Posts Tagged ‘Star Wars’


Fanboys

Donnerstag, 20. August, 2009

Ach, was hatte ich große Erwartungen im Vorfeld von „Fanboys„. Zwar bin ich kein Hard-Core-„Star Wars“-Anhänger, aber sicherlich genügend vertraut mit dem Franchise. Und nicht zuletzt der Trailer weckte ganz sicher den inneren Geek in mir.

Wir schreiben 1998, die heile „Star Wars“-Welt weiß noch nichts von dem dunklen Grauen, das in wenigen Monaten in Form von „Jar Jar Binks“ über sie hereinbrechen wird. In dieser Zeit der ungeduldigen Vorfreude wollen vier eingefleischte „Star Wars“-Fans, die sich seit ihrer High-School-Zeit kennen, in die Heiligtümer der Skywalker-Ranch einbrechen. Ihr Ziel: Der Rohcut des ersten „Star Wars“-Prequel-Films. Auf ihrem Roadtrip quer durch die USA nach Kalifornien müssen sie viele schräge Abenteuer bestehen und ihre Freundschaft diversen Prüfungen unterziehen. Oh, und Kristen Bell spielt auch mit ;-).

fanboysSchon vor der Veröffentlichung des Films in den USA gab es um die Story monatelange Auseinandersetzungen, die schließlich auch im Web ausgetragen wurden. Der Film wurde bereits 2006 gedreht und zu der Zeit war eines der zentralen inhaltlichen Elemente die schwere Krebserkrankung, welche die Lebenserwartung eines der vier Freunde auf wenige Wochen beschränken würde. Produzent Harvey Weinstein hielt diesen Teil der Story schlichtweg für Schwachsinn und überging kurzerhand Regisseur Kyle Newman, indem er eine neue Schnittfassung ohne die Krebserkrankung schuf. Dazu gab er auch noch einige Reshoots in Auftrag, um die entstandenen Lücken zu füllen. Als die netz-affine „Star Wars“-Fangemeinde von Weinsteins Aktionen Wind bekam, war das Feindbild „Darth Weinstein“ geboren und es folgten zielgruppentypische Proteste, Web-Petitionen und böse E-Mails. Am Ende willigte der Produzent in einen Kompromiss ein: Die Krebsstory kam wieder teilweise in den Film rein, dafür sollten aber auch Szenen der Reshoots im Endprodukt verwendet werden.

kristenMan ahnt dabei wohl schon, dass derartige Kompromisse nicht unbedingt ein Erfolgsrezept für Filmproduktionen sind, insbesondere wenn sie den Kinostart um mehr als zwei Jahre verzögern. Was schließlich dabei ‚rauskam, ist dann leider auch eine sehr uneinheitliche Melange und eigentlich schon fast eine Enttäuschung. Manche Szenen in dem Film wirken vollkommen deplatziert und passen nicht zum sonstigen Ton des Films (meist sind das dann die Reshoots, wie sich später rausstellt), die Krebsstory taucht nur noch an zwei, drei Stellen im Film auf und wird anderswo auf irritierend auffällige Weise totgeschwiegen. Das Ende des Films ist schließlich ein lächerliches Flickwerk und versaut den bis dahin halbwegs guten Eindruck.

Ich kann natürlich nicht beurteilen, ob der Film vor Weinsteins Eingriffen deutlich besser war oder ob die „Krebsstory“ auch in der Urfassung nur ein unnötiger sentimentaler Fehlgriff war. Aber in der nun in den USA auf DVD erhältlichen Fassung ist „Fanboys“ eine verwirrende Mischung aus vielen guten Ansätzen, einigen richtig guten Gags, aber auch vielen uralten Geek-Klischee-Scherzchen sowie einer misslungenen Krebsdrama-Substory. In seinen besten Momenten ist „Fanboys“ eine sympathisches Coming-of-Age-Drama und bizarre Roadtrip-Comedy, angereichert mit zahlreichen Cameos mehr oder weniger bekannten Popkultur-Größen. Aber das Gesamtbild wirkt wie ein großes Durcheinander und eigentlich reicht es für die besten Szenen schon, den Trailer anzuschauen. Schade.

Der Regisseur plant indes angeblich schon eine Fortsetzung, diesmal als Low-Budget-Indie-Variante, so dass erst gar kein Big-Money-Produzent in dem Endprodukt herumpfuschen kann. Diesmal wollen die Freunde die Dreharbeiten zum zweiten Star Wars-Prequel stören. Wenigstens werde ich diesmal keine großen Erwartungen haben.

Star Wars Serie in 2008?

Freitag, 17. März, 2006

SciFiWire meldet unter Berufung auf ein BBC Interview mit Rick McCallum dass die geplante „Star Wars“ TV-Serie voraussichtlich im Jahre 2008 auf die Bildschirme kommen soll. Die Serie soll in über 100 Episoden (lol, da hat wohl jemand reichlich Optimismus gefrühstückt) die zeitliche Lücke von 19 Jahren zwischen den Spielfilmteilen III („Revenge of the Sith“) und IV („A New Hope“) schliessen. Wie und wo die Serie genau on-air kommen soll ist noch unklar — wer weiss, wie die TV-Landschaft im Herbst 2008 aussieht…

The tragic story of Darth Vader

Mittwoch, 16. November, 2005

Ich bin durch. Zweimal.

Zwölf Stunden Star Wars (mal zwei) plus drei bis vier Stunden Bonus-Features verteilt auf Sessions im Verlauf von etwa drei Wochen. Angesichts meiner eh schon knappen Zeit grenzt es an ein Wunder, dass ich das so durchziehen konnte. Nun habe ich wohl für die nächsten paar Jahre erstmal genug von George Lucas‘ Fantasy-Space-Opera, aber diese Marathon-Sitzung war’s wert. Alle sechs Filme der Saga in der richtigen Reihenfolge und in in bester Ton- und Bildqualität zu sehen (und anschliessend das ganze nochmal mit den Commentary-Tracks) ist wirklich ein einmaliges Erlebnis. Endlich fügt sich das über drei Jahrzehnte gewachsene Puzzle zusammen und ergibt ein abgeschlossenes Gesamtbild.

Und dieses Gesamtbild sieht besser aus, als ich im Voraus gedacht hätte. Ich war ja durchaus skeptisch, ob diese ganze Prequel-Nummer funktionieren würde, insbesondere wegen der digitalen Materialschlacht, die George Lucas und ILM aufgefahren hatten. Aber am Ende muss man sagen: Es funktioniert. Es hakt zwar hie und da, aber insgesamt ist plötzlich der rote Faden da, alles fügt sich zu einer spannenden Erzählung zusammen, der „story arc“ ist komplett. Vor allem die Aktionen von Kanzler Palpatine in den ersten Teilen bekommen einen viel höheren Stellenwert.

Ich kann auch die Commentary-Tracks der DVDs durchaus empfehlen. Sie sind zwar recht gewöhnungsbedürftig, da sie wie bei Lucasfilm üblich in seperaten Sessions aufgenommen und dann zusammengeschnitten wurden (und damit sehr trocken und steif wirken) — aber es gibt vor allem von Lucas ausführliche Einblicke in die Ursprünge des Star Wars Konzepts. Die Erläuterungen der Grafik- und Sound-Designer wirken nach sechs Stunden aber ermüdend, spätestens wenn man zum tausendsten Mal erfährt, wieviele Kühlschrankmotoren in den Laserschwert-Soundeffekten versteckt sind. Bei der Original-Trilogie kommt hie und da Carrie Fisher zu Wort, sie macht den Commentary Track ein wenig unterhaltsamer während Regisseur Irvin Kershner von „The Empire Strikes Back“ mit seiner lautstarken Beschreibung dessen, was gerade auf der Leinwand vor sich geht, eher die Nerven strapaziert. Die sonstigen Bonus-Materialien der Original Trilogy DVD-Box sind auch eher eintönig, am unterhaltsamsten ist der übliche „1138“-Easter Egg mit den deleted scenes.

Ich war ja auch zuvor kein sonderlich großer Freund der Teile 1 und 2, sie schienen mir primär dazu gedacht, das Star Wars Franchise zu einer noch größeren Gelddrucklizenz zu machen. Außerdem waren diese Prequels auch etwas schwer in den globalen Handlungsfaden einzuordnen, waren storybedingt deutlich düsterer und schwermütiger als die oftmals locker-leichten Fisher/Ford-Interaktionen. Und schließlich vergaloppierte sich Lucas etwas mit den digitalen Charakteren in den ersten Teilen. Aber Teil 3 machte einiges wieder gut und erst mit Teil 3 finden auch Phantom Menace und die Clone Wars endlich ihren Halt in der Star Wars Saga.

Ebenso ging es mit dem schlechten Ruf der „Special Edition“, in dessen Nörgel-Chor ich früher auch gerne eingestimmt habe … doch all diese Diskussionen um „Han Solo shot first … or not“, Hayden Christensen am Ende von „Return of the Jedi“ und sonstige digitale Modifikationen an der Original-Trilogie sind irgendwie gar nicht mehr so gravierend und ich musste teilweise sogar feststellen, dass die Filme nun besser „funktionieren“. Lucas‘ Begründungen für die einzelnen Änderungen sind durchaus nachzuvollziehen — das mag aber auch daran liegen, dass es „sein“ Universum ist und er ja im Grunde die Interpretationshoheit innehat. Aber er vermittelt zumindest den Eindruck, dass er sich bei vielem (vor allem bei zahlreichen Details) einige Gedanken gemacht hat und nicht „einfach nur“ schnell ein Script zusammenbaute. Ich nehme es Lucas mittlerweile durchaus ab, dass er die Teile 1-3 nicht nur deshalb verfilmte, weil ein Einspielergebnis von einer Milliarde US-Dollar pro Film winkte, sondern weil er wirklich die Anfänge der Geschichte erzählen wollte. In den Commentary Tracks aller Filme macht er recht deutlich, warum er sich in den 70ern zunächst für das Kapitel III („A New Hope“) entschied bzw. entscheiden musste.

Ob Lucas wohl auch noch die Teile 7-12 verfilmen wird? Ich glaube es nicht. Die Star Wars Saga handelt eigentlich primär von Darth Vader — das merkt man aber eigentlich erst, wenn man alle sechs Filme in einem Zusammenhang sieht. Mit „Return of the Jedi“ ist diese Geschichte aber abgeschlossen. Die Star Wars Saga wird nun erstmal weiterleben in zwei TV-Serien (davon eine animiert), die sich wohl vor allem auf die „Lücke“ zwischen Episoden III und IV konzentrieren sollen. Vielleicht wird Lucas eines Tages doch mal die Verfilmung weiterer Episoden freigeben, er würde es wohl nicht selbst machen — aber im Grunde müssten diese beiden neuen Trilogien dann einen komplett neuen Storyarc erzählen, weitesgehend unabhängig von den Teilen 1-6.

Und last but not least: Ton und Bildqualität der DVDs ist wie nicht anders zu erwarten, phänomenal. Insbesondere die Bildqualität der teilweise 25 Jahre alten Original-Trilogie ist verblüffend. Das sind die Filme, für die die Entertainment-Industrie das Heimkino geschaffen hat 🙂

 

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