Weiter geht’s im Lost-Marathon.
3×08: „Flashes Before Your Eyes“
Auch wenn die Flashbacks der anderen Charaktere eigentlich zuletzt nur noch repetitive Zeittotschläger waren und wenig zum großen „Lost“-Arc beitrugen, so muss das ja nicht für die neuen Charaktere gelten. Diese Episode rund um Desmond zeigt, dass immer noch reichlich Potential in dem „Lost“-Universum liegt und in dieser Folge zündet auch endlich mal wieder dieser faszinierend-rätselhafte Mystery-Plot, der zwar nicht viele Fragen beantwortet, aber stattdessen einige neue interessante Verknüpfungen aufzeigt. Endlich wieder „Wow!“-Momente! Daher gibt auch diesmal eine „sehr gut“: Note 1-.
3×09: „Stranger in a Strange Land“
Und von einem Höhepunkt geht’s gleich wieder ab in den Keller. Wir lernen ein paar Details über den Ursprung von Jacks Tatoos in Thailand, aber insgesamt dümpelt die Story in einem gähnend langsamen Tempo vor sich hin. Das störrische Herumgezicke zwischen Sawyer und Kate ist mittlerweile auch eher nervend. Note: 3.
3×10: „Tricia Tanaka is Dead“
Eine hübsche Fun-Episode mit einem überragenden Jorge Garcia als Hurley. Ein Beispiel dafür, dass auch Episoden, die nicht unbedingt den globalen Arc wesentlich voranbringen, durchaus unterhaltsam sein können und immerhin einiges zur Charakterentwicklung beitragen können. Note: 2.
3×11: „Enter 77“
Okay, ich gebe es zu, diese Episode hat mich fast schon ein wenig aggressiv gemacht. Auch wenn die Folge aus der Feder von Cuse und Lindelof stammte — da gab es einfach zuviele Sachen, die mich nervten. Die xte Background-Story um Sayid und seine grausamen Taten zu Kriegszeiten demonstrieren eher, dass sein Charakter in dieser Show mittlerweile schon reichlich überflüssig ist. Es wirkt fast schon etwas krampfhaft, wie er noch in die Story eingebunden wird. Und mag sein, dass John noch irgendeine eigene Agenda verfolgt, aber im Moment wirken einige seiner Aktionen wie aus der „Too Stupid To Live“-Schublade. Etwas positives hat die Episode immerhin: Ich Idiot habe endlich gemerkt, dass die Darstellerin der Danielle Rousseau ja Mira „Delenn“ Furlan ist. Manchmal bin ich halt etwas langsam ;-). Note: 3.
3×12: „Par Avion“
Ein durchaus interessanter Flashback in dieser „Flashback of the week“-Episode rund um Claire und ihren Vater — endlich werden die Gerüchte bestätigt, die sich schon seit der ersten Staffel hielten: Claire und Jack sind Geschwister. Eine souveräne Leistung von Emilie de Ravin. Leider hat auch ihr Charakter ansonsten zur Zeit nicht viel zu bieten: Sie ist eine der „Strandleute“, die mit der zentralen Action meist nichts zu tun haben und sich im Hintergrund aufhalten. Diese „Action“ gibt es in dieser Episode in der Form von der kleinen Expeditionstruppe in Richtung des Lagers der Anderen. Note: 2-
3×13: „The Man from Tallahassee“
Auch hier wieder gemischte Gefühle: Einerseits ein zunehmend packendes und sehr spannendes Psycho-Duell zwischen Ben und den Losties, aber der Locke-Flachback war eigentlich bis auf die finalen (und umso beeindruckenden) Szenen überflüssig. Also wieder so eine Episode, in der eigentlich viel passiert — aber irgendwie doch nicht. Immerhin kommt nun etwas mehr Bewegung in die ganze Jack/Juliet/Kate/Die Anderen-Story. Note: 2
3×14: „Exposé“
Einigermaßen passable Krimistory um zwei vollkommen uninteressante „Red Shirt“-Charaktere, die wohl allen Fans seit ihrem ersten Auftauchen ein Dorn im Auge waren. Das Problem ist: Solch eine extreme Füller-Episode hat in meinen Augen in „Lost“ einfach nix zu suchen. Vor allem wenn man bedenkt, wie haarsträubend klobig sie schon seit Beginn der Staffel eingefädelt wurde. Immerhin gab es noch einen netten Grusel-Twist am Ende. Note: 3.
3×15: „Left Behind“
Das Zusammenwerfen von Kate und Juliet war einfach eine brillante Idee. Die komplette A-Story dieser Episode ist ein nahezu perfektes Charakterdrama in der sogar das „Rauchwolke-Monster“ endlich mal wieder für Gänsehaut sorgen kann. Und auch Kates Flashback ist eine sehenswerter Einblick in ihre Backstory. Die B-Story um Sawyers „Wahlkampf“ fällt hingegen eher in die Kategorie „belangloser Spaß“. Sie demonstriert aber schön, dass Hurley ein immens wichtiger Charakter ist und viel mehr Fäden in der Hand hält, als ihm bewusst ist. Note: 2.
3×16: „One of Us“
Endlich mal wieder eine Episode, die mich von Anfang bis Ende in Atem hielt. Exzellent orchestrierte Flashbacks um den herrlich mysteriösen „Juliet“-Charakter und ihre Aufnahme ins Strandlager machen diese Folge zu einer hochspannenden Angelegenheit. Elizabeth Mitchell hat den doppeldeutigen eiskalten Pokerblick geradezu perfektioniert. Note: 1-.
So, hier ist erst mal ’ne Pause angebracht. Morgen gibt’s dann das große Finale.