Posts Tagged ‘What-About-Brian’


ABC verlängert sieben Dramen

Donnerstag, 22. März, 2007

Auch wenn draußen noch Schnee fällt: Die Upfronts und das Ende der Pilot-Season werfen ihre langen Schatten voraus. Nun bringen die Networks mit ein paar vorzeitigen Renewals ihre ersten Schäfchen ins Trockene.

Gestern gab ABC bekannt welche ihrer Produktionen bereits jetzt für die kommende Season 2007/08 verlängert werden: Viele bereits im Vorfeld klar absehbare Entscheidungen sind darunter, aber auch ein paar frühere Wackelkandidaten.

Brothers & Sisters

Zählt für mich zu den besten neuen Serien dieser Season. Manche Storylines sind für meinen Geschmack etwas zu soapig, aber exzellente Schauspielerleistungen vor allem der weiblichen Hauptdarstellerinnen Sally Fields, Rachel Griffiths, Patricia Wettig und Calista Flockhart machen diese Show zu einem sehenswerten Highlight in ABCs Lineup. Einer der größten Schwachpunkte war die vermeintlich romantische Beziehung zwischen „Warren“ (Josh Hopkins) und „Kitty“ (Flockhart), die jedoch on-screen so gut wie keine Chemie hatten. Das Ersetzen dieser Storyline durch Rob Lowes neuen Charakter war daher ein klarer Gewinn für die Show. Ich kann nur hoffen, dass sie Lowe auch für Staffel 2 halten können. Das Polit-Business scheint wirklich seine Paraderolle (nach „West Wing“) zu sein. Ich hoffe jetzt nur noch auf ein paar versteckte „thirtysomething“ oder „Everwood“-Reunions — Emily VanCamp ist ja jetzt auch an Bord.

Ugly Betty

Habe ich seit den ersten paar Folgen nicht mehr gesehen. War mir ’ne Ecke zu „silly“.

Men In Trees

Wenn das keine „Chick-Show“ ist, dann weiß ich es auch nicht mehr. Ich hätte gedacht, dass es ein perfektes Pendant zu „Grey’s Anatomy“ ist, aber die Quoten im Post-GA-Slot waren ja dann doch nicht sonderlich überzeugend. Insofern war es wohl im Gegensatz zu „Brothers & Sisters“ und „Ugly Betty“ eine der Shows, deren Verlängerung nicht so klar vorhersehbar waren. „Men In Trees“ ist eine klassische „romantische Comedy-Soap“, die als Guilty-Pleasure-Show durchaus ganz nett anzuschauen ist. Eines ist aber auch klar: Ohne Anne Heche wäre die Show schon längst tot. Abraham Benrubi (als uriger Barmann) und Cynthia Stevenson (als klammernde Mutter) sind eine perfekte Ergänzung nicht nur für den Comedy-Anteil der Show. Aber jedesmal wenn James Tupper (als „Jack“) grummelnd in die Kamera grunzt will man(n) am liebsten eine Horde Eisbären auf seinen Charakter loslassen. Die weibliche Zuschauerschaft schmachtet an diesen Stellen jedoch meistens mit einem verklärten Blick in Richtung Bildschirm. Dazu habe ich wohl ein Y zuviel 😉

Boston Legal

Seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen. Wo die Show erfolgreich ist, hebt allerdings ABC genüsslich in ihrer Pressemeldung hervor: „The drama stands as the No. 1 TV show this season, based on the concentration of high income viewers in its young adult audience (Adult 18-49 index w/$100K+ annual income).“

Desperate Housewives

Nach der verkorksten zweiten Staffel war wohl der Gigant schon leicht am Wanken, doch in Staffel drei haben sich die „Hausfrauen“ wieder erholt. Daher war die Verlängerung wohl keine Frage.

Grey’s Anatomy

Auch hier wieder keine Überraschung. Die Show, die sogar CSI das Fürchten lehrte, ist einer der wenigen stabilen Quotentürme von ABC. Aber gegen Mitte der aktuellen Staffel wurden schon allmählich erste Stimmen laut: Did the show jump the shark? Dazu die unappetitlichen Ausfälle von Isaiah Washington, die in ein formidables PR-Desaster mündeten und wohl einiges über die Stimmung unter den Darstellern am Set aussagte. Nicht zu vergessen die an die Öffentlichkeit getragene Unbehaglichkeit mit der Casting-Entscheidung für die neue Spin-Off-Serie. Nicht jede(r) von ihren Kolleginnen scheint Kate Walsh („Dr. Addison“) die eigene Show zu gönnen. Auf der anderen Seite sind solche Gerüchte immer mit Vorsicht zu geniessen: Gerade die Boulevard-Blätter stürzen sich natürlich mit Vorliebe auf solche Geschichtchen und bauschen eine Non-Story gerne üppig auf — vielleicht auch mit inoffizieller Hilfe der Konkurrenz-Networks. Aber hier könnte ABC die Show wohl auch schon für die Season 2008/09 klarmachen, ebenso wie…

Lost

Die Serie ist zwar etwas unglücklich vom hohen Sockel des Mega-Hits gefallen, aber ist als Kult-Show immer noch ein ein fettes Pfund. „Lost“ ist eines der wichtigsten Markenzeichen für Buenavista/ABC und die werden den Teufel tun und sich von „Heroes“ die Butter vom Brot nehmen lassen. Daher rechne ich bereits jetzt trotz der etwas kühlen Quoten nicht nur mit einer vierten, sondern auch noch mit einer fünften Staffel. Ob die kreative Abteilung jedoch da noch mithalten kann, steht auf einem anderen Blatt.

Ferner wurden verlängert

„The Bachelor“ (ugh), „Dancing With the Stars“ (ugh^2), „Extreme Makeover: Home Edition“, „Jimmy Kimmel Live“, „America’s Funniest Home Videos“, „Supernanny“ sowie „Wife Swap“.

Es fehlen (noch?)

„October Road“, „Six Degrees“ und „What about Brian“ sowie alle Comedies und die kommenden Midseason-Shows (wie bspw. „Traveler“). „What about Brian“ ist glaube ich mittlerweile fast eine komplett neue und „runderneuerte“ Show. Alle Hauptcharaktere haben in den zwei bisherigen Staffeln mindestens schon zwei 180°-Wendungen durchgemacht. In diesem Sinne ist Tiffani Thiessen ja geradezu eine ideale Ergänzung für den Cast.

Der Vollständigkeit halber fehlt auch „The Nine“, aber abgesehen von einer „Wegsendung“ der bereits produzierten Episoden im Sommer dürfte da nix mehr passieren. Ähnliches gilt für „Day Break“, das wirklich eine gute Show war und immerhin im Internet zu einem (akzeptablen) Ende gebracht wurde.

[poll=3]

So, who cares about Brian?

Mittwoch, 1. November, 2006

Spekuliert das „Bad Robot“-Team auf die gealterte Fangemeinde von „Felicity“? Denn Amanda Foreman scheint nun wohl eine wiederkehrende Rolle in „What about Brian“ zu haben, nach „Felicity“ und „Alias“ ist das somit schon die dritte J.J.Abrams-Produktion, in der sie zu sehen ist. Und auch wenn sie wegen des bereits vor ihrer Ankunft umfangreichen Cast wenig Screentime hat, so hat sie doch ein gutes Stückchen dazu beigetragen, dass ich wieder ein Auge auf die Serie geworfen habe. Und nun ist sogar ihre frühere „Felicity“-Kollegin Amy Jo Johnson nach ihrem kurzen Auftritt in Season 1 auch wieder mit von der Partie.

Ähnlich wie das andere Abrams-Projekt „Six Degrees“ gehört „Brian“ zu der Art Serie, die über weite Strecken nicht so recht überzeugen, aber einige interessante Charaktere vorzeigen können. Leider werden sie diverse Male durch wenig originelle Storylines gequält. Im Falle von „Brian“ könnte ich eigentlich gut auf die Hauptfigur verzichten — die eigentliche Stärke dieser Show ist wie schon in der kurzen ersten Staffel das Duo Rick Gomez („Dave“) und Amanda Detmer („Deena“). Sie hätten eigentlich die tragenden Hauptfiguren der Serie sein müssen, mit der ganzen restlichen Familie inklusive Brian als Anhängsel. Und ich glaube, in Staffel 2 hat man auch den Schwerpunkt schon ein wenig in diese Richtung verlagert, mit Raoul Bova („Angelo“) wurde einer der größten Schwachpunkte gleich ganz aus der Serie geschrieben und die meisten Szenen involvieren mittlerweile entweder Dave oder Deena.

Kurz, das kreative Team hinter „What about Brian“ hat seine Chance durchaus genutzt und einige positive Veränderungen vorgenommen – darunter übrigens auch ein eingängiger neuer Themesong (eine der wenigen Serien, die tatsächlich ihre Opening Credits verlängert haben). Eine Top-Show ist sie aber dennoch nicht.

Die Quoten von „Brian“ sind zwar alles andere als hitverdächtig, aber ABC hat wichtigere „Baustellen“ als den späten Montag Abend. Die Serie dürfte also wohl mindestens noch bis etwa Anfang 2007 laufen.

ABC: "Six Degrees" strauchelt

Samstag, 7. Oktober, 2006

ABCs neues Drama „Six Degrees“ hat auch während der dritten Folge herbe Einbußen bei den Zuschauerzahlen hinnehmen müssen. In der zweiten halben Stunde sank die Show auf unter 8,5 Millionen Zuschauer. Das ist besonders drastisch, da das Lead-In „Grey’s Anatomy“ erneut knapp 22,5 Millionen Zuschauer erreichen konnte (und damit wieder CSI mit 21,2 Mio. auf den zweiten Rang verwies). Fazit: Die Zuschauer fliehen in Scharen von der jungen Serie, die aus dem Dunstkreis von J.J. Abrams entstand. Ich schätze mal, dass hier ein Sendeplatzwechsel (oder gar die Absetzung) unmittelbar bevorsteht. Aber wenn sie schon aus „Grey’s Anatomy“ keine Zuschauer halten kann, wo soll sie dann erfolgreicher sein? Im Prinzip käme nur Freitags um 20 Uhr in Frage, aber das kann man einer Absetzung gleichsetzen.

Auch „Six Degrees“ fällt meiner Meinung nach in die aktuell gut gefüllte Kategorie der „ganz netten“ Shows. Sie ist weder abstoßend langweilig noch übermäßig faszinierend. Hie und da schimmert etwas Potential durch, aber insgesamt ist sie halt recht träge und zu wenig ausgefallen. Mir gefällt aber immerhin die Idee dieser kleinen Gruppe an Menschen, deren Wege sich ständig kreuzen. Auf der anderen Seite wirkt das oft zu konstruiert und unwahrscheinlich.

Nicht zu vergessen, am Montag kommt ein anderes J.J.Abrams-Beziehungsdrama bei ABC auf den Bildschirm zurück: „What about Brian„, das sich zahlreiche Autoren mit „Six Degrees“ teilt. Auch dort wird die Frage interessant, wie sich die Show in ihrer zweiten Season halten kann — die Aussichten sind nach der mauen ersten Staffel nicht sonderlich rosig. Aber sollte „Six Degrees“ floppen, könnte man ja „Brian“ mal hinter „Grey’s Anatomy“ austesten. Es war ja eigentlich gemunkelt worden, dass der Pick-Up für „What about Brian“ und „Six Degrees“ durch ABC nur erfolgte, um das vermeintliche Wunderkind Abrams bei der Stange zu halten. Doch bekanntermassen hat der mittlerweile einen Multimillionen-Deal bei der Konkurrenz unterschrieben.

Shiri Appleby, die in „Six Degrees“ derzeit eine wiederkehrende Rolle hat, unterschrieb diese Woche übrigens für die Hauptrolle der Pilotepsiode einer neuen Dramaserie beim USA Channel.

Warner und Paramount schnappen sich J.J. Abrams

Sonntag, 16. Juli, 2006

„We think J.J. is the next Steven Spielberg.“

Mit diesen Worten begrüßte Paramount Pictures Chairman Brad Grey gestern seinen neuesten Angestellten J.J. Abrams („Mission Impossible III“). Und den nächsten Spielberg lässt sich Paramount auch einiges kosten: $2,5 Millionen Dollar pro Jahr plus $5 Millionen für den ersten Spielfilm plus $2 Millionen für jeden Spielfilm, den er produziert. Dazu noch weitere Vergütungen im Erfolgsfall. Und das für mindestens fünf Jahre. Sein erster Spielfilm unter dem Dach von Paramount soll wohl aus der Wiederbelebung des „Star Trek“ Franchises bestehen, wie die L.A. Times berichtet.

Doch damit ist die Meldung noch lange nicht zu Ende – denn der deutlich überraschendere Coup d’État geschah wenige Stunden später bei Warner Brothers. Der TV-Zweig des Medienunternehmens sicherte sich in einer Nacht- und Nebelaktion nämlich ebenfalls die Dienste des „Bad Robot“ Chefs — in diesem Fall natürlich nur für TV-Produktionen. Mit dieser Entscheidung wurde Abrams bisheriger Arbeitgeber, die Disney Tochterfirma Touchstone, überraschend aus dem Rennen geworfen, obwohl viele Industrie-Insider eigentlich mit einer Vertrags-Verlängerung gerechnet hatten.

Dabei hatte Disney/Touchstone doch alles getan, um Abrams an das Unternehmen zu binden. Touchstone verkaufte alle jüngeren „Bad Robot“-Serien innerhalb der Unternehmensfamilie an die Disney-Tochter ABC, die wiederum die Serien bereitwillig ins Programm nahm und selbst das nach objektiven Maßstäben gefloppte „What About Brian“-Projekt für eine zweite Staffel verlängerte. Abrams war laut L.A. Times jedoch aus mehreren Gründen nicht mehr glücklich bei Disney/Touchstone. Einerseits sei er eben gerade darüber verärgert gewesen, dass Touchstone alle seine Serien an ABC verkaufte. Ich versuche diese Begründung gerade nachzuvollziehen — welches Problem kann ein Produzent damit haben, dass all seine Serien auf einem einzigen Network laufen? Eigentlich nur eines: Er ist ganz in der Hand von Disney. Vielleicht hätte ja auch ein anderes Network für seine neue Show „Six Degrees“ mehr gezahlt, wovon natürlich auch Abrams profitiert hätte. Bei Warner Brothers ist das jetzt jedenfalls kein Problem mehr — denn Warner hat ja keine eigenes TV-Network mehr, sondern muss alle Produktionen zwangsweise an andere Networks verkaufen.
Und als zweites Argument für Abrams‘ Wechsel zur Konkurrenz wird das finanziell schwächere Angebot von Disney aufgeführt. Abrams hätte nicht in diesem Umfang vom Erfolg seiner Serien profitieren können wie Warner es ihm nun ermöglicht. Wir reden hier übrigens von sieben- bis achtstelligen Beträgen… Es wird spekuliert, dass Abrams und sein Label „Bad Robot“ aus den beiden neuen Paramount- und Warner-Verträgen nun insgesamt über die sechsjährige Laufzeit gesehen zwischen 50 und 68 Millionen US-Dollar einnehmen wird.

Was bedeutet das nun für die ABC-Serien „Lost“, „What About Brian“ und „Six Degrees“? Die Serien bleiben weiterhin bei Touchstone und Abrams bleibt auch weiterhin für die gesamte restliche Laufzeit Ausführender Produzent. Man kann sich aber wohl an einer Hand abzählen, dass Abrams nun bei weitem nicht mehr soviel Engagement in die ABC-/Touchstone Produktionen investieren wird.

Obwohl der Deal für Abrams aus finanzieller Sicht selbst für Hollywood Standards ein großer Erfolg ist und Abrams nun in die Topliga der Topverdiener Hollywoods aufsteigt, soll der „Felicity“-Macher angeblich sogar noch höher gepokert haben. Ursprünglich hatten seine Manager den Studios einen kombinierten TV-und-Spielfilm-Deal angeboten, den das jeweilige Studio dann während der fünf- bis sechsjähigen Laufzeit in der Summe über $100 Millionen Dollar gekostet hätte. Das war den Studios allerdings dann doch zu kostspielig. Nun läuft es quasi auf eine Kostenteilung zwischen Warner und Paramount hinaus — und der Gewinner heisst ganz klar J.J. Abrams. Doch auf den kommt jetzt eine gewaltige Menge Arbeit zu: Er hat jetzt zwei millionenschwere Deals am Hals, die natürlich auch mit einer hohen Erwartungshaltung verknüpft sind. Es ist noch kein Spielberg vom Himmel gefallen.

Für Disney-Chef Bob Iger dürfte der 14. Juli aber eher ein schwarzer Tag gewesen sein. Und die langfristige Zukunft der Abrams-Serien „What About Brian“ und „Six Degrees“ wurde schlagartig ebenfalls um einiges düsterer.

Ich habe leise Zweifel, ob sich der „Lost“-Produzent da nicht zuviel aufgehalst hat. Seine letzte Serie „What About Brian“ blieb deutlich hinter den Erwartungen zurück und die ersten Reviews zu „Six Degrees“ überschlagen sich auch nicht gerade mit Lobpreisungen. Und das „Star Trek“-Imperium rettet man auch nicht gerade mit links, während man gerade die Outlines für eine neue TVShow entwirft. Auf der anderen Seite hat Jeffrey Jacob Abrams mit „Felicity“, „Lost“ und „Alias“ drei TV-Produktionen auf den Schirm gebracht, die jedesmal in ihren ersten Staffeln eindrucksvolle Zeichen setzten und Trends schufen. Wer weiss, welche Trümpfe der Mann noch in der Hinterhand hat…

What about Brian

Freitag, 28. April, 2006

Ich habe (für meine Verhältnisse) ungewöhnlich lange mit einer Review der neuen ABC-Serie „What about Brian“ gewartet (ja, kein Fragezeichen im Titel. Fragt ABC warum). Der Hauptgrund dafür ist vor allem, dass ich der Show noch möglichst viele Gelegenheiten geben wollte, einen guten Eindruck zu machen. Einerseits ist es ja eine recht schick gemachte thirtysomething-Serie, aber irgendwie trauere ich noch „Love Monkey“ und „1/4life“ (Auszüge aus dem „1/4life“ Script hier) hinterher. Und im direkten Vergleich mit dem „Original“ „thirtysomething“ schneidet die Show sowieso noch schlechter ab.

Aus der Feder von Dana Stevens („City of Angels“), die zufälligerweise in der letzten Episode von „thirtysomething“ einen Kurzauftritt hatte, stammt dieses neue ABC-Drama Projekt. J.J. Abrams steht als Co-Executive Producer in den Credits, doch seine Mitwirkung an der Show dürfte angesichts seines sonstigen Arbeitspensums („Mission Impossible III“) eher gering sein.

whataboutbrian - Marjorie und BrianDie Serie handelt von sieben Freunden, alle in ihren Mittdreißigern: die frisch verheirateten Nichole (Rosanna Arquette) und Angelo (Raoul Bova), das Ehepaar Dave (Rick Gomez, „Sin City“) und Deena (Amanda Detmer, „A.U.S.A.“) sowie Marjorie (Sarah Lancaster, „Everwood“ — im UrPilot noch Polly Shannon) und Adam (Matthew Davis), die sich gerade verlobt haben. Und dann ist da Brian (Barry Watson, „7th Heaven“). Er ist sprichwörtlich das siebte Rad am Wagen, er ist 34 Jahre alt und seine Freunde machen sich Sorgen um ihn, weil er immer noch nicht die Frau für’s Leben gefunden hat. Und auch bei Brian macht sich langsam etwas Torschlusspanik breit, vor allem nachdem sich Adam mit Marjorie verlobt, auf die Brian auch ein Auge geworfen hatte. Auch wenn ausgehend von dem Titel der Serie Brian im Mittelpunkt der Serie steht, so spielen die anderen Charaktere eine mindestens ebenso wichtige Rolle. Und alle haben sie irgendwelche Probleme: Nic hatte gerade eine Fehlgeburt und möchte wieder schwanger werden — um jeden Preis. Angelo ist da eher reserviert. Dave und Deena haben sehr jung geheiratet und bereits drei Kinder. Doch mit dem Sex hapert es mittlerweile und so forciert Deena die Idee einer „offenen Ehe“. Und dann sind da Marjorie und Adam: Er ein karriereorintierter Juppie und sie hadert mit ihren Gefühlen für Brian.

Massig Konfliktpotential also. Genug Stoff für viele Episoden möchte man meinen. Eher zuviel Stoff. Die Pilotepisode geht auch gleich in die Vollen.

whataboutbrian - Deena und DaveIn meinen Augen wirkte sie unausgewogen und überladen. Das geht los mit einem fehlplazierten Opening mit Brian und seinem besten Freund Adam, bei dem ein wesentlicher Plot-Bestandteil der Episode vorweggenommen wird. Yes, I get it, die allererste Szene mit „Come here“ war ein netter visueller Trick in Richtung Zuschauer. Aber dafür gleich ein ganzes Subplot-Vehikel zu opfern? Ich weiss nicht. Der Rest des ersten Akts war aber dafür umso besser — vielleicht auch die beste Szene der ganzen Show soweit. Die Einführung der Charaktere (der ganze „Wir-fahren-mit dem MiniVan ins Kino Talk“ bis hin zur Smash Cut Introduction von Brian) war brilliant und ist sozusagen „The Show in a Nutshell“.

Doch danach stolperte die Show über zuviele altbekannte Genre-typische Stories. Sarah Lancaster ist zwar auch als Brünette ein echter Hingucker, aber diese ganze Storyline um die Verlobte des besten Freundes …. schon sooo oft dagewesen. Köstlich dann aber wieder der gesamte Auftritt von Amy Jo Johnson als überaktive Kurzzeit-Freundin. Mit der Geschichte um die „let’s have an open marriage“ Beziehung von Dave und Deena hatte ich auch so meine Probleme. Ich meine, man nimmt den beiden wirklich nicht ab, dass die beiden nicht miteinander „funktionieren“. Und diese Anhäufung von „Klassische Beziehungsprobleme“-Dramen (prompt verliert die Schwester auch noch ihr Kind) war einfach zuviel. Da wirkte zu viel konstruiert, um möglichst reichhaltiges Konfliktpotential zu generieren. Und dadurch ging dann wiederum Charaktertiefgang flöten. Schade, dass man eine solche Show heutzutage nicht etwas ruhiger angehen kann. Warum nicht erstmal nur auf Brian fokussieren und den anderen Paaren eine eigene A-Storyline in zukünftigen Episoden widmen? Man kann doch nicht soviel Material in 40 Minuten quetschen. Überhaupt sind viele der Nebencharaktere erschreckend blass und uninteressant. Selbst der vermeintliche Hauptcharakter Brian (hörte ich da manchmal ein „Brain“?) tangierte bei mir öfters an der Grenze zur Interesselosigkeit. Warum dauert es bis zum dritten Akt bis wir erfahren, was zur Hölle Brian eigentlich beruflich macht? Und dann auch noch hipper Spieledesigner. Ohmy.

Episode 2 nahm wieder etwas mehr Fahrt auf, die Storyline um das 24 Double Date war ganz nett, weil origineller als die Story der Pilotepisode. Aber die Nummer mit dem „Boys Night Out“ war wiederum ein Krampf ohne Ende. Der beste Moment stammte ausgrechnet von Dave und Deena, die mit dem „Open Milk“ Dialog einige unerwartete Comedy- und Sympathie Punkte für die Show gut machte. Genau aus diesem Spannungsfeld „junges, leicht überfordertes Ehepaar mit Kindern“ könnte man noch soviel mehr rausholen.

whataboutbrian - Marjorie und NicUnd auch nach der dritten Episode bin ich alles andere als „hin und weg“ von der Show. Die Charaktere sind immer noch kaum interessant, mit mühsam konstruierten Problemfällen, die wiederum auch bei den Schauspielerleistungen Defizite aufzeigen. Der Serie hätte es sehr gut getan, wenn sie all die Storylines etwas langsamer angegangen wäre. Um nur mal wieder Deena anzuführen: Sie gibt erst ihrem Yoga-Trainer einen Korb um dann zwei Folgen später mit einem Familienvater aus der Nachbarschaft den MiniVan einer Inspektion zu unterziehen. Dabei sind ausgerechnet Deena und ihr Ehemann Dave das einizige Paar in der Show, das etwas OnScreen-Chemie aufweisen kann.

Fazit nach drei Episoden: It ain’t no „thirtysomething“. Ich verstehe ja den Aufhänger der Show: Alle wollen Brian endlich verheiraten, aber die sechs Freunde haben selbst große Schwierigkeiten mit der Ehe. Sie wissen im gewissen Sinne also wohl selbst nicht, warum sie Brian so dringend unter die Haube bringen wollten. Aber dieses eigentlich nette Setup ist in meinen Augen recht holprig umgesetzt worden. Vielleicht muss man der Show ja nur etwas mehr Zeit geben, aber bisher hat’s noch nicht „Klick“ gemacht.

Ironie des Schicksal, dass die letztwöchigen Episoden der abgesetzten Serie „Love Monkey“ (nun auf Vh1) richtig in Fahrt kamen und sympathische, unterhaltsame Geschichten und Charaktere auf die Beine stellten (das Fehlen des vermeintlichen Jungstars Teddy Geiger wirkte sich sehr positiv auf die neuen Folgen aus). Selbst die Half-Hour Sitcom(!) „How I Met Your Mother“ hat glaubwürdigere und realistischere Charaktere und Plotlines geschaffen, als dieses 08/15-thirtysomething Drama „What About Brian“.

Ich kann mir momentan nicht vorstellen, dass es die Show in das Fall Schedule schafft, die Quoten sind zu mittelmäßig, aber vorwiegend Frauen schalten in Massen wohl wegen des Barry Watson Faktors ein. Doch ABC will ja gerüchteweise eine Show vom Sonntag auf den nun Football-freien Montag verschieben und im Zusammenspiel mit „Grey’s Anatomy“ könnte die Serie wohl quotentechnisch ganz nett funktioneren. Aber ich komme nicht umhin, wiedermal darüber zu rätseln, was Zwick & Herskovitz wohl aus dem Genre gemacht hätten.

ABC: "Commander" geht, "Brian" kommt, "Alias" fehlt

Sonntag, 5. Februar, 2006

Mal schnell die Meldungen der Woche aufarbeiten: ABC hat den überraschend schnell gefallenen Stern „Commander in Chief“ für sechs Wochen zwischen März und April aus dem Programm geworfen. Die Serie um die erste weibliche Präsidentin im höchsten Amt der Vereinigten Staaten hat seit dem Start knapp sechs Millionen Zuschauer verloren. Ersetzt wird die Show für diese Zeit durch „Sons & Daughters„, eine Comedy-Serie gefilmt im Reality-Stil.

Die neuste Dramaserie aus der Ideenfabrik von J.J.Abrams („Felicity“, „Lost“) „What about Brian“ hat nun auch einen Starttermin: Am 2. April wird sie für die Serienpremiere hinter den „Desperate Housewives“ platziert, wechselt dann am 3. April auf den regulären Sendeplatz am Montagabend. „What about Brian“ ist ABCs Versuch einer „thirtysomething“ Show um eine Gruppe von 30jährigen und ihren Lebens- und Liebesleiden. Ich vermute stark, dass Bedford Falls‘ „1/4 life“ beim Kampf um einen Schedule Pick-Up gegen diese Show den kürzeren zog. Ob sie allerdings auch sehenswert ist … Die Ausschnitte waren jedenfalls mal nicht so recht überzeugend. Everwoods Sarah Lancaster bekommt nach dem „Dr. Vegas“ Mega-Flop in dieser Show erneut eine Chance im Main-Cast.

Ein anderes „Kind“ von Abrams vertrocknet derweil in der Hiatus-Wüste: „Alias“ findet sich bis Mitte April nicht auf dem Sendeschema des Alphabet-Networks (bäh, klingt im Deutschen irgendwie schrottig). Wer noch hoffte, dass die Serie im Herbst 2006 für eine weitere Staffel zurückkommen würde, muss mittlerweile wohl eher hoffen, überhaupt noch die restlichen Episoden der aktuellen Season im Sommer zu sehen zu bekommen.

J.J. Abrams erfolgreich: Noch ein Pilot von "Bad Robot"

Mittwoch, 12. Januar, 2005

J.J. Abrams‘ („Felicity“) Produktionsfirma „Bad Robot“ („Alias“, „Lost“) hat sich eine weitere Pilot-Order geangelt: Nach dem Auftrag für eine Episode von „What About Brian?“ durch ABC letzte Woche hat ABC laut Variety nun erneut bei einem „Bad Robot“-Projekt zugegriffen: „Pros and Cons“ – ein Drama um fünf frühere Kriminelle, die nun für die Regierung arbeiten.

Raven Metzner und Stu Zicherman („Rush Hour 2“) haben die Pilot Episode geschrieben und werden unter anderem gemeinsam mit Abrams die Show produzieren. Das Trio hat derzeit sogar noch einen weiteres Projekt auf der Warteliste: Das WB hat eine Pilot-Episode von „Six Degrees“ in Auftrag gegeben (Dramedy um eine Gruppe junger Leute, die gerade ihren College-Abschluss gemacht haben) .

Gemeinsam mit „What About Brian?“ (Dramedy um einen Mitt-Dreissiger, der als einziger von seinen Freunden noch nicht verheiratet ist) und „The Catch“ (Drama um den Alltag von Kopfgeldjägern) und den bereits laufenden Produktionen „Lost“ und „Alias“ hat „Bad Robot“ derzeit also die Produktion von sechs Serien oder Pilot-Episoden zu koordinieren. Sieht so aus, als wäre Abrams der neue D. E. Kelley oder Spelling…

Und als wäre das noch nicht genug, meldet der Hollywood Reporter heute auch noch, dass J.J. Abrams neben der bereits bekannten Verpflichtung zu „Mission Impossible 3“ (Paramount) auch noch für Universal bei „The Good Sailor“ Regie führen und als Co-Producer einspringen soll. „The Good Sailor“ handelt von dem Untergang des US-Kriegsschiffs USS Indianapolis 1945 und der Aufdeckung der wahren Umstände durch einen zwölfjährigen Jungen mehr als 40 Jahre später. Boy, Abrams ist ein vielbeschäftigter Mann. Immerhin ist er wohl nicht mehr aktiv an dem Remake von „Superman“ beteiligt, obwohl sein Drehbuch wohl der aktuell diskutierten Fassung in weiten Teilen zu Grunde liegt.

Ausserdem hat ABC auch noch zwei weitere Piloten geordert: „Invasion“ (in der es gerüchteweise um eine Alien Invasion gehen soll?) sowie „Laws of Chance“ (ein Drama um eine junge Anwältin).

 

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen