Archiv der Kategorie 'TV + Serien'


ask sab

Donnerstag, 10. Juli, 2008

Als diese „Publikation“ hier vor vielen Jahren noch „sabnews“ hieß, habe ich eigentlich regelmäßig die Referrer-Logs durchforstet und darin auftauchende Fragen beantwortet. Das Sommerloch ist eine ideale Zeit, um diese alte Tradition wieder zum Leben zu erwecken.

„so gut wie tot soundtrack“

Es gibt leider keinen offiziellen „Dead Like Me“-Soundtrack, aber bei last.fm gibt es eine hörenswerte inoffizielle Zusammenstellung. „Boom Boom Ba“ von Metisse und „Hell“ von den Squirrel Nut Zippers muss man sich jedoch leider separat auf CD oder bei itunes zusammenkaufen.

„scrubs 8te staffel“

Startet in der Midseason (Januar 2009) bei ABC und wohl frühestens im herbst 2009 in Deutschland

„roswell dritte staffel online“

Kann man sich bei theWB.com anschauen. Ohne VPN-Proxy wie Hotspot Shield geht aber nix.

„newcomer matt damon als junger anwalt“

Wird wohl „The Rainmaker“ / „Der Regenmacher“ gewesen sein.

„wie viele staffeln hat weeds“

„Weeds“ startete vor einigen Wochen in den USA in die vierte Staffel. In Deutschland gibt’s die erste und zweite Staffel auf DVD.

„tv14 dslv“

Das ist sozusagen das amerikanische Pendant zur deutschen „Freiwilligen Selbstkontrolle“ (FSK) der Filmindustrie, aber hier eben auf amerikanische TV-Sendungen bezogen und nennt sich „Parental Guidelines“. Die Empfehlung gibt an, wie alt der jeweilige Zuschauer mindestens sein sollte (14 Jahre in diesem Beispiel). Mit den Kürzeln „DSLV“ wird dann noch begründet, warum die Sendung nicht für Jüngere geeignet ist. Folgende Kürzel gibt es:
V – violence
S – sexual situations
L – coarse or crude indecent language
D – suggestive dialogue (usually means talk about sex)
FV – fantasy violence

Dazu die nachstehenden Alters-Eingruppierungen:
TV-Y: All Children
TV-Y7: Directed to Older Children
TV-Y7-FV: Directed to Older Children – Fantasy Violence
TV-G: General Audience
TV-PG: Parental Guidance Suggested
TV-14: Parents Strongly Cautioned
TV-MA: Mature Audience Only

Mehr Details dort.

„quarterlife crisis anzeichen“

Wenn du 25 bist, eventuell deinen Ausbildungs-/Uni-Abschluss in der Tasche hast, aber nicht weißt, wie’s jetzt weitergeht mit dem Leben. Oder so ähnlich 😉

„six feet under spin off“

Gab’s leider (oder gott sei dank?) bisher keine.

„greg der hase“ und „greg der hase dvd“

Läuft derzeit (oder bis vor kurzem) bei Fox Channel Comedy Channel. Meine damalige Review zu „Greg the Bunny“ findet sich hier.

„premiere fox channel“

Nein, „Fox Channel“ gibt’s (noch?) nicht auf der Premiere PayTV-Plattform.

„schmidt pocher zukunft gemeinsame sendung“

Auf der Suche nach dieser Zukunft sind die beiden wohl auch.

„prison break die serie bei sabweb net“

Gibt’s hier nicht. Echt nicht. Damit konnte ich mich einfach nie richtig anfreunden.

„mushishi nach folge 26“

Da kam leider nix mehr, nur eine unterdurchschnittliche Real-Life-Verfilmung

„“theme song“ „the solids“ „hey beautiful““

Der Themesong zu „How I Met Your Mother“ namens ‘Hey Beautiful’ stammt von “The Solids“, die sich wiederum unter anderem aus den Produzenten der Serie, nämlich Carter Bays und Craig Thomas zusammensetzen. Auf deren MySpace-Site kann man sich den kompletten Song anhören. Die beiden haben auch den Themesong für die kurzlebige TV-Serie Oliver Beene geschrieben.

„reaper staffel 2“

Läuft erst Anfang 2009 in den USA (auf theCW) an. Bis die dann auch nach Deutschland kommt (auch wieder FOX Channel?) kann es also noch sehr lange dauern. Zudem ist auch noch nicht einmal 100% sicher, ob diese zweite Staffel viele Episoden beinhalten wird. Wer weiß, ob es 2009 überhaupt noch das CW gibt…

warum gibt es eine 2te staffel von rock

300 … Multiple Choices: „30 Rock“ or „3rd rock from the sun“.

billy pipers zukunft doctor who

Gute Frage. Vielleicht wird sie hin und wieder in zukünftigen Staffeln als „Special Guest“ auftreten, aber eigentlich ist ihr Story-Arc spätestens am Ende von Season 4 abgeschlossen. Zudem hat sie mit der Hauptrolle in einer sehr freizügigen Pay-TV-Serie („Secret Diary of a Call Girl“) zumindest halbwegs den Sprung über den großen Teich geschafft (die britische Serie lief zuerst auf ITV und später in den USA). Nun ist sie schwanger und dreht gerade die zweite Staffel von „Secret Diary of a Call Girl“.

babylon 5: the lost tales

Danke für die Erinnerung. Ich habe die DVD vor einigen Monaten gekauft und seitdem im Schrank liegen. Eigentlich wollte ich ja noch einen Bab5-Marathon irgendwann machen…

„serienjunkies geschwindigkeitsbegrenzung“

LOL!

Doctor Who: Gestapo-Daleks

Mittwoch, 9. Juli, 2008

Die vierte Staffel des Doctors der „Neuzeit“ war erneut sehr uneinheitlich. Es begann recht gut, ließ dann stark nach und raffte sich gegen Ende wieder zu einem finale furioso auf. Aber allmählich werde ich so mancher immer wieder verwendeten Komponente im „Who“-Universum überdrüssig.

Gehen wir doch mal die einzelnen Episoden dieser Staffel durch:

„Partners in Crime“: Das Fett der Menschen macht sich selbständig. In meinen Augen eine souveräne Staffel-Eröffnung, vor allem wegen den ungewöhnlichen „bad guys“: Die Adipose (Fettzellen) waren wohl die goldigsten „Monster“ seit den Tribbels und den Gremlins. Die erneute Begegnung zwischen dem Doctor und Donna war ebenfalls ein amüsantes Highlight. Note 2-

„The Fires of Pompeii“: Sollen der Doctor und Donna in die Geschichte eingreifen? Eigentlich eine immer wieder interessante Gewissensfrage in Zeitreisen-Serien, aber die Ausführung in dieser „Who“-Episode war eher „underwhelming“. Ansonsten einfach zuviel schlechte Schauspielerei (besonders bei den Nebendarstellern) und viele theatralische und hektische „Dialog“-Szenen zwischen Donna und dem Doctor, die höchstens einen Louis de Funès erfreut hätten. Der Scherz um die automatischen Übersetzungfähigkeiten der TARDIS ragte aber positiv heraus. Note 3

„Planet of the Ood“: Der Doctor rettet die Ood aus der Sklaverei. Diese Episode behandelte ohne Frage auch ein brisantes Thema, aber der Storyablauf wirkte über weite Strecken wie so manche typische „Star Trek:TOS“-Folge: Alles sieht zufrieden aus, dann stolpern wir über eine fundamentale Grausamkeit hinter den Kulissen und die Helden müssen den Tag retten. Dass offenbar auch futuristische Gebäude immer wie abgewrackte britische Fabriken aussehen, macht die Sache nicht viel besser. Note 3+

„The Sontaran Stratagem“ & „The Poison Sky“: Insbesondere der zweite Teil dieser Doppelfolge war eine Qual. Die Rückkehr von Martha Jones war alles andere als ein „Must-See“ und all jenes militärisches Hin-und-Her dieser Episode war zum Vergessen. Ganz zu schweigen von der mauen Charakterentwicklung. Da musste man schon nach den Details suchen, um etwas Positives zu finden: Der erneute „versteckte“ Auftritt von Rose Tyler war eine nette „scary“ Überraschung und auch die Special Effects waren durchaus sehenswert. Aber ansonsten einfach zuviel Jammerei und aufgeblasenes Drama. Note 3

„The Doctor’s Daughter“: Eine reichlich uneinheitliche Episode, wieder mit viel Rennerei und Schnitzeljagd-Anleihen. Aber die „Tochter“ des Doctors brachte immerhin Schwung und Abwechslung in die Sache (und die Dialoge) als der Doctor diverse Male sprachlos von den Entwicklungen überrascht wurde. Da angeblich nur auf Drängen von Steven Moffat noch der Epilog mit der überlebenden Tochter angehängt wurde, werden wir vermutlich noch mehr von ihr sehen — in einigen Jahren. Note 2-

„The Unicorn and the Wasp“: Die alljährliche Konfrontation des Doctors mit einem berühmten britischen Schriftsteller, in diesem Fall einer Schriftstellerin: Agatha Christie. Abgesehen von der hervorragenden Pantomime-Einlage des Doctors allerdings eine reichlich seltsame Angelegenheit. (and yet another twist) Note 3-

„Silence in the Library“ & „Forest of the Dead“: Dazu hatte ich ja schon etwas geschrieben, dem hab ich nichts hinzuzufügen. Einziger „Schatten“ auf dieser Episode ist das wie üblich etwas zu glatt-glückliche Ende. Note 1-

„Midnight“: Ein Beispiel dafür, dass „Doctor Who“ prinzipiell auch ohne großartige Kulissen auskommen kann und auch als 45-minütige Theaterproduktion perfekt funktionieren kann. Ich fand’s hochspannend auch wenn die „dummen“ agitatorischen Charaktere etwas zu eindimensional gezeichnet waren. Dennoch teilweise sehr beklemmend und positiv-frustrierend. Note 2+

„Turn Left“: Allmählich nähern wir uns dem Ende und die Serie nimmt wieder lang zurückliegende Storyfäden auf, die zu einem eindrucksvollen Gesamtkunstwerk verknüpft werden. Wenn man sich nun im Verlauf der Staffel an den manchmal etwas „übertriebenen“ Schauspiel-Stil von Catherine Tate gewöhnt hat, entfaltet diese Story eine exzellente Dramatik rund um die vermeintlich so unbedeutende Donna. Im „Doctor Who“-Universum kann jeder ein Held sein. Diese Folge zeigt insbesondere im Kontrast zum Stand-Alone-Charakter von der vorausgegangenen Episode „Midnight“ welch breites Spektrum an verschiedenen Storytypen in dieser Serie erfolgreich erzählt werden können und einen Teil des Charmes dieser Serie ausmacht. Note 2+

„The Stolen Earth“ & „Journey’s End“: Ein furioses Finale der ersten vier Jahre des neuen „Doctor Who“ und wohl auch das Anfang vom Ende der Ära „Russell T. Davies“. Nicht weniger als das gesamte Universum und die „Realität“ muss gerettet werden. Wirklich gelungen, wie viele kleine (scheinbar absichtlich gestreute) Puzzlestückchen der letzten Jahre wieder aufgelesen wurden und zu einem überraschenden Gesamtbild zusammengesetzt wurde.

Wie üblich bei „Who“ lief vieles etwas arg theatralisch und „over-acted“ ab, aber fast alle Figuren aus den verschiedenen „Who“-Spin-Offs in einem gigantischen Crossover wenigstens halbwegs sinnvoll zusammenzubringen ist ja auch schon mal eine Leistung. Aber stellenweise war’s mir doch des Guten etwas zuviel. Es war durchaus geschickt, auf das lang vergessene Trivia-Bit zurückzugreifen, dass die TARDIS ursprünglich als Raumschiff für sechs Piloten gedacht war (daher die sechs Segmente am Steuerpult) und somit erst sechs „Kapitäne“ dem Vehikel die volle Leistungsfähigkeit entlocken können. Aber noch selten wirkte diese Art der „den Nippel durch die Lasche ziehen“-Steuerung so lächerlich wie in diesen finalen Szenen. Wer Probleme mit suspension of disbelief hat, ist bei Doctor Who eh falsch aufgehoben, aber das sah diesmal auch noch richtig dämlich aus. (Aus irgendeinem Grund muss ich bei solchen Szenen immer an „Blinkenlights“ denken — Gefingerpoken, Blowenfusen, Poppencorken und so.)

Aber das soll eigentlich kein Verriss werden, denn wer sich nun schon im vierten Jahr auf diese Serie einlässt, der kennt (und erwartet) diese bizarr-kitschigen Momente in gewisser Weise. Und die Doppelfolge hatte ja auch viele schöne emotionale Momente, die besten natürlich in Form des nun wieder ganz allein gelassenen Doctors, den David Tennant wie üblich mit Inbrunst darstellt. Und schließlich gab es sogar je nach Zählweise bis zu drei Doctors, ein Happy-End mit Rose und dem Doctor, zwei halbe Regnerationen, viele Explosionen und Special Effects, dazu deutschsprechende Daleks (für Briten sicherlich die ultimative Verkörperung des Bösen) und Martha aka „Agentin funf sehs sehs sieben eins, von der medisinishen Abteilung“ (letztere mit überraschend guter Aussprache im Vergleich zum ersten Read-Through, das in „Confidential“ gezeigt wurde). Ein großes Spektakel, das auch für „Who“-Verhältnisse aus allen Rohren feuert.

Also insgesamt für das Finale Note 1- auf der „Doctor Who“-Notenskala.

Manchmal würde ich mir aber wünschen, der „Doctor“ könnte sich all dieser „Abwärtskompatibilität“ entledigen und all die Daleks, Sontarans usw. öfters ad acta legen und auch die wenigen noch vorhanden Zusammenspiele mit dem Militär der Gegenwart sowie so manchen überflüssigen Trip in die Vergangenheit Großbritanniens (und die historische Kleiderkammer der BBC) abschaffen. Gerade von den Drama-Momenten als letzter Überlebender eines „Zeitkriegs“ würde ich gerne mehr sehen, die tiefe „Sinnkrise“ des Doctors nicht immer nur im Vorbeigehen streifen. Mit „Torchwood“ ging das „Doctor Who“-Universum zwar auch einen erwachseneren und düsteren Weg, aber gleichzeitig auch einen Pfad weit weg von der Geschichte des Time Lords, dem letzten seiner Art. Ein stilistischer Cross-Over von „Doctor Who“ und „Battlestar Galactica“ — das wäre mal ein nettes Experiment. Aber sicherlich (und verständlicherweise) auch für viele Who-Fans eine Todsünde.

Als im Trailer für das Christmas-Special die Cybermen wieder auftauchten, konnte ich mir ein Augenrollen nicht verkneifen. Schon wieder. Aber natürlich werde ich auch dann wieder vor der Glotze kleben.

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Kuttners Kleinanzeigen

Dienstag, 8. Juli, 2008

Mit Sarah Kuttner ist das ja so eine Sache. Ihre VIVA-Late-Night-Show kam seinerzeit aus dem Nichts und war in vielen Aspekten zunächst eine sehr erfrischende und positive Überraschung (deutlich ansprechender jedenfalls als das Anke-Engelke-Desaster einige Jahre zuvor). Doch irgendwann glitt ihr das Format aus der Hand, die Novität nutzte sich ab und nach dem Wechsel zu MTV wurde dann auch nach einem Jahr der Stecker gezogen.

Sie redet gerne wie ihr der Schnabel gewachsen ist und rückt VIPs und Non-VIPs gleichermaßen gerne schnell und unangenehm auf den Pelz. Leider oftmals aber auch unangenehm für den Zuschauer: Sie beschreitet eine dünne Linie an der Grenze zur Arroganz und kann auch gerne mal ganz einfach nur nerven. Dennoch ist sie zweifelsohne eine aufgeweckte Frau ohne große Scheu vor Neuem, die es liebt, vor der Kamera zu stehen und sicherlich frischen Wind in so manches TV-Format und diverse Talkrunden bringen kann. Unter anderem moderierte sie noch bis Ende April gemeinsam mit ihrem Vater Jürgen Kuttner eine Radio-Talkshow beim rbb.

Bereits zur WM06 war Sarah Kuttner in kleineren Segmenten im Ersten zu sehen, doch nun darf sie auf einem verlorenen Nachtsendeplatz (drei Folgen am 6., 13. und 20. Juli, jeweils um 23.30 Uhr) eine nicht ganz taufrische Sendereihe pilotieren. In „Kuttners Kleinanzeigen“ stöbert sie kuriosen Kleinanzeigen in ganz Deutschland hinterher und wuselt in kurzen Hausbesuchen durch die fremde Welt der oftmals ebenso bunten Kleinanzeigen-Aufgeber. Ein ähnliches Format lief auch schon mal in den Dritten Programmen der ARD (ohne Kuttner).

Eher unabsichtlich stolpert die Gute bei diesem eher simpel gestrickten Konzept dann aber auch über menschliche Alltags-Mini-Dramen, sei es da in der ersten Folge die Bordell-Besitzerin (aus dem nicht mal einen Steinwurf entfernten Saarbrücken-Güdingen), die eher im Nebensatz verrät, dass sie zurück in ihre Heimat Kolumbien will und „all das hier vergessen will“. Oder der 17jährige hyperaktive und pubertierende Nerd, der Kuttner ganz stolz in seinem winzigen „Jugendzimmer“ von seiner tollen PSP und Wii vorschwärmt und dem Zuschauer erstmal einfach nur schrecklich auf den Keks geht und einen deutlichen Ausschlag auf dem Fremdschämdetektor provoziert, bis er in einem weiteren Wortschwall plötzlich seinen „idiotischen, dicken Stiefvater“ und dessen Trennung von Mutti erwähnt.

„Kuttners Kleinanzeigen“ ist ein durchschnittliches und harmloses, aber dennoch „ganz nettes“ Betthupferl, dessen größter Vorteil vielleicht sogar die kurze Laufzeit ist: Sarah kann in kurzen, abwechslungsreichen Einspielern im Kontakt „mit dem einfachen Volk“ flapsig herumimprovisieren und gar nicht erst groß nerven, denn dann ist die Sendung schon wieder vorbei. Und zur Not gibt es ja auch noch die Vorspul-Taste.

Die erste Folge lässt sich auch in der ARD-Mediathek anschauen.

My Boys

Donnerstag, 3. Juli, 2008

Es gibt Serien, die eigentlich ganz simpel gestickt sind und dennoch einem abgenutzten Genre noch einen frischen Aspekt abgewinnen können.

My Boys„, das derzeit auf TBS in seine zweite (oder dritte, je nach Zählweise) Staffel startet, ist wohl so eine Serie. Eine klassische Half-Hour Comedy, aber keine Sitcom mit Laugh-Track. Das „Schnittmuster“ der Show ist auf den ersten Blick wenig revolutionär: Eine Gruppe von Freunden im besten twenty/thirtysomething-Alter in Chicago und ihre alltäglichen Lebens-und Liebesgeschichtchen stehen im Vordergrund. Die Grundprämisse  ähnelt damit denen solcher Shows wie „Friends“ und „How I Met Your Mother“, aber „My Boys“ geht einen eigenen (einfachen) Weg und ist dabei dennoch unterhaltsam. Im Mittelpunkt steht die hübsche Sportreporterin P.J. (Jordana Spiro) und ihre fünf männlichen und sportinteressierten Freunde Andy (Jim Gaffigan), Kenny (Michael Bunin), Bobby (Kyle Howard), Brendan (Reid Scott), Mike (Jamie Kaler) sowie P.J.s Freundin Stef (Kellee Stewart).

P.J. ist ein geradezu ein „Tomboy“-Mädel, sie fühlt sich am wohlsten in einem Baseball-Stadion (in Chicago natürlich Wrigley’s Field) und führt sich auch im Umfeld ihrer Kumpel auch oft fast schon unbewusst selbst wie ein Mann auf, aber nicht ohne immer eine gewisse weibliche „Stimme der Vernunft“ einzubringen. Die Episoden ziehen erwartungsgemäß dann auch einen Großteil der Storylines und des Humors aus dem lockeren „Spannungsverhältnis“ zwischen PJ und ihren männlichen Freunden und den daraus resultierenden „Kulturkonflikten“ frei nach dem Motto „Men are from Mars, Women are from Venus“. Wie man es wohl erwartet, steht vor allem PJs Liebesleben im Vordergrund (das teilweise auch einige ihrer engen Freunde involviert), die Show findet ihre besten Momente jedoch insbesondere abseits dieser ausgetretenen Pfade. Gerade wenn es um die im typischen Sitcom-Stil reichlich überzogenen Lebensverhältnisse von PJs buntem Freundeskreis geht, laufen die Autoren zur Hochform auf. Als exemplarisches Beispiel für einige andere Storylines in der Serie sei alles rund um die Ehe von PJs Bruder Andy genannt, die zunächst geradezu Niles/Maris-esque Eigenschaften anzunehmen scheint, dann aber überraschende Alternativwege fort vom Klischee und der vorhersehbaren Charakterentwicklung findet.

Hin und wieder nerven die zumindest in der ersten Staffel allgegenwärtigen Baseball-Referenzen in den Voice-Overs von PJ, aber davon scheint man in der aktuellen zweiten Staffel Abstand genommen zu haben. Auch wenn PJ zudem im Umkleideraum der Chicago Cubs ihrer vermeintlichen Journalisten-Tätigkeit nachgeht, kommt die Show regelmäßig arg ins Stolpern, weil dann so ziemlich jede Szene das limitierte Budget der Show und die ähnlich begrenzten schauspielerischen Fähigkeiten der Gast-Nebendarsteller offenbart.

Was „My Boys“ trotz des eigentlich recht klassisch gestrickten Konzepts so sehenswert macht, ist die charmante und unterhaltsame Umsetzung, insbesondere die erstklassig gewählten Hauptdarsteller, die optimal miteinander harmonierien und sichtlich Spaß an ihrem Job haben. Alleine schon Jim Gaffigan als PJs Bruder Andy liefert nicht nur mit seinen süffisanten Dialogen einen wesentlichen Grund zum Einschalten. Dass Hauptdarstellerin Jordana Spiro (die mal eine klitzekleine Rolle in Buffys „Reptile Boy“ hatte) ein echtes Schätzchen ist, schadet natürlich auch nicht.

„My Boys“ ist keine anspruchsvolle Super-Duper-Comedy von Must-See-Format, aber eine überaus liebenswürdige und locker-leichte Show der Kategorie „klein, aber fein“ — genau richtig für gemütliche, laue Sommerabende.

Die 22 Episoden umfassende „Season 1“ (die eigentlich aus zwei Staffeln mit je 11 Episoden bestand) ist in den USA auf DVD erhältlich.

Ferienprogramm

Freitag, 27. Juni, 2008

„Hallo Leute, es sind Ferien, alle machen blau — von Flensburg bis Oberammergau, und mit viel Tamm-Tamm und Information steigt wieder unser Ferienprogramm!“

Okay, „Ferien“ im klassischen Sinne dürfte heutzutage kaum noch jemand haben, der mit oben genanntem Introsong zum legendären ZDF-Ferienprogramm der 70er und 80er eine Erinnerung verbindet (Es sei denn, er/sie wurde LehrerIn …:)). Seinerzeit war ein kalter und verregneter Sommerferientag so ziemlich der größte Alptraum von Eltern und Kindern zugleich: Wo sollte man den nörgelnden Nachwuchs hinschicken, wenn das Schwimmbad geschlossen war? Damals gab es keine Computer, kein SMS, kaum Videorecorder, kein Fernsehprogramm vor 17 Uhr und die Kiddies bekamen regelmäßig ’nen Lagerkoller wenn selbst das improvisierte Desaster-Szenario „Godzilla in Legostadt“ im Kinderzimmer keinen Reiz mehr hervorbrachte. Aber dann kamen Anke Engelke und Benny und der Nachmittag war gerettet.

Heutzutage gibt’s kein Ferienprogramm mehr, aber auch Langeweile dürfte für Serienjunkies wohl hoffentlich kein Thema mehr sein. Zwar machen auch viele Serien Pause, aber für diesen Fall hat der Herr ja die DVD erfunden.

Viel Zeit habe jedoch auch ich nicht mehr (ich stresse mich immer noch mit einer Nebensächlichkeit namens Dissertation), insofern empfinde ich den Mangel an frischem Serienmaterial in diesem immer noch von den Streiknachwirkungen ausgedorrten Sommer nicht so gravierend. Ich hab‘ aber noch ein paar kleine Serien-Tipps in der Hinterhand (sprich: als Blog-Posting-Entwurf), zu denen ich hoffentlich noch in den nächsten Tagen kommen werde.

Außerdem lief die ganze Zeit auch noch Fußball im TV rauf und runter und ich gehöre nicht zu den Leuten, die bei Erwähnung des Ball-Gekickes auf dem grünen Rasen abschätzig die Nase rümpfen. Nah, auch wenn so manches Spiel bei der diesjährigen EM ein Graus war, so waren die Partien aber auch oftmals guter Zeitvertreib und hübsche Nebenbei-Berieselung, die es einem etwas einfacher machten, bis spät in den Abend vor dem PC zu schuften. Zudem ist doch nichts unterhaltsamer als die Erfahrung, dass auch ein MultiMillionen-Unternehmen wie die UEFA das Wörtchen „Redundanz“ erstmal im Wörterbuch nachschlagen muss.

Mein Tipp übrigens: Die Spanier machen’s ;-))

So, und nun für die Generation Golf „Ferienprogramm“ noch eine Reise in die Vergangenheit:

Wem es gelingt, sich nur diesen einen Clip auf YouTube anzuschauen und nicht auch noch der Versuchung verfällt, die „related videos“ abzuklappern (waaah, TKKG!!), dem gebührt mein grenzenloser Respekt 🙂

Mad Men: Sonntagslektüre

Sonntag, 22. Juni, 2008

In der New York Times wurde heute ein umfangreicher Artikel über „Mad Men“ veröffentlicht — sehr lesenswert für Verehrer der Show, allerdings sind leider ein paar kleinere Spoiler hineingeraten (beispielsweise wird verraten in welchem Jahr die Handlung der zweiten Season beginnt).

Aber wer die Zeit hat, um mehr als zehn Bildschirmseiten über die Produktion von „Mad Men“ und vor allem über den Perfektionisten und Workaholic sowie Creator & Showrunner Matthew Weiner zu lesen, dem kann man den Artikel nur ans Herz legen.

ReRelease der "Freaks and Geeks"-DVD?

Freitag, 20. Juni, 2008

David von TVShowsonDVD.com meldet, dass ShoutFactory eventuell im Herbst die Yearbook-Collectors-Edition der „Freaks & Geeks“-DVDs wieder auf den Markt bringen will. Die meisten von uns haben wohl die Standard-6-Disc-Edition daheim ‚rumstehen, weil die ebenfalls im Jahr 2004 veröffentlichte Yearbook-Edition mit 8 DVDs und einem besonderen Buch seinerzeit umgerechnet noch deutlich jenseits von 100 Euro kostete und zudem auch nur über Umwegen als Export nach Europa zu bekommen war. Mittlerweile ist die Deluxe-Version vergriffen und nur noch über ebay erhältlich.

Aber laut TvShowsOnDVD.com soll die neue/alte Collectors-8-Disc-Edition ab Herbst auch über Amazon.com vertrieben werden, derzeit soll das Set $120 kosten. Angesichts des angenehmen Dollar-Kurses sowie der deutlich höheren Zollfreigrenze ab Dezember könnte das diesmal schon eher finanzierbar sein. Natürlich ist dieses Deluxe-Set wohl wirklich in erster Linie etwas für Hard-Core-Fans der kurzlebigen Serie 🙂

Apatow schrieb 2004 folgendes über die Unterschiede der 8-Disc-Version zum Standard-Set:

“I assumed, for the collector’s edition, that you would want everything, and that is what you will get. There are a bunch of classic scenes that we put the raw footage on the DVD. So you see a scene you like all from one angle, one performance. Some of them are amazing, like the uncut version of Bill in the closet at the make out party, and Nick dancing in the final episode. But don’t worry, you will be shocked at how much stuff is on the collector’s version. I think it is between eight and nine hours of stuff not including the commentaries.”

Die besten Serien 2007/08

Montag, 16. Juni, 2008

Da nun allem Anschein nach auch Battlestar Galactica die Staffel abgeschlossen hat (weiter geht’s erst 2009) erklären wir hiermit quasi inoffiziell die Season 07/08 als beendet und die Sommersaison als eröffnet. Somit können wir nun auch endlich die Reihe der sablog-„best of“-Abstimmungen mit der Mutter aller Umfragen zu einem Ende bringen: Welche waren denn nun die besten Serien der Season?

Ich glaube meine Liste dürfte mittlerweile vielleicht für manche schon recht vorhersagbar sein: Mad Men, Dexter, Breaking Bad, Battlestar Galactica, Lost, Damages, 30 Rock, Chuck, Pushing Daisies, The Office sind die Top 10, die ich momentan in dieser Reihenfolge mit dem Prädikat „sehr gut“ versehen würde. Je nach Tages-/Nachtzeit sowie Lautstärke des Rasenmähers des Nachbarn, Wasserstand der Saar und persönlichem Blutalkoholspiegel kann sich diese Liste allerdings rasch ändern.

Welche sind eure Favoriten?

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Trailer der Woche

Sonntag, 15. Juni, 2008

Diesen Sommer gibt es eigentlich nur eine neue Show, die bereits jetzt als „Must-See“ für alle Junggebliebenen gelobt wird. Und das Beste: Sie läuft bereits morgen an. Javier Grillo-Marxuachs „The Middleman“ auf ABC Family.

Doctor Who: "Spoilers!"

Sonntag, 8. Juni, 2008

Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, möglichst neutral an die neuen „Doctor Who“-Folgen aus der Feder von Steven Moffat heranzugehen. Schließlich wollte ich nicht schon im Vorfeld als Moffat-Fanboy sabbernd vor der Leinwand sitzen und ihn zum neuen Heilsbringer erklären. Man will ja zumindest den Anschein erwecken, als würde man mit einer gewissen kritischen Distanz an solche Sachen herangehen… äh… oder so ähnlich 😉

Doch schon nach den ersten paar Minuten, noch im Teaser des ersten Teils der Doppelfolge war’s um mich geschehen: Sofort war ich in den Bann gezogen und als der Doctor in der vermeintlichen Fantasie des Mädchens auftauchte, wusste ich, dass das wieder eine großartige Episode ganz nach meinem Geschmack wird.
Die Episode war nicht direkt mit dem bisherigen Moffat-Meiserwerk „Blink!“ zu vergleichen, denn „Silence in the Library“ sowie „Forest of the Dead“ mussten genügend Material für zweimal 40 Minuten aufbringen und handelten auch nicht als Stand-Alone-Folgen am Rande des Who-Universums. Aber eines ist ebenfalls klar: Zu den bisherigen trägen „Who“-Episoden dieser Staffel trennten diese beiden Folgen buchstäblich Welten. Ich weiß nicht, wann ich wie bei „Silence in the Library“ geschehen zum letzten Mal beim „Who“-Abspann entrüstet auf die Uhr starrte und mich wunderte, wie angeblich schon 43 Minuten vergangen sein sollen.

Sonst sind der „Doctor“ und seine Stories meist zu überaktiv-kindisch, zu schrill, anstrengend und dennoch gleichzeitig fast schon monoton — aber mit „Silence in the Library“ präsentierte Moffat bereits in den ersten Minuten einen packenden und faszinierenden Erzählstil. Er ist der Experte für mehrschichtige Story-Ebenen, ein begabter Geschichten-Erzähler, gespickt mit intensiv verwobenen Zeitreise-Paradoxen und großen emotionalen Momenten. Als wäre eine unterhaltsame Stand-Alone-Episode nicht schon genug, hat er insbesondere im zweiten Teil „Forest of the Dead“ dann auch quasi nebenbei den „Doctor“ neuerfunden, ohne den Wurzeln und der Tradition dieser charmanten Serie untreu zu werden. Am Ende der Doppelfolge präsentierte sich ein „neuer“ Doctor den Zuschauern. Das war einfach ein ganz großes „Doctor Who“-Spektakel mit Tiefgang und Gänsehaut-Faktor und legte hoffentlich auch einen Grundstein für die weitere, vielversprechende Zukunft des Doctors.

Aber was ich eigentlich sagen will: Ich kann’s kaum abwarten, dass Moffat 2010 das Zepter bei „Doctor Who“ übernimmt. All praise the new Heilsbringer! 😉

 

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