Und der Rest…
Sonntag, 16. November, 2008Einige ausgewählte Serien(-Neustarts) habe ich in den letzten Tagen abgehandelt, nun gibt es in der Schnellzusammenfassung noch ein paar Worte zu anderen Produktionen:
The Office
Immer noch exzellente Comedy-Unterhaltung mit einem formidablen Ensemble. In der fünften Staffel! Wer hätte das beim Start der Serie gedacht? Immer weider gelingt es den Autoren, die Zuschauer auf die falsche Fährte zu locken, insbesondere bei den Jim&Pam-Storylines.
Sanctuary (neu)
Es gibt Show-Konzepte, die man einfach nicht anpacken sollte, wenn man nicht das nötige Kleingeld hat, um vernünftige und HD-taugliche CGI-Effekte zu produzieren. Insbesondere dann, wenn im Grunde die komplette Serie vor Greenscreens produziert wird. Ansonsten typische Monster-Jäger-Story mit Logik-Löchern.
Merlin (neu)
Die haben doch tatsächlich aus dem jahrhundertealtem „Merlin“-Material eine Teen-Soap gebastelt. Naja, die Briten lieben nun mal ihre Kostümdramen. Da wird alles genehmigt, was auch nur im Entferntesten Burgen, Schlösser, Könige sowie reiche Prinzessinnen in Gefahr beinhaltet.
Fringe (neu)
Bin immer noch nicht überzeugt. Ähnlich wie bei „Sarah Connor Chronicles“ gibt es immer mal wieder Anzeichen, dass die Show doch noch durchstarten könnte, aber dann kommt doch wieder nur ein laues Lüftchen. Die „Fälle-der-Woche“ sind zwar hübsch bizarr und out-of-this-world, aber das reicht einfach nicht. Auch der besondere Unterhaltungswert für deutsche Zuschauer („Wissenschaft Prison“) kann nur kurzzeitig über die gestelzten Stories und uninteressanten Charaktere hinwegtäuschen. Noch habe ich aber die Hoffnung nicht aufgegeben, wenn „Fringe“ im Frühjahr den Timeslot nach „American Idol“ bekommt, dürfte die Serie eh noch mal einen kleinen „Reboot“ hinlegen.
Friday Night Lights
Beste aktuelle Drama-Serie („Mad Men“ läuft ja nicht mehr) und vielleicht die beste Teen-/Parent-Serie seit „My So-Called Life“. Ich habe es noch selten erlebt, dass eine Drama-Serie nach einer recht verbockten zweiten Staffel dann in Season 3 wieder so vehement durchstartet und sogar neue Maßstäbe setzt — trotz geringem Budget und dadurch bedingtem Aderlass bei den Darstellern. In der jüngsten Episode ging alles etwas zu glatt, aber dennoch: Hoffentlich gibt es noch eine vierte Staffel. Die Teenie-Stories interessieren mich dabei noch nicht mal so besonders — was die Show so sehenswert macht, ist das authentisch wirkende Familienleben der Taylors. Kyle Chandler, Connie Britton und Aimee Teegarden sind eine Klasse für sich.
11th Hour (neu)
Erneut eine routiniert und ohne jegliche Inspiration umgesetzte 08/15-Serie, die irgendwie auf den Mystery-Zug aufspringen will. Ich habe echt genug von diesem Einerlei-Müll, daher schreibe ich auch nicht mehr dazu. Die Serien-Neustarts dieser Season sind bisher eine einzige große Enttäuschung.
How I Met Your Mother
Endlich keine Absetzungsgefahr mehr und die Show hat nun eindeutig ihren Ton gefunden, mit dem sie wohl noch viele weitere Jahre durchlaufen könnte. A future classic in the making.
Samantha Who
Eine kleine Show, die offenbar ungerechterweise zu oft übersehen wird. Wäre nicht schon „Chuck“ die „best show you’re not watching“, dann käme wohl „Samantha Who“ als Kandidatin für diesen Titel in Frage. Marc Berman hat Hauptdarstellerin Christina Applegate jüngst als beste Comedy-Darstellerin seit Mary Tyler Moore bezeichnet und IMHO liegt er damit gar nicht so verkehrt (Tina Fey wäre auch eine starke Kandidatin). Fast nicht zu glauben, dass das mal die kleine „Dumpfbacke“ aus „Married With Children“ war.
Californication
Ich komme des öfteren nicht umhin, in Hank Moody zeitweise einen überzeichneten Don Draper der Gegenwart zu sehen. Eigentlich meint man ja, dass beide Charaktere nicht unterschiedlicher sein könnten, aber beide Charaktere wollen eigentlich Ihrer Familie keinen Schaden zufügen, aber dennoch fallen sie immer wieder in alte Gewohnheiten. Und offensichtlich ist das die Show, in der sich alle früheren Teen-Show-Starlets mal richtig das Teenie-Image wegvögeln lassen: Von Carly Pope („Popular“) über Meredith Monroe („Dawson’s Creek“) zu Carla Gallo („Undeclared“) darf jede mal ‚ran. Nicht, dass ich mich beschweren würde. Im Gegenteil: Nach einem sehr schwachen Start zu Beginn der ersten Staffel ist die Serie mittlerweile ein kleines, unanständiges Goldstückchen.