Etwas verspätet, aber gestern kam die CBS-„Eilmeldung“ dazwischen 😉
Viel fällt mir zu der diesjährigen Clip-Show nicht ein. Mich interessieren ja auch nicht die ganzen Fashion-Topics, die immer mit den Oscars einhergehen. Auch bin ich eher weniger ein Star-Stalker, der bei jedem Auftritt eines Hollywood-Stars in Panik verfällt :). Ich schaue die Verleihung wegen den (meist unterhaltsamen) Hosts/Einspielern und der Spannung um die Preisverleihung … und natürlich wegen der Pannen. Das mit der Spannung fiel dieses Jahr ja größtenteils weg — irgendwie waren alle nominierten Filme und Darsteller in allen Kategorien gleichgut und dementsprechend gleichmäßig verteilten sich die Preise. Vier Filme mit je drei Oscars, nur „Munich“ ging etwas unter. Auch die Pannen fehlten, kein Skandälchen, kein Eklat in der Dankesrede, nur das Ausblenden der armen „Crash“ Produzentin Cathy Schulman hat man bei der Kategorie „Best Movie“ seit Jahren nicht mehr gesehen. Einziges Kuriosum war der Preis für Three 6 Mafia und ihren Song „It’s Hard Out Here For A Pimp“ aus dem Film Hustle & Flow. Ich glaube da rotieren jetzt einige in ihren Gräbern ;-). Anonsten: Schönes Bühnenbild — die Idee mit der großen Anzeige über der Bühne gefiel mir gut und ersparte viele nervige Einblendungen.
Aber als Hauptthema bleibt da wohl nur noch Jon Stewart. Nach den ersten paar Minuten dachte ich schon, ich müsste diesen Blogeintrag „Poor Jon“ betiteln. Es war ja geradezu schmerzhaft mitanzusehen, wie er in seinem Eröffnungsmonolog das Timing mehrmals versemmelte und dann auch noch beim Publikum auf irritiertes Schweigen stiess. Auch die mäßigen Gags auf Kosten einiger Stars wie Spielberg und Felicity Huffman am Anfang trafen nicht den richtigen Ton. Dabei war der Einspieler zu Beginn doch wirklich eine hervorragende und gelungene Vorlage (im Gegensatz zu den späteren Einspielern). Doch Stewarts Comedy-Stil aus der kleinen, intimen „Daily Show“ funktioniert eindeutig nicht so gut in dem großen Rahmen der Oscar-Show.
Doch im Verlauf der Show lief Stewart langsam „warm“, seine kurzen Kalauer funktionierten besser — ‘‘I can’t wait until later, when I see Oscar’s salute to montages“. Aber das war dann auch größtenteils nicht mehr „typisch Stewart“ — viele dieser Punchlines hätte auch ein Chris Rock sicher über die Zielline gebracht. Ich fürchte dass Stewart ebensowenig für die Oscars geeignet ist wie Harald Schmidt für die große ARD Samstag-Abendshow. Das liegt in beiden Fällen aber weniger an den Personen als am Sendeformat und der Zielgruppe.