Archiv der Kategorie 'Filme'


Kate Micucci: It's Time To Get Laid!

Donnerstag, 10. September, 2009

Die letzten Tage des Sommerlochs deuten sich an („Melrose Place 2.0“ und „Glee“ waren ja diese Woche schon die ersten Frühstarter der Saison), aber einen Füller habe ich noch: Erneut ein Posting mit YouTube-Video und wieder aus der Kategorie „singing actresses“. Oder in diesem Fall eher „acting singers“?

(Kleine Englisch-Notiz am Rande: Man sagt im modernen Englisch wohl üblicherweise „female singer“ statt dem arg eingestaubten „songstress„, aber umgekehrt war „actress“ gebräuchlicher als „female actor“. Doch „actress“ ist in Hollywood in jüngster Zeit eine zunehmend umstrittene Formulierung. Manche Schauspielerinnen fühlen sich von der Bezeichnung „actress“ diskriminiert — so wird Whoopi Goldberg folgendes Zitat zugeschrieben: “An actress can only play a woman. I’m an actor – I can play anything”. Politisch korrekt muss es also mittlerweile „female actor“ heißen. Ein Hurra auf die politische Korrektheit! )

Die goldige Kate Micucci kennen Freunde des bunten Flimmerkastens spätestens seit ihrem Auftritt in der letzten „Scrubs“-Staffel. Hier kann man sie nun (mit Gast William H. Macy) in einem Promo-Video für den Film „Bart Got a Room“ sehen, der in den USA auf DVD erhältlich ist.

Zum Hotness-Faktor von „chicks with ukuleles“ wurden übrigens schon anderswo Materialsammlungen für empirische Studien angelegt.

Restlichen Eintrag lesen…. »

Warum "Zyzzyx Road" nur zwanzig Dollar in den US-Kinos einspielte

Mittwoch, 2. September, 2009

Aus der Abteilung „nutzloses Wissen für den nächsten Party-Smalltalk“: Ich hatte schon öfters gelesen, dass ein obskurer Film namens „Zyzzyx Road“ mit einer damals noch recht unbekannten Katherine Heigl („Grey’s Anatomy“) im Jahre 2006 lediglich 20 oder 30 US-Dollar einspielte (ja, da fehlt keine Null). Eigentlich dachte ich, dass es sich dabei wohl um einen Film des Kalibers „Gigli“ oder „Plan 9“ handeln würde, aber erst heute stolperte ich über einen älteren Artikel auf EW.com, in dem die Hintergründe erklärt wurden.

Die Kurzfassung: Die Produzenten wollten den Film (um den blutigen Showdown einer Dreiecks-Liebesgeschichte) seinerzeit erstmal nur außerhalb der USA als „Weltpremiere“ zeigen, weil sich kein US-Distributionspartner fand. Das Reglement der Schauspielergewerkschaft SAG für Low-Budget-Produktionen, das niedrigere Schauspieler-Gehälter ermöglicht, sieht jedoch vor, dass solche Filme auf jeden Fall in einem regulären US-Kino gezeigt werden müssen. Um diese Vorgabe zu erfüllen, bezahlten die Produzenten ein kleines Kino irgendwo in Dallas für sechs quasi-heimliche, aber SAG-konforme Aufführungen des Streifens — täglich zur „besten“ Kinozeit mittags um 11 Uhr. Sechs Leute sahen den Film, davon bekamen zwei eine Rückerstattung, weil sie zur Filmcrew gehörten. Somit stand offiziell ein Einspielergebnis von $20 zu Buche.

Inzwischen wurde der Film in vielen Ländern offiziell aufgeführt (allerdings immer noch nicht in den USA), hatte 2007 international immerhin bereits über $350.000 eingespielt und man kann ihn heute noch für $10 auf DVD kaufen. So gesehen ist er zwar nicht der größte Flop der Filmgeschichte, aber bei Produktionskosten von $1,2 Mio weiterhin ein Verlustgeschäft.

EW.com: The Strange and Twisted Tale of…The Movie That Grossed $30.00.
Mehr Details in einem Interview mit Hauptdarsteller/Produzent Leo Grillo auf Chud.com.

Es gibt sogar einen Trailer:

Fanboys

Donnerstag, 20. August, 2009

Ach, was hatte ich große Erwartungen im Vorfeld von „Fanboys„. Zwar bin ich kein Hard-Core-„Star Wars“-Anhänger, aber sicherlich genügend vertraut mit dem Franchise. Und nicht zuletzt der Trailer weckte ganz sicher den inneren Geek in mir.

Wir schreiben 1998, die heile „Star Wars“-Welt weiß noch nichts von dem dunklen Grauen, das in wenigen Monaten in Form von „Jar Jar Binks“ über sie hereinbrechen wird. In dieser Zeit der ungeduldigen Vorfreude wollen vier eingefleischte „Star Wars“-Fans, die sich seit ihrer High-School-Zeit kennen, in die Heiligtümer der Skywalker-Ranch einbrechen. Ihr Ziel: Der Rohcut des ersten „Star Wars“-Prequel-Films. Auf ihrem Roadtrip quer durch die USA nach Kalifornien müssen sie viele schräge Abenteuer bestehen und ihre Freundschaft diversen Prüfungen unterziehen. Oh, und Kristen Bell spielt auch mit ;-).

fanboysSchon vor der Veröffentlichung des Films in den USA gab es um die Story monatelange Auseinandersetzungen, die schließlich auch im Web ausgetragen wurden. Der Film wurde bereits 2006 gedreht und zu der Zeit war eines der zentralen inhaltlichen Elemente die schwere Krebserkrankung, welche die Lebenserwartung eines der vier Freunde auf wenige Wochen beschränken würde. Produzent Harvey Weinstein hielt diesen Teil der Story schlichtweg für Schwachsinn und überging kurzerhand Regisseur Kyle Newman, indem er eine neue Schnittfassung ohne die Krebserkrankung schuf. Dazu gab er auch noch einige Reshoots in Auftrag, um die entstandenen Lücken zu füllen. Als die netz-affine „Star Wars“-Fangemeinde von Weinsteins Aktionen Wind bekam, war das Feindbild „Darth Weinstein“ geboren und es folgten zielgruppentypische Proteste, Web-Petitionen und böse E-Mails. Am Ende willigte der Produzent in einen Kompromiss ein: Die Krebsstory kam wieder teilweise in den Film rein, dafür sollten aber auch Szenen der Reshoots im Endprodukt verwendet werden.

kristenMan ahnt dabei wohl schon, dass derartige Kompromisse nicht unbedingt ein Erfolgsrezept für Filmproduktionen sind, insbesondere wenn sie den Kinostart um mehr als zwei Jahre verzögern. Was schließlich dabei ‚rauskam, ist dann leider auch eine sehr uneinheitliche Melange und eigentlich schon fast eine Enttäuschung. Manche Szenen in dem Film wirken vollkommen deplatziert und passen nicht zum sonstigen Ton des Films (meist sind das dann die Reshoots, wie sich später rausstellt), die Krebsstory taucht nur noch an zwei, drei Stellen im Film auf und wird anderswo auf irritierend auffällige Weise totgeschwiegen. Das Ende des Films ist schließlich ein lächerliches Flickwerk und versaut den bis dahin halbwegs guten Eindruck.

Ich kann natürlich nicht beurteilen, ob der Film vor Weinsteins Eingriffen deutlich besser war oder ob die „Krebsstory“ auch in der Urfassung nur ein unnötiger sentimentaler Fehlgriff war. Aber in der nun in den USA auf DVD erhältlichen Fassung ist „Fanboys“ eine verwirrende Mischung aus vielen guten Ansätzen, einigen richtig guten Gags, aber auch vielen uralten Geek-Klischee-Scherzchen sowie einer misslungenen Krebsdrama-Substory. In seinen besten Momenten ist „Fanboys“ eine sympathisches Coming-of-Age-Drama und bizarre Roadtrip-Comedy, angereichert mit zahlreichen Cameos mehr oder weniger bekannten Popkultur-Größen. Aber das Gesamtbild wirkt wie ein großes Durcheinander und eigentlich reicht es für die besten Szenen schon, den Trailer anzuschauen. Schade.

Der Regisseur plant indes angeblich schon eine Fortsetzung, diesmal als Low-Budget-Indie-Variante, so dass erst gar kein Big-Money-Produzent in dem Endprodukt herumpfuschen kann. Diesmal wollen die Freunde die Dreharbeiten zum zweiten Star Wars-Prequel stören. Wenigstens werde ich diesmal keine großen Erwartungen haben.

Adventureland

Mittwoch, 12. August, 2009

Über eine lange Zeit konnte ich bei Diskussionen zu vielversprechenden Nachwuchs-Schauspielerinnen immer den obskuren Namen „Kristen Stewart“ in den Ring werfen, um den Filmkenner-Angeber-Pot abzuräumen. Noch immer kennt (leider) kaum jemand hierzulande „Speak“ (2004) und wer kann sich noch an die Film-Tochter von Jodie Foster in „Panic Room“ (2002) erinnern oder will zugeben, dass man „Zathura“ (2005) unterhaltsam fand? Doch dann kam „Bella Swan“. Als „Twilight“-Hauptdarstellerin hat Stewart seit Monaten ein Abo auf die Titelblätter der diversen Teenie-Postillen und ist wohl auch vielen Teen-Popkulturverweigern mittlerweile ein Begriff. Nein, ich habe „Twilight“ nicht gesehen und nach meinem Buch-Marathon auch keine Pläne, das in nächster Zeit zu ändern. Eine kleine Neugier auf die Performance „meiner ehemalige Entdeckung“ Kristen Stewart als „Bella“ kann ich dennoch nicht leugnen. Als Alternative passte es da ganz gut, dass Ende Juli endlich „Adventureland“ mal in Deutschland in ein paar Kinos anlief. In der Verfilmung von Greg Mottolas Jungenderinnerungen an einen Coming-of-Age-Sommer spielt sie die weibliche Hauptrolle.

adventurelandPittsburgh, Sommer 1987. James ist 22, frischgebackener College-Absolvent und Jungfrau (nicht das Sternzeichen). Seine Freundin hat ihm gerade nach nur zweiwöchiger Beziehung den Laufpass gegeben. Auch seine Eltern haben ein ganz besonderes Graduation-Geschenk: Sie sind pleite und damit lösen sich James‘ Pläne für einen lange geplanten Europa-Trip ebenso erstmal in Luft auf wie seine Aspirationen für die Aufnahme an einer Graduate School in New York. Um wenigstens etwas Geld für seine New-York-Lebensträume zusammenzubekommen, sucht sich James einen Sommerjob in seiner Heimatstadt. Doch er muss feststellen, dass die Nachfrage nach überqualifizierten Akademikern ohne jegliche berufliche Praxis-Erfahrungen gleich Null ist. So findet er sich eines Tages als miserabel bezahlte Aushilfe im heruntergekommenen Freizeit-Park „Adventureland“ wieder. Einziger Lichtblick in seinem nun mit herzhaftem Selbstmitleid ausgefüllten Leben ist seine neue Sommerjob-Kollegin „Em“ Emily (Kristen Stewart).

„Adventureland“ ist eine recht geradlinige Nostalgie-Romantik-Komödie für Twenty- und Thirtysomethings. Der zuweilen an der Grenze zur Aufdringlichkeit dahintingelnde 1980er-Soundtrack aktiviert geradezu zwangsläufig das „ach, war das damals schön“-Verklärungszentrum irgendwo tief im Stammhirn. (Wer bei „Don’t Dream It’s Over“ von Crowded House nicht ins träumerische Reminiszieren verfällt, ist nicht in den späten 80ern aufgewachsen.) Das Original-Drehbuch von Greg Mottola ist gespickt mit Musik-Referenzen und nennt ein paar andere Soundtrack-Songs als dann im fertigen Film auftauchen, unter anderem „Everybody Knows This is Nowhere“/“Cowgirl in the Sand“ von Neil Young (hat übrigens im Drehbuch die Bedeutung, die im Film durch Lou Reed ersetzt wurde), diverse „The Smiths“-Songs und „These Dreams“ von Heart. In Sachen aufwändiger Soundtrack-Auswahl steht der Film also beispielsweise „High Fidelity“ oder beliebigen Cameron-Crowe-Produktionen in Nichts nach.

Ich glaube, da liegt auch ist das Hauptanliegen des Films: Eine kleine, R-rated-amüsante und autobiographisch angehauchte Coming-of-Age-Zeitreise zurück in die 80er. Der Aufbruch ins „richtige“, selbständige Leben, die erste ernsthafte Beziehung, Grenzen austesten, die typischen Dummheiten und die Konfrontation mit dem realen Alltag des Erwachsenseins mit all seinen neuen Verpflichtungen und Schwierigkeiten.

Auch wenn der Film im weitesten Sinne aus dem Judd-Apatow-Dunstkreis stammt (Autor/Regisseur Greg Mottola war auch bei „Superbad“ und „Undeclared“ dabei und ist ein guter Freund von Apatow und Seth Rogen) und als R-rated-Comedy zumindest auf den ersten Blick in den „Superbad“-Gefilden wildert, ist der Film doch etwas bodenständiger und zurückhaltender als die meist mit anzüglichen Witzen und Marihuana-Referenzen überladenen Apatow-Produktionen. Natürlich ist Marihuana aus dem Film nicht wegzudenken und auch Sex-Anspielungen sowie reichlich „foul language“ gehören zum guten Ton dieser „Rated R“-Produktion. Überzeichnete Charaktere wie der geschäftstüchtige und hyperaktive „Junior Manager“ Bobby (Bill Hader, SNL), der ausgeflippte Frigo, oder James‘ neuer Leidenskollege Joel (der unkopierbare Martin Starr, „Freaks and Geeks“) runden das schrille Bild ab, aber dominieren es nicht und sorgen lediglich für zahlreiche Auflockerungen am Rande. Stattdessen steht die (natürlich komplizierte, duh) Liebesbeziehung zwischen James und „Em“ Emily im Vordergrund.

Fast schon eine kleine Überraschung ist Ryan Reynolds („The Proposal“) in einer ernsteren Rolle. Hauptdarsteller Jesse Eisenberg macht seine Sache sicherlich gut, aber man kann einfach nicht den offensichtlichen Eindruck vermeiden, dass er möglicherweise nur die zweite Wahl nach Michael Cera gewesen war. Kristen Stewart spielt überzeugend eine Variation des „gequälten und rebellierenden Twen“ in der Selbstfindungsphase.

Autobiographisch angehauchte Erzählungen garantieren nicht automatisch abwechslungsreiche und überraschende Geschichten, so auch nicht in „Adventureland“, dem auch noch für meinen Geschmack ein zu kuscheliges Ende aufgezwängt wurde. Die Hauptstory um die Beziehung zwischen Em und James entwickelt sich nicht nur für „Kenner“ des Teen/Twen-Coming-of-Age-Genres recht vorhersehbar und wenig originell. Aber der Film bietet dennoch sympathische und unterhaltsame 90 Minuten mit vielen tragikomischen Momenten, nicht nur für hoffnungslose Romantiker.

„Adventureland“ ist ein netter Sommerfilm für einen kleinen 90-Minuten-Trip zurück in die eigene Jugend und die Popkultur der 1980er. Eine endgültige Entscheidung über das Ignorieren von „Twilight“ macht er aber auch nicht einfacher.

Neuer "Buffy"-Spielfilm: Sturm im PR-Wasserglas

Dienstag, 26. Mai, 2009

Entweder haben die Eheleute Kuzui jüngst eine gesunde Portion Optimismus gefrühstückt oder sie wollten einfach mal wieder den Marktwert ihres Namens durch eine geschickte PR-Kampagne steigern. Jedenfalls nehme ich die heute überall aufgetauchte Meldung über deren neue „Buffy the Vampire Slayer“-Spielfilme-Pläne nicht sonderlich ernst.

Angeblich wolle man (gemeinsam mit Studio Vertigo Entertainment) ein Revival des „Buffy“-Franchises in Form eines neuen Spielfilms angehen, aber vollkommen unabhängig von dem bisherigen „Buffy“-Canon und ganz ohne Joss Whedon. Der war allerdings bekanntermaßen in den letzten gut 15 Jahren nicht ganz unbeteiligt an der Entstehung des „Buffy“-Franchises, das mittlerweile einen (mit dem Mantel des Schweigens bedeckten) Spielfilm, eine TV-Serie mit 7 Staffeln, diverse Comics und ein reichhaltiges Merchandise-Bouquet umfasst. Fran Rubel Kuzui und Kaz Kuzui halten wohl noch zahlreiche Rechte an dem grundlegenden Buffy-Konzept, weil sie seinerzeit den ersten Spielfilm auf der Basis von Whedons Drehbuch produzierten. Whedon und 20th Century Fox dürften hingegen eher einige Rechte an den Figuren aus der TV-Serie wie Angel, Giles, Willow, Faith und Xander besitzen.

Aber die Kuzuis sind wohl der Meinung, dass es auch ohne Whedon oder Angel & Co. geht und wollen einen regelrechten „Reboot“ des „Buffyverse“ durchführen. In nett anzusehender Selbstüberschätzung verweist man eilig auf die jüngsten „Revival“-Erfolge der Batman- und „Star Trek“-Franchises. Dass diese Rechnung allerdings ohne die Whedon-Fans gemacht wurde, dürfte auf der Hand liegen, seit Stunden toben auf whedonesque und anderswo wilde Stürme der Entrüstung. „Buffy“ ohne Whedon? EPIC FAIL.

Ich denke aber nicht, dass aus diesen neuen „Buffy“-Plänen irgendetwas handfestes wird. Kaum ein größeres Hollywood-Studio bzw. -Distributor wird sich auf solch ein Projekt einlassen, der Vergleich mit „Star Trek“ und „Batman“ hinkt nicht nur angesichts der Größe der jeweiligen Franchises. Will wirklich jemand riskieren, durch eine Unterstützung solch „blasphemischer“ Aktionen den Zorn der internetaffinen und gut organisierten Whedon-Fangemeinde auf sich zu ziehen? Bestenfalls (schlimmstenfalls?) produziert „Vertigo Entertainment“ (größte „Hits“ bisher: „The Grudge“, „The Grudge 2“, „The Grudge 3“ und diverse andere Billig-Produktionen mit „The“ im Namen) ein Filmchen, das selbst den ersten „Buffy“-Film mit Kristy Swanson hinsichtlich des Niveaus noch untergräbt. Viel eher glaube ich aber, dass das Ding über den aktuellen Planungsstand nie herauskommen wird. Aber zumindest heute kennen einige Leute mehr den Namen „Kuzui“ und „Vertigo Entertainment“. There’s no such thing as bad press.

Dead Like Me: Life After Death (2009)

Montag, 23. Februar, 2009

„Dann machen wir halt einen Spielfilm!“ — Wie oft gab es schon dieses Versprechen von Serien-Autoren nach der Absetzung einer Serie: Wenn es in der wöchentlichen Form nicht funktioniert, dann soll eben ein Film die Entwicklung der Story und Charaktere weiterführen. Erfolgreich waren diese Pläne bisher nur selten, viele scheiterten schon in der Planungsphase.

„Dead Like Me“ (DLM) gehört nun immerhin zu der Gruppe von Serien, die nach der Absetzung (auf dem PayTV-Sender Showtime 2005) den Sprung in das vermeintlich attraktivere Filmformat geschafft haben — insofern ist das also durchaus ein Erfolg. Ob es sich allerdings für Käufer und Zuschauer gelohnt hat, steht auf einem anderen Blatt.

Regisseur von „Dead Like Me – Life After Death“ war Stephen Herek („101 Dalmatians“) der bisher mit der Serie noch nichts zu tun hatte, aber ursprünglich laut „Making Of“ mal als Regisseur für die Pilotepisode vorgesehen war (für den seinerzeit der großartige Scott Winant einsprang). Das Skript stammte von den DLM-Alumni Stephen Godchaux und John Masius, die auch für viele Episoden der Serie nach Bryan Fullers Ausstieg verantwortlich zeichneten.

dlm3Wesentliche Änderungen im Film gegenüber der Serie: Mandy Patinkin ist mit Gangsterjagen beschäftigt („Criminal Minds“) und daher abwesend, Laura Harris hatte kurzfristig keine Zeit und so musste Sarah Wynter („24“) als „Daisy“-Ersatz einspringen. Zudem ist das „Waffelhaus“ abgebrannt und gedreht wurde in Montreal statt Vancouver. Nicht zuletzt ist Britt McKillip („Reggie“) deutlich gewachsen und damit eines der auffälligsten Zeichen für die Zeit, die seit unserem letzten Kontakt mit den Charakteren ins Land gingen. Inzwischen sind sowohl in der fiktiven DLM-Welt wie in unserer Realität drei Jahre vergangen — somit ist George seit nunmehr fünf Jahren tot. Der Film liefert zu Beginn einen kurzen Refresh der wesentlichen Grundlagen der Serie in Comic-Form, so dass auch Neueinsteiger rasch mit dem Grundkonzept vertraut sein dürften.

Ausgangspunkt der Handlung ist Rubes Verschwinden und der Brand im „Waffelhaus“. Die kleine Gruppe unserer bekannten Grim Reapers namens Daisy, George, Mason und Roxy steht erstmal orientierungslos auf der Straße, wird aber schnell mit einem Ersatz für Rube konfrontiert: Cameron („Desmond“ aus Lost, aka Henry Ian Cusick) ist der neue Chef, der wieder mehr Schwung in die Truppe bringen soll, nachdem der verschwundene Rube angeblich die Zügel schleifen ließ. Der Film besteht inhaltlich wie auch viele der früheren Serienepisoden aus zwei A-Stories, die nur am Rande miteinander verbunden sind. Das führt leider auch dazu, dass George während des Großteils des Films erneut von den anderen Grim Reapern getrennt ist. Sie ist mittlerweile bei „Happy Time“ befördert worden und steht nun in der Firmen-Hierarchie nur noch knapp unter Dolores (Christine Willes). Georges zentrale Story in diesem Film besteht hauptsächlich in der Interaktion und Aussöhnung mit ihrer nun 16jährigen Schwester Reggie, die gerade mit erstem Liebeskummer zu kämpfen hat. Während sich die beiden um Vergangenheits- und Gegenwartsbewältigung bemühen, hadern die anderen Grim Reapers mit den Verlockungen und Schwierigkeiten der Arbeit unter ihrem neuem Chef Cameron.

dlm2Der Film unterscheidet sich in Stil und Umsetzung nicht stark von den Episoden der zweiten Staffel. Der Film ist eindeutig treu zur Serie und versucht abseits der unbeeinflussbaren Cast-Änderungen keine größeren Experimente. Das ist leider auch kein Kompliment. Der „Dead Like Me“-Film ist sicherlich nicht die Big-Screen-Variante mit Big Budget à la „Serenity“, eher die „TV-Movie der Woche“-Variante à la „Babylon 5“ mit limitierten Budget. In Kanada produziert, mit einer Reihe B- und C-Darstellern ist der Film in allen Aspekten vielmehr eine leicht aufwändigere produzierte Doppel-Serienepisode.

Da sich der Film stilistisch so stark an der zweiten Staffel orientiert, ist er wohl vor allem für Zuschauer attraktiv, die auch Gefallen an der zweiten Staffel der Serie gefunden hatten. In meinen Augen war eine der (leider wenigen) Stärken der zweiten Staffel die Beziehung zwischen der alleinstehenden Mutter Joy (Cynthia Stevenson) und ihrer Teenage-Tochter Reggie. Diese schwierige Beziehung ist auch eine der (erneut wenigen) Highlights dieses Films.

Die Hauptfigur George ist derweil erwachsener geworden, souveräner. Sie hat nun einen weniger fatalistischen Blick auf das Leben (und den Tod) und scheint sogar so etwas wie beruflichen Ehrgeiz zu entwickeln und das Schicksal in ihre eigenen Hände zu nehmen. Als Comic-Relief gibt es ein paar amüsante Szenen mit den Grim Reapers und den zuweilen skurrilen Todesfällen. Aber der Film ist insgesamt zu melancholisch, es fehlt ein großer Teil es subtilen, sarkastischen Humors, der vor allem die erste Staffel auszeichnete. Ich vermisse auch schmerzlich viele Szenen im Waffelhaus, Rube und insbesondere die originale Daisy-Darstellerin Laura Harris. Um es anders zu formulieren: Der Zauber der Serie ist längst verflogen, der Film ist lediglich eine bemühte, aber in vielerlei Hinsicht spannungslose Reise in ein eigentlich schon abgeschlossenes Kapitel Fernsehgeschichte. Interessanterweise war es dann auch „nur“ eine Soundtrack-Entscheidung ganz am Ende, die bei mir neben dem Auftritt von „Crystal“ noch die größte Freude hervorrief.

Lohnt sich die Anschaffung der DVD? Wem es nichts ausmacht, 19 Dollar für eine typische Doppelepisode von „Dead Like Me“ mit 85 Minuten Laufzeit zu zahlen, der wird sich nicht groß ärgern. Der Film funktioniert unter dieser Prämisse halbwegs gut, man sieht immerhin nochmals ein paar alte Serienbekannte in einer neuen Story, aber er bietet kaum einen Abschluss für Fans der Serie oder liefert spektakuläre neue Story-/Charakter-Entwicklungen. Stattdessen setzt dieser offensichtliche „Versuchsballon“ auf das Prinzip „Risiko“ und spekuliert auf einen Startpunkt für mögliche weitere Folgen, indem er statt einer Auflösung am Ende sogar eher erneut einen Cliffhanger setzt. Aber ich frage mich, ob es in dieser Form wirklich noch viel im DLM-Universum zu erzählen gibt. Einmal war mir dieses Abenteuer 19 Dollar wert, aber nochmal — ich weiß nicht. Für den Preis hätte ich gerne eine Mini-Serie mit mehreren Episoden oder zumindest einen vernünftigen Abschluss der Serie. Vor allem ist es schade, dass es wie schon in der zweiten Staffel fast keine Weiterentwicklung des Mystery-Elements rund um die Reaper und „The Powers That Be“ gibt. DLM ist in dieser Form nur ein weiteres „Dead of the week“-Prozedural, ergänzt um ein mäßig ansprechendes Familiendrama.

[[Und ich muss es leider erwähnen — so sehr ich solch eine kleine Äußerlichkeit auch zu verdrängen versuchte — aber Ellen Muths Lippen sehen reichlich seltsam aus. Ich hatte geradezu den Eindruck, als wäre ihre komplette untere Gesichtshälfte geschwollen.]]

dlmDer DVD-Audiokommentar mit Regisseur Stephen Herek und Hauptdarstellerin Ellen Muth ist mäßig interessant, der Regisseur ist immerhin überaus mitteilungsfreudig im Bezug auf seine Arbeit, aber wirklich informativ ist er dennoch nicht. Ellen ist eher zurückhaltend. Es wird vor allem das Geschehen auf dem Bildschirm kommentiert und über Schauspielertechniken diskutiert, Ellen gibt noch ein paar unspektakuläre Referenzen zu Ereignissen während der Produktion der ursprünglichen Serie. Wer sich aber Andeutungen über die Zukunft des Franchises oder Spekulationen über die Mystery-Background der Serie erhofft, wird enttäuscht. Da hätte ich mir gewünscht, dass man auch einen der Autoren zu diesem Audiokommentar einlädt.

Das 14-minütige „Making Of“ ist der übliche nichtssagende Lobehudelei-Marathon, aber immerhin stellt man hier klar, dass dieser Film nie als Abschluss gedacht war, sondern man neue Wege gehen wollte, um die Tür zu weiteren Filmen oder einer neuen Serie zu öffnen. Und warum ein 15-Sekunden-Trailer für „The Riches“ einen extra Menüpunkt unter „Special Features“ erhält, ist einerseits das große Geheimnis des Marketing-Synergien-Konzepts von MGM und andererseits eine traurige Metapher für den Produktionswert des Films und der DVD.

Fazit: Was ist eigentlich der Plan, wenn ein Konzept in Serienform nicht mehr funktioniert und dann als Spielfilm ebenfalls kaum überzeugen kann? Heißt es nun erneut „Dann machen wir halt eine Serie!“ oder lässt man dieses Franchise nun endlich in Frieden ruhen?

Shopping-Links: „Dead Like Me: Life After Death“ gibt es momentan bei amazon.com für $18.99. Alternativ gibt es auch die „The Complete Collection“ mit beiden Serienstaffeln und dem Spielfilm für $47.99.

[poll id=“24″]

Waiting for Summer

Samstag, 31. Januar, 2009

Überrascht es irgendjemanden meiner regelmäßigen Leser hier, wenn ich erwähne, dass „500 Days of Summer“ angesichts der Hauptdarstellerin Zooey Deschanel einen prominenten Platz auf meiner „unbedingt ansehen“-Liste für 2009 hat?

Ich habe vor einigen Tagen das Drehbuch gelesen (finde leider keinen Web-Link mehr), welches es 2006 auf die „Black List“ geschafft hatte und fand es rundum gelungen. Der erste Lacher dieser Liebesgeschichte (die keine ist) bringen die beiden Jungautoren Scott Neustadter und Michael M. Weber bereits im Skript unter bevor überhaupt die erste Szene beschrieben wird. Es ist auf den ersten Blick mal wieder so eine twentysomething-Story von Autoren-Neulingen (einziges Projekt bisher: „Pink Panther 2″…) mit verdächtig-autobiographischen Zügen und endlosen Popkultur-Referenzen. Solche Skripte gibt es sicherlich wie Sand am Meer, weil scheinbar jeder Drehbuch-Autor als Erstlingswerk ein Coming-Of-Age-Ding schreibt. Aber das hier ist anders, flott, hat genau die richtige Länge, ist unkonventionell, unterhaltsam und schafft es, eine kleine „Geschichte einer Liebe“ frisch und interessant zu erzählen.

Der Film handelt von dem Grußkarten-Texter Tom (Joseph Gordon-Levitt, „3rd rock form the sun“), der sich Hals über Kopf in die bezaubernde Summer verliebt. Aber sie verliebt sich nicht in ihn. Erzählt wird die Story „stückchenweise“, erst allmählich ergibt sich ein ein Gesamtbild aus den zeitlich bunt gestreuten Szenen.

Seit der Lektüre von „The Timetraveler’s Wife“ hatte ich nicht mehr so viel Freude mit einem Skript voller Zeitsprünge. Mit Zooey Deschanel in der weiblichen Hauptrolle kann das Ding eigentlich nicht mehr schief laufen, die Berichte von der Premiere beim Sundance-Festival klingen auch verheißungsvoll. Trotzdem bin ich gespannt wie ein Flitzebogen, was Newcomer-Regisseur Marc Webb aus dem Material gemacht hat. Der Trailer sieht jedenfalls mal gut aus (gibt’s auf YouTube auch in sehr guter HD-Qualität).

Zwei Ausschnitte aus dem Film gibt’s bei slashfilm.

Aber bis der in Deutschland startet oder die US-DVD erhältlich ist wird sicherlich noch mehr als ein halbes Jahr vergehen. US-Kinostart ist Ende Juli 2009. Also warten wir auf den Sommer. Ist ja nicht mehr weit. Die Tage werden ja schon wieder spürbar länger…

P.S.: Da ich den Song aus dem Trailer nicht mehr aus dem Kopf bekomme („Sweet Disposition“ von The Temper Trap), hier noch das Musikvideo dazu.

Down in the Valley (2005)

Samstag, 31. Januar, 2009

Allmählich schließen sich die Lücken in meiner Abarbeitung der Filmographie von Evan Rachel Wood. Ende Februar startet übrigens „The Wrestler“, in dem sie die Film-Tochter von Mickey Rourke spielt. Der Trailer verspricht spannendes Charakter-Drama.

downinthevalleyDown in the Valley“ ist schon ein paar Jährchen älter und kam seinerzeit trotz 8-Millionen-Dollar-Budget nie in die Kinos. Es ist ein anstrengendes Drama um einen verwirrten thirtysomething namens Harlan (Edward Norton) im Fernando Valley. Über die Herkunft oder den Background von Harlan erfährt der Zuschauer nicht viel, aber er lebt in seiner ganz eigenen Western-Welt, träumt davon, ein Cowboy zu sein und vermischt diese Phantasien zunehmend mit seinem realen Leben. Als Harlan sich in die 17-jährige Schülerin Tobe (Evan Rachel Wood) verliebt, die wohl in erster Linie etwas Abenteuer in ihrem langweiligen Leben spüren will, glaubt Harlan schließlich, dass er seine junge Geliebte aus den Fängen von Tobes vermeintlich bösen Vaters befreien müsste.

Der Film macht es dem Zuschauer nicht sonderlich einfach. Er zeichnet ein komplexes und schwieriges Psychodrama eines Mannes, der in seiner eigenen Welt lebt und dessen Universum dann mit der Realität auf brutale Weise kollidiert. Auch wenn er es eigentlich nur gut meint, ist er in Illusionen und Phantasiewelten gefangen und durch seine erratischen Handlungen eskaliert die Situation rund um ihn herum zunehmend. Edward Norton geht in der Rolle auf wie selten zuvor, aber dennoch kann „Down in the Valley“ nicht richtig überzeugen: Der Film ist mit knapp zwei Stunden Laufzeit zu lang und hätte hie und da etwas „Straffung“ vertragen können. Aber dennoch ist dieses Drama eine ergreifende Geschichte von sehr unterschiedlichen Menschen, die auf verschiedenen Wegen versuchen, ihrer Einsamkeit zu entkommen. 7/10

Happy-Go-Lucky (2008)

Freitag, 30. Januar, 2009

Ich glaube „Happy-Go-Lucky“ ist einer der Filme, die polarisieren. Entweder man liebt den (fürs Drehbuch Oscar-nominierten) Streifen oder man findet keinen Zugang. Ich gehöre zu den Letzteren.

happy-go-luckyPoppy (Sally Hawkins) ist ein Wirbelsturm guter Laune. Durch fast nichts lässt sie sich unterkriegen, selbst bei den heftigsten Schicksalsschlägen findet die fröhliche Kindergärtnerin nach kurzer Zeit wieder zu ihrer quietschfidelen Lebenseinstellung zurück. Sie ist einfach ein grundgütiger Mensch und ist im Umgang mit den Kindern nicht nur eine phantasievolle und von ihrer Aufgabe begeisterte Erzieherin, sondern auch eine einfühlsame Bezugsperson. Das lässt ihre Umwelt zuweilen nicht nur irritiert (oder ebenfalls fröhlich) zurück, sondern ruft — vielleicht auch aus Neid — desöfteren auch genervte Reaktionen hervor. Als sie sich dazu entschließt, endlich mal den Führerschein zu machen, gerät sie an einen depressiven Lehrer, der an diverse Weltverschwörungen glaubt und leicht zu aggressiven Ausbrüchen neigt. Die beiden könnten also nicht gegensätzlicher sein. Dennoch entwickelt sich eine seltsame zwischenmenschliche Beziehung, beide wollen nicht einfach aufgeben.

Ich muss zugeben, dass auch ich wohl zu den Leuten gehöre, denen Poppy in „Real Life“ recht schnell auf den Zeiger gegangen wäre. Nicht unbedingt wegen ihrer positiven Lebenseinstellung, sondern eher wegen ihres zuweilen anstrengenden und naiven „Draufgänger-Stils“. Das hat natürlich auch eine Auswirkung darauf, wie man die Charaktere und damit den Film beurteilt. Aber eines will ich dennoch nicht unerwähnt lassen: Auch wenn die Porduktion nicht auf meinen zukünftigen Bestenlisten auftauchen wird, so kann ich dennoch die beeindruckende schauspielerische Leistung von Sally Hawkins anerkennen. Die spielt sich wahrhaftig die Seele aus dem Leib und es ist ohne Frage eine Oscar-würdige Leistung, solch eine überdrehte Persönlichkeit glaubhaft und mit der nötigen ernsthaften Tiefe zu spielen, ohne sie der Lächerlichkeit preiszugeben. Aber darüber hinaus war der Film einfach nicht mein Ding oder vielleicht hatte ich auch einfach ’nen schlechten Abend :-).

The Princess Bride (1987)

Donnerstag, 29. Januar, 2009

Regisseur Rob Reiner dürfte wohl vielen Kinogängern dank „Spinal Tap“ und „Harry & Sally“ ein Begriff sein — „The Princess Bride“ („Die Braut des Prinzen“) gehört zumindest in Deutschland hingegen zu seinen unbekannteren Werken.

Allerdings ist „The Princess Bride“ auch ein kurioses Stückchen Film. Er ist ein nettes und harmloses Fantasy-Märchen (nicht nur für die Kleinen), aber gleichzeitig auch eine ironische Überspitzung und Verballhornung des Genres.

princessbrideEin kleiner Junge (Fred Savage in einer seiner ersten Rollen) liegt krank daheim im Bett. Sein Großvater (Peter Falk) kommt zu Besuch und erzählt ihm eine kleine Märchengeschichte: „Die Prinzenbraut“. Diese erzählt die Liebesgeschichte der schönen Buttercup, die glaubt, dass ihre einzig wahre Liebe Westley von einem Pirat getötet wurde. So erklärt sie sich bereit, den bösen Thronerbe Prinz Humperdinck zu heiraten. Doch dann wird sie von drei seltsamen Gestalten entführt und es stellt sich heraus, dass sie vielleicht doch nicht auf ihre „wahre Liebe“ verzichten muss. Natürlich hat der hinterhältige Humperdinck andere Pläne mit ihr und will von „wahrer Liebe“ nichts wissen.

Der Film ist durch und durch erstmal eine klassische romantische Fantasy-Erzählung. Doch sie hebt sich durch viele ironische Anspielungen auf das Genre von anderen Produktionen ab und nimmt sich eigentlich nie so richtig ernst. Billy Crystal als bizarrer Quacksalber oder Mandy Patinkin als ambitionierter Degenkämpfer sind nur zwei der sympathisch-abstrusen Leckereien des Films. Es ist aber auch offensichtlich, dass der Film nicht gut gealtert ist. Für einen Fantasy-Film hatte der Film bereits in den 80ern mit den Beschränkungen eines kleinen Budgets zu kämpfen — über 20 Jahre später stechen der Mangel an Special Effects und die gemächlichen Schnitte richtig ins Auge. Insofern ist der Film wohl am ehesten den etwas älteren Zuschauern zu empfehlen, die mit den Filmen der 80er aufgewachsen sind und an diesen „einfachen“ Filmstil (oder mit „The Princess Bride“ selbst) noch sentimentale Kindheits-Erinnerungen verbinden und über solche „Unmodernität“ hinwegsehen können. Kleine Kinder werden wohl durchaus an der Story Gefallen finden, auch wenn sie die in die Handlung eingestreuten Seitenhiebe nicht verstehen.

In den USA genießt der Film auch nach all den Jahren eine hohe Popularität und wurde inzwischen in mehreren „Special Editons“ als DVD auf den Markt gebracht. Am besten ausgestattet sind aber die 2006er „Buttercup / Dread Pirate“-Special Editions aus den USA, die aber inzwischen ausverkauft sind und unerklärlicherweise nur ein Jahr später durch eine magere „20th Anniversary Edition“ abgelöst wurde. Ende 2008 gab es endlich auch eine PAL-Version in Großbritannien, die neben den zwei Audiokommentaren auch einige der (aber leider nicht alle) Featurettes der „Buttercup/Dread Pirate“-Edition übernommen haben („As You Wish“, „Cary Elwes“-Videos und die 1987er Dokus sind vorhanden). Aber da der Euro/Pfund-Kurs zum Jahreswechsel so günstig war, habe ich bei der britischen Fassung zugegriffen und somit auf ein paar Extras verzichtet.

Ich habe keinen besseren Trailer als dieses verrauschte Ding mit Werbung am Schluss (ab 1:40) gefunden, aber er gibt einen guten Eindruck des gewollten und nicht ganz ernst gemeinten „cheesy“-Faktors des Films:

 

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen