Archiv vom August 2006


Fox startet Serien-Download

Montag, 14. August, 2006

Im Oktober beginnt auch 20th Century Fox mit einem eigenen Angebot zum Download von aktuellen Serien und Spielfilmen. Genutzt wird allerdings nicht iTunes (wo bereits einige Fox-Serien verkauft werden), sondern die Direct2Drive-Plattform von IGN, die bisher vor allem zur Distribution von Computer-Spielen eingesetzt wurde.

Zunächst sollen Episoden von Serien wie „24“, „Prison Break“ und „It’s Always Sunny in Philadelphia“ (FX) innerhalb von 24 Stunden nach ihrer Ausstrahlung online gestellt werden. Der Preis einer Episode wird $1.99 betragen. Allerdings ist dieses Angebot (wie andere auch) nur für US-Amerikaner nutzbar. Zur Anwendung kommt das DRM-System des Microsoft Windows Media Player: Man darf maximal zwei Kopien machen (eine davon für ein mobiles Endgerät).

Neben den Serien-Episoden sollen auch aktuelle Spielfilme wie „X-Men: The Last Stand“ aus dem 20th Century Fox Portfolio ab Oktober über die Plattform vertrieben werden. Mittelfristig will man das Angebot auch in das jüngst aufgekaufte MySpace.com-System integrieren.

The Shape of Things (2003)

Sonntag, 13. August, 2006

„The Shape of Things“ stand schon länger auf meiner „To-Buy“-Liste. Irgendwann hatte ich mir mal eine Notiz zu diesem Film gemacht, aber warum und wie ich gerade darauf kam, weiss ich schon längst nicht mehr. Der Film basierte auf einem Theaterstück, das Anfang des Jahrzehnts in London lief — soviel wusste ich noch. Nun gut, durch Zufall fiel mir kürzlich ein günstiger Preis für die britische R2-DVD bei Amazon (Marketplace) auf, und das Ding wurde bestellt. Mit einer 6,9 als IMDb-Wertung und Rachel Weisz („The Constant Gardener“) in einer der Hauptrollen kann man für ein paar Pfund wohl auch nicht viel falsch machen.

Und es war wirklich ein guter Kauf. Ein auf den ersten Blick zwar etwas trockener aber gegen Ende sehr faszinierender Film.

shape_of_things_1.jpg

Adam (Paul Rudd, „Friends“) ist ein Geek erster Güte. Unsportlich, unattraktiv, etwas dicklich, mit Brille und fettigen Haaren ist er alles andere als ein Frauenmagnet. Er arbeitet neben seinem College-Studium als Aushilfe in einem Kunstmuseum in Kalifornien. Eines Tages begegnet er der sexy, forschen und auch mysteriösen Evelyn (Rachel Weisz), die entgegen aller Wahrscheinlichkeit Interesse an ihm zeigt. Die beiden verabreden sich zu einem Date, kommen sich näher und so beginnt eine mehrmonatige Beziehung. Ins Spiel kommt dann auch noch Adams bester Freund Phil (Fred Weller, „When Will I Be Loved“) sowie dessen Verlobte Jenny (Gretchen Mol), die auch recht irritiert darüber sind, dass solch eine attraktive Frau wie Evelyn Gefallen an Adam finden könnte. Um so erstaunter sind sie, als Adam langsam beginnt, eine Wandlung vom hässlichen und schüchternen Entlein zum attraktiven und selbstbewussten Mann durchzumachen.

„The Shape of Things“ ist ein schwer verdaulicher Film. Die ersten 60 Minuten lassen den Zuschauer etwas im Unklaren, wo der Film hin will, was er aussagen will. Zwischendurch mag man schon fürchten, dass es sich um eine billige misslunge Twen-Klamotte à la „She’s All That“ handelt. Aber da ist doch die ganze Zeit irgendwas im Hintergrund, irgendwas stimmt da nicht. Mehr sei an dieser Stelle nicht verraten, nur soviel: Spätestens in den letzten zwanzig Minuten hat der Film die volle Aufmerksamkeit des Zuschauers, selbst wenn man zuvor schon ahnte, wo der Hase läuft. Das ist definitiv keine seichte Romanze, sondern ein toughes Drama um Kunst, Moral und Kaltblütigkeit, das einen auch nach dem Abspann noch einige Zeit beschäftigt.

shape_of_things_2.jpg
Einige wichtige Anmerkungen darf man bei einer Empfehlung des Films aber nicht unterlassen: Dies ist eine Theaterproduktion. Zwar auf Zelluloid gebannt und nicht auf einer Theaterbühne inszeniert, aber es bleibt kein Zweifel daran, dass Film eigentlich nur eine „Zweitverwertung“ für dieses Script ist. Regisseur Neil LaBute betont in der DVD-Einführung mit gutem Grund, dass er dem Original möglichst treu bleiben wollte. Es ist keine Produktion mit dutzenden Locations, vielen Umschnitten, aufwändigen Kamerafahrten, hipper Background-Musik und vielen Nebendarstellern. Nein, das ist im Grunde nur eine leicht aufgepeppte Theaterproduktion. 10 Szenen, 10 Locations, 4 Darsteller, viel Dialog. Schauspieler, die mit Schauspielern spielen und nicht mit Stichwortgebern neben der Kamera. Keine Nebendarsteller. Lange Einstellungen, kaum Umschnitte. Darauf sollte man vorbereitet sein, sonst stellt man die falschen Ansprüche und wähnt sich buchstäblich schnell im falschen Film. Aber sobald man sich darauf einlässt (und auch nicht nach ein paar Minuten enttäuscht die DVD aus dem Player reisst), wird man mit einem brillianten Schauspielstück belohnt, in dem die Dialoge und Inhalte zählen, nicht die Kameraarbeit (welche aber auch recht interessant — weil unorthodox — ist).

Allerdings hat die Umsetzung dieser Theaterproduktion auf die große Leinwand auch mit diversen Schwierigkeiten zu kämpfen. Das beginnt schon damit, dass Film eben doch nicht unbedingt das ideale Medium für solch eine orginalgetreue Adaption ist. Zudem ist der absichtlich sehr einfach gehaltene Kamerastil gewöhnungsbedürftig. Die Darsteller laufen mehrmals aus dem Frame oder sind nur halb drin. Dialogszenen erstrecken sich über viele Minuten. Musik hört man nur für wenige Sekunden während den wenigen Szenenwechseln – und wirkt genau da irgendwie zu aufdringlich. Jedoch vor allem Gretchen Mol schafft den Sprung in das andere Medium nicht so recht, sie spielt noch zu aufdringlich, für einen großen Theatersaal und nicht für eine kleine Kamera, die auch kleinste Nuancen aufzeichnen kann. Insbesondere in den Flirt-Szenen mit Adam fällt das besonders auf.

Doch das Gesamtwerk ist dennoch überzeugend. Man spürt, dass die Schauspieler dieses Stück schon mehrere dutzend Male aufgeführt haben und somit mit den Charakteren intensiv vertraut sind. Es kommt selten vor, dass eine Theaterproduktion den Sprung auf die Leinwand schafft und dies auch noch mit denselben Schauspielern und Regisseur/Drehbuchautor verwirklicht wird. Aber auch nur so ist es möglich, einen 90-minütigen Spielfilm in gerade mal 18 Tagen abzudrehen und das auch noch mit solch langen Dialogszenen, bei denen die Darsteller einige Seiten Script auswendig lernen müssen.

the_shape_of_things_dvd.jpgZur britischen R2-DVD kann man nichts negatives sagen. Der Commentary Track ist sehr interessant und aufschlussreich. Regisseur Neil LaBute und Darsteller Paul Rudd palavern durchweg die vollen 90 Minuten mit unterhaltsamen und informativen Anekdoten. Im Grunde muss man den Film auch zweimal sehen (einmal mit Kommentar), um all die Kleinigkeiten zu entdecken, die trotz des hektischen Drehplans realisiert werden konnten. Dazu kommen noch ein paar Minuten Behind-The-Scenes-Materialien und ein amüsantes Mini-Filmchen, das eigentlich als Trailer gedacht war. Die US-amerikanische R1-Edition hat noch DTS-Sound, aber dies spielt bei dieser extrem dialoglastigen Produktion meines Erachtens keine Rolle.

Fazit: Empfehlenswert für Freunde des gesprochenen Worts. Vielleicht hat man „The Shape of Things“ ja schon mal bei einer Aufführung einer lokalen Theater-Truppe gesehen. Der Film ist allerdings etwas sperrig und erschliesst sich in manchen Details auch nur mithilfe des Commentary Tracks. Hier kann es sich auch lohnen, wenn man als Schüler vom Deutsch- (oder Englisch-) Leistungskurs nicht komplett angeödet war.

Semesterbeginn im September?

Sonntag, 13. August, 2006

Interessante Forderung aus den Reihen der Hochschul-Rektoren-Konferenz (HRK): Laut Spiegel will man möglichst bald die Winter- und Sommersemester in der derzeitigen Form abschaffen und stattdessen ein Frühlings- und ein Herbstsemester einführen. Die Uni Mannheim hat das sogar schon in vorauseilendem Gehorsam umgesetzt. Der Vorlesungszeitraum im Wintersemester 2006/07 läuft dort vom 4. September bis 15. Dezember 2006 und im „Sommersemester“ 2007 vom 19. Februar bis 15. Juni 2007.

Das würde allerdings wohl bedeuten, dass eine Menge Klausuren im Anschluss an das Wintersemester mitten in den Weihnachtsstress fallen — oder man verschiebt sie bis Anfang Januar. Und Studenten sowie Dozenten hätten quasi zur gleichen Zeit Ferien wie Schüler und Lehrer, was im Sommer zu noch überfüllteren Feriendomizilen führen dürfte. Auf der anderen Seite entspricht ein Studienjahr dann auch auch einem kalendarischen Jahr, was den ein oder anderen Verwaltungsvorgang vereinfachen dürfte. Und für die ERASMUS-Studierenden dürfte ein solcher den internationalen Standards angepasster Vorlesungsplan wohl auch eine deutliche Vereinfachung darstellen. Als Dozent würde mir vor allem der Wegfall der Weihnachtspause „gefallen“, denn in den Wochen vor und nach dieser Pause schrumpfen die Anwesenheitszahlen in Seminaren und anderen Veranstaltungen immer ein gutes Stückchen.

Aber irgendwo habe ich im Hinterkopf, das mit dem so genannten Bologna-Prozess (sprich: Einführung von Master- und Bachelor-Studiengängen) mittelfristig auch eine Unterteilung in Trimester eine Option wäre. Den damit verbundenen administrativen Aufwand will ich mir aber lieber erst gar nicht vorstellen…

The Real World – Los Angeles

Samstag, 12. August, 2006

This is the true story, of seven strangers, picked to live in a house, work together and have their lives taped, to find out what happens, when people stop being polite, and start getting real.

Kürzlich wurde aus Anlass des 25jährigen Geburtstags von MTV von diversen Medien dem ehemaligen Musikvideo-Sender die Schuld für solche Reality-„Verbrechen“ wie „Big Brother“ gegeben. In gewisser Weise zu Recht. (Lesenswert zu diesem Thema übrigens Markus Kavkas Beitrag im ZEIT ZUENDER.) Aber das hat doch prompt wieder Erinnerungen geweckt…

Kleine Zeitreise: MTV Europe (aus London) war Anfang der 1990er eines der letzten über ASTRA noch frei empfangbaren englischsprachigen Programme. Das britische Sky One, wo ich noch im Herbst 1990 die erste Staffel der „Simpsons“ gesehen (aber zugegebenermassen noch recht wenig verstanden) hatte, war mittlerweile verschlüsselt. Und so verschlang man alles, was noch in Englisch über die Schüssel auf den heimischen Fernsehschirm kam — und das war eben vor allem MTV und seine VJs. Der unvergleichliche Ray Cokes (war „Most Wanted“ wirklich so brilliant oder ist das nur die verblassende Erinnerung, die alles in einem besseren Licht erscheinen lässt?), die auf ihre eigene Weise … ehm … „besondere“ Kristiane Backer (die keiner richtig leiden konnte).

Aber worauf ich eigentlich hinauswollte: So um 1993 lief auch „The Real World“ auf MTV Europe, recht zeitnah als Import vom US Muttersender. Und das auch gerne in so genannten „Marathons“ an einem Wochenende. 11 Stunden Programm wurden auf Samstag und Sonntag verteilt und man sass prompt den ganzen Tag vor der Glotze. Und lernte Englisch. Nicht unbedingt das Englisch, das man in Schulbüchern fand, aber das war egal — es war cool, es war aus den USA und am nächsten Tag Thema auf dem Schulhof. Markus Kavka beschreibt die Situation ganz passend: „Das war Anfang der 90er Jahre, und da war das alles aufregend und neu und Englisch. Man war privilegiert, und das nicht nur, weil man Kabelfernsehen hatte, sondern weil man auch besser Englisch konnte als die anderen und man mit einem Schlag zu einem offenen, coolen Europa gehörte“.

rwla.jpgAm besten kann ich mich noch an die zweite Staffel „The Real World“ (Los Angeles) erinnern, mit dem erzkonservativen Möchtegern-Country Sänger Jon, der vor allem mit den weiblichen Mitbewohnern öfters aneinanderrasselte. Ein Jahr später dann „San Francisco“, mit u.a. dem AIDS-kranken Pedro, der kurz nach dem Ende der Dreharbeiten starb. Kurz darauf wurde MTV Europe über Satellit verschlüsselt und damit war Schluß mit „The Real World“ — zumindest für mich.

Das Showkonzept war simpel wie auch für die damalige Zeit revolutionär. Heute kennt man es als „Big Brother“ und hat schon längst jegliche Originalität verloren. Auch „The Real World“ läuft heute nach siebzehn Jahren immer noch auf MTV, ich habe nach 1995 nur noch ein oder zwei Episoden gesehen, kein Vergleich mehr mit dem Reiz des „Neuen“ aus der Anfangszeit. Nur noch das übliche nervige Soap/Reality-Einerlei.

MTV hatte mal angefangen, die alten „Real World“-Staffeln komplett auf DVD zu veröffentlichen. Aber schon nach Season 1 „New York“ war Schluß, außerdem für einen vergleichsweise heftigen Preis (ca $30) und mit komplett ausgetauschter Musik(!). Ich frage mich allerdings trotzdem, wie lange ich widerstehen könnte, wenn die „Los Angeles“-Staffel mal auf den Markt kommen sollte — verfluchter Sentimentalismus!

Ich muss also zugeben: Ja, ich war auch mal ein Reality-Show-Fan 🙂

Musikfernsehen

Donnerstag, 10. August, 2006

persson.jpgSeitdem ich kaum noch Musikfernsehen à la MTV & Co. beim „gelegentlichen Vorbeizappen“ schaue, entgehen mir nicht nur all die debilen „Pimp my Dingsbums“-Shows und Klingelton-Abos, sondern leider auch solche Musikvideo-Kleinode wie das neue surreale Werk der Cardigans zu „Don’t Blame Your Daughter“ (mit der brillianten Pause bei 2:43; Regie: Martin und Johan Renck) oder das bizarre „Westworld“-Deja-Vu von Muse („Knights of Cydonia„).

Gepriesen seien da Alternativen wie ClipTip und YouTube.

Und wo ich gerade beim Thema Musikvideo bin: Durch Zufall bin ich über die Website der Werbe-Agentur Oilfactory auf das Portfolio des deutschen Regisseurs Philipp Stoelzl gestossen. Der Mann hat unter anderem die Videos zu Rammsteins „Du Hast“ und Westerhagens „Nimm Mich Mit“ verantwortet, dreht aber auch Werbespots (aktuell: „Dress For The Moment“ für „New Yorker“) sowie Spielfilme („Baby“) und listet sogar ein Theater-Projekt im Lebenslauf. Ich finde das sehr interessant, dass man sich dank der heutzutage zur Verfügung stehenden Bandbreiten angenehm durch solche Video-Portfolios klicken kann. Werbespots und Musikvideos können ja eine sehr öde und trockene Kunst sein, aber es gibt eben doch noch ein paar Highlights wie eben auch einige der Special-Effects-Produktionen von Stoelzl.

Vergesst Karl Ranseier: Helena Stavros ist tot.

Donnerstag, 10. August, 2006

Eigentlich dachte ich ja, dass ich durch meine Adresse im Ausland vor solchen (Werbe?-)Spielchen einigermassen abgeschirmt bin. Weit gefehlt. Heute lag auch bei mir diese mysteriöse Todesanzeige einer Helena Stavros im Briefkasten, anonymer Absender, handschriftlich korrekt adressiert.

Da hat sich jemand Arbeit gemacht und statt Geld in eine „klassische“ Internet-Werbeaktion mit Bannern & Co. eben Geld in Porto investiert. Und die Blogger machen den Rest der Arbeit — Google findet mittlerweile ja schon über 400 Treffer zu „Helena Stavros“ — fast ausschließlich aus der deutschen Blogosphäre. Und sollte eine gewisse „kritische Masse“ überschritten werden, dürften dann auch die Online-Ausgaben verschiedener Zeitschriften über das Mysterium „Helena Stavros“ berichten.

Ich habe keinen Schimmer, was sich dahinter verbirgt – ich tippe aber auf ein Computerspiel. Einerseits finde ich die Nummer zwar etwas makaber (eine Todesanzeige im Briefkasten irritiert ja im ersten Moment doch reichlich) aber auf der anderen Seite sieht so wohl Marketing 2.0 aus. Und da ich es im Endeffekt dann doch irgendwo recht originell finde (weil es effektiv die Neugier und den Forscherdrang weckt), reihe ich mich halt hiermit in die Google-Trefferliste ein und harre der Dinge, die da kommen.

„Helena Stavros“ klingt übrigens sehr nach einen Anagramm – „A Shaver Stolen“, „Anal Serves Hot“, „Asse vorhalten“, „Earth Ovalness“, „Ethanol Savers“, „Salate vorsehn“, „Satan, Hole Vers!“ … hm, okay, vielleicht doch kein Anagramm 😉

BTW, ich habe die „HILF MIR“-Variante erhalten. Abgeschickt am 7.8.

Kidnapped

Mittwoch, 9. August, 2006

Inhalt in einem Satz: Der Sohn einer vermögenden Familie wurde auf dem Schulweg trotz intensiver Bodyguard-Bewachung entführt und nun versuchen FBI und ein privater Ermittler den Kidnappern auf die Spur zu kommen. Drama, NBC.

kidnappedQuick-Preview: Ein solides Krimi-Drama mit Season-Arc. Ich habe echt nix zu meckern. Das sollte man wohl rot im Kalender anstreichen.

„Kidnapped“ ist sicherlich keine Jahrhundertshow, die das Genre revolutionieren wird. Aber sie weiß, was ihre „Aufgabe“ ist und macht ihren Job gut: Sie liefert spannende Unterhaltung mit interessanten Charakteren. Man sollte allerdings ein Freund solcher Season-Arcs sein und die möglichen Risiken (sprich: vorzeitige Absetzung) abwägen. Sofern die folgenden Episoden aber nicht dramatisch in der Spannung nachlassen, sollte die Show eine komplette Staffel wohl schaffen. Wenn nicht ausgerechnet „Kidnapped“ diejenige Show ist, die beim Zuschauer den lange erwarteten Krimi-Übersättigungseffekt auslöst.

Alleine schon Jeremy Sisto („Six Feet Under“) als grantiger Einzelgänger und Privat-Ermittler macht die Serie interessant, auch wenn eigentlich Oscar-Gewinner Timothy Hutton („Ordinary People“) das Zugpferd der Show ist. Delroy Lindo („The Core“) gibt den klassischen TV-Serien-FBI-Ermittler, der ein alter Fuchs seines Metiers ist und alle Kniffe kennt, die sein Greenhorn-Vorgesetzer erst noch lernen muss.

Hinter der Kamera steht übrigens unter anderem „Angel“-Alumni David Greenwalt.

Man ahnt aber schon, dass im Laufe der Staffel(n) so ziemlich alle Charaktere wohl das ein oder andere „düstere Geheimnis“(TM) hervorbringen werden — da wird in manchen Szenen schon überdeutlich auf Ungereimtheiten in der Vergangenheit der Charaktere hingewiesen.

Fazit: Vor allem exzellente Darsteller und ein routiniertes Script garniert mit wohl dosierten Portionen Action, Spannung und Drama machen zumindest die Pilot-Episode von „Kidnapped“ zu einem Must-See nicht nur für „24“-Fans. Danach stellt sich aber die Frage, ob die Scripte im Serien-Alltag die Spannung halten können.

SemanticSerienWiki

Montag, 7. August, 2006

Elix hat mich mit dem Kommentar zum US-Serienplaner auf die Idee gebracht, dass es für manche Inhalte hier im Blog nicht verkehrt sein könnte, wenn mehrere Leute Schreibberechtigung hätten. Da ich aber im sablog keine weiteren Accounts vergeben will, wäre eine andere Lösung notwendig. Zufällig habe ich gerade letzte Woche testweise MediaWiki 1.7 hier aufgespielt, um mal mit der SemanticWeb-Erweiterung „herumzuspielen“. Eigentlich sollte das Wiki also gar nicht an die Öffentlichkeit, aber so ein System ist ja eine ideale Lösung, um beispielsweise solche Sachen wie den Serienplaner einfach durch mehrere Leute zu verwalten.

Also hab ich nun den Passwort-Schutz entfernt und das MediaWiki im Hau-Ruck-Verfahren in das sabweb-Layout eingepflanzt. Wer will, kann nun also auch „mitspielen“: http://serienwiki.sabweb.net.

Da das Ganze also wie geschrieben aus einer Testumgebung entstanden ist, dürfte es hin- und wieder an verschiedenen Ecken „klemmen“. Ich hab’s mir auch noch gar nicht mit dem Internet Explorer angeschaut… :-o. Da das MediaWiki ziemlich Ressourcen frisst (und der APC Opcode Cache derzeit mit dem MediaWiki nicht funktioniert), läuft es manchmal auch etwas langsam. Aber große Nutzerzahlen erwarte ich eh nicht.

Ob das System eine längerfristige Zukunft hat, weiss ich noch nicht — hängt auch davon ab, inwieweit Spam und Vandalismus den „Unterhaltsaufwand“ erhöhen.

Der Wiki-Inhalt ist verfügbar unter der Attribution-NonCommercial-ShareAlike 2.5 Creative-Commons-Lizenz.

The Knights of Prosperity

Montag, 7. August, 2006

Inhalt in einem Satz: Eine bunte Truppe von Unterschichten-Losern will Mick Jagger ausrauben. Comedy formerly known as „Let’s Rob … Mick Jagger/Jeff Goldblum“. ABC.

knights of prosperity

Quick-Preview: Ich bin etwas ratlos. Reviews zu der Serie auf anderen Websites überschlagen sich geradezu mit Lobpreisungen für „ABC’s best comedy“.

Aber ich fand’s nur mäßig witzig. Ich hab’s mir sogar zweimal an verschiedenen Tagen angeschaut, um rauszufinden, ob ich vielleicht irgendetwas übersehen hatte. Aber nö. Zweimal Urteil: Unlustig. Sicherlich ist es eine der bizarrsten Shows die ich je gesehen habe. Zeitweise drängt sich der Verdacht auf, als wollten die Macher eine Serie im Stil von „Arrested Development“ meets „My Name is Earl“ machen … aber der Rythmus stimmt einfach nicht und kommt an die „Originale“ nicht heran. Zugegeben: Originell, schräg und im wahrsten Sinne des Wortes „offbeat“ ist die Show. Und mittendrin in all dieser Abstrusität dann auch noch Mick Jagger. Ja, der echte. Hämmert einem Asiaten einen Fußball an den Kopf. Mehrmals.

Und die Szenen mit Jagger (vor allem die letzten) sind auch die einzigen der Episode, die so etwas wie ein Grinsen hervorriefen. Der Rest der Show ging aber komplett an mir vorbei. Irgendwas stimmt nicht an der Show. Vielleicht ist es das Timing, das seltsame Editing, vielleicht die krampfhaft „originellen“ Charaktere, die zwar abstrus überzeichnet, aber nicht amüsant sind — was auch an den mittelmäßigen Schauspielern liegen könnte. Ja, ich habe all die versuchten Anspielungen auf Genre-Klassiker wie „Ocean’s Eleven“ & Co. bemerkt — aber sie trafen irgendwie alle nicht. Teilweise habe ich mir sogar einen Laughtrack herbeigewünscht, um mal ‚rauszufinden, ob sich die Macher bei der ein oder anderen Szene jetzt wirklich eine Punchline ausgedacht hatten.

Fazit: Ich glaube nach ein paar Bier und diversen Wiederholungen könnte das die Krönung der Fernsehgeschichte sein. Aber im nüchternen Zustand schaut man (ich) anschließend einfach nur total verdutzt aus der Wäsche. Oder es zeigt mal wieder, dass jeder Mensch ein anderes Verständnis von Humor hat.

Der Sommer der Sequels

Freitag, 4. August, 2006

Hollywood setzt zunehmend auf die konsequente AusschlachtungFortführung erfolgreicher Film-Franchises. Hier mal ein Auszug aus dem US-Kinosommerprogramm 2007:

Mai: SPIDERMAN 3, SHREK THE THIRD, 28 WEEKS LATER (Sequel zu 28 DAYS LATER), PIRATES OF THE CARIBBEAN 3

Juni: OCEANS THIRTEEN, FANTASTIC FOUR AND THE SILVER SURFER, EVAN ALMIGHTY (Sequel zu BRUCE ALMIGHTY), DIE HARD 4

Juli: HARRY POTTER 5, THE SIMPSONS (Im gewissen Sinne ja auch eine Fortsetzung ;-))

August: BOURNE ULTIMATUM (entspricht Teil 3), ALIEN VS. PREDATOR 2, RUSH HOUR 3

Außerdem sind für 2007 auch noch SIN CITY 2 und ein weiterer RESIDENT EVIL Streifen geplant.

SERENITY 2 fehlt leider.

Mittlerweile gibt es übrigens laut Wikipedia schon eine ganze Heerschar an Begriffen jenseits des „Sequels“ die sicher auch bald den deutschen Sprachraum penetrieren werden: Prequel, Threequel, Midquel, Interquel, Sidequel … ein Quell der Freude für Sprachforscher. Schöne gute alte „Fortsetzung“, I’ll miss ya.

 

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen