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CBS: "The Class" und "HIMYM" tauschen die Plätze

Mittwoch, 4. Oktober, 2006

Kommando zurück à la CBS: Nachdem man bei den Upfronts zunächst die neue Sitcom „The Class“ um 20:30 hinter „How I Met Your Mother“ (20 Uhr) platzierte, wurde diese Kombination einige Tage später umgedreht. Aus meiner Sicht schon damals höchst unverständlich. Hoffte man ernsthaft, dass die unbekannte Newcomer-Sitcom am Montag bessere Quoten als das einigermassen etablierte „HIMYM“ ziehen würde?

Wie auch immer, die Quoten von „The Class“ waren dem Niveau der Show entsprechend unterdurchschnittlich während „HIMYM“ sich formidabel schlug und deutliche Zugewinne gegenüber seinem neuen Lead-In verbuchen konnte. Gestern machte CBS nun die Rolle Rückwärts und kündigte den erneuten Tausch der beiden Shows an. Zukünftig wird „Mother“ als Lead-In für „Class“ fungieren. Das könnte wiederum den Quoten von „Mother“ erstmal einen Dämpfer versetzen, da die Fangemeinde nun eine halbe Stunde füher einschalten muss.

Könnte aber auch von kurzer Dauer sein, denn CBS hat ja noch eine (finale?) Staffel „King of Queens“ in der Hinterhand, das vermutlich bessere Quoten als „The Class“ einfahren könnte. Im November sind Sweeps, dann wird wohl auf allen Networks einiges umgeräumt — warten wir mal ab, wie sich die Quoten bis dahin entwickeln.

Bei ABC hat man wiederum das eigenwillige Comedy-Projekt „Knights of Prosperity“ erstmal auf die lange Bank geschoben. Offiziell heisst es, man habe keinen Sendeplatz und keine Promo-Ressourcen frei. Inoffiziell würde ich aber auch darauf tippen, dass die Show bei Testzuschauern ein bestenfalls durchwachsenes Ergebnis hatte (ich fand sie reichlich irritierend) und ABC nun kalte Füße bekommt, da wohl auch das Hauptzugpferd der Show, Mick Jagger, angedeutet hat, dass er auf absehbare Zeit für die Serie nicht zur Verfügung stehe.

Shark

Samstag, 29. Juli, 2006

Inhalt in einem Satz: Anwaltsdrama um einen erfolgreichen Verteidiger, der aus schlechtem Gewissen zur Staatsanwaltschaft wechselt und dort eine Truppe blutjunger Anfänger anleiten soll. CBS.

shark2.jpgQuick-Preview: Ehrlichgesagt, dazu fällt mir nicht viel ein. Es ist eine Art „Just Legal“ Reloaded mit besserem Script, besseren Schauspielern, aber ebenso genre-typischen Charakteren und Storyprinzipien. Die beiden Hauptdarsteller James Woods und Jeri Ryan machen ihre Sache sehr gut. Es macht Spaß den beiden zuzusehen.

Aber sieht man mal von dem „großen“ Namen James Wood ab, hat die Serie kein sonderlich interessantes Alleinstellungsmerkmal. Auf CBS wird’s wohl dennoch gut laufen, weil man dort auch die entsprechende Zielgruppe bereits vorfindet. Man versucht zwar, dem alten „Matlock“-Genre etwas mehr jüngeren Pepp zu geben und auch mehr Aggressivität und Technobabbel einzubauen. Aber letztenendes ist es eben doch nicht mehr als ein weiteres Anwaltsdrama wie es sie schon seit Jahrzehnten in verschiedensten Ausprägungen gab. Da hilft auch die exzellente Hochglanz-Regiearbeit von Oscargewinner Spike Lee nicht viel.

Wer aber ein Fan dieser Art Serie ist, wird an „Shark“ wohl nichts zu bemängeln haben. Insbesondere natürlich wegen James Wood, dem diese Rolle als Anwalt ohne Skrupel (naja, zumindest zu Beginn) auf den Leib geschrieben ist und der auch jede Szene alleine schon durch seine Ausstrahlung dominiert. Seine jungen Helfer, die ihm zur Seite gestellt wurden, kommen da etwas kurz und wirken auch reichlich eindimensional.

Fazit: Nettes Prozedural für Jura-Serien-Fans mit der unvermeidlichen Dosis „ein Mann wird geläutert“. Aber bei weitem nicht vergleichbar mit Shows wie „The Practice“. Nicht mein Genre.

The Class

Dienstag, 25. Juli, 2006

Inhalt in einem Satz: Sitcom um das Aufeinandertreffen ehemaliger Grundschulkameraden nach 20 Jahren. CBS.

Leichte Spoiler voraus.

theclass.jpgQuick Review: Oh mein Gott, geht mir Jason Ritter auf die Nerven. Das mag auch an dem fürchterlich unterdurchschnittlichen Script für „The Class“ liegen, aber das wird noch einige Zeit dauern, bis er bei mir den gleichen Beliebtheitsfaktor innehat wie sein viel zu früh verstorbener Vater. Vielleicht soll er auch lieber bei den ernsteren Rollen bleiben – in „Joan of Arcadia“ war er ja noch einigermassen erträglich. „The Class“ wird jedenfalls nicht das neue Highlight auf seinem Lebenslauf sein. Sofern nicht noch fundamentale Änderungen an der Show vorgenommen werden, wird die TV-Season ohne „The Class“ zu Ende gehen. Erstmal ein nervender Laugh-Track aus der Dose. Dazu mäßig laue Gags (die auch schon allesamt in den Previews verheizt wurden) und dazu typisch sitcom-mäßige überzeichnete Charaktere. Letzteres mag seinen Ursprung darin haben, dass man bei acht Hauptdarstellern in einem 22-Minuten Format gar nicht genügend Zeit hat, um sorgsamer auf die einzelnen Rollen einzugehen. Das mag sich in den folgenden Episoden ändern, aber die Aufgabe einer Pilot-Episode ist es nun mal Interesse bei den Zuschauern zu wecken und damit ist nicht ein „hoffentlich wird’s nächste Woche besser“-Eindruck gemeint.Gut, da ist ein gewisser Faktor Ehrlichkeit in der Show, man versucht zumindest etwas Tiefgang anzudeuten, aber dann haut der nächste plumpe Gag die Stimmung gleich wieder ins Nirvana.

Fazit: Ja, ich weiss, von einer einzelnen Pilot-Episode sollte man insbesondere bei Komödien nicht zuviel Rückschlüsse auf den Rest der Show ziehen. Aber so wird das nix. Hie und da vielleicht ein paar Recasts könnten helfen — aber vor allen Dingen müssen die unoriginellen Sitcom-Allerweltswitzchen aus der Serie verbannt werden und die Story einzelner Episoden muss sich viel konkreter auf ausgewählte Charaktere konzentrieren. Wenn die Gags funktionieren, nervt auch der Laughtrack nicht mehr so stark. Die Grundidee hätte durchaus Potential, wenn man sie anders (weniger plump) umsetzen würde. Man will zwar allem Anschein nach irgendwie auf den „Mother“-Zug aufspringen, aber hat gleichzeitig noch „Friends“ als Zielvorgabe und verpeilt so den Trend um ein ganzes Jahrzehnt. Und nun soll diese Show auch noch als Lead-In funktionieren. Mir schwarnt Böses. CBS hat hoffentlich noch einen Plan B in der Hinterhand.

Jericho

Samstag, 22. Juli, 2006

Inhalt in einem Satz: Endzeitdrama nach möglichem Atomkrieg. CBS.

Leichte Spoiler voraus.

jericho.jpg

Quick-Review: Die Pilotepisode sprach mich schlichtweg überhaupt nicht an. Selbst der Beginn von „Invasion“ war da letztes Jahr um Längen faszinierender. Es gab ein oder zwei „dead-on“ gelungene Szenen (der erste Atompilz aus Sicht des kleinen Jungen, sowie der ältere Junge mit seinem Anrufbeantworter). Ansonsten aber schrecklich viel Schmalz, Loser mit Heldentaten (Luftröhrenschnitt … oh dear), inhaltliche Ungereimtheiten, plump konstruierte Spannungsbögen nach Strickmuster 17b (vor allem der Bus mit Gefangenen) und Szenenumschnitte aus dem Handbuch für Uninspirierte — kurz: all die typischen Katastophenfilm-Elemente, die man schon hundertmal gesehen hat. Gut, vielleicht bisher nicht in einem TV-Serienformat.

Das einzige, was mich da bestenfalls periphär interessiert ist der Umfang der Katastrophe und ihr Ursprung. Das kann ich aber auch am Ende der Staffel irgendwo in einem Episodenführer nachlesen. Kein einziger der Charaktere hat bei mir irgendwelches Interesse geweckt. Keinerlei Lust, mit dem einen oder anderen Charakter diese „Reise“ über die nächsten 21 Episoden zu machen. Nett war es lediglich mal wieder „Joan of Arcadias“ Freundin Sprague Grayden zu sehen.

Fazit: CBS kann ja viel Müll zu Gold machen, aber wenn letztes Jahr Invasion, Surface und Threshold floppten, dann soll mir mal jemand erklären, wie dieses dröge Konzept in dieser flauen und uninspirierten Umsetzung besser funktionieren soll. Vor allem im Vergleich zu den Film-Vorlagen „The Day After“ und „Threads„. Auf der anderen Seite ist „Jericho“ dieses Jahr ja nicht eines von vielen „Lost“-Ablegern und die Amerikaner mögen solche patriotisch-seichten Produktionen.

Upfronts 2006: CBS

Mittwoch, 17. Mai, 2006

jericho.jpgMONDAY
8:00-8:30 PM HOW I MET YOUR MOTHER (NT)
8:30-9:00 PM THE CLASS (N)
9:00-9:30 PM TWO AND A HALF MEN
9:30-10:00 PM THE NEW ADVENTURES OF OLD CHRISTINE
10:00-11:00 PM CSI: MIAMI

TUESDAY
8:00-9:00 PM NCIS
9:00-10:00 PM THE UNIT
10:00-11:00 PM SMITH (N)

WEDNESDAY
8:00-9:00 PM JERICHO (N)
9:00-10:00 PM CRIMINAL MINDS
10:00-11:00 PM CSI: NY

THURSDAY
8:00-9:00 PM SURVIVOR
9:00-10:00 PM CSI: CRIME SCENE INVESTIGATION
10:00-11:00 PM SHARK (N)

FRIDAY
8:00-9:00 PM GHOST WHISPERER
9:00-10:00 PM CLOSE TO HOME
10:00-11:00 PM NUMB3RS

SATURDAY
8:00-9:00 PM CRIMETIME SATURDAY
9:00-10:00 PM CRIMETIME SATURDAY
10:00-11:00 PM 48 HOURS: MYSTERY

SUNDAY
7:00-8:00 PM 60 MINUTES
8:00-9:00 PM THE AMAZING RACE (NT)
9:00-10:00 PM COLD CASE (NT)
10:00-11:00 PM WITHOUT A TRACE (NT)

Neue Comedy: THE CLASS (Twentysomething Show mit Jason Ritter)
Drama: SMITH (leichte Variation des „Heist“, „Hustle“-Krimi-Konzepts mit Ray Liotta), JERICHO (Endzeit-Drama um eine Kleinstadt nach einem möglichen Atomkrieg), SHARK (Anwalts-Drama mit James Woods)
Midseason: 3 LBS, WATERFRONT, RULES OF ENGAGEMENT

Verlängert: HOW I MET YOUR MOTHER, CRIMINAL MINDS, GHOST WHISPERER, CLOSE TO HOME, THE UNIT, OLD CHRISTINE, TWO AND A HALF MEN, CSI: MIAMI, NCIS, CSI: NY, SURVIVOR, CSI: CRIME SCENE INVESTIGATION, NUMB3RS, THE AMAZING RACE, THE KING OF QUEENS (Midseason), COLD CASE, WITHOUT A TRACE

Abgesetzt: Still Standing, Courting Alex, Out of Practice, Threshold, Yes, Dear, Love Monkey

Kommentar: Imposante sechs Freshman-Shows vom Herbst 2005 sind weiterhin mit von der Partie — und am Programm werden nur minimale Änderungen vorgenommen: So sieht erfolgreiches Scheduling beim Marktführer aus. Die Zuschauer finden „ihre“ Lieblingsshows auch im Herbst größtenteils wieder auf dem bekannten Sendeplatz und die neuen Serien sind sorgsam eingebettet im Umfeld von Erfolgsshows. „How I Met Your Mother“ darf ab nächstes Jahr die erste Hälfte des 8pm Timeslot bestreiten ohne Lead-In vom „King of Queens“ (der erst zur Midseason wiederkommt). Da wird sich zeigen, ob die Fangemeinde der Show mittlerweile groß genug ist, um auch gleich das nachfolgende themenverwandte „The Class“ auf gute Quoten zu heben.

Viel zu sagen gibt es für den Rest nicht, das meiste war ja schon im Vorfeld bekannt. Um Platz für (wenige) neue Shows aufzutreiben, war CBS gezwungen, den Spielfilm am Sonntag zu streichen und dort Cold Case sowie Without a Trace zu platzieren. Eine „Zwangslage“, um die CBS von den anderen Networks sicherlich beneidet wird. Von den neuen Shows klingt „Jericho“ am interessantesten … wobei es aber auch wohl leichte Anleihen an den SciFi-Boom des letzten Jahres („Invasion“?) nimmt. Auch „Smith“ könnte bei guter Umsetzung eine sehenswerte Show werden — ich warte ja schon seit einiger Zeit auf eine adäquate amerikanische Antwort auf das exzellente britische „Hustle“.

"Love Monkey" abgesetzt

Donnerstag, 9. Februar, 2006

CBS hat Programmänderungen für die nächsten beiden Wochen herausgegeben — darin taucht „Monkey“ nicht mehr auf. Die Show hat nun den allseits gefürchteten Status „on hiatus“. Die letzte (dritte) Episode von Dienstag erreichte gerade mal ein 4.4/7 Rating und nur 2.6 in der Zielgruppe der 18-49jährigen. „Monkey“ ist damit wohl auch ein „Opfer“ der immer besseren Quoten des FOX-Gespanns „Idol“ und „House“.

Schade. Ich habe die dritte Episode noch nicht gesehen, aber ich hoffte doch, dass es diese Show wenigstens noch bis zu den Upfronts schaffen würde.

The Return Of The Thirtysomethings

Donnerstag, 26. Januar, 2006

Die Networks haben dieses Jahr eine neue (alte) werberelevante Zielgruppe (wieder-)entdeckt: Die thirtysomethings. Damit muss man nicht zwangsweise jene Gruppe der Geburtenjahrgänge genau zwischen 1966 und 1976 meinen. Das kann auch schon ab 25 beginnen, ein Personenkreis der quasi mit MTV und theWB seine Teen- und Twen-Jahre verbrachte. Menschen, die ihre Ausbildung hinter sich haben, nun im Berufsalltag leben, den Sprung über die gefürchtete „3-0“ geschafft haben (oder zumindest schon einige Sorgenfalten wegen jenem Datum haben) und sich nun mit bis dato ungewohnten Gedanken wie Lebensversicherung, eigenes Haus und den/die Partner/in für’s Leben tragen (nicht zwangsweise in dieser Reihenfolge). Oftmals bildet die so genannte „quarterlife crisis“ den Einstieg zu diesem Lebensabschnitt.

An diese Generation wenden sich in den nächsten Monaten einige neue Shows. Im Grunde begann es bereits letztes Jahr mit dem Überraschungstreffer und Comedy-Hit „How I Met Your Mother“, welcher die durch „Friends“ hinterlassene Lücke mehr als ausreichend füllte. ABC schiebt demnächst „What About Brian?“ nach, auch andere Networks haben ähnliche Projekte auf dem Line-Up. Teilweise schon für die post-Olympische Midseason, teilweise erst für das Herbstprogramm. Im Fadenkreuz: Die Gruppe der 25-39 jährigen.

Love MonkeyEin klassischer Vertreter dieses Genres ist das Midseason Drama „Love Monkey“, das seit zwei Wochen auf CBS läuft. Die Serie basiert auf dem gleichnamigen Buch von Kyle Smith aus dem Jahre 2004. Darin geht es um den 32jährigen Journalisten Tom Farrell, der 2001 bei einem erfolgreichen New Yorker Boulevard Magazin (Smith arbeitete bei der New York Post) angestellt ist, der mit seinem Leben und seiner Arbeit unzufrieden ist. Der Roman handelt als eine Art amerikanisches „High Fidelity“ von Toms Selbstfindung, seinen Liebschaften, seinen Freunden und versucht ein Bild seiner Altersgruppe kurz vor und nach den Terrorangriffen des 11. Septembers zu zeichnen.

Die TV-Fassung nimmt sich von diesem Konzept ein paar wesentliche Eckpunkte heraus, modifiziert allerdings den biographischen Hintergrund der Hauptperson. Tom (gespielt durch „Ed“ Thomas Cavanagh) arbeitet nun zunächst bei einem großen Plattenlabel, das angeblich solche Mainstream-Hits wie „Hanson“ hervorgebracht haben soll. Doch Tom ist nicht ausgefüllt mit seiner Arbeit bei diesem großen Konzern, sein Job widerspricht zunehmend seiner Lebensphilosophie und — besonders wichtig — seinem Musikgeschmack. Ihm geht es nicht um Geld, sondern um die Kunst. Er entspricht viel mehr dem Charakter Rob Fleming aus „High Fidelity“: Ein Musikexperte, der sich in den Annalen der Rock- und Pophistorie sehr gut auskennt und Dylan jeder Britney Spears Kopie hundertmal vorzieht.

Tom wurde gerade von seiner Freundin verlassen — die er aber eigentlich nie wirklich geliebt hatte. Er war einfach zu bequem, sich einzugestehen, dass diese Frau nicht zu ihm passt. Seine vier Freunde aus Kindheitszeiten sind auch heute noch seine engsten Kameraden, mit denen er allabendlich bei einer Flasche Bier über das Leben, Musik und den Rest philosophiert. Diese Freunde sind typisch TV-Serie vollkommen unterschiedliche Charaktere. Der schwarze Lebe-Mann und Casanova Shooter Copper (Larenz Tate), der verheiratete und bodenständige Mike Freed (Jason Priestley) und der sportliche-flippige Draufgänger Jake (Christopher Wiehl). Dazu hat Tom dann noch seine langjähige „female friend … just a friend … not more“ Brandy ‚Bran‘ (Judy Greer), obwohl dem Zuschauer von Anfang klar ist, dass da doch „more“ ist.

Love MonkeyDie Serie beschreibt nun den Weg Toms vom Mitarbeiter eines großen Poplabels hin zum Angestellten in einem kleinen Indie-Label, seine neue Liebe (Ivana Milicevic), seinen Alltag und in den C-Stories das jeweilige „Problem of the week“ seiner vier Freunde.

Im Mittelpunkt steht aber klar Tom. Zahlreiche Voice-Overs unterstützen den Gesamteindruck einer sehr dialoglastigen Serie und zeugen von dem gedruckten Ursprung des Serienkonzepts. Der Pilotepisode gelingt es, alle Register zu ziehen. Komisch, tragisch, ernsthaft, amüsant, romantisch, peinlich – Der Pilot ist ein sauberes Gesamtwerk. Doch es hakt in den Details: In vielen Aspekten ist die Show, deren Hauptcharkter doch eigentlich so vermeintlich anti-mainstream sein will, dann doch sehr konform zu gängigen Drama-Klischees. Viele Szenen sind zu theatralisch und idealistisch-schönfärberisch (wenn der neuentdeckte „John Meyer“-Verschnitt plötzlich zur Klampfe greift und die ach so wunderschön passende vermeintlich herzerreissende Ballade intoniert) oder zu plump (seine Angebetete arbeitet prompt in seiner neuen Arbeitsstätte und teilt seine Musikvorlieben bis auf den i-Punkt). Tom ist fast schon das Stereotyp des idealistischen Musikliebhabers, dem eigentlich nur noch die berühmten „Top Five“ Listen fehlen, um die „High Fidelity“ Kopie noch offensichtlicher zu machen.

Zudem lässt einen der Eindruck nicht los, dass da auch „mit Gewalt“ eine ganze Co-Merchandise Aktion losgetreten werden soll. Die von CBS für die Darstellung der musikalischen Performer verpflichteten unbekannten Jungstars sind nur allzu mainstream-kompatible Beauties, die man wohl unter dem Motto „from the hit TV-Show Love Monkey“ crosspromoten will. Die passende Website zum virtuellen Plattenlabel existiert auch schon und der Hauptcharakter hat sogar schon einen MySpace Account.

Love Monkey Gottseidank sind diese Szenen in der Minderheit. Schon die ersten fünf Minuten der Show überzeugen auf Anhieb. Sie zeichnen auf humorige Weise ein allzu-bekanntes Bild des durchschnittlichen Allerweltstypen. Dazu gibt es viele gelungene Außenaufnahmen in New York — und nicht nur in der Pilotepisode. Die Show lebt geradezu davon, dass ein Großteil der Szenen auf den Strassen der Metropole gedreht werden, es gibt der Serie gleich einen viel authentischeren Charakter. Ein Zeichen dafür, dass sich CBS diese Show einiges kosten lässt, sind auch die Mini-Gastauftritte von „echten“ Stars, die zwar in einer Serie um ein Plattenlabel unverzichtbar sind, aber dann doch leider wie erwartet recht hölzern und fast unfreiwillig komisch wirken.

Fazit: An die legendäre ABC Serie „Thirtysomething“ aus den späten 80ern kommt diese Show deutlich nicht ran. Dazu ist sie teilweise zu locker-leicht-seicht und krampfhaft hipp. Aber dennoch zeichnet „Love Monkey“ in vielen Aspekten ein sympathisches Bild der aktuellen „thirtysomething“-Generation und bemüht sich zumindest ernsthaft, echte Charaktere zu porträtieren. Dass der Spagat zwischen realitätsnahem Drama und Appeal auch für jüngere Zuschauer nicht gelingt und die Show es teilweise zu aufdringlich und klischeeverliebt versucht, sich als „High Fidelity 2006“ in die Kultschiene zu zwängen, ist angesichts des Gesamtresultats noch akzeptabel. Realistischerweise glaube ich aber nicht, dass es die Show in die fall season schafft. CBS ist andere Einschaltquoten gewöhnt (5.2/9, #8; adults 18-49: 3.1, #T7 für die zweite Episode).

CBS hat 12 Episoden geordert. Produziert (und entwickelt) wird die Show von Michael Rauch, der bisher durch die Serie „Beautiful People“ bekannt ist.

Nächste Woche tritt Aimee Mann in einer Gastrolle auf — das alleine wäre schon ein Grund für mich, die Show anzusehen…

Freshman Series Scorecard

Freitag, 18. November, 2005

Ich bin mal so frech und copy & paste den aktuellen Primetime-Status der Freshman Serien aus dem Programming Insider von Marc Berman:

ABC
-Commander in Chief: full season renewal.
-Freddie: full season renewal.
-Hot Properties: on the fence.
-Invasion: full season renewal.
-Night Stalker: canceled.

CBS
-Close To Home: expected full season renewal.
-Criminal Minds: full season renewal.
-Ghost Whisperer: full season renewal.
-How I Met Your Mother: full season renewal.
-Out Of Practice: full season renewal.
-Threshold: three additional scripts ordered.

NBC:
-The Apprentice: Martha Stewart: canceled.
-E-Ring: full season renewal.
-Inconceivable: canceled.
-My Name Is Earl: full season renewal.
-Surface: full season renewal.
-Three Wishes: six additional episodes ordered.

Fox:
-Bones: full season renewal.
-Head Cases: canceled.
-Killer Instinct: three additional episodes ordered.
-Kitchen Confidential: canceled.
-Prison Break: full season renewal.
-Reunion: on the fence.
-The War at Home: full season renewal.

UPN:
-Everybody Hates Chris: full season renewal.
-Love, Inc.: on the fence.
-Sex, Love & Secrets: canceled.

WB:
-Just Legal: canceled.
-Related: six more episodes ordered.
-Supernatural: full season renewal.
-Twins: five more episodes ordered.

Schaut euch mal CBS an. Erfolg gesellt sich gerne zu Erfolg. Während die anderen Networks schon einige ihrer neuen Shows abgesägt haben, hat CBS den richtigen Riecher für erfolgreiche Shows (und wohl auch die nötige Ruhe und Finanzkraft, um schwächere Shows länger leben zu lassen).

Hinter den Kulissen von CBS

Mittwoch, 7. September, 2005

In einem ausführlichen Interview mit CBS Chairman Les(lie) Moonves gibt der Senderchef in der New York Times einige Einblicke hinter seine Programmentscheidungen der letzten 10 Jahre. Er führte CBS, das 1994 fast schon als quotentot galt zum einsamen Marktführer. Aufschlussreich sind vor allem ein paar Grundregeln, nach denen Moonves bei der Auswahl neuer Produktionen verfährt.

Mit „Americans do not like dark“ begründet er beispielsweise die Absetzung von „Joan of Arcadia“:

The show was about a teenager who receives directives and advice straight from God. “In the beginning, it was a fresh idea and uplifting, and the plot lines were engaging,“ Moonves said, sounding a little sad and frustrated. “But the show got too dark. I understand why creative people like dark, but American audiences don’t like dark. They like story. They do not respond to nervous breakdowns and unhappy episodes that lead nowhere. They like their characters to be a part of the action. They like strength, not weakness, a chance to work out any dilemma. This is a country built on optimism.“

For instance, despite winning the Emmy for best comedy of 2004, Fox’s “Arrested Development“ has never garnered much of an audience. The show is odd and hilarious but full of cold, manipulative characters. “It’s too dark,“ Mooves said, repeating his mantra.

In his shows, he likes the men alpha and handsome and the women smart and beautiful, and he wants little personal complexity: happy endings are imperative.

Er rückt auch mit ein paar Hintergründen zu den Hitshows von CBS ‚raus: Niemand hatte demanch damit gerechnet, dass CSI ein großer Hit werden würde, eigentlich war „The Fugitive“ die großer Hoffnung im Jahre 2001.

Zu „Everbody Loves Raymond“:

“Ray Romano was a 38-year-old stand-up comedian who was fired by ‚News Radio‘ when he was the fifth lead. The pilot for ‚Raymond‘ turned out well, but I wasn’t expecting it to become one of the most successful sitcoms of all time.“

“Is ‚Joey‘ really going to open Thursday nights for NBC?“ he asked at one point. “That’s a dream come true. I love the smell of napalm in the morning.“

Andere „Weisheiten“ sind:
– „Most of your big hits come out of nowhere.“
– “No ‚ings‘ in the title, they rarely work.“
– “procedural dramas always seem to work. When we have too many, the audience will tell me.“

Upfronts 2005: CBS

Mittwoch, 18. Mai, 2005

Criminal MindsAbgesetzte Serien
Center of the Universe
Clubhouse
Dr. Vegas
Everybody Loves Raymond
JAG
Joan of Arcadia
Judging Amy
Listen Up

Verlängerte Serien
Cold Case
CSI:
CSI: Miami
CSI: NY
King of Queens
NCIS
Numb3rs
Still Standing
Two and a half Men
Without a Trace
Yes, Dear

Ghost WhispererNeue Serien
Close to Home: Anwalts Drama um eine engagierte Anwältin (Jennifer Finnigan), die nach einer Babypause zurück in den Job will. Und ich glaub‘ ich werd verrückt: Jerry Bruckheimer ist Produzent. Damit hat er auf allen vier großen Networks neue Projekte am Start – zusätzlich zu den bereits laufenden Serien.
Criminal Minds (aka Quantico): Krimi-Drama mit Mandy Patinkin („Dead Like Me“) und Thomas Gibson („Dharma & Greg“) um eine Elite Truppe von FBI Spezialisten, die zu besonders komplizierten Fällen gerufen werden.
Ghost Whisperer: Fantasy-Drama mit Jennifer Love Hewitt um eine junge, frisch verheiratete Frau, die mit den Geistern von Verstorbenen sprechen kann. Doch die Nachrichten, die sie von den Toten erhält, sind nicht immer eindeutig. Quasi „Joan of Arcadia + Medium + Haunted reloaded“.
The Unit (Midseason): Action Drama um eine Truppe von Spezialkräften, die in weltweiten Undercover Missionen zum Einsatz kommen. Mit Dennis Haysbert („24“), Scott Foley („Felicity“), Robert Patrick („The X-Files“) und Amy Acker („Angel“). Von Shawn Ryan („The Shield“).
Threshold: Sci-Fi-Drama. Auch bei CBS landen in diesem Herbst die Ausserirdischen. Threshold ist ein besonderes Team von Spezialisten, das ein gelandetes UFO untersuchen soll. Von Brannon Braga („Enterprise“), mit Brent Spiner („ST:TNG“).


Everything I Know About Men (Midseason): Comedy mit Jenna Elfman um eine attraktive Sekretärin, die endlich herausfinden will, wie Männer wirklich denken und wie sie ticken.
How I Met Your Mother: Die Comedy erzählt im „Wonder Years“ Voice-Over Stil aus der Sicht der Zukunft die Geschichte von Ted (Josh Radnor) und wie er sich verliebte. Als Teds bester Freund Marshall (Jason Segel, „Freaks and Geeks“) sich mit Lily (Alyson Hannigan) verlobt, entdeckt auch er sein Bedürfnis nach der wahren Liebe. Mit Neil Patrick Harris („Doogie Howser, M.D.“) und Bob Saget („Full House“).
Out of Practice Eine Comedy um eine Familie von Ärzten, die zwar alle den gleichen Beruf ausüben, aber ansonsten nicht viel gemein haben. Mit Christopher Gorham, Stockard Channing, Henry Winkler und Paula Marshall (yay!). Von „Frasier“-Erfinder Christopher Lloyd, Kelsey Grammer war Regisseur der Pilot-Epsiode.

Programmplan

Tag 20 Uhr 20:30 Uhr 21 Uhr 21:30 Uhr 22 Uhr 22:30 Uhr
Montag King of Queens How I Met Your Mother Two and a half Men Out of Practice CSI: Miami
Dienstag NCSI The Amazing Race Close To Home
Mittwoch Still Standing Yes Dear Criminal Minds CSI:NY
Donnerstag Survivor CSI: Without a Trace
Freitag Ghost Whisperer Threshold Numb3rs
Samstag Crime Time Filme / Specials
Sonntag Cold Case Spielfilm

(Neue non-Reality Serien in Fettdruck)

How I Met Your MotherMein Senf
Für CBS-Standards sind die diesjährigen Programmänderungen ja geradezu revolutionär. Zahlreiche neue Shows und viele kleine Timeslot-Änderungen. Das Network, das in seiner Zuschauer-Altersstruktur etwa dem ZDF entspricht, versucht auch dieses Jahr das Programm aufzufrischen. Dazu gehört vor allem der gesamte Freitag — mit „Ghost Whisperer“ hat man zumindest Genre-mäßig Ersatz für das schnell verglühte „Joan of Arcadia“ gefunden. Aber Jennifer Love Hewitt in einer Hauptrolle .. das wird riskant, vor allem im Vergleich zu der beeindruckenden Amber Tamblyn. Danach setzt man mit „Threshold“ das in diesem Jahr offenbar gesetzlich vorgeschriebene Sci-Fi Drama — geez, SciFi und Fantasy Fans kommen dieses Jahr bei den US-Networks sicherlich nicht zu kurz. Interessant wird da der November: Wieviele Shows aus dem Genre sind bis dahin schon an die Wand gefahren und tragen diese Alien-Invasion Stories wirklich für 22+ Episoden? Threshold klingt auf dem Papier wie eine 1:1 Kopie von NBCs Fathom. ABCs „Invasion“ ist da eine gewisse Nuance anders.

Der neue Mittwoch macht einen etwas wackeligen Eindruck — CSI:NY läuft ja noch nicht wirklich mit guten Quoten, insofern geht man mit der neuen Serie „Criminal Minds“ ein gewisses Risiko ein. Aber mit Mandy Patinkin und Thomas Gibson hat „Criminal Minds“ zumindest einen interessanten Cast.

Das xte Bruckheimer Drama „Closer To Home“ am Dienstag Abend klingt nicht sonderlich berauschend. Engagierte Frau mit Kindern. Da hat ABC mit „Commander-In-Chief“ das reizvollere Projekt am Start.

Vielversprechend klingt zumindest die Comedy „How I Met Your Mother“ – zumindest der Cast macht die Sache mal sehenswert. Voice-Over in einer Comedy hat jedenfalls auch schon öfters funktioniert (siehe auch „Scrubs“).

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