Archiv der Kategorie 'Reviews'


Meine liebsten Musik-DVDs: Blue Man Group / Depeche Mode

Montag, 24. August, 2009

Da mein Urlaub mal wieder zu Ende ist (*seufz*), mache ich es mir heute deutlich einfacher und verlinke in meiner Musik-DVD-Reihe schlicht auf eine kurze Review von „The Complex“, die ich bereits vor etwa drei Jahren schrieb. Im Gegensatz zu den bisher besprochenen DVDs ist das hier primär eine Audio-DVD (obwohl auch einige Video-Sequenzen drauf zu finden sind) und auch kein Konzert-Mitschnitt. Dennoch ganz klar immer noch eine meiner Favoriten, vor allem wegen dem perfekten Sound, der sich ideal zum Vorführen der Surround-Anlage eignet. 8/10.

sablog.de: Blue Man Group — the complex

Dazu passt eigentlich auch gerade noch ein Self-Link zu einer Review einer Remaster-DVD/SACD von Depeche Mode: Violator. Das ist eine reine Audio-DVD (und SACD) mit 5.1-Neumischungen des erstklassigen Depeche-Mode-Albums.

Meine liebsten Musik-DVDs: Phil Collins — Finally… The First Farewell Tour

Sonntag, 23. August, 2009

collinsdvdEs sollte seine letzte große Tour sein und schon im Titel wurde Collins‘ typischer Humor deutlich: „Finally… The First Farewell Tour“ nimmt all die endlosen, aber gar nicht so endgültigen „Abschiedstourneen“ anderer Künstler auf die Schippe. Collins will sich aber laut eigener Aussage wirklich mehr ins Privat-Leben zurückziehen — mal sehen, ob es dabei bleibt.

Und ich bleibe mit meinen DVD-Empfehlungen im Bereich der Pop-/Rock-Klassiker. Phil Collins ist einer der erfolgreichsten Akteure im Musik-Business und jeder kennt mindestens einen seiner Songs, sei es aus seiner „Genesis“-Zeit, seiner Solo-Karriere oder seine Produktionen für andere Künstler. Viele seiner Schlagzeug-Soli erkennt man in Sekunden (ich erinnere nur an die „In the Air Tonight“-Szene in Film „The Hangover“). Da fiel es mir recht leicht, bei meiner Suche nach DVDs mit DTS-Surround-Tonspur einen Blindkauf zu wagen.

Und ich wurde in jeder Hinsicht positiv überrascht. Viele Collins-Songs, die ich in den letzten Jahrzehnten wegen Reiz-Überflutung im Radio eigentlich gar nicht mehr hören kann, machen plötzlich wieder richtig Spaß. Die 130minütige Fassung seines Konzerts in Bercy, Paris vom Juni 2004 zeigt die beste Seite von Phil Collins: Er spielt alle seine großen (und kleinen) Hits in einer faszinierenden Atmosphäre.

Was diese Doppel-DVD besonders empfehlenswert macht ist auch das reichhaltige Bonus-Programm. Die DVDs enthalten nicht nur das komplette Konzert mit DTS- und Dolby Digital-Soundtrack, sondern auch die original Musikvideos zu fast allen gespielten Songs (allerdings nicht in DTS), wofür andere Künstler gerne eine eigene DVD veröffentlichen. Dazu gibt es auch noch ein paar amüsante Blicke hinter die Kulissen, in denen Phil Collins seine Schauspiel-Talente unter Beweis stellt. Und als eine der wenigen Konzert-DVDs, die ich kenne, nutzt sie sogar das Multi-Angle-Feature des DVD-Standards. Während einiger Songs kann man die Schnittfassungen wechseln und bekommt beispielsweise mehr von den Background-Musikern zu sehen. Das ist aber eher ein netter Einmal-Gag, den man eher selten beim Anschauen nutzt.

Das Konzert geht gleich imposant los. Collins stellt seine Schlagzeug-Künste unter Beweis und liefert sich ein atemberaubendes 8-Minuten-Show-Down mit seinen Schlagzeug-Kollegen Chester Thompson und Luis Conte. Schon da wird die Qualität des DTS-Soundtracks überdeutlich. Wenn das Show-Down dann in das bekannte Intro von „Something Happened On the Way To Heaven“ übergeht, ist Gänsehaut garantiert. Die erste DVD versammelt eher ruhigere Songs, während es auf Disc 2 flotter zur Sache geht. Gleich der erste Track auf DVD 2 ist dann auch das legendäre „In the Air Tonight“, für das sich Collins dann sogar auch selbst wieder an die Drums setzt. Phil Collins ist ebenso wie seine Band während des Konzerts sichtlich bester Laune. Er macht kleine Spässchen, ist immer unterwegs und nutzt die komplette Bühne aus — bestes Beispiel dafür ist die kleine Bühnenshow, die er für „Wear My Hat“ aufführt. Und ich kann es gar nicht oft genug schreiben: Der DTS-Surround-Sound dieser DVD setzt Maßstäbe.

Tracklist:
DVD 1
01 Drums, Drums & More Drums
02 Something Happened On The Way To Heaven
03 Against All Odds
04 Don’t Lose My Number
05 You’ll Be In My Heart
06 One More Night
07 Can’t Stop Loving You
08 Hang In Long Enough
09 True Colours
10 Come With Me
11 Groovy Kind Of Love
12 I Missed Again
13 Another Day In Paradise
14 No Way Out
15 Seperate Lives

DVD 2
01 In The Air Tonight
02 Dance Into The Light
03 You Can’t Hurry Love
04 Two Hearts
05 Wear My Hat
06 Easy Lover
07 Sussudio
08 It’s Not Too Late
09 Take Me Home

Bonus:
– „A Bit of a Parking Problem“ (Behind the scenes)
– The Final Documentary
– Gallery
– Phil’s Special: the Long Lost Network TV Special
– und die Original-Videos zu fast allen Songs und noch weitere kleine Gags.

Fazit: Schon alleine hinsichtlich des Bonus-Materials (über 220 Minuten) ist diese Doppel-DVD beeindruckend. Hier bekommt man nicht nur ein komplettes Konzert, sondern auch noch eine umfangreiche Kollektion von Phil-Collins-Musikvideos. Der Sound hat Referenzqualität, die 16:9-Bildqualität des Konzerts ist exzellent. Das ist definitiv nicht nur eine DVD für Collins-Hard-Core-Fans, sondern für alle Fans von Pop-Musik der 80er. 10/10.

Amazon listet derzeit seltsamerweise zwei Editionen, die aber bis auf den Preis absolut identisch erscheinen, eventuell hat sich mittlerweile die Verpackung geändert (Meine Edition ist noch eine mit Schuber). Solange es zwei DVDs sind, sollte aber alles Wichtige dabei sein. Für nicht mal 10 Euro (Partnerlink) kann man eigentlich nix falsch machen.

Drop Dead Diva

Sonntag, 23. August, 2009

Wenigstens am Wochenende will ich auch noch eine kurze Serienkritik unterbringen: Diesmal „Drop Dead Diva“ des inoffiziellen Frauen-Senders Lifetime. Bei der Show handelt es sich im Grunde um eine harmlose Body-Switch-Story, gemixt mit etwas „Heaven Can Wait“ und „Legally Blonde“.

Die Story ist rasch erzählt: Eine junge, attraktive und schlanke Frau stirbt bei einem Verkehrsunfall. Nach einem kleinen Durcheinander im Himmel gelingt es aber ihrer Seele samt Erinnerungen auf die Erde zurückzukehren. Dummerweise ist ihr alter Körper durch den Unfall allerdings nicht mehr nutzbar und so landet sie im „nächsten freien Körper“, dem einer ebenfalls gerade erst gestorbenen Rechtsanwältin. Dieser Körper ist aber allerdings alles andere als schlank. Und so entwickelt sich eine vorhersehbare Geschichte um Selbstwertgefühl, Bodyimage und den Schlankheitswahn vieler junger Frauen. (Eine in der Tat ideale Ergänzung zur anderen prominenten Lifetime-Show „Project Runway“ ;-)).

So nett und lobenswert die Grundidee auch sein mag, so langweilig und einfach gestrickt ist die Umsetzung in der Show. Die Hauptdarstellerin Brooke Elliott sowie die lange im TV vermisste Margaret Cho („All-American Girl“) in der Rolle ihrer Assistentin sind zwar sehr sympathisch, aber auch sie können diese fast ununterbrochene TV-Moralpredigt nicht retten. Die Fälle der Rechtsanwaltskanzlei sind fürchterlich stümperhaft zusammengeschrieben, ebenso wie die Charakterprofile der Nebencharaktere. Während man zu Beginn noch glaubt, dass die Show vielleicht noch irgendwie als „Guilty-Pleasure-Experiment“ im Stil von „Being Erica“ durchgehen könnte, wird sie in der zweiten Folge zeitweise geradezu unerträglich. Aber ich bin auch wirklich nicht die Zielgruppe. Irgendwem scheint sie jedenfalls zu gefallen, denn sie wurde gerade für eine zweite Staffel mit weiteren 13 Episoden verlängert.

Meine liebsten Musik-DVDs: "Concert for George"

Samstag, 22. August, 2009

cfg2Weiter geht’s mit meinen Lieblings-Konzert-DVDs. Heute: „A Concert for George“, dem Tribut-Konzert für den im Jahre 2001 verstorbenen Beatle George Harrison.

Ich habe mir „A Concert for George“ letztes Jahr in Großbritannien gekauft und war positiv überrascht darüber, dass man für wenig Geld (damals knapp 10 Pfund bei günstigem Wechselkurs) sogar zwei DVDs und eine ansprechende Verpackung geliefert bekommt. Die erste DVD bietet das komplette Konzert mit meines Wissens allen Songs, die an jenem Abend aufgeführt wurden. Disc 2 enthält eine Spielfilm-Fassung mit den Highlights des Konzerts plus Interviews und Making-Of-Szenen.

Am 29. November 2002 kamen in der Royal Albert Hall in London eine Reihe von George Harrisons Weggefährten sowie einige hundert Zuschauer zusammen, um ihn und sein Lebenswerk zu feiern. Das Konzert ist in drei Abschnitte unterteilt: Eric Clapton leitet durch den Abend und stellt zunächst den indischen Künstler Ravi Shankar und seine Tochter Anoushka Shankar vor, die George Harrisons Faszination für indische Musik repräsentieren und die ersten vierzig Minuten füllen. Die Klänge indischer Musik mögen für westliche Ohren doch recht ungewohnt sein, aber die Kunstfertigkeit, mit der die Musiker ihre Instrumente spielen, ist aber auf jeden Fall beeindruckend.

George Harrison war auch ein großer Fan der legendären Monty-Python-Comedytruppe und so lassen es sich die Mitglieder der Truppe nicht nehmen, zwei ihrer bekanntesten Skits aufzuführen und sorgen für ein bizarres Kontrastprogramm zum vorangegangenen seriös-bedächtigen Teil des Konzerts. Michael Palin und Co. präsentieren zunächst das legendäre „Sit on my face“ (mit einem spektakulären Abgang), gefolgt vom nicht minder famosen Lumberjack-Song. Ein großer Moment für Python-Fans.

Aber danach geht es erst richtig los mit dem Hauptteil des Konzerts. Ein All-Star-Team der Pop-Rockmusik führt die größten Hits von George auf, nicht nur aus seiner Beatles-Zeit, so zum Beispiel „If I Needed Someone“, „Taxman“, „Here Comes the Sun“ und natürlich „While My Guitar Gently Weeps“ sowie „My Sweet Lord“. (Komplette Tracklist).

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Mit dabei sind neben Eric Clapton auch Gary Brooker, Jim Capaldi, Ringo Starr, Jim Keltner, Henry Spinetti, Jools Holland, Chris Stainton, Billy Preston, Paul McCartney, Jeff Lynne, Tom Petty, Joe Brown, Albert Lee, Marc Mann, Andy Fairweather-Low sowie Georges Sohn Dhani Harrison und viele mehr.

Die Stimmung in der Albert-Hall erreicht ihren Höhepunkt, wenn Ringo Starr seinen früheren Bandkollegen Paul McCartney ankündigt, aber das Konzert ist mehr als nur ein Best-of-Konzert der verbliebenen Beatles. Eigentlich sind alle Songs absolute akustische Leckerbissen, zuweilen stehen bis zu sieben(!) Gitarren- und Bass-Spieler auf der Bühne, dazu drei Schlagzeuger, Perkussionisten, diverse Background-Sängerinen und ein kleines Orchester. Jegliche Furcht, dass so viele Köche den Brei verderben, ist allerdings unbegründet: Noch selten klangen Georges‘ Lieder so gut. Man hört und sieht die Spielfreude aller Beteiligten. Der DTS-Mix ist makellos und ganz großes Ohren-Kino. Das in HD gefilmte (aber meines Wissens noch nicht auf Bluray verfügbare) Bildmaterial ist exzellent.

Einzelne Highlights herauszupicken ist eigentlich unmöglich, jeder der 20 Songs sind kleine Kunstwerke. Aber spätestens wenn Joe Brown dann nach über zwei Stunden Konzert-Dauer zur Ukulele greift und vor einem andächtig lauschenden Publikum „See you in my dreams“ intoniert, ist Gänsehaut garantiert.

Fazit: Ein grandioses, einmaliges Tribut an das einzigartige Lebenswerk eines großen Beatle. Eine DVD, in die ich eigentlich nie „nur mal kurz“ reinschauen kann — mittendrin losreißen ist unmöglich. Beatles-Fans haben die DVD eh sicherlich schon seit Jahren im Regal stehen, aber auch anderen Freunden klassischer Rocksongs kann man diese in jeglicher Hinsicht perfekte Konzert-Doppel-DVD nur ausdrücklich empfehlen. 10/10

Offizielle Website: concertforgeorge.com.

In Deutschland sind Musik-DVDs meist recht teuer, daher rate ich zum Einkauf bei unseren Freunden von der Insel (Amazon Partner-Links).

Meine liebsten Musik-DVDs: Fleetwood Mac — The Dance

Freitag, 21. August, 2009

Auch wenn Musik-DVDs hier eher selten vorkommen, so ist der Sommerurlaub eine ideale Gelegenheit, um mich einem weiteren Steckenpferd zu widmen. Ich habe eine kleine Leidenschaft für Konzertaufzeichnungen mit herausragendem Sound — zugegebenermaßen hat sich die erst nach der Anschaffung meiner Nubert-Lautsprecher vor einigen Jahren gebildet. Meine mangelnde Ahnung von Musik wird einfach durch meine bewährte „gut ist, was gut klingt“-Philosophie wett gemacht. An erster Stelle meiner DVD-Empfehlungen will ich gleich mal einen vermeintlichen „Oldie“ in den Mittelpunkt stellen: Fleetwood Mac mit der Live-Aufzeichnung „The Dance“.

thedanceDie DVD gehört nicht nur zu meinen Favoriten, weil viele Klassiker der Rock-Pop-Geschichte darauf versammelt sind und Fleetwood Mac im Grunde über weite Teile ein „Best Of“ spielen, sondern weil die Gruppe trotz jahrelanger Trennung hier schlichtweg in Hochform auftritt. Das Konzert, das 1997 für ein MTV-Special aufgezeichnet wurde, macht riesig Spaß. Die Gruppe spielt neben teilweise neu interpretierten Fassungen ihrer größten Hits auch einige neue Songs und alle Bandmitglieder sind mit voller Energie dabei, so dass es schwer fällt, auch nur einen der Songs schlecht zu finden (Und das schreibt jemand, der vor dem Kauf der DVD nicht unbedingt ein Fan von Fleetwood Mac war).

Ein Highlight der DVD ist unter anderem Lindsay Buckinghams irres Gitarren-Solo in „I’m So Afraid“, das er dann noch mal mit atemberaubenden Performances in „Big Love“ und „Go Insane“ übertrifft. Vor allem „Go Insane“ ist der reinste Wahnsinn, zeitweise macht man sich schon fast Sorgen um den Kerl, der scheinbar sein Letztes gibt ;). Außerdem ist schon alleine Mick Fleetwoods Gesichtsausdruck bei intensiven Schlagzeug-Passagen das Geld für die DVD wert. Dass Christine McVie und Stevie Nicks hervorragende Sängerinnen und ein wichtiger Teil der klassischen „Fleetwood Mac“-Formation sind, steht wohl auch außer Frage. Aber vor allem Stevie Nicks zeigt ihre Gesangs-Klasse, insbesondere in dem grandiosen „Silver Springs“ und dem nicht minder überzeugenden „Rhiannon“.

Mein persönliches Highlight versteckt sich aber in der Zugabe: Zur Unterstützung bei den Tracks „Tusk“ und „Don’t Stop“ stürmt die University of Southern California Trojan Marching Band die Bühne und sorgt für eine zusätzliche Klangdimension mit Gänsehaut-Faktor. „Tusk“ war schon früher wegen der Marching-Band-Einlage einer meiner Favoriten, aber hier rückte er in die Hall of Fame auf. Legendär.

Die Bildqualität ist angesichts des mehr als zehn Jahre alten und eigentlich für eine Fernsehausstrahlung gedachten Konzerts erwartungsgemäß mittelprächtig und nur im 4:3-Format verfügbar. Aber was zählt, ist in erster Linie der Sound und der kann dank Dolby-Digital- und PCM-Tonformate voll überzeugen, was sich vor allem beim Auftritt der Marching Band am Ende eindrucksvoll zeigt.

Die Trackliste (via Wikipedia):
1. „The Chain“ (Buckingham, Fleetwood, McVie, McVie, Nicks)
2. „Dreams“ (Nicks)
3. „Everywhere“ (McVie)
4. „Gold Dust Woman“ (Nicks)
5. „I’m So Afraid“ (Buckingham)
6. „Temporary One“ (McVie, Quintela)
7. „Bleed to Love Her“ (Buckingham)
8. „Gypsy“ (Nicks)
9. „Big Love“ (Buckingham)
10. „Go Insane“ (Buckingham)
11. „Landslide“ (Nicks)
12. „Say You Love Me“ (McVie)
13. „You Make Loving Fun“ (McVie)
14. „My Little Demon“ (Buckingham)
15. „Silver Springs“ (Nicks)
16. „Over My Head“ (McVie)
17. „Rhiannon“ (Nicks)
18. „Sweet Girl“ (Nicks)
19. „Go Your Own Way“ (Buckingham)
20. „Tusk“ (Buckingham)
21. „Don’t Stop“ (McVie)
22. „Songbird“ (McVie)

Fazit: „The Dance“ ist nicht nur für Fleetwood-Mac-Fans eine exzellente Konzertaufzeichnung mit erstklassigem Sound, die 100-minütige Live-DVD ist eine wunderbare Sammlung von Klassikern der Pop-Geschichte mit herausragenden Performances der Künstler. Nicht umsonst ist das dazugehörige CD-Album bis heute eine der am besten verkauftesten CDs aller Zeiten. 9/10

„The Dance“ bei Amazon.de (Partnerlink).

Fanboys

Donnerstag, 20. August, 2009

Ach, was hatte ich große Erwartungen im Vorfeld von „Fanboys„. Zwar bin ich kein Hard-Core-„Star Wars“-Anhänger, aber sicherlich genügend vertraut mit dem Franchise. Und nicht zuletzt der Trailer weckte ganz sicher den inneren Geek in mir.

Wir schreiben 1998, die heile „Star Wars“-Welt weiß noch nichts von dem dunklen Grauen, das in wenigen Monaten in Form von „Jar Jar Binks“ über sie hereinbrechen wird. In dieser Zeit der ungeduldigen Vorfreude wollen vier eingefleischte „Star Wars“-Fans, die sich seit ihrer High-School-Zeit kennen, in die Heiligtümer der Skywalker-Ranch einbrechen. Ihr Ziel: Der Rohcut des ersten „Star Wars“-Prequel-Films. Auf ihrem Roadtrip quer durch die USA nach Kalifornien müssen sie viele schräge Abenteuer bestehen und ihre Freundschaft diversen Prüfungen unterziehen. Oh, und Kristen Bell spielt auch mit ;-).

fanboysSchon vor der Veröffentlichung des Films in den USA gab es um die Story monatelange Auseinandersetzungen, die schließlich auch im Web ausgetragen wurden. Der Film wurde bereits 2006 gedreht und zu der Zeit war eines der zentralen inhaltlichen Elemente die schwere Krebserkrankung, welche die Lebenserwartung eines der vier Freunde auf wenige Wochen beschränken würde. Produzent Harvey Weinstein hielt diesen Teil der Story schlichtweg für Schwachsinn und überging kurzerhand Regisseur Kyle Newman, indem er eine neue Schnittfassung ohne die Krebserkrankung schuf. Dazu gab er auch noch einige Reshoots in Auftrag, um die entstandenen Lücken zu füllen. Als die netz-affine „Star Wars“-Fangemeinde von Weinsteins Aktionen Wind bekam, war das Feindbild „Darth Weinstein“ geboren und es folgten zielgruppentypische Proteste, Web-Petitionen und böse E-Mails. Am Ende willigte der Produzent in einen Kompromiss ein: Die Krebsstory kam wieder teilweise in den Film rein, dafür sollten aber auch Szenen der Reshoots im Endprodukt verwendet werden.

kristenMan ahnt dabei wohl schon, dass derartige Kompromisse nicht unbedingt ein Erfolgsrezept für Filmproduktionen sind, insbesondere wenn sie den Kinostart um mehr als zwei Jahre verzögern. Was schließlich dabei ‚rauskam, ist dann leider auch eine sehr uneinheitliche Melange und eigentlich schon fast eine Enttäuschung. Manche Szenen in dem Film wirken vollkommen deplatziert und passen nicht zum sonstigen Ton des Films (meist sind das dann die Reshoots, wie sich später rausstellt), die Krebsstory taucht nur noch an zwei, drei Stellen im Film auf und wird anderswo auf irritierend auffällige Weise totgeschwiegen. Das Ende des Films ist schließlich ein lächerliches Flickwerk und versaut den bis dahin halbwegs guten Eindruck.

Ich kann natürlich nicht beurteilen, ob der Film vor Weinsteins Eingriffen deutlich besser war oder ob die „Krebsstory“ auch in der Urfassung nur ein unnötiger sentimentaler Fehlgriff war. Aber in der nun in den USA auf DVD erhältlichen Fassung ist „Fanboys“ eine verwirrende Mischung aus vielen guten Ansätzen, einigen richtig guten Gags, aber auch vielen uralten Geek-Klischee-Scherzchen sowie einer misslungenen Krebsdrama-Substory. In seinen besten Momenten ist „Fanboys“ eine sympathisches Coming-of-Age-Drama und bizarre Roadtrip-Comedy, angereichert mit zahlreichen Cameos mehr oder weniger bekannten Popkultur-Größen. Aber das Gesamtbild wirkt wie ein großes Durcheinander und eigentlich reicht es für die besten Szenen schon, den Trailer anzuschauen. Schade.

Der Regisseur plant indes angeblich schon eine Fortsetzung, diesmal als Low-Budget-Indie-Variante, so dass erst gar kein Big-Money-Produzent in dem Endprodukt herumpfuschen kann. Diesmal wollen die Freunde die Dreharbeiten zum zweiten Star Wars-Prequel stören. Wenigstens werde ich diesmal keine großen Erwartungen haben.

The West Wing

Montag, 17. August, 2009

Ich bin endlich durch, man mag es kaum glauben. 15 Monate für die 155 Episoden der legendären NBC-Serie um die fiktive Präsidentschaft von Josiah Bartlet: Erneut hat sich gezeigt, dass solch ein „Serien-Marathon“ bei mir in epische Länge ausarten kann. Selbst mit „Buffy“ war ich seinerzeit schneller — und dabei hatte ich zu der Serie sogar auch noch jeweils kurze Zusammenfassungen geschrieben. Hätte ich zu einzelnen Episoden von „The West Wing“ auch noch etwas schreiben wollen, wäre ich in fünf Jahren wohl noch nicht fertig. Insbesondere in den ersten Staffeln ist jede Episode von „West Wing“ eine Art Mini-Spielfilm, zu dem man seitenweise Essays schreiben könnte. Das war vielleicht auch einer der Gründe, warum ich so lange brauchte: Zahlreiche Episoden habe ich mehrmals angeschaut — nicht nur wegen der DVD-Bonusmaterialien, sondern einfach nur, weil die erstklassige Qualität der Show ein mehrfaches Anschauen verdient. Im letzten Sommer brauchte ich dann auch erstmal eine mehrwöchige „West Wing“-Pause :).

bartletZu Teilen meines „Marathons“ hatte ich schon einiges geschrieben, daher nun noch ein paar abschließende Worte. Um die üblichen Kommentare zu dieser Show zu bestätigen: Ja, nach dem Abgang von Autor Sorkin und Regisseur Schlamme nach Season 4 ist die Show definitiv eine andere und auch eine schlechtere Serie. Aber schon vor dem Exit des Duos zeigte sich öfters, dass Sorkin mit der Show an seinem kreativen Limit angekommen war. Dennoch wäre eine Absetzung der Serie zu diesem Zeitpunkt noch zu früh gewesen. Es gab durchaus noch einige Geschichten rund um den politischen Alltag in Washington zu erzählen, wie der nachgerückte Showrunner John Wells („ER“) vor allem in Season 6 und 7 bewies.

Ich muss auch betonen, dass die Staffeln 5 und später bei weitem nicht so grausam sind, wie es die allgemeine Legende mittlerweile behauptet. Hätte „The West Wing“ erst mit Season 5 und mit Chefautor John Wells angefangen: Auch diese Serie hätte ich ohne Zweifel treu verfolgt. Zwar gab es während der Ära Wells eigentlich kaum noch Episoden, die ich mir mehrmals anschaute, aber gute Unterhaltung sind sie allemal.

Season 7 ist in meinen Augen eindeutig der Höhepunkt der Post-Sorkin-Ära, die Show findet den richtigen Punkt, um würdevoll zu enden — wenn sie auch nicht ohne ein paar Fehltritte auskommt (bspw. Tobys Abgang). Den Autoren waren schon längst gute neue Stories für den klassischen „West Wing“ ausgegangen, aber dafür inszenierten sie über eineinhalb Staffeln immerhin ein spannungsreiches Drama über die Wahl zu Bartlets Nachfolger. Ausnahmsweise durfte ich mich auch über mein mieses Gedächtnis freuen: Ich hatte tatsächlich inzwischen vergessen ob Santos oder Vinick die Präsidentschaft von Bartlet übernehmen würde — sehr hilfreich beim halbwegs spoilerfreien Genießen der finalen Episoden.

Donna und JoshSpaß beim Zuschauen macht aber auch der exzellente erweiterte Cast: Unter anderem Alan Alda als moderater Republikaner, Jimmy Smits und Teri Polo als Ehepaar Santos, Janeane Garofalo („Larry Sanders Show“) und Patricia Richardson („Home Improvement“) als smarte Polit-Strateginnen, Kristin Chenoweth („Pushing Daisies“) als quirlige Pressechefin ergänzen die alteingesessenen Darsteller. Allerdings ist das umfangreiche Stühlerücken in Season 6 auch ein deutliches Zeichen dafür, wie wenig der „West Wing“ des John Wells noch mit dem Sorkinschen Ursprung zu tun hat.

Kurz: Ich bereue keineswegs die 15 Monate, die ich nun mit „The West Wing“ verbracht habe. Ich vermisse Donna und Josh schon jetzt ;-). Wie viele Serien hat auch diese Show gute und schlechte Phasen, aber insgesamt ist sie ein sehenswertes Denkmal anspruchsvoller TV-Unterhaltung und zumindest die „Sorkin-Jahre“ sollten auf jeden Fall zum Pflichtprogramm für TV-Cineasten gehören.

Und nun geht es auf die Suche nach der nächsten Langzeit-Marathon-Serie für die kommenden Jahre. „The Wire“ lockt schon seit Ewigkeiten, aber ich wollte eigentlich auch mal wieder „Babylon 5“ komplett sehen. Und in ein paar Tagen wird eine andere lang ersehnte DVD-Box im Briefkasten liegen…

Adventureland

Mittwoch, 12. August, 2009

Über eine lange Zeit konnte ich bei Diskussionen zu vielversprechenden Nachwuchs-Schauspielerinnen immer den obskuren Namen „Kristen Stewart“ in den Ring werfen, um den Filmkenner-Angeber-Pot abzuräumen. Noch immer kennt (leider) kaum jemand hierzulande „Speak“ (2004) und wer kann sich noch an die Film-Tochter von Jodie Foster in „Panic Room“ (2002) erinnern oder will zugeben, dass man „Zathura“ (2005) unterhaltsam fand? Doch dann kam „Bella Swan“. Als „Twilight“-Hauptdarstellerin hat Stewart seit Monaten ein Abo auf die Titelblätter der diversen Teenie-Postillen und ist wohl auch vielen Teen-Popkulturverweigern mittlerweile ein Begriff. Nein, ich habe „Twilight“ nicht gesehen und nach meinem Buch-Marathon auch keine Pläne, das in nächster Zeit zu ändern. Eine kleine Neugier auf die Performance „meiner ehemalige Entdeckung“ Kristen Stewart als „Bella“ kann ich dennoch nicht leugnen. Als Alternative passte es da ganz gut, dass Ende Juli endlich „Adventureland“ mal in Deutschland in ein paar Kinos anlief. In der Verfilmung von Greg Mottolas Jungenderinnerungen an einen Coming-of-Age-Sommer spielt sie die weibliche Hauptrolle.

adventurelandPittsburgh, Sommer 1987. James ist 22, frischgebackener College-Absolvent und Jungfrau (nicht das Sternzeichen). Seine Freundin hat ihm gerade nach nur zweiwöchiger Beziehung den Laufpass gegeben. Auch seine Eltern haben ein ganz besonderes Graduation-Geschenk: Sie sind pleite und damit lösen sich James‘ Pläne für einen lange geplanten Europa-Trip ebenso erstmal in Luft auf wie seine Aspirationen für die Aufnahme an einer Graduate School in New York. Um wenigstens etwas Geld für seine New-York-Lebensträume zusammenzubekommen, sucht sich James einen Sommerjob in seiner Heimatstadt. Doch er muss feststellen, dass die Nachfrage nach überqualifizierten Akademikern ohne jegliche berufliche Praxis-Erfahrungen gleich Null ist. So findet er sich eines Tages als miserabel bezahlte Aushilfe im heruntergekommenen Freizeit-Park „Adventureland“ wieder. Einziger Lichtblick in seinem nun mit herzhaftem Selbstmitleid ausgefüllten Leben ist seine neue Sommerjob-Kollegin „Em“ Emily (Kristen Stewart).

„Adventureland“ ist eine recht geradlinige Nostalgie-Romantik-Komödie für Twenty- und Thirtysomethings. Der zuweilen an der Grenze zur Aufdringlichkeit dahintingelnde 1980er-Soundtrack aktiviert geradezu zwangsläufig das „ach, war das damals schön“-Verklärungszentrum irgendwo tief im Stammhirn. (Wer bei „Don’t Dream It’s Over“ von Crowded House nicht ins träumerische Reminiszieren verfällt, ist nicht in den späten 80ern aufgewachsen.) Das Original-Drehbuch von Greg Mottola ist gespickt mit Musik-Referenzen und nennt ein paar andere Soundtrack-Songs als dann im fertigen Film auftauchen, unter anderem „Everybody Knows This is Nowhere“/“Cowgirl in the Sand“ von Neil Young (hat übrigens im Drehbuch die Bedeutung, die im Film durch Lou Reed ersetzt wurde), diverse „The Smiths“-Songs und „These Dreams“ von Heart. In Sachen aufwändiger Soundtrack-Auswahl steht der Film also beispielsweise „High Fidelity“ oder beliebigen Cameron-Crowe-Produktionen in Nichts nach.

Ich glaube, da liegt auch ist das Hauptanliegen des Films: Eine kleine, R-rated-amüsante und autobiographisch angehauchte Coming-of-Age-Zeitreise zurück in die 80er. Der Aufbruch ins „richtige“, selbständige Leben, die erste ernsthafte Beziehung, Grenzen austesten, die typischen Dummheiten und die Konfrontation mit dem realen Alltag des Erwachsenseins mit all seinen neuen Verpflichtungen und Schwierigkeiten.

Auch wenn der Film im weitesten Sinne aus dem Judd-Apatow-Dunstkreis stammt (Autor/Regisseur Greg Mottola war auch bei „Superbad“ und „Undeclared“ dabei und ist ein guter Freund von Apatow und Seth Rogen) und als R-rated-Comedy zumindest auf den ersten Blick in den „Superbad“-Gefilden wildert, ist der Film doch etwas bodenständiger und zurückhaltender als die meist mit anzüglichen Witzen und Marihuana-Referenzen überladenen Apatow-Produktionen. Natürlich ist Marihuana aus dem Film nicht wegzudenken und auch Sex-Anspielungen sowie reichlich „foul language“ gehören zum guten Ton dieser „Rated R“-Produktion. Überzeichnete Charaktere wie der geschäftstüchtige und hyperaktive „Junior Manager“ Bobby (Bill Hader, SNL), der ausgeflippte Frigo, oder James‘ neuer Leidenskollege Joel (der unkopierbare Martin Starr, „Freaks and Geeks“) runden das schrille Bild ab, aber dominieren es nicht und sorgen lediglich für zahlreiche Auflockerungen am Rande. Stattdessen steht die (natürlich komplizierte, duh) Liebesbeziehung zwischen James und „Em“ Emily im Vordergrund.

Fast schon eine kleine Überraschung ist Ryan Reynolds („The Proposal“) in einer ernsteren Rolle. Hauptdarsteller Jesse Eisenberg macht seine Sache sicherlich gut, aber man kann einfach nicht den offensichtlichen Eindruck vermeiden, dass er möglicherweise nur die zweite Wahl nach Michael Cera gewesen war. Kristen Stewart spielt überzeugend eine Variation des „gequälten und rebellierenden Twen“ in der Selbstfindungsphase.

Autobiographisch angehauchte Erzählungen garantieren nicht automatisch abwechslungsreiche und überraschende Geschichten, so auch nicht in „Adventureland“, dem auch noch für meinen Geschmack ein zu kuscheliges Ende aufgezwängt wurde. Die Hauptstory um die Beziehung zwischen Em und James entwickelt sich nicht nur für „Kenner“ des Teen/Twen-Coming-of-Age-Genres recht vorhersehbar und wenig originell. Aber der Film bietet dennoch sympathische und unterhaltsame 90 Minuten mit vielen tragikomischen Momenten, nicht nur für hoffnungslose Romantiker.

„Adventureland“ ist ein netter Sommerfilm für einen kleinen 90-Minuten-Trip zurück in die eigene Jugend und die Popkultur der 1980er. Eine endgültige Entscheidung über das Ignorieren von „Twilight“ macht er aber auch nicht einfacher.

Noch ein paar Meinungen zu den jüngsten Staffel-Finalen

Sonntag, 17. Mai, 2009

Spoiler für Lost, The Office, Dollhouse, 30 Rock, Parks & Recreation und Cupid voraus!

Lost

Jepp, „frakking awesome“. Ein fantastisches Finale für eine großartige Season. Jakob! Die Statue! Locke ist nicht Locke! Nuklearexplosion! Rose & Bernard! Love & Drama! White Closing Credits! Was will man mehr? Allerdings wäre bei den mittlerweile (wieder) extrem hohen Erwartungen an „Lost“ auch alles andere als ein Finale aus der Kategorie „mindblowing“ eine Enttäuschung gewesen.

Ob der „Incident“ nun durch die Losties erst verursacht wurde und somit dann doch alles so passierte, wie es passieren musste, werden wir wohl erst in Season 6 erfahren, aber alle Anzeichen deuten in diese Richtung. Die Trennung von Sawyer und Juliet war herzzerreißend und ich deklariere diesen Moment kurzerhand mal als die ergreifendste Szene der bisherigen Serie. Insbesondere wenn man sich vor Augen führt, welche beeindruckende Entwicklung Sawyers Charakter in den letzten Jahren durchgemacht hat. Ein Kompliment hat sich an dieser Stelle auch ausdrücklich Josh Holloway verdient, der dieses Jahr sogar Terry O’Quinn als den bisherigen Star der Show in den Schatten gestellt hat. Jack (Matthew Fox) hingegen ist immer noch der gleiche Douchebag wie zu Beginn der Serie (Er hat sich auf den ganzen „back-to-the-island“-Trip nur wegen Kate eingelassen? „I had her and I lost her“? Srsly? Meine Güte, manchmal möchte man ihm einfach mal nur ein paar Schläge auf den Hinterkopf verpassen, damit der Kerl wieder zu Besinnung kommt (Sawyer war offensichtlich ähnlicher Ansicht)).

Zugegeben, man kann den Machern durchaus vorwerfen, dass sie es sich etwas einfach machen, indem sie in den letzten Kapiteln der Show plötzlich noch ganz neue und zentrale Charaktere einführen, welche die Mythologie der Show auf eine vollkommen neue Ausgangsbasis stellen. Will man möglicherweise all die kleinen Ungereimtheiten und „mysteries“ der ersten Staffeln der Serie (Walt? Eko?) am Ende der Show als „Nebenwirkungen“ des gottähnlichen Kampfs zwischen Jakob (das Gute?) und seinem Widersacher (Esau? das Böse?) erklären?

Na, selbst wenn es so kommen sollte: Egal. Die Show macht richtig großen Spaß und wird sich einen festen Platz in der Popkulturgeschichte dieses Jahrzehnts sichern. Nach jeder Folge saß ich mit einem breiten Grinsen vor dem Bildschirm und freute mich über die gerade zu Ende gegangene emotionale Achterbahnfahrt. Mehr kann man von einer Fernsehserie nun wirklich nicht verlangen.

Schwierig werden nun aber die nächsten sechs/sieben Monate: Die finale Staffel von „Lost“ wird wohl auch erst wieder ab Januar 2010 ausgestrahlt. (Hoffentlich ohne Lens Flares 😉

The Office

Im Season-Finale hat diese Serie erneut unter Beweis gestellt, dass sie nicht nur in den „silly“ Comedy-Momenten ganz groß ist, sondern längst auch den richtigen Ton in den ernsteren Momenten treffen kann. Eines dieser Highlights war der „perfekte Moment“ zwischen Michael und Holly, den er eben mal nicht durch irgendeine Blödheit ruiniert, sondern in diesem Augenblick genau das Richtige tut. Die ganze Episode war erneut voll kleiner liebenswürdiger Momente, die den Charme von „The Office“ mittlerweile ausmachen. Und dann natürlich noch der finale Moment zwischen Pam und Jim (im „Sacred Heart“-Krankenhaus ;-)), der ebenfalls unterstreicht, wie wichtig solche „ernsteren“ Momente für die Serie sind.

Dollhouse

Ein klasse Season-Finale, auch wenn ich mit meiner Vermutung vom Beginn der Season mit der Rolle von Amy Acker genau richtig lag. Schon in der vorletzten Episode hat sich allerdings meine strenge Spoiler-Abstinenz ausgezahlt — ich wusste im Vorfeld nicht mal, dass Alan Tudyk mitspielen würde, geschweige denn mit diesem brillanten Twist. Das Finale hatte trotz 50 Minuten Laufzeit ein paar kleinere Schnitt-bedingte Unklarheiten (Warum arbeitet Paul nun plötzlich für das Dollhouse? Warum fehlten die späteren Szenen mit Sierra und November?), aber insgesamt sehr spannend und unterhaltsam — das machte durchaus Lust auf Mehr. Aber wie bereits zuvor erwähnt: Wenn FOX den Stecker gezogen hätte, hätte sich meine Enttäuschung durchaus in Grenzen gehalten. Das hier ist definitiv kein „Firefly“ (noch nicht?).

30 Rock

Dazu fällt mir nicht viel ein, das Finale war mindestens ebenso solide wie die bisherige Staffel(n), inklusive überdimensionierte Celebrity-Auftritte. Alleine die Erwähnung von „Rainstorm Katrina“ war das Eintrittsgeld wert.

Castle

Ich wiederhole mich wohl zum millionsten Mal, aber ich mag diese Show. Und das bezieht sich ganz sicherlich nicht nur auf Nathan Fillion und seine immer mal wieder improvisierten und versteckten Buffy- und Firefly-Anspielungen. Auch der Supporting Cast, inklusive Susan Sullivan („Dharma & Greg“) als kauzige Mutter und Molly Quinn als aufgeweckte Tochter Alexis sind ein wesentlicher Grundstein für den hohen Unterhaltungsfaktor der Show. Kein Must-See, aber sehr angenehmer Zeitvertreib. Well-played Cliffhanger!

Cupid

Auch diese Show liste ich schon unter der „Finale“-Rubrik, auch wenn die Staffel noch gar nicht zu Ende ist. An der Show passt einfach nichts mehr zusammen. Eine große Enttäuschung im Vergleich zum Original aus den 90ern. Nach dem holprigen Start hoffte ich ja, dass es nur ein paar Anlaufschwierigkeiten waren, aber seitdem wurde jede Folge nur noch mehr zur Qual. Die Hauptdarsteller haben keine Chemie, die Love-Stories-of-the-week sind gähnend langweilig und nicht minder abstrus.

Parks & Recreation

Endlich, zum Schluss der kurzen Staffel hat die Show dann schließlich ein formidables Bewerbungsdokument für weitere Episoden abgeliefert. Im Laufe der wenigen Folgen dieser ersten Season hat die Serie deutliche Verbesserungen gezeigt. Amy Poehler hat ein oder zwei Gänge auf der Schrill-Skala zurückgeschaltet, die Nebencharaktere werden langsam interessanter. Eigentlich genau das Rezept, das auch schon für „The Office“ funktioniert hat — P&R ist zwar auch weiterhin noch nicht tauglich für einen Vergleich mit dem Vorbild, aber sie ist auf dem besten Weg.

Comedy-Neuwahlen :)

Mittwoch, 6. Mai, 2009

Es soll keiner sagen können, ich würde nicht auf meine Leser hören :). Dementsprechend habe ich nach den Protesten bzgl. meiner Comedy-Favoriten-Liste auch der „Big Bang Theory“ (BBT) noch mal eine Chance gegeben. Diesmal sogar gleich fünf Folgen am Stück und ja, die Jury hat sich im Anschluss nach ausgiebigen Beratungen darauf geeinigt, der „Big Bang Theory“ den siebten Platz hinter „Scrubs“ auf der Favoriten-Liste einzuräumen.

The Big Bang Theory
BBT ist in meinen Augen eine uneinheitliche Hit&Miss-Show. Einige Episoden sind von Anfang bis Ende Comedy-Gold und hochamüsant, andere wiederum (beispielsweise die letzte um das Weltraumklo) eher mäßig unterhaltsam und fast schon nervend. An diesem Eindruck mag auch mal wieder der recht aufdringliche Laugh-Track Schuld sein: Wenn ein Gag wirklich komisch ist, nimmt man auch den Laugh-Track kaum wahr — bei Rohrkrepierern verstärkt das laute Gelächter dann allerdings sogar noch die Frustration. Sobald die Serie aber mal einen „guten Lauf“ hat, dann macht sie wirklich richtig viel Spaß. Dramatisch ist besonders bei dieser Show aber der Sendezeit-„Verlust“. Die Nettolaufzeit der jüngsten Episode betrug gerade mal noch exakt 18:02 Minuten, inklusive Opening Credits. Vor einigen Jahren brachten es Sitcoms immerhin noch auf 22 Minuten. (Wobei im Web schon darüber spekuliert wird, ob das nicht auch mit Produktionsproblemen bei BBT zusammenhängt, die Show produziert dieses Jahr zudem freiwillig nur 23 statt 24 Folgen).

Noch ein paar Worte zu den NBC-Infronts (in erster Linie eine Zusammenfassung meiner „Tweets„). Die Trailer der neuen NBC-Serien sehen eigentlich recht gut aus, vor allem „Parenthood“ aus der Feder von „My So-Called Life“- und „Friday Night Lights“-Alumni Jason Katims hat meine Aufmerksamkeit geweckt. „Trauma“ (das wohl ab Herbst mit „Heroes“ am Montag gepaart wird) und „Mercy“ sind solide produzierte Trailer, mehr kann man da nicht sagen. „Day One“ klingt nach „Jericho Reloaded“. Muss ja nix schlechtes heißen. Wird möglicherweise sogar von Anfang nur als Miniserie konzipiert.
Trailer-Review-Quickies: Parenthood: ++, Community: +, Mercy: +, Trauma: +, 100Questions: -, DayOne: N/A

Vor einigen Wochen hatte ich auch schon „Castle“ mit Nathan Fillion erwähnt, welches mir zur Zeit überraschend gut gefällt. Das hat keinen sonderlichen Tiefgang, aber ist in meinen Augen eine nette, unterhaltsame Show. Allerdings muss ich nach meinem Lob auch gleich wieder einschränken: Die jüngste Entführungs-Episode war trotz Auftritten von „Scrubs“- und „Veronica Mars“-Alumni eine der schlechtesten Folgen bisher. Hoffentlich wird das nicht zum Trend.

 

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