Eines der seltsamsten Serienkonzepte für die Season 2007/08 hatte wohl CBS in der Schublade: „Babylon Fields“, eine Drama-Serie mit Zombies. Richtig gelesen, Zombies. Eines Tages grabbeln plötzlich in einer kleinen Ortschaft massig Leichen aus den Gräbern, allesamt putzmunter und mit erstaunlich wenig Verwesungsspuren. Aber im Gegensatz zu den Genre-üblichen hirnlosen Menschenfressern sind die Zombies in „Babylon Fields“ eigentlich fast ganz normale Leute, die ein wenig angeschimmelt wie aus einem langen Urlaub zu ihren Liebsten zurückkehren. Sie haben zwar keinen Puls, aber sie wollen trotzdem gerne ihr altes Leben wieder aufnehmen als wäre nichts gewesen.
Dass solch ein unvermitteltes Auftauchen einer Horde Untoter überall zu Problemen führen wird, dürfte auf der Hand liegen. Exemplarisch im Mittelpunkt der bizarren Pilot-Episode steht die Familie Wunch, bisher nur bestehend aus Shirley (Kathy Baker, „Picket Fences“) und Janine (Amber Tamblyn, „Joan of Arcadia“). Die beiden sehen sich nun plötzlich (nicht nur) mit der Rückkehr des ungeliebten und totgeglaubten Familienvaters Ernie (Jamey Sheridan, „Law & Order“) konfrontiert — pikant an der Sache ist die Verstrickung von Shirley und Janine in Ernies Tod (woran sich Ernie aber zunächst nicht erinnern kann).
Im Prinzip klingt das eigentlich nach einer brillanten off-beat-Idee, die sich deutlich von anderem Serieneinerlei abheben könnte. Und dazu mit Kathy Baker und Amber Tamblyn besetzt müsste die Show doch sehenswert sein. Aber es ist einfach nur „a big mess“. Die Pilotepisode ist bizarr und „trashy“ — aber leider nicht in einem „so schlecht, dass es schon wieder gut ist“-Sinne. Weder die Charaktere noch die Storyline sind trotz (oder wegen) des abgedrehten Grundkonzepts sonderlich interessant, sondern einfach nur nervend und irritierend.
Man versuchte sich an einem düsteren Psycho-Shocker-Drama mit ein paar eingestreuten vermeintlich komischen Szenen, aber irgendwie funktioniert rein gar nix an der Show. Vielleicht ist es einfach zu viel für das „suspension of disbelief“-Vermögen des Zuschauers oder man begeht den Fehler, die Episode beim Anschauen automatisch mit „Shaun of the Dead“ zu vergleichen — womit man aber ein paar Ligen und ein ganzes Genre daneben liegt. Dass CBS nach dieser Pilotepisode keine weiteren Episoden geordert hat, ist somit zumindest in meinen Augen nachvollziehbar. Dabei hätte die Grundidee sicherlich Potential gehabt.
Die Prämisse ist eigentlich recht einfach: Ein bis dato unauffälliger Chemielehrer verbündet sich mit einem ehemaligen Schüler, um Crystal Meth zu produzieren und zu verkaufen. Aus diesem Konzept hätte man so ziemlich alles machen können, beginnend bei einer lauen Vorabendcomedy mit Lacher aus der Dose bis hin zu einer „Weeds“-Kopie. Autor Vince Gilligan („X-Files“, „Harsh Realm“) geht aber einen weitaus düsteren Weg: „Breaking Bad“ ist eine Show aus der Kategorie „Trainwreck“, die schon eher an den ’93er Film „Falling Down“ mit Michael Douglas erinnert. Man ahnt von Anfang an, dass der Leidensweg des Protagonisten in dieser Serie von besonderem Kaliber sein wird — ein Mann, der mit dem Rücken an der Wand steht und von einer dramatischen, ausweglosen Situation gleich in die nächste gerät — „Weeds“ ist dagegen ein Kindergeburtstag. Dabei geht es einerseits brutal und düster zu, gleichzeitig gibt es aber auch immer wieder bitterböse surreal-komische Momente.
„Mushishi“ ist eigentlich ein Comic (Manga), das seit 2005 auch als Anime-Fernsehserie umgesetzt wurde. Bisher gibt es 26 Teile, die auch bereits auf DVD erhältlich sind — allerdings oftmals nur als englisch synchronisierte Fassung. Auf