Archiv der Kategorie 'Entertainment'


Noch 24 Stunden bis zum Weltuntergang

Dienstag, 9. September, 2008

Ihr habt es sicherlich auch schon aus der Tagespresse entnommen, nach mehreren kurzfristig verpassten Terminen kommt das Ende des Universums aber nun total definitiv und absolut sicher am morgigen Mittwoch[*1], wenn der Large Hadron Collider (LHC) im CERN bei Genf die ersten Protonen in ein Deathmatch schickt und unzählige Schwarze Löcher ins Raum-Zeit-Kontinuum reißen wird.

Leider wurden alle Warnungen von Propheten aus Alternativuniversen und Zeitreisende aus einer (bald unmöglichen) Zukunft von unseren Wissenschaftlern der Gegenwart nicht ernst genommen. Anstatt diese Maschine des Teufels sofort abzuschalten, vergnügten sich diese Tunichtsgute lieber mit der Produktion sehr seltsamer Musikvideos. Rappend geht die Welt zugrunde.

Es ist also empfehlenswert, für diesen Mittwoch nur Tätigkeiten vorzusehen, die man auch in einer Endlosscheife für den Rest aller Zeit machen wollte. Denn wie wir aus der einschlägigen Popkultur wissen, werden wir uns alle am Mittwoch in unseren persönlichen „Groundhog Day„-Zeitscheifen wiederfinden. Also lieber nicht bis Mittwoch mit dem Anschauen der Aufzeichnung der diesjährigen „MTV Video Music Awards“ vom Wochenende warten — es sei denn man möchte unbedingt den Qualen von Prometheus nacheifern. Die ganze Show war selbst im FastForward-Mode ein Graus … und dann auch noch Tokio Hotel!? Gibt es ein deutlicheres Zeichen für den drohenden Weltuntergang? (Ich bin ja offensichtlich sowas von out-of-touch mit der aktuellen Jugendkultur ;-)).

Aber da ist auch noch ein schwacher Schimmer Hoffnung am Horizont: Denn schließlich könnte uns auch eine „Journeyman“- oder „Quantum Leap“-Zeitaparadoxon-Variante ins Haus stehen, die uns ab Mittwoch bunte Zeitsprünge am eigenen Leib erfahren ließe. Oder vielleicht doch lieber die ruhige und einsame „Quiet Earth„-Version?

Egal, ich habe angesichts des nun offiziell feststehenden Endes mein ganzes Geld bei amazon verballert und hoffe nun, dass mir die Paket-Lieferungen nicht von Maximilian überreicht werden.

In diesem Sinne: Genießt eure letzten Stunden, als müsstet ihr sie noch millionenfach wiederholen!

P.S.: Wer nicht weiß, was das LHC so tut, der findet bei PHD Comics eine schöne Grafik :).

[*1] Und wenn es morgen nicht rummst, dann aber bestimmt am 22. Juli 2009. Ganz sicher.

Die besten Pilotepisoden

Sonntag, 7. September, 2008

Es begann mit einer provokanten Liste in der „TV Guide“-Print-Ausgabe und verursachte prompt (wie wohl auch von TV Guide erhofft) einige Wellen auf den Websites von TV-Kritikern wie Alan Sepinwall und James Poniewozik. Es geht um die Wahl der besten Pilot-Episoden und ist wohl so aussagekräftig wie gewisse RTL-Chart-Shows mit Oliver Geissen. Aber dennoch: Einmal kurz damit beschäftigt, schon lässt es einen nicht mehr in Ruhe.

Damian Holbrooks Liste für TV Guide umfasste 10 Serien und seine Rechtfertigungen, in dieser kurzen Liste Shows wie „Saturday Night Live“, „30 Rock“ und „Football Wives“ zu nennen (aber andere Klassiker der TV-Geschichte links liegen zu lassen), lesen sich wie exzellente Flame-Baits. Aber so bleibt man als Fernsehzeitung im Gespräch.

Eigentlich wollte ich keine eigene Liste aufsetzen, denn Hand aufs Herz — wer kann sich nach vielen Jahren noch eindeutig an eine Pilot-Episode erinnern und sie klar vom Rest der Serie differenzieren? Mit größter Wahrscheinlichkeit kommt dann doch wieder die nahezu gleiche Liste wie für „Die besten TV-Serien“ heraus. Aber hey, wie kann man besser an einem Sonntag Vormittag prokrastinieren als irgendwelche sinnfreien Lieblingslisten ins Blog zu posten? Auf geht’s!

Ich versuchte mich an diese Serien zu erinnern, bei denen ich nach der Pilot-Episode quasi „hin und weg“ war. Und überraschenderweise gibt es doch ein paar Unterschiede zu meiner (etwas betagten) Liste der Lieblingsserien.

10) Pushing Daisies und Dead Like Me
Die Pilotepisode von Pushing Daisies, dieser in mehreren Beziehungen „traumhaften“ Serie war ein wunderbares, farbenprächtiges Kunstwerk. Die muss man sich auch auf BluRay-DVD zulegen, denn in HD ist das ein noch besseres Erlebnis. Aber auch die Erzählwelt, die dem Zuschauer in dieser ersten Episode vorgestellt wird, sucht seinesgleichen. Leider nutzte sich „das Neue“ in der Show in den folgenden Episoden etwas ab und so war es ganz gut, dass man den Autorenstreik zum Akku-Aufladen nutzen konnte.

Die Pilotepisode von DLM fällt eigentlich die gleiche Schublade wie „Pushing Daisies“. Großartige, vielversprechende erste Folge, aber die danach folgende Serie konnte nicht alle dieser Versprechen halten. Immer wieder wurde eine faszinierende versteckte „Mythologie“ angedeutet (die wahre Herkunft der Gavelings etc), aber dann wurde daraus doch nur eine etwas andere „Case of the Week“-Serie (und in der zweiten Staffel ein exzellentes Familiendrama mit Mutter und Tochter).

9) Arrested Development
Die Nummerierung/Reihenfolge ist eigentlich für den Allerwertesten. Aber ich hab nunmal damit angefangen, die Shows eine eine Reihenfolge zu bringen, also bleibe ich auch dabei. Also: Pilot-Episode von AD: Spritzig, zum Schreien komisch und so vollkommen anders als man es erwartet hatte. Alle Charaktere schon wohl definiert und ein exzellentes Beispiel für die hohe Comedy-Qualität aller nachfolgenden drei Staffeln.

8 ) Breaking Bad
Tja, solche „Best of“-Listen tendieren dazu, vor allem neue Produktionen zu bevorzugen. Weil man die eben noch besser in Erinnerung hat. Aber „Breaking Bad“ feuerte von Anfang an auf allen Rohren, war bis zum Anschlag mit Handlung vollgestopft und ich bin immer noch erstaunt, dass die Serie einen Weg fand, sechs weitere Episoden mit Material zu füllen.
Und um den Rest der Liste zu spoilern: „Mad Men“ wird hier nicht auftauchen. Warum? Weil ich der Meinung bin, dass die „Mad Men“-Pilotepisode zwar wirklich gut gemacht war, der Reiz und die Faszination der Serie aber erst im Laufe der weiteren Staffel richtig entstand.

7) ER
Dies ist wohl der deutlichste Unterschied zu meinen sonstigen „best of“-Listen. „emergency room“ (wie es damals noch hieß) war glaube ich noch nie auf meiner Favoritenliste zu finden. Aus heutiger Sicht würde man zu dieser Pilot-Episode wohl auch kaum etwas besonders sagen können, aber als diese Serie seinerzeit im deutschen TV anlief, war ich hin und weg. Hochspannende Dramatik, erstklassige Schauspieler und von Beginn an fesselnd. In meinen Augen war diese Pilot-Episode damals revolutionär (oder zumindest nahe dran ;-). Nach den endlosen Cast-Abgängen verlor ich irgendwann so um die siebte, achte Staffel das Interesse.

6) Alias und Lost und Heroes
Ja, ich mogele ein wenig. Aber in meinen Augen gehören diese drei Serien allesamt in die gleiche Schublade. Sie hatten sehr solide und faszinierende Pilot-Episoden, die dazu führten, dass man am Bildschirm festklebte. Ja, das schließt auch „Alias“ ein, egal was in den späteren Jahren daraus wurde. Die Pilotfolge von „Alias“ war ähnlich wie das zuvor erwähnte ER in seiner Zeit eine Sensation, etwas besonderes und hochspannend. Ähnliches gilt für „Lost“ und „Heroes“. Sie ließen teilweise das Blut in den Adern gefrieren — auch wenn die darauffolgenden Episoden nicht immer dieses Niveau halten konnten.

5) The Wonder Years
Ich gebe zu, in allen Details kann ich mich an die Pilotepisode von „Wonder Years“ nicht mehr erinnern. Mag sein, dass da „romantische Verklärungen“ aus späteren Episoden mithineinspielen. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ich nach dieser Folge (lief Anfang der 90er auf RTL) die nächste Episode nicht mehr abwarten konnte. Und ganz sicher erinnere ich mich noch an die finale Szene mit Winnie und Kevin und einem traumhaften Voice-Over.

4) Twin Peaks
Ohne Worte. Ein einzigartiges TV-Abenteuer bzw -Experiment und das begann im Grunde schon vor der Pilotepisode.

3) Freaks and Geeks
Eine der großartigsten Serien hatte natürlich auch eine hervorragende Pilot-Episode. Sehr sorgfältig gezeichnete Charaktere, ein immenser Wiedererkennungswert für den Zuschauer und eine sehr „echt“ erzählte Geschichte mit glaubhaften Charakteren. Von Anfang an hatte diese Show ihren Ton gefunden, die Charaktere sauber definiert. Exzellentes Fernsehen.

2) My So-Called Life und Once & Again
Auch hier wieder eine Doppelnennung. Ob ich wohl bei der Nummer 1 ohne diese Tricks auskommen werde? ;-). Insbesondere „My So-Called Life“ hatte eine atemberaubend starke Pilot-Episode. Bis heute bin ich jedesmal wieder begeistert ob der Cinematographie und des Schnitts der Episode (ein Meisterwerk von Scott Winant und Ernest Holzman). Jede Bildeinstellung, jeder Szenenübergang ist ein kleines Kunstwerk. Auch auf allen anderen Gebieten bekommt die Pilot-Episode von MSCL auf meiner Liste Bestnoten, sei es Drehbuch, Schauspielerleistung (die 13jährige Claire Danes lieferte eine phänomenale Leistung) oder Location-Wahl und der Soundtrack. Einfach grandios.
Und dort knüpfte auch die Pilot-Episode von „Once and Again“ an, ebenfalls sehr souverän und sorgfältig inszeniert. Vielleicht nicht in allen Belangen so exzellent wie die Pilotepisode von „My So-Called Life“, aber dennoch ein sehr gutes Beispiel für eine Serie, die bereits in der ersten Folge wie ein perfekt klingendes Orchester funktionierte. Alle Schauspieler hatten ihre Charaktere bereits hier richtig getroffen und auch die Autoren hatten den „Ton“ der zukünftigen Serie bereits voll entwickelt.

Und die Nummer 1 meiner Liste der besten Pilot-Episoden ist:

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24: Das verflixte siebte Jahr

Samstag, 6. September, 2008

Die Produktion der „Echtzeit“-Serie „24“ wurde laut Variety gerade wieder mal gestoppt. Hat irgendjemand mitgezählt, wie oft dieses Jahr nun schon die Produktion der siebten Staffel auf Eis gelegt wurde? Erst zu teure Storyline in Afrika, dann Autorenstreik, schließlich kompletter Neubeginn samt Produktion eines TV-Movie und jetzt schon wieder Probleme? Grund für den zweiwöchigen Produktionsstopp ab Mitte September sei die Unzufriedenheit („Displeasure“) von Produzent Howard Gordon mit den in Entwicklung befindlichen finalen sechs Episoden der siebten Staffel.

Als Strafe wurde das Autorenteam wohl jetzt dazu verdonnert, sich für zwei Wochen ins stille Kämmerlein einzuschließen und die restlichen Skripte nochmal komplett zu überarbeiten. Wenn ein Studio oder Produzent zu so einer Maßnahme greift, muss die Sache doch schon ziemlich verfahren sein. Sonderlich billig ist solch eine Produktionsverzögerung doch sicherlich auch nicht. Immerhin, es hat eines erreicht: Selbst ich, der mit der Serie bisher kaum etwas anfangen konnte, werde wieder neugierig auf die Show. Hat aber wohl eher etwas mit Katastrophentourismus zu tun.

Die siebte Staffel soll im Januar 2009 auf FOX starten, das Prequel-TV-Movie läuft am 24. November.

HIMYM: "The Bro Code" demnächst im Buchladen

Samstag, 6. September, 2008

In der Episode „The Goat“ der dritten „How I Met Your Mother“-Staffel spielte der so genannte „Bro Code“ von Barney Stinson eine wichtige Rolle. In diesem peniblen, fast schon religös-verehrten Regelwerk hat der gute Barney sehr genaue Richtlinien für die Freundschaft zwischen zwei Kumpels definiert.

So zum Beispiel der sehr wichtige Artikel 26:

ARTICLE 26 „A bro will, in a timely manner, alert his bro to the existence of a girl fight.“ A Bro must never hesitate before communicating the possibility of fisticuffs between two humans of the female variety [[HENCEFORTH „GIRL FIGHT“]], in an effort to make possible and probable that another Bro or Bros can partake in observation. A timely manner is open to interpretation based on the initial Bro’s viewing and processing of the potential feminine conflagration. Said Bro must use any and all methods of media distribution at his disposal, including but not limited to: telecommunications, elbow nudging, fiber optics, the Broney express, and postcards. If an informed Bro is unable to witness the girl fight firsthand, the spotter Bro is responsible for documenting and relating details of the girl fight via pictures, video*, or barring any other reasonable method, interpretive dance and/or pantomime. Tabling Bro obligations to witness a XX chromosomal scuffle is not only condoned, but encouraged, and in some cases, required. Please refer to the Brobligation rubric as elucidated in AMENDMENT 83: „The REALLY hot sister and other hump trumps.“

Das ganze Werk mit allen Regeln auf knapp 200 Seiten wird ab Oktober auch für Normalsterbliche im gut geführten Buchhandel erhältlich sein. Insgeheim hat sich Barney Stinson aber Hilfe bei ein paar Ghostwriters geholt, genauer bei den HIMYM-Erfindern Carter Bays und Craig Thomas sowie Matthew Kuhn, der in den letzten Jahren auch für die Einträge in Barneys Blog auf CBS.com verantwortlich zeichnete.

Auch Amazon.de listet das Buch bereits für derzeit 9,99 Euro und nennt als Veröffentlichungstermin den 14. Oktober.

Mehr Informationen zur Entstehung des Buchs bei Maureen Ryan (Chicago Tribune).

Dank an Jan für den Hinweis!

Update Dez 09: Jetzt neu: Die Fortsetzung Bro on the Go (leider auch bisher nur auf englisch erhältlich).

Außerdem gibt’s bei amazon.de auch noch mehr „How I Met Your Mother“-Artikel (u.a. „Legendary“-T-Shirts).

"The Office"-Autoren bringen die "Ghostbusters" zurück

Freitag, 5. September, 2008

If you’re seeing things
running through your head
Who can ya call?

Neben der bizarren ALDI-Meldung hatte der Hollywood Reporter (THR) heute aber durchaus auch „echte“ Hollywood-bezogene News zu bieten, darunter eine Meldung zum Relaunch des „Ghostbusters“-Franchises.

Demnach soll der neue „Ghostbusters“-Film nun wohl doch nicht die seit vielen Jahren angekündigte und nie realisierte animierte „Ghostbusters III„-Variante sein, sondern eine komplette Neuauflage mit neuem Cast (und eventuellen Gastauftritten des alten Cast).

Als Autoren für eine erste Fassung des Drehbuchs wurden laut THR die beiden „Office“-Alumni Gene Stupnitsky und Lee Eisenberg verpflichtet (die momentan auch für einen Emmy nominiert sind).

Mal sehen, ob diesmal etwas daraus wird. „Ghostbusters“ war sicherlich einer der besten Comedies der 1980er (und „Ghostbusters II“ dann im typischen Sequel-Wahn umso enttäuschender). Mit den heutigen Möglichkeiten der Tricktechnik und einem soliden Drehbuch könnte eine Neuauflage durchaus sehenswert sein. Gerade wenn man nicht verzweifelt versucht, auf der Erfolgswelle der legendären Vorlage zu reiten und die gleichen Konzepte 1:1 zu übertragen, sondern einen frischen Dreh in das vertraute Konzept bringt. Wer wäre da besser geeignet als „Office“-Autoren, um eine Kopie zu einem eigenständigen „Original“ zu machen?

Jon Stewart in Bestform

Freitag, 5. September, 2008

Die „Daily Show“ auf Comedy Central ist schon an „normalen“ Tagen ein Highlight, aber was Jon Stewart und sein Autorenteam derzeit während des Republikaner-Parteitags veranstalten, ragt nochmals ein gutes Stückchen aus der üblichen Unterhaltungsqualität heraus. Es ist ein Genuss (natürlich weniger für Anhänger der Republikaner), wie Stewart (sicherlich alles andere als neutral) die Positionen der republikanischen Partei und die Berichterstattung in den konservativen Medien auseinandernimmt. Dazu muss man allerdings auch sagen, dass die GOP zur Zeit ein einfaches Ziel abgibt. Insbesondere die Sendungen vom 3. und 4. September sind Jon Stewart in Bestform. Auch Stephen Colbert hat derzeit für seinen „Colbert Report“ dankbar viel Material parat, kämpft allerdings mit einer Erkältung, die seine spontane Angriffslust etwas dämpft.

Zur Erinnerung: Man kann die kompletten Episoden von „Daily Show“ und „Colbert Report“ kostenfrei und in voller Länge etwa 12 Stunden nach der US-Ausstrahlung im Web anschauen.

Big Brother + Zombies = Dead Set

Donnerstag, 4. September, 2008

Erst hielt ich dieses Showkonzept für einen Scherz, aber offensichtlich ist das ernst gemeint (und klingt eigentlich verdammt gut): Der britische Sender E4 (der auch „Skins“ produziert) hat sich jüngst das „Big Brother“-Haus gemietet und dort ein scripted Drama namens „Dead Set“ gedreht. Mit Zombies.

Die Grundidee ist prinzipiell typisch für das Zombie-Genre: Ein Virus überrascht die Menschheit und schon bald kann nur noch eine kleine Gruppe von Überlebenden gegen die Übermacht der Untoten ankämpfen, doch einer nach dem anderen fällt den Menschenfressern zum Opfer. Soweit, so bekannt. Das Kuriose an „Dead Set“ ist der zentrale Ort der Handlung: Denn die im Mittelpunkt stehenden Überlebenden sind ausgerechnet die Auserwählten in einer „Big Brother“-Produktion, die eigentlich abgeschottet von der Umwelt mehrere Monate im Container verbringen sollten. Daher bekommen sie auch zunächst nichts von der Zombieinvasion in der „Außenwelt“ mit. Bis es zu spät ist… und dann bekommt „eviction night“ plötzlich eine vollkommen neue Bedeutung…

Das Herrliche an der Idee: Prinzipiell könnte man daraus eine wunderbare Reality-TV-Satire machen. Die Verbindung zwischen „Zombies“ und „hirnlose TV-Zuschauer“ liegt da wohl mehr als offensichtlich auf der Hand. In diese Richtung deutet auch schon die Tatsache, dass „Dead Set“-Autor Charlie Brooker im Vereinigten Königreich durchaus für seinen nicht sonderlich zurückhaltenden und wenig politisch korrekten Humor bekannt ist.

Die sechs Half-Hour-Episoden laufen ab Mitte September auf E4. Auf der offiziellen Website gibt es derzeit einen Countdown und ein Video:

CW/MRC: Trailer für die neuen Sonntags-Serien

Donnerstag, 4. September, 2008

Letzte Woche strahlte das CW eine Preview ihrer neuen Herbstserien aus und stellte dort auch die neuen Serien des „Untermieters“ Media Rights Capital (MRC) vor.

Das unabhängige Filmstudio MRC hatte im Frühjahr bekanntgegeben, dass sie in einer für heutige Zeiten ungewöhnlichen Aktion die komplette Sonntag-Abend-Primetime auf CW von 19 bis 22 Uhr quasi „gemietet“ und mit eigenen Serienproduktionen die finanzielle Verantwortung für diesen Abend übernommen haben. Mich wundert, dass das Thema der Kooperation zwischen CW und MRC offenbar in der Presse recht wenig Wellen geschlagen hat, obwohl es doch ein bisher so nicht gekanntes, aber interessantes Modell darstellt. Mehr über die beiden Mitt-Dreißiger hinter MRC kann man übrigens in diesem Artikel aus der New York Times vom März letzten Jahres erfahren.

In der CW-Preview gibt es nun auch Videomaterial zu den einzelnen Shows. „In Harms Way“ ist offenbar ein Reality-Doku-Ableger/Kopie von diversen „Discovery“-Dokumentationen. Im Mittelpunkt stehen Menschen mit gefährlichen Jobs. Die Half-Hour-Comedy „Surviving Suburbia“ mit Bob Saget startet erst Mitte September mit der Produktion und wird frühestens im November auf Sendung gehen.

Überraschend vielversprechend sieht hingegen die Comedy „Valentine“ aus, im Grunde eine Variation des „Cupid“-Konzepts, nur diesmal mit einer ganzen Familie von griechischen Liebes-Göttern. Ein Grund zum Einschalten: In einer der Hauptrollen ist die britische „Exporthoffnung“ Jaime Murray („Hustle“, „Dexter“) zu bewundern.

Auch „Easy Money“ sieht zumindest in diesem Mini-Trailer gar nicht mal so schlecht aus, da könnte sich eine nette Mischung aus schwarzem Humor und Drama verstecken. Star der Show dürfte Laurie Metcalf sein, die dank „Roseanne“ nicht mehr aus der TV-Sitcom-Hall-of-Fame wegzudenken ist.

Beide Serien sollten ursprünglich am 21. September starten, gestern meldete Nikki Finke, dass der Start dieser neuen MRC/CW-Serien auf den 5. Oktober verschoben wurde.

Gemeinsam mit „Privileged“ am Dienstag-Abend könnte das CW damit zumindest basierend auf den Trailern dann doch noch ein paar überraschend sehenswerte neue Shows im Bouquet haben. Aber wir kennen das ja alle: Trailer und Pilot-Episoden haben mit dem späteren Alltags-Endprodukt nicht unbedingt viel gemein.

Der König der Trailer ist tot

Mittwoch, 3. September, 2008

In den USA kennt seine Stimme eigentlich jeder Kinogänger und TV-Zuschauer: Kaum ein Film, kaum eine TV-Serie, die nicht irgendwann mal seine markante Stimme als Off-Screen-Voice für Trailer, Teaser oder sonstiges Promotion-Material nutzte. Don LaFontaine hat in seiner Karriere für mehr als 5.000 Filme und 750.000 Fernsehspots seine Stimme geliehen — die Konkurrenz hatte selten eine Chance, er dominierte das Business.

Vor einigen Jahren hatte ich mal irgendwo eine Doku über dieses „Ein-Mann-Monopol“ gesehen und seitdem hatte ich irgendwie immer automatisch darauf geachtet, wer die Stimme „hinter“ einem Trailer ist — zuvor war mir das eigentlich nie sonderlich aufgefallen. Am Montag starb „The Trailer King“ im Alter von 68 Jahren in Los Angeles nach langer Krankheit.

Aus diesem Anlass hier einer der wenigen Werbespots, in denen nicht nur seine Stimme zu hören war:

Und noch eine kurze Biografie/Profile:

Auf seiner Website gibt es weitere Hörbeispiele.

The Wonder Years: The 80s Edition

Mittwoch, 3. September, 2008

Um Bob Brush war es in den letzten Jahren recht still geworden. Der TV-Autor, der sich vor allem mit preisgekrönten Drehbüchern für „The Wonder Years“ in den späten 80ern und frühen 90ern einen Namen machte, brachte zwar noch die Serie „Early Edition“ auf den Weg, aber sein nächstes großes Projekt „Karen Sisco“ floppte Anfang des Jahrtausends auf ABC.

Laut Hollywood Reporter wird er nun ein neues TV-Projekt produzieren und dürfte damit vor allem bei „Wonder Years“-Fans auf Interesse stoßen: Gemeinsam mit Sony Pictures TV will Brush eine Serie namens „Lost in the ’80s“ auf die Bildschirme bringen — eine Serie, die (wie der Titel schon verrät) eine Art „Wonder Years“ in den 1980er Jahren darstellen soll. Die Pressemeldung beschreibt das Projekt als eine Mischung zwischen den Spielfilmen „Fast Times at Ridgemont High“ und „The Ice Storm“. Und mit diesem Vergleich haben sie sich die Latte schon mal mächtig hoch gelegt. So unterschiedlich die beiden genannten Filme auch sind, sie haben ganz sicher einen Platz in meiner (langen) Lieblings-Film-Liste — nur eben in sehr unterschiedlichen Kategorien 😉

Ich bin mal gespannt, ob und was dabei herauskommt. „The Wonder Years“ hatte seinerzeit einen ganz besonderen Touch, den bis heute kaum eine Serie kopieren konnte. Ein Vergleich mit solchen Legenden wie „The Wonder Years“ setzt eine neue Show natürlich immens unter Druck und ich bezweifle, dass es ratsam wäre, das „Wonder Years“-Konzept einfach 1:1 auf eine andere Dekade zu übertragen. Dennoch, richtig angepackt (und nicht in dem katastrophalen Stil des Flops „That 80’s show„) könnte solch eine Serie eine Lücke füllen und viele thirtysomethings ansprechen, die in den 80er Jahren aufgewachsen sind.

 

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