiederzusehen. Naja, fast. Ich hatte zumindest bei ihrem ersten Auftritt einige heftige déjà-vus, besonders in der Szene, in der sie in ihrem Auto auf der Lauer lag. Abgesehen davon, dass ihr „Heroes“-Charakter wohl keine Probleme mit ihrer Stromrechnung hat und etwas „böser“ ist, riecht mir Kristens Auftritt arg nach einer Art Geek-Stuntcasting, ähnlich gelagert sind die Auftritte all der Star-Trek-Alumni (sogar aus unterschiedlichen ST-Serien). Man muss aber auch dazu sagen, dass diese ersten Szenen mit Kristen in „Heroes“ noch recht mager waren, so durfte sie ihre „Kräfte“ erstmal nur andeuten. Vielleicht kommt da ja noch mehr. Insgesamt hat mir die jüngste „Heroes“-Episode eigentlich recht gut gefallen, die Charaktere treffen zwar immer noch idiotische Entscheidungen (allen voran Peter), aber immerhin gab es mal etwas Bewegung und vor allem die Szenen mit Parkman und seinem Vater fand ich interessant. Aber insbesondere die Storyline mit Hiro kommt gar nicht von der Stelle und ich kann nur hoffen, dass das in einem Gesamtzusammenhang irgendwann mal Sinn macht. Bisher gibt das mehr Anlass zum Stirnrunzeln.

"Dead Like Me" in Deutschland auf DVD

Donnerstag, 25. Oktober, 2007

Die erste Staffel von „Dead Like Me“ gibt’s jetzt auch in Deutschland offiziell auf DVD (Amazon-Link). Die deutsche Synchro gab es schon länger auf DVD, allerdings nur auf den französischen und britischen DVD-Fassungen. Bis auf die Verpackung dürften diese neuen deutschen DVDs auch identisch mit diesen anderen R2-Fassungen sein. Bleibt zu hoffen, dass MGM Home Entertainment demnächst auch die zweite Staffel in deutsch veröffentlicht — die französische und britische Season-2-DVDs haben meines Wissens nämlich keinen deutschen Ton mehr.

Auf eine Ausstrahlung bei Rechteinhaber RTL2 kann man wohl bis zum Sankt-Nimmerleinstag warten — das hat auch die taz erkannt und eine Lobeshymne auf die Serie (und die DVD) als Artikel veröffentlicht. Und da Prospero nicht glauben will, dass es einen Direct-to-DVD-Film gibt, hier ein Bild von den seit einigen Monaten abgeschlossenen Dreharbeiten: dlm_movie.jpg Mehr Fotos auf Ellen Muths MySpace Site (man muss eingeloggt sein und evtl. ein „Freund“ sein, um ihre Bilder zu sehen) oder im offiziellen Ellen-Muth-Forum. Zur Erinnerung: Bis auf Mandy Patinkin („Criminal Minds“) und Laura Harris („Women’s Murder Club“) war der komplette Original-Cast erneut dabei. Und es gibt wirklich leise (sehr leise) Hoffnung auf eine Wiederbelebung der Serie (hey, ABC, wie wär’s mit einem Reverse-Spin-Off zu „Pushing Daisies“?).

Im Moment ist der Film in der Post-Production und wird wohl im Frühjahr/Sommer 2008 auf DVD erscheinen. Ich denke mal nicht, dass da noch irgendwas schief läuft. *klopf-auf-holz*

Great women in mediocre shows

Mittwoch, 17. Oktober, 2007

Vor ein paar Tagen schrieb ich noch, dass der durchschnittliche Serien-Charakter wohl männlich sei, zwei neue Serienstarts mit überwiegend weiblichen Darstellern könnten diese Statistik aber etwas anders ausfallen lassen.

„Women’s Murder Club“ macht insgesamt keinen schlechten Eindruck. Allerdings ist es eben mal wieder eine Cop-Show und davon gibt es auf dem Schirm nun wirklich genug. Sie ist aber zumindest (basierend auf der Pilot-Episode) eine Serie, die einen eigenen Ton in dieses übliche „Fall der Woche“-Format einbringt und recht unterhaltsam ist. Dass sich eine Gruppe von Freundinnen regelmäßig beim Bearbeiten von Kriminalfällen gegenseitig unterstützen, ist eine interessante Idee, auch wenn diese Art der Kooperation zwischen Ermittlerin, Staatsanwältin, Journalistin und Leichenbeschauerin in der Praxis wahrscheinlich so nicht möglich wäre (die arbeiten zufälligerweise immer zusammen am gleichen Fall?). Aber who cares, in der Fiktion ist alles erlaubt und so muss man eben hauptsächlich als männlicher Zuschauer die „Schema F“-Lovestories der Protagonistinnen „ertragen“, nur um Laura Harris eine Zeit lang auf dem Bildschirm genießen zu dürfen. Die ehemalige „Dead Like Me“-Darstellerin ist (zumindest in meinen Augen) der Hauptgrund, diese Show einzuschalten. Nicht nur dass sie gut aussieht (duh!), auch ihr Charakter macht in der ersten Episode einen unterhaltsamen, aber bissigen und aufgeweckten Eindruck, der die Show deutlich belebt. Die Serie könnte ein guter „guilty pleasure“-Kandidat werden.

„Samantha Who“ ist ebenfalls eine unausgewogene Angelegenheit. Christina Applegate ist eine sehr gute Comedy-Darstellerin, was sie auch in dieser Produktion erneut unter Beweis stellt — sie ist das Highlight dieser kleinen Show um eine junge Frau, die ihr Gedächtnis verloren hat. In vielen Szenen (bspw. beim Treffen der anonymen Alkoholiker) liefert sie eine herrliche Performance ab und es ist ein Genuss, ihrem energiegeladenen Auftritt zuzuschauen. Aber in der Pilot-Episode wirkt ihre gute Leistung fast schon etwas verloren, der Rest des Casts und auch die (vom grundlegenden Konzept eigentlich sehr vielversprechende) Story selbst kann mit ihr nicht recht mithalten. Immerhin hat es mich gefreut, Melissa „Sookie“ McCarthy mal wieder im TV zu sehen, aber sie hat in der ersten Episode noch recht wenig zu tun. Jennifer Esposito kann nicht sonderlich überzeugen, was aber auch an ihrer noch sehr oberflächlichen Rolle liegen mag. Aber die Grundidee der Serie finde ich recht amüsant, insbesondere dass die aus dem Koma erwachte Sam feststellen muss, dass viele Menschen geradezu glücklich über ihren Unfall waren. Jedoch frage ich mich auch, wie die Prämisse der Show mehr als 7-8 Episoden tragen soll, wenn man nicht immer wieder die gleichen Storykonstrukte in neuer Verpackung präsentieren will.

Der durchschnittliche Serien-Charakter

Sonntag, 14. Oktober, 2007

Jemand sollte sich wirklich mal hinsetzen und die Eigenschaften aller aktueller TV-(Haupt-)Charaktere statistisch erfassen und die häufigsten Merkmale auflisten. Ich glaube da käme zur Zeit so etwas heraus:

  • männlich
  • weiß
  • Mitt-Dreißiger
  • hetero, verheiratet (aber in einer kriselnden Beziehung)
  • einsilbiger Vorname („Chuck“)
  • kein Übergewicht
  • Nichtraucher
  • Journalist (beim San Francisco Chronicle) oder Polizeibeamter (Very Special Task Force)
  • Besitzer eines Apple iPhone und/oder Mac(Book) Pro, nutzt aber nie MacOSX
  • kennt zwar den Begriff „googlen“, nutzt aber immer irgendeine andere obskure Suchmaschine
  • seine Tischtelefone haben einen gigantischen „Cisco“-Aufkleber
  • er hat ein dunkles Geheimnis (kriminelle Vergangenheit oder Gegenwart)
  • paranormale Ereignisse sind für ihn nichts ungewöhnliches, hat vielleicht sogar selbst Superkräfte (muss nie auf’s Klo, steckt nie im Stau fest und findet immer sofort einen Parkplatz)
  • führt oft Selbstgespräche (oder „denkt laut“)
  • hat eine Affaire (mit einem Transsexuellen ?) oder kennt jemanden, der eine Affaire hat
  • hat einen engen und sehr stabilen Freundeskreis (maximal vier Personen, natürlich alle gut aussehend)
  • hat eine flippige, kaputte oder sonstwie ungewöhnliche Familie
  • wird pünktlich jede Woche mit einem neuen Problem konfrontiert, das er dann auch in maximal sieben Tagen bewältigt
  • im Sommer führt er ein sehr ereignisarmes Leben, große Veränderungen in seinem Leben passieren eigentlich nur in den Monaten Oktober, November, Februar und Mai
  • lebt in New York oder Kalifornien, in einem netten Häuschen in der Vorstadt
  • fährt einen Toyota Prius

Nächster Schritt: Das dazu passende Drinking Game… 😉

Stand der Dinge

Freitag, 12. Oktober, 2007

Langsam wird es Zeit für einen großen Rundumschlag. Drei Wochen in der neuen Season fällt das Fazit aber eher ernüchternd aus. Kann es sein, dass der diesjährige (von Cable-Produktionen geprägte) TV-Sommer qualitativ deutlich über der Leistung der aktuellen „Fall Season“ lag? Ich sehe mich derzeit mit einer ganzen Breitseite an aufwändig produzierten, aber dennoch bestenfalls mittelmäßig interessanten Serien konfrontiert. Die Broadcast-Networks haben zwar Unsummen in ihre neuen Shows gesteckt, aber viele fallen schon in den Pilot-Episoden in sich zusammen. Und hinter jeden Satz müsste man derzeit eigentlich schreiben: „Mit der Ausnahme von ‚Pushing Daisies'“.

Und es ist nicht nur so, dass die Newbies einen holprigen Start hinlegen, nein, auch die großen Hoffnungen der letzten Season(s) befinden sich in unerklärlichen Performance-Tiefen, und das schon teilweise drei Folgen hintereinander. Aber gehen wir mal in die Einzelkritik.

Gelungene Newcomer

Pushing Daisies
Da kann man immer noch keine endgültige Beurteilung wagen. Man muss wohl beide bisher gezeigten Episoden als Pilot-Doppelfolge einordnen — auch die zweite Folge sah einfach sündhaft teuer aus. Und es sind vor allem die unvergleichliche Bildsprache und der aufwändige Produktionsstil, die mich bei der Show so beeindrucken. Jedoch wie wird die Serie in drei bis vier Wochen aussehen, wenn Barry Sonnenfeld nicht mehr hinter der Kamera steht und ABC angesichts der sinkenden Einschaltquoten auf Kostenreduktion besteht? Wird der „Todesfall der Woche“ genügend Abwechslung in die Show bringen? Wie lange kann das Chuck&Ned-Geplänkel funktionieren? Aber all diesen Defätismus mal beiseite, die beiden ersten Episoden waren mit Abstand das Beste, was die Broadcast-Networks diesen Herbst auf den Bildschirm gebracht haben. Alleine die Off-Screen-Stimme des Harry-Potter-Hörbuch-Erzählers verleiht der Show eine faszinierende Stimmung und der könnte von mir aus auch das Telefonbuch vorlesen. Und so lange „Pushing Daisies“ es sich finanziell leisten kann, solch traumhaften Ausflüge in die Vergangenheit wie zu Beginn von Episode 2 zu unternehmen, muss man sich eigentlich auch keine Sorgen um diese rundum liebenswerte Show machen. Aber um bei der großen Masse der Zuschauer nicht den Anschluss zu verpassen, darf sie nicht zu sehr den Bodenkontakt verlieren.

Chuck
Ich bin selbst überrascht, wie viel Spaß mir die Show macht. Eine Comedy von Geeks für Geeks, die „Reaper“ ziemlich blass links liegen lässt. Natürlich wirft NBC der Show auch einiges an Geld hinterher, aber so stelle ich mir locker-leichte-sorgenfreie Unterhaltung vor, die sich selbst nicht ernst nimmt. Selbst die Nebencharaktere bekommen schon nach zwei Episoden köstliche Throw-Away-Lines. Selbstverständlich darf man da nicht mit „Anspruch“ oder „Niveau“ kommen, aber wer den Anschlag auf Oceanic Flight 815 im Vorbeigehen referenziert, bekommt ohne großes Zögern schon mal 100 Popkultur-Trivia-Bonuspunkte vom Zuschauer auf „Gilmore-Girls“-Entzug. Weitere 100 Punkte gibt’s für das Casting von Adam Baldwin.

Wackelkandidaten

Dirty Sexy Money
Hier habe ich zu meiner Pilot-Review nicht mehr viel hinzuzufügen. Die Charaktere der Darling-Familie schwanken mittlerweile heftig zwischen „extrem schrill“ und „durchaus menschlich“, demonstrieren aber gleichzeitig durchaus die smarte Charakterentwicklung der Serie, die schon früh mit der Erwartungshaltung der Zuschauer spielt. Man muss ihr wohl noch etwas mehr Zeit zum Entwickeln der zahlreichen Schauplätze geben. Aber Peter Krause ist immer noch eine perfekte Besetzung und es macht vor allem wegen ihm (und seinem bodenständigen und gutgläubigen Charakter) großen Spaß, zuzuschauen.

Life
Dazu hatte ich auch schon eine kurze Review geschrieben und nach drei Wochen kann ich eine positive Entwicklung feststellen: Die Show wurde ein Stückchen besser, da die plumpen Comedy-Momente um Charlies‘ Kampf mit der neumodischen Technik zurückgefahren wurden. Der „Big-Mystery-Story-Arc“ wird geschickt dosiert in die einzelnen Episoden eingearbeitet. Außerdem mag ich die störrische Gelassenheit à la „House“ des Hauptcharakters und sein eiskalter Umgang mit früheren Weggefährten. Dafür hat die Show nun Defizite bei den allwöchentlichen Cop-Stories. Da will man wohl möglichst unvorhersehbare Fälle mit einigen Twists präsentieren, aber insbesondere der Fall in Episode drei war konfus, unlogisch und richtig schwach. Solch eine Show fällt bei einem vollen TV-Kalender schnell unter den Tisch.

Bionic Woman
Okay, ich geb’s zu: Ich kann Isaiah Washington nicht leiden. Vielleicht wurde ihm ja wirklich übel mitgespielt, vielleicht war wirklich alles nur ein Missverständnis am Set von „Grey’s Anatomy“ — aber spätestens nach seinem „Bionic-Woman-Spin-Off“-PR-Vorprescher steckt er bei mir erst mal in der „arroganter Großkotz“-Schublade. Kann gut sein, dass er da irgendwann wieder ‚rauskommt, aber es trägt sicherlich nicht dazu bei, meine Begeisterung für „Bionic Woman“ zu erhöhen, zudem ist sein Charakter in der Show bisher auch vollkommen überflüssig. Er wurde eindeutig recht kurzfristig nachträglich als Casting-Stunt hineingeschrieben. Aber auch die Show selbst lädt nicht gerade zu Lobeshymnen ein — das wirkt alles noch sehr nach „Schema F“ produziert und ich hatte sie nach der miserablen Episode 2 schon so gut wie abgeschrieben. Aber dann durfte Katee Sackhoff in Folge drei noch mal zu Hochform auflaufen und auch Michelle Ryan konnte eine bessere (und mehrschichtige) Performance zeigen. Aber allzu oft rutscht die Show ins Seichte (die ständigen Versöhnungen mit ihrer Schwester) oder ins Unglaubhafte (Sarah hat vor wenigen Wochen Jamies ungeborenes Kind und Ehemann umgebracht, aber Jamie ist dennoch teilweise fast freundlich und verständnisvoll). Mal sehen, was daraus noch wird.

Bestenfalls Durchschnitt

Aliens in America
Diese Comedy hatte ich noch lange in der „Wackelkandidat“-Rubrik, aber schließlich fiel sie dann doch durch. Scott Patterson macht seine Sache überraschend gut (auch wenn die neugedrehten Szenen in der Pilot-Episode überdeutlich ins Auge fielen) und auch einige Storyelemente haben sicherlich ernstzunehmende „Teenage Angst“-Momente mit Tiefgang. Dazu spuckt die Serie dann auch noch von Zeit zu Zeit solche Goldstücke wie die süße „Say Anything“/Cameron-Crowe-Hommage aus. Aber die Show macht es sich dann doch viel zu oft zu einfach mit vorhersehbaren und billigen Auswegen aus ihrem „Sozial-Problem der Woche“, kombiniert mit einem erdrückenden Zaunpfahl-Voice-Over. Ich glaube, da hätte man noch mehr draus machen können. Und es könnte sich sogar lohnen, gegen Ende der Staffel noch mal einzuschalten, wenn die Show hoffentlich etwas selbstbewusster ihren eigenen Weg geht. Sofern es das CW dann noch gibt 😉

Journeyman
Ich glaube, die Show hat nur einen großen, aber gravierenden Fehler: Das ganze Mysterium um Dans Ex-Freundin Livia. Man hat sie deutlich zu früh in die Serie eingeführt. Es ist einfach zuviel auf einmal, und die Chemie zwischen den beiden Darstellern stimmt gar nicht. Die beiden sollen einmal ein Paar gewesen sein? Nah, oder? Was hingegen gut funktioniert ist das Zusammenspiel von Dan und seiner Ehefrau — aber nur so lange, wie sie ihm bei seinen Recherchen unter die Arme greift und ihn nicht ständig wieder anzweifelt (obwohl sie bereits in der Pilot-Episode einen hundertprozentigen Beweis bekommen hat, hat sie immer mal wieder diesen „ist er verrückt?“-Ausdruck im Gesicht). Dieses Zweifeln sollten sie lieber den anderen Charakteren überlassen. Vor allem wenn dann aber noch solche 08/15-Eifersucht-Szenen dazu kommen, wird es ungemütlich. Die „Fälle der Woche“ waren in den letzten beiden Wochen eigentlich recht passabel und abwechslungsreich. Aber leider auch nicht mehr. Vielleicht hätte man sich lieber dem Remake-Trend anschließen und eine Neuauflage von „Quantum Leap“ produzieren sollen.

Cane
Gossip Girl
Private Practice
K-Ville

Für diese Serien gilt: Mögen vielleicht ganz nett sein, sind aber gar nicht meine „Baustelle“. Dass „Gossip Girl“ trotz grottenschlechter Quoten für eine ganze Staffel verlängert wurde, zeigt wohl nur wie verzweifelt das CW nun ist: Man versucht durch das Zusichern einer vollen Staffel die Zuschauer zu beruhigen.

Richtig Schlecht

Reaper
Ach herrjeh, was soll man da noch sagen. Mir tun die Darsteller und Macher ja schon beinahe Leid. Da prangt jede Woche ganz stolz die nichtssagende Zeile „Consultant: Kevin Smith“ in den Opening Credits, aber die Show röchelt bereits nach wenigen Minuten mit verreckenden oder gänzlich fehlenden Gags vor sich hin und bettelt regelrecht um die baldige Absetzung. In Episode drei war nicht einmal ein einziger Lacher, alles nur eine hoffnungslose Aneinanderreihung von Ideen, die auf dem Papier oder bei der Autorenkonferenz wohl auch irgendwann mal ganz witzig klangen, aber in der gefilmten Fassung einfach nur mühsam und gezwungen wirken. Der in der Pilot-Episode noch hie und da auftauchende bitter-böse Witz ist komplett verschwunden und wurde mit einer sinnfreien Romanze ohne jegliche Onscreen-Chemie zugeschüttet. Nah, da schaue ich ja lieber „Jersey Girl“.

Moonlight
Wieso bringt so ein halbgares Mischmasch eigentlich Quote? Ich versteh’s nicht. It’s not TV, it’s CBS.

Back to You
Nicht mein Ding. Da wäre wohl selbst eine Wiederbelebung von „Frasier“ unterhaltsamer gewesen.

Big Shots
Dazu habe ich schon alles gesagt.

Carpoolers
Achgott, wie schlecht. War da wirklich irgendwo ein Lacher?

Cavemen
Die ursprüngliche Pilot-Episode war wenigstens noch etwas politisch unkorrekt. Die „neue“ Show ist nur noch „Happy Hour“ mit vielen Haaren.

The Big Bang Theory
Kein Kommentar. Für sowas müsste es eigentlich Schmerzensgeld geben.

Die Oldbies

Heroes
Die stecken immer noch fest. Claire macht Doktor-Spielchen bei der Pediküre aber ansonsten passiert irgendwie gar nix. Letztes Jahr gab es ein hochspannendes Vorspiel aber ein laues Pay-Off, dieses Jahr ist es allem Anschein nach umgekehrt.

Friday Night Lights
Der QualityTV-Star der letzten Season ist in einem massiven Logikfehler gefangen und setzt auch noch einen fetten Dämpfer von Shark-Jumping-Dimensionen oben drauf. Warum zum Teufel zieht die Taylor-Familie nicht nach Austin? Julie und Matt sind offenbar in einer Krise, also kann das auch kein Hinderungsgrund mehr sein. Stattdessen müssen die Autoren nun irgendeinen Weg finden, um Coach Taylor wieder zurück nach Dillon zu bringen. Ich werde das Gefühl nicht los, dass man sich in Erwartung einer Absetzung am Ende der ersten Staffel in eine Ecke geschrieben hat. Und über das Tyra/Landry-Debakel wurde ja im Web schon zur Genüge geschrieben. Trotzdem: Die Show vereint nach wie vor einige der besten Schauspieler-Leistungen im aktuellen TV und auch wenn die zuvor genannten Patzer einen dunklen Schatten auf die Serie werfen, bleibt sie immer noch ein Highlight (allerdings auf Bewährung).

How I Met Your Mother
Wann gab es schon mal bei HIMYM eine derartige Negativ-Serie mit drei mittelprächtigen Episoden hintereinander? Die Serie läuft derzeit etwas orientierungslos ihrer Hochform hinterher. Sobald Robin und Ted auf sich alleine gestellt sind (was wohl nun für den Rest der Serie gelten dürfte), sind ihre Charaktere die Schwachpunkte der Show. Das wahre Comedy-Schwergewicht stemmen derweil Lily, Marshall und Barney. Sind das etwa erste Abnutzungseffekte?

The Office
Eine ganze Stunde ist wohl doch etwas lang. Die Gags sind nicht mehr so dicht gepackt wie früher und manche Stories werden zu weit getrieben. 30 Minuten Nettolaufzeit wären ein guter Kompromiss.

Veronica Mars
Wurde abgesetzt. Darn. Hat sich mal jemand die „Reaper“-Quoten angeschaut? Das weckt Erinnerungen… 😉

Fazit: Also von mir aus könnte jetzt langsam die Midseason losgehen…

Heroes: Bloß keine Untertitel!

Mittwoch, 10. Oktober, 2007

Meine Güte, die haben in der deutschen Fassung ja sogar Hiro und Ando synchronisiert… Offensichtlich traut man (RTL2?) dem deutschen TV-Zuschauer wirklich nicht einmal zu, ein paar Sätze vom Bildschirm abzulesen. Dass es dabei zu bizarren Szenen kommt, in denen Hiro und ein Dolmetscher die gleiche Sprache wie die New Yorker Cops sprechen, interessiert wohl keinen.

Und warum komme ich mir jetzt schon vor wie der „Comic Book Guy“ aus „The Simpsons“?

Bringt ABC nach 10 Jahren "Cupid" zurück?

Mittwoch, 3. Oktober, 2007

Wunder geschehen also doch noch: Laut Variety will ABC die einst kurzlebige romantische Dramedy „Cupid“ wiederbeleben. „Cupid“ war das erste große Projekt von Rob Thomas („Veronica Mars“), das bereits in der Season 1998/1999 auf ABC lief, aber nach 15 Episoden wegen schwacher Quoten abgesetzt wurde. In den Hauptrollen mit Jeremy Piven („Entourage“) und Paula Marshall („Snoops“) besetzt, handelte die Serie, die in Deutschland unter dem Titel „Amor – Mitten ins Herz“ lief, von einem vermeintlich verrückten Mann, der davon überzeugt ist, der Liebesgott Cupid (Amor) zu sein. Er glaubt, dass er 100 Paare zusammenbringen muss, um wieder zurück in den Himmel zu den anderen Göttern zu kommen, da er bei Zeus in Ungnade gefallen sei. Paula Marshall spielte die ihm von Amts wegen zugewiesene Psychotherapeutin.

„Cupid“ war eine charmante und amüsante Show, die vor allem von der Spritzigkeit ihrer beiden Hauptdarsteller profitierte (die aber hinter der Kamera überhaupt nicht miteinander klar kamen). Nach der Absetzung hofften Fans jahrelang auf eine Veröffentlichung der Serie auf DVD, doch es kam nie dazu. Nun hat Rob Thomas einen einjährigen „development deal“ mit ABC Studios unterzeichnet und „Cupid“ ist eines von zwei Projekten, das nun bei dem Studio in der Planung ist. Sicher ist bisher nur, dass Jeremy Piven nicht erneut mitspielen wird.

Auch wenn es weitere Veränderungen geben wird (neue Opening Credits, Location Los Angeles statt Chicago), soll die neue Serie doch im Prinzip dem Original treu bleiben, sagt Rob Thomas:

I’m not going to reinvent it. What they’re buying is the show. [..] The zeitgeist is better for the show now, and ABC is a much better network for it now. They’ve got a lot of shows that could lead into it.

Bisher gibt es wohl allerdings erst eine Script-Order, es wird sich zeigen müssen, ob es das Projekt nächstes Jahr wirklich auf den Bildschirm schafft. Aber man scheint in der Planung schon recht weit fortgeschritten und sich der Sache recht sicher zu sein.
Neben „Cupid“ arbeitet Thomas für ABC Studios außerdem an einer Adaption einer neuseeländischen TV-Serie namens „Outrageous Fortune“ um eine Familie von Kriminellen.

Deadwood: Endgültig tot?

Dienstag, 2. Oktober, 2007

Versuchen wir es anstatt der Link-Sammlungen mal mit kleineren Blogpostings. Die lassen sich auch besser taggen.

Cinematical meldet unter Berufung auf Darsteller Ian McShane, dass die „Deadwood“-Spielfilme wohl endgültig ad acta gelegt werden können. Angeblich seien die Sets gerade zerstört worden, da absehbar sei, dass die TV-Movies in nächster Zeit nicht produziert werden. Auch wenn eine offizielle Bestätigung seitens HBO weiterhin aussteht: Das war wohl absehbar nach all den halbherzigen Aussagen der Verantwortlichen in den letzten Monaten.

 

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