Archiv des Jahres 2008


The Wrong Door

Samstag, 6. Dezember, 2008

Der Wortvogel hat mich auf die britische Sketch-Comedy-Serie „The Wrong Door“ hingewiesen und diese Empfehlung will doch gleich mal weiterreichen: Diese sechsteilige BBC3-Produktion ist zuweilen herrlich schräg, infantil, surreal und politisch unkorrekt. Vor allem ist sie aber verblüffend aufwendig inszeniert: Der zentrale Gag eines Sketches baut meist auf intensiver Nutzung von (zumindest früher mal) teuren CGI-Tricks auf. Klar, es gibt auch ein paar weniger amüsante Segmente und „duds“, aber der überwiegende Teil trifft das Humor-Zentrum meist auf eine unvorhersehbare Weise. Die CGI-Tricks ermöglichen neue, unerwartete Punchlines, die man in dieser Form noch nicht x-Mal in anderen Sketch-Comedies gesehen hat.

The Girl Who Leapt Through Time (2006)

Freitag, 28. November, 2008

Was gibt es besseres an einem kalten, grauen November-Abend zu tun als vor den Fernseher zu flüchten und ein melancholisches Anime zu schauen? Gut, mir fallen einige bessere Dinge ein (mindestens 50), aber dennoch will ich auch mal wieder eine Lanze für das japanische Zeichentrick-Genre brechen.

The Girl Who Leapt Through Time“ / „Toki o Kakeru Shōjo“ basiert ursprünglich auf einer bereits 40 Jahre alten Erzählung, die seither schon mehrmals in Mangas, Anime oder „Real-Life“-Filmen umgesetzt wurde. Für viele Kinder (und Erwachsene) in Japan ist diese Geschichte aus den 1960er Jahren ein bekanntes Teen-Märchen und die Soundtracks (und deren Performer) der diversen Film-Inkarnationen der letzten Jahrzehnte sind mancherorts ein Teil der Popkultur. Die hier erwähnte Fassung stammt aus dem Jahr 2006 und ist eine Art Fortsetzung des Original-Romans, ohne aber die Kenntnis des Originals vorauszusetzen.

Der Film erzählt die Coming-of-Age-Geschichte der 17-jährigen Schülerin Makoto, die eines Tages bemerkt, dass sie Zeitsprünge machen kann. Zuerst nutzt sie ihre neue Fähigkeit für allerlei Dummheiten und Kleinigkeiten, doch wie es in Zeitreisen-Filmen nun mal so üblich ist, drohen bald üble Konsequenzen ihrer Taten und mit jeden Zeitsprung scheint ihre Umwelt und ihr Leben immer mehr aus den Fugen zu geraten. Zudem entdeckt sie ihre Zuneigung für einen ihrer Schulfreunde und kommt mit diesen Empfindungen zunächst gar nicht zurecht.

„The Girl Who Leapt Through Time“ ist eine gelungene Anime-Produktion mit grandiosen Background-Zeichnungen und einer amüsanten, zuweilen aber auch nachdenklichen Story, verpackt in ein Märchen mit einem Touch SciFi. Aber in erster Linie ist der Film auch eine zuweilen dick auftragende Teenage-Love-Story. Das hat mich auch etwas auf dem falschen Fuß erwischt, der Film richtet sich eindeutig vor allem an ein jüngeres Publikum im Teenie-Alter. Ältere Generationen dürften sich bei dem Film zeitweise etwas fehlplatziert vorkommen. Aber trotz der leichten Zielgruppen-Dissonanz: „The Girl Who Leapt Through Time“ ist ein bezaubernder und technisch hervorragender Anime, der vor allem die junggebliebenen Romantiker ansprechen dürfte.

Den Film gibt es bereits seit längerem in Deutschland in erstaunlichen drei Editionen und seit ein paar Tagen auch in den USA auf DVD.

Und wem diese Produktion noch nicht genug melancholisch-romantisch ist, dem sei bei dieser Gelegenheit auch noch der Anime „5 centimeters per second“ ans Herz gelegt. Der Film ist in Europa etwas schwieriger zu beziehen, aber erfreut sich stattdessen zahlreicher Bootleg-Kopien auf Videoportalen wie Youtube. Der Film besteht aus drei Teilen mit insgesamt etwa 60 Minuten Laufzeit und erzählt die Geschichte von einem Mädchen und einem Jungen, die sich als Schulkinder kennenlernen. Im Lauf von knapp zwanzig Jahre leben sie sich dann aber allmählich auseinander. Dieser Anime hat ein etwas schwieriges Ende (zumindest für Nicht-Anime-gewohnte Leute wie mich) und bedient sich wirklich recht üppig aus dem Kitschig-Melancholie-Topf, aber dennoch kann man dem Streifen eine gewisse Schönheit und Faszination nicht absprechen. Ebenfalls beeindruckend ist die hohe technische Qualität dieser modernen Anime.

"Freaks & Geeks" Yearbook Edition: $68

Mittwoch, 26. November, 2008

Ich verliere bereits jetzt die Übersicht über all die Black Wednesday, Black Friday und „Even More Black Monday“-Sonderangebote, die allmählich eintrudeln.

Eines möchte ich aber schon mal herausheben: Amazon.com hat heute die (unveränderte) Neuauflage des Deluxe-„Freaks & Geeks“-DVD-Sets mit Yearbook und 2 Extra-Bonus-DVDs (also insgesamt 8 DVDs) für $67.99 im Angebot. In den letzten Tagen war der Preis noch dreistellig(!). Wer das einfache Set schon hat, muss aber wohl schon ein Hard-Core-Fan der Serie sein, um sich auch noch diese DVD-Packung zusätzlich anzuschaffen. Aber wer die Serie noch gar nicht im Regal stehen hat (du meine Güte, ihr lest diesen Blog und habt F&G noch nicht? ;-), der hat mit $68 ein sehr gutes Angebot. Das normale Set mit sechs DVDs kostet immerhin noch $56.

Aber für all die treuen Fans, die für die Yearbook-Edition bis zu $130 bezahlt haben, ist diese drastische Preissenkung wohl eine gewisse Enttäuschung. Bei der ursprünglichen Veröffentlichung der Yearbook-Edition vor einigen Jahren wurde ihnen mal versprochen, es handle sich um eine limitierte, exklusive Ausgabe. Dem war wohl nicht so.

Die Zukunft der US-TV-Networks

Montag, 24. November, 2008

Lesenswerter Artikel in Variety: Im Zuge der allgemeinen Wirtschaftskrise tauchen auch mal wieder die Schwarzmaler auf, die alle paar Jahre das Ende der US-Networks prophezeien. Immer weniger (Live-)Zuschauer führen zu immer weniger Werbekunden und zu weniger Werbeeinnahmen und schließlich zu einer finanziellen Schieflage eines ganzen Networks. Michael Schneider führt in dem Artikel einige mögliche Lösungs-Szenarien für die betroffenen Networks auf: Rückgabe der 22Uhr-Sendeplätze an die Affiliates, Untervermietung von Sendezeit an Drittanbieter, Wandel eines Networks in einen Cable-Sender oder schließlich komplette Einstellung aller Aktivitäten.

„I’ve been doing this for 30 years now, and that same question has been asked for 30 years: At what point does the audience get so small that advertisers won’t show up?“ says Fox Networks Group chairman Tony Vinciquerra. „It hasn’t gotten there yet.“

Man beachte das Wörtchen „yet“.

Auch wenn insbesondere die aggressiveren Modelle (bspw. Umwandlung in einen Cable-Sender) für die Big Four (ABC, CBS, FOX, NBC) trotz der aktuellen Krisen-Zeit noch nicht sonderlich wahrscheinlich erscheinen, wird aber auch deutlich, dass die „Schwarzmaler“ in der letzten Dekade immer öfters mit ihren düsteren Prognosen auf offene Ohren stießen. Vielleicht ist es wirklich nur noch eine Frage der Zeit, bis ein großes Network wie NBC oder ABC seine Geschäftsstrategie fundamental umstellen muss.

Sollte es jetzt auch noch tatsächlich zu einem Schauspieler-Streik kommen, würde das die Situation möglicherweise erneut verschärfen und diesen Prozess beschleunigen. Ich glaube aber immer noch nicht, dass es zu einem Streik kommen wird, denn die Screen Actors Guild wird es bei dem gegenwärtigen Wirtschaftsklima sehr schwer haben, erneut einen Ausstand in der Filmindustrie zu rechtfertigen und sich so PR-technisch auf sehr dünnes Eis manövrieren (Automatisch wird die Öffentlichkeit vor allem die Multi-Millionäre wie Tom Cruise, Will Smith als die vermeintlich typischen Schauspieler identifizieren, was die „gute“ Sache für die SAG sehr schwer macht). Sie hätten sich wohl wirklich besser im Frühjahr den Autoren anschließen sollen.

Es kam wie es kommen musste

Freitag, 21. November, 2008

Eine Überraschung ist es wohl nicht mehr, aber eine gewisse Enttäuschung lässt sich nicht verbergen. ABC wird keine weitere Episoden von „Dirty Sexy Money“, „Eli Stone“ und „Pushing Daisies“ bestellen — nach der Ausstrahlung der jeweils abgedrehten 13 Episoden ist somit für diese Serien Schluss. „Life on Mars“, von dem eigentlich auch erwartet wurde, dass es auf dieser „Opferliste“ stehen würde, hat noch einen Gnadenaufschub bekommen und darf vier weitere Episoden produzieren.

„Dirty Sexy Money“ war mir seit dem Ende der ersten Staffel eigentlich recht egal, aber „Eli Stone“ und „Pushing Daisies“ waren charmante Produktionen, die den Serienalltag etwas bunter machten. Ein dramatischer Verlust sind beide dennoch nicht in meinen Augen, denn so richtig konnten beide Serien ihre Potentiale auch nicht ausnutzen und waren dann doch auf Dauer etwas zu schräg oder zu „zuckersüß“. Dennoch ist es schade, dass solch ungewöhnliche Konzepte bei den TV-Zuschauern immer noch nicht richtig Fuß fassen können und oft nach einer kurzen Staffel scheitern. Bedauerlich ist ferner die Tatsache, dass die finale Episode von „Pushing Daisies“ aus einem Cliffhanger besteht und somit mal wieder eine Serie ohne vernünftigen Abschluss aus dem Diesseits scheidet. Bryan Fuller hofft auf eine Fortsetzung als Comic, aber leider liegen Hoffnung und Realität bekanntermaßen oftmals weit auseinander.

Aber immerhin gibt es heute auch noch gute Nachrichten: „Scrubs“ startet auf ABC am 6. Januar, ein „Arrested Development“-Film erscheint erneut eine winzige Nuance wahrscheinlicher und es gibt einen ersten (aber leider nicht sonderlich überzeugenden) „Cupid“-Trailer.

So ist das im „Serienland“: Shows werden abgesetzt, neue kommen nach.

The King of California (2007)

Montag, 17. November, 2008

Nach der jüngsten „Wiederentdeckung“ von Evan Rachel Wood in „Across the Universe“ bin ich bei einer IMDb-Suche noch an ein anderes Gem aus ihrer Filmographie erinnert worden: „The King of California“. Dabei handelt es sich um eine kleine Pseudo-Independent-Produktion mit einem grandiosen Michael Douglas und einer nicht minder exzellenten Evan Rachel Wood (die sich vor einigen Tagen wohl auch offiziell nach mehrjähriger Beziehung von Marilyn Manson getrennt hat. Man kann die „Free Evan!“-T-Shirts also wieder einpacken ;-)). Ich hatte zwar irgendwann mal den Kino-Trailer gesehen, aber bis zum (von mir unbemerkten) deutschen Kinostart dann doch wieder aus den Augen verloren. Das hatte auch ‚was positives, denn mittlerweile steht die DVD schon in den Läden. Im Stil von „Sideways“ und „Little Miss Sunshine“ ist auch dieser Film weit entfernt von Hollywoods Big-Budget-Action-Krachern und vielmehr eine gelungene Mischung aus vermeintlich oberflächlicher Komödie und im Kern ernsterem Familien-Drama, verpackt als charmantes Gegenwarts-Märchen.

„The King of California“ erzählt eine kleine Vater-Tocher-Geschichte: Die 16jährige Miranda (Evan Rachel Wood) muss seit Jahren alleine zurecht kommen nachdem ihre Mutter die Familie verlassen hatte und ihr Vater in eine Psychiatrie eingewiesen wurde. Irgendwie hat Miranda es geschafft, sich an den Jugendämtern vorbeizumogeln, hat die Schule geschmissen und arbeitet in einer McDonalds-Filiale, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Sie hat ihr einsames Leben soweit im Griff, doch eines Tages steht ihr Vater Charlie (Michael Douglas mit „Catweazel“-Look) wieder vor der Tür: Entlassen aus der Anstalt, aber nicht unbedingt vollständig geheilt, versucht er sich wieder in das Leben seiner Tochter zu integrieren. Miranda ist davon alles andere als begeistert. Schon bald fällt Charlie scheinbar wieder in alte, anormale Verhaltensmuster zurück: Besessen von der Idee, dass in der Nähe ein 300 Jahre alter Goldschatz vergraben sei, macht sich Charlie mit Metalldetektor und schwerem Gerät auf Schatzsuche. Seiner Tochter Miranda bleibt trotz anfänglichen Widerstands nichts anderes übrig, als Babysitter für ihren Vater zu spielen. Während sich die beiden allmählich wieder besser kennen lernen und gar Gemeinsamkeiten entdecken, wird auch Miranda in den Bann der Schatzsuche gezogen, die schließlich ausgerechnet in/unter einem Supermarkt ihren Höhepunkt findet.

Michael Douglas ist brillant in seiner Rolle als liebenswürdiger, aber zerstreuter und der Realität entrückter Vater. Seit „Falling Down“ habe ich ihn nicht mehr derart in einer Rolle aufgehen sehen. Auch über seine bizarre Gesichtsbehaarung hinaus sprüht er vor einer packenden Mischung aus Wahn und Vaterliebe. Seine wortlose Reaktion auf die eigentlich rhetorisch gemeinte Frage seiner Tochter „Are you nuts!?“ ist einer der vielen kleinen Szenen-Highlights des Films. Charlie ahnt, dass er drauf und dran ist, seine Tochter für immer zu verlieren, doch gleichzeitig ist er komplett im Bann seines eigenen grenzenlosen Optimismus und Tatendrangs. Evan Rachel Wood spielt mit gewohnter Souveränität die emotional distanzierte und viel zu schnell erwachsen gewordene Tochter, die sich zwar einerseits von ihrem Vater abkoppeln möchte, aber ihn trotz allem immer noch zu sehr liebt.

Ich habe im Web zahlreiche harsche Kritiken gelesen, die teilweise sogar bis in de Kategorie „Worst Movie Ever!“ reichten. Was mir im Grunde nur deutlich machte, dass man (ich) auf Online-Kritiken wirklich rein gar nix geben sollte (und ihr auch nicht, also ignoriert meine Lobhudelei für diesen Film! ;-)). Klar hat „King of California“ hie und da ein paar kleinere Macken. Sonderlich realistisch mag er nicht unbedingt sein. Der Film fällt eher in die Rubrik „amüsantes Alltags-Märchen“, ohne allerdings eine platte Schenkelklopfer-Comedy zu sein (die viele wohl nach dem ersten Trailer erwartet hatten) und mit dementsprechend vorsichtigen Erwartungen sollte man wohl auch an den Film herangehen.

Zu den anderen „Macken“ gehört vielleicht auch der etwas zu umfangreich eingesetzte Voice-Over im Film, der vor allem aus der Sicht von Miranda erzählt wird. Bei manchen Kritikern wurde gar polemisch spekuliert, dass nur deshalb Voice-Over verwendet wurden, um das Geld für einen weiteren Darsteller einzusparen. Ganz so kritisch sehe ich das allerdings nicht — der Fokus des Films soll auf der schwierigen Beziehung zwischen Vater und Tochter liegen, ein weiterer Charakter, dem Miranda dann brav all ihre Gefühle und Gedanken erzählt, hätte nur unnötig von diesem Schwerpunkt abgelenkt. Zwar mag nicht jeder Voice-Over so brillant eingesetzt sein wie der in „Juno“ (im Sinne einer Kommunikation mit dem Zuschauer), aber ich bin ohnehin ein Freund von (moderat eingesetzten) Voice-Overs, insofern fand ich den Einsatz dieser Technik in „King of California“ nicht sonderlich störend.

„King of California“ ist in meinen Augen eine charmante, kleine Geschichte mit viel Herz, die ausgesprochen geschickt einen dünnen Pfad zwischen ernstem Drama und bizarrer Komödie beschreitet. Der Film bietet neben erstklassigen Schauspieler-Leistungen (insbesondere Michael Douglas in einer für ihn sehr ungewöhnlichen Rolle) viele kleine emotionale Momente zwischen Vater und Tochter, aber auch einige herrlich schräge und komische Momente (bspw. Miranda beim Swinger-BBQ). Auch das bezaubernde Ende, das nach Belieben interpretiert werden darf und bei weitem nicht so eindeutig ist, wie es auf den ersten Blick erscheint, trägt zum rundum guten Eindruck bei.

Sicherlich mag „King of California“ nicht jedermanns Geschmack treffen. Man sollte wohl Gefallen an kleinen, ungewöhnlichen (wenn auch nicht ganz perfekten) Geschichten haben und sich auch an etwas weitschweifigen Voice-Overs nicht schon aus Prinzip stören. Der Trailer repräsentiert den Film etwas zu „upbeat“ und legt einen Schwerpunkt vor allem auf die Comedy-Elemente, was ein falsches Bild vermitteln kann. Wer „Sideways“ mochte, wird wohl auch an diesem Film Gefallen finden.

Mein persönliches Fazit zu „King of California“ lautet aber einfach nur: Es könnte ruhig mehr solcher Filme geben 🙂

„King of California“-DVD bei amazon.de.

Volle Kanne, Hoschi!

Montag, 17. November, 2008

Eigentlich wollte ich nur meinen VDR neu aufsetzen und bin dann beim Test-Zappen bei „Bill & Ted’s Excellent Adventure“ hängengeblieben. Erst durch einen Werbeblock konnte ich mich von dieser Reise in die Vergangenheit (im doppelten Sinne) wieder losreißen. Ein Blick in die IMDb bestätigt, dass der Film bereits satte zwanzig Jahre auf dem Buckel hat. *schluck*

Kaum ein Satz ging seinerzeit über die Lippen, in dem nicht „Hoschi“ oder „Volle Kanne“ vorkam. Good Times.

Und der Rest…

Sonntag, 16. November, 2008

Einige ausgewählte Serien(-Neustarts) habe ich in den letzten Tagen abgehandelt, nun gibt es in der Schnellzusammenfassung noch ein paar Worte zu anderen Produktionen:

The Office
Immer noch exzellente Comedy-Unterhaltung mit einem formidablen Ensemble. In der fünften Staffel! Wer hätte das beim Start der Serie gedacht? Immer weider gelingt es den Autoren, die Zuschauer auf die falsche Fährte zu locken, insbesondere bei den Jim&Pam-Storylines.

Sanctuary (neu)
Es gibt Show-Konzepte, die man einfach nicht anpacken sollte, wenn man nicht das nötige Kleingeld hat, um vernünftige und HD-taugliche CGI-Effekte zu produzieren. Insbesondere dann, wenn im Grunde die komplette Serie vor Greenscreens produziert wird. Ansonsten typische Monster-Jäger-Story mit Logik-Löchern.

Merlin (neu)
Die haben doch tatsächlich aus dem jahrhundertealtem „Merlin“-Material eine Teen-Soap gebastelt. Naja, die Briten lieben nun mal ihre Kostümdramen. Da wird alles genehmigt, was auch nur im Entferntesten Burgen, Schlösser, Könige sowie reiche Prinzessinnen in Gefahr beinhaltet.

Fringe (neu)
Bin immer noch nicht überzeugt. Ähnlich wie bei „Sarah Connor Chronicles“ gibt es immer mal wieder Anzeichen, dass die Show doch noch durchstarten könnte, aber dann kommt doch wieder nur ein laues Lüftchen. Die „Fälle-der-Woche“ sind zwar hübsch bizarr und out-of-this-world, aber das reicht einfach nicht. Auch der besondere Unterhaltungswert für deutsche Zuschauer („Wissenschaft Prison“) kann nur kurzzeitig über die gestelzten Stories und uninteressanten Charaktere hinwegtäuschen. Noch habe ich aber die Hoffnung nicht aufgegeben, wenn „Fringe“ im Frühjahr den Timeslot nach „American Idol“ bekommt, dürfte die Serie eh noch mal einen kleinen „Reboot“ hinlegen.

Friday Night Lights
Beste aktuelle Drama-Serie („Mad Men“ läuft ja nicht mehr) und vielleicht die beste Teen-/Parent-Serie seit „My So-Called Life“. Ich habe es noch selten erlebt, dass eine Drama-Serie nach einer recht verbockten zweiten Staffel dann in Season 3 wieder so vehement durchstartet und sogar neue Maßstäbe setzt — trotz geringem Budget und dadurch bedingtem Aderlass bei den Darstellern. In der jüngsten Episode ging alles etwas zu glatt, aber dennoch: Hoffentlich gibt es noch eine vierte Staffel. Die Teenie-Stories interessieren mich dabei noch nicht mal so besonders — was die Show so sehenswert macht, ist das authentisch wirkende Familienleben der Taylors. Kyle Chandler, Connie Britton und Aimee Teegarden sind eine Klasse für sich.

11th Hour (neu)
Erneut eine routiniert und ohne jegliche Inspiration umgesetzte 08/15-Serie, die irgendwie auf den Mystery-Zug aufspringen will. Ich habe echt genug von diesem Einerlei-Müll, daher schreibe ich auch nicht mehr dazu. Die Serien-Neustarts dieser Season sind bisher eine einzige große Enttäuschung.

How I Met Your Mother
Endlich keine Absetzungsgefahr mehr und die Show hat nun eindeutig ihren Ton gefunden, mit dem sie wohl noch viele weitere Jahre durchlaufen könnte. A future classic in the making.

Samantha Who
Eine kleine Show, die offenbar ungerechterweise zu oft übersehen wird. Wäre nicht schon „Chuck“ die „best show you’re not watching“, dann käme wohl „Samantha Who“ als Kandidatin für diesen Titel in Frage. Marc Berman hat Hauptdarstellerin Christina Applegate jüngst als beste Comedy-Darstellerin seit Mary Tyler Moore bezeichnet und IMHO liegt er damit gar nicht so verkehrt (Tina Fey wäre auch eine starke Kandidatin). Fast nicht zu glauben, dass das mal die kleine „Dumpfbacke“ aus „Married With Children“ war.

Californication
Ich komme des öfteren nicht umhin, in Hank Moody zeitweise einen überzeichneten Don Draper der Gegenwart zu sehen. Eigentlich meint man ja, dass beide Charaktere nicht unterschiedlicher sein könnten, aber beide Charaktere wollen eigentlich Ihrer Familie keinen Schaden zufügen, aber dennoch fallen sie immer wieder in alte Gewohnheiten. Und offensichtlich ist das die Show, in der sich alle früheren Teen-Show-Starlets mal richtig das Teenie-Image wegvögeln lassen: Von Carly Pope („Popular“) über Meredith Monroe („Dawson’s Creek“) zu Carla Gallo („Undeclared“) darf jede mal ‚ran. Nicht, dass ich mich beschweren würde. Im Gegenteil: Nach einem sehr schwachen Start zu Beginn der ersten Staffel ist die Serie mittlerweile ein kleines, unanständiges Goldstückchen.

Das Video zum Sonntag

Sonntag, 16. November, 2008

She and Him: „Why Do You Let Me Stay Here?“

Ein unfassbar kitschig-schlechtes Musikvideo zu einem passablen Song. Aber wie bei einem Autounfall kann man den Blick einfach nicht abwenden.

"Artichekt"

Samstag, 15. November, 2008

Ich habe gerade gesehen, in Deutschland ist folgendes seit Ende Oktober auf DVD zu haben: Die erste Staffel von „Hey Dad..!“, eine australische Sitcom aus den Jahren 1987-1994.

Das war seinerzeit ein Pflichttermin in der ARD um 15:03 Uhr, wenn ich mich recht erinnere (lief das nicht auch im Zweikanalton?). Nebenbei konnte man herrlich die Hausaufgaben der Kategorie „besonders lästig“ abarbeiten. Etwas verwirrend waren die zahlreichen Wechsel im Kreise der Hauptdarsteller, die schließlich auch dazu führten, dass die Serie immer uninteressanter wurde. Dennoch ein schönes Beispiel dafür, dass auch von „down under“ sehenswerte TV-Produktionen kommen können. Und die deutsche Synchro habe ich ebenfalls recht positiv in Erinnerung. Ich setzte es mal auf meine sentimentale 90er-Jahre-Shopping-Liste, vielleicht lege ich sie mir tatsächlich mal in einem „schwachen Moment“ zu 😉

Auf YouTube gibt’s übrigens einen Mitschnitt aus einer „Where Are They Now“-Reunion-Sendung.

Hier aber stattdessen lieber mal die Anfangsminuten einer „Hey Dad..!“-Episode:

 

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