Bilder der neuen FOX-Serien

Der futoncritic hat sie.

Sonderlich viel „must-see“-Vibe hat nach diesem sehr oberflächlichen ersten Eindruck in meinen Augen keine dieser Shows. Eine weitere Family Sitcom („Til Death“), ein weiteres Anwalts-Drama („American Crime“), ein Krimi-Drama mit einem Season-Arc („Vanished“) und ein Action-Drama („Primary“). Aber manchmal sind es ja gerade die simplen und schon oft dagewesenen Konzepte, die dann besonders überraschen.

Auch die anderen Networks (ausser CW) haben schon zahlreiche neue Serien offiziell geordert — einfach mal beim futoncritic reinschauen. Ich werde erst nach den Upfronts naächste Woche mal die komplette Liste der neuen Shows durchgehen.

Veronica Mars: Zuviel auf einmal

Irgendwie war das nicht mein Ding. Die erste Staffel hatte ein furioses Finale, die zweite Staffel versuchte krampfhaft dem noch eines oben drauf zu setzen — und scheiterte. „Mehr“ ist nicht immer gleichzusetzen mit „gut“. Der Stoff, der in den 41 Minuten des Seasonfinales abgehandelt wurde, hätte locker für zwei Episoden gereicht. Stattdessen hält man den Zuschauer über Wochen hin (aber das immerhin auf hohem Niveau) und schlägt ihm dann in der letzten Episode der Saison ein dickes Paket an Handlung um die Ohren. Und das in einigen Fällen leider auch nicht mal sonderlich originell.

Schon mitten in der Staffel blickte ich angesichts der zahlreichen Kriegsschauplätze nicht mehr 100% durch. Die üblichen Sendepausen im Ausstrahlungsrythmus taten ihr Übriges: man vergass die Hälfte der Story und die Verknüpfungen zwischen den Charakteren gerieten zu einem dichten Gestrüpp aus Verwicklungen und Zuschauerfallen, für die man schon ein Notizbuch brauchte, um noch den Überblick zu behalten.

Und anstatt das Finale dann mit genügend „Anlauf“ in Angriff zu nehmen, quetscht man ein ganzes Bündel an Auflösungen in eine Episode und dazu dann noch Cliffhanger obendrauf.

SPOILER voraus.

Ich hätte das Finale in zwei Episoden geteilt, meinetwegen an der Stelle trennen, wenn Veronica dieses „Not Pictured“ entdeckt. Das anschließende „Veronica in Not“ war der Versuch, die gelungene dramatische und packende Eskalation vom Season 1 Finale zu reproduzieren. Aber irgendwie stimmte der Ton nicht. Obwohl sorgsam von den Autoren in den letzten zwei Jahren aufgebaut, war Beaver nun mal kein Aaron Echolls. Und dass er dann auch noch (typisch Krimi-Show) ein komplettes Geständnis ablegt während er siegessicher die Heldin bedroht? Der arrogante Mörder aus Season 1, Aaron Echolls, der auch noch mal letzte Zweifel an seiner Schuld beseitigt, bevor er dann von „CW“ ermordet wird (eine der wenigen echten „Teen-Noir“ out-of-the-blue Überraschungs-Volltreffer, als man erfährt wer da die Hände im Spiel hatte).

Und warum wärmt man nun noch mal die Vergewaltigung auf, die erst keine war und nun doch, nur noch durch jemanden anderes? Gosh, too much.

Was noch alles reingepackt wurde: Wallace & Jackie — die natürlich auch noch eine düstere Wahrheit zu enthüllen hat; Weevil, der kurz vor der Graduation verhaftet wird; der pädophile Bürgermeister wird am Klo von Papa Mars gestellt – ohne jegliche Komplikation. Alleine damit hätte man schon eine ganze Episode füllen können.

Und dann der „Did we kill Papa Mars — No, we didn’t„-Moment. Ich weiss nicht, wie’s euch ging, aber ich war enttäuscht. Wirklich nichts gegen Enrico Colantoni aka Keith Mars, er ist einer meiner Lieblingscharaktere der Show und ich hätte die Macher wohl auch verflucht, wenn sie ihn wirklich gekillt hätten. Aber mit sowas spielt man nicht. Denn ich hatte schon gedacht „Ui, sind die etwa echt so mutig und killen einen der Hauptdarsteller“ (Buffy Deja Vu) … und man beginnt automatisch über die Bedeutung dieses Schachzugs für Season 3 nachzudenken… aber neh, Pustekuchen. Was wiederum leider schon früh klar wird, als Veronica bei ihrem Vater anruft, aber niemanden erreicht. Der erfahrene TVjunkie „vermisst“ in solchem Moment quasi automatisch einen Schnitt zu Papa Mars, ahnungslos im Flugzeug mit Kopfhörern, der sein Handy nicht bemerkt. Und alleine durch diesen fehlenden Umschnitt ist klar, dass Keith Mars noch lange nicht aus der Serie geschrieben wird.

Aber vielleicht überbewerte ich auch nur Details. Denn es gab sicherlich zahlreiche sehenswerte Momente. Da ist zum einen Veronicas Graduation: Alle Schüler klatschen, dann ihr Tipp an den Rektor. Veronicas „Alternate Reality“-Flashbacks: Sehr gelungen. Die arme „Mac“ am Boden zerstört nach der Nacht mit Beaver. Die Nummer mit „Vinnie Van Lowe“, der im Knast auf die Hilfe von Keith angewiesen ist.

Die Show muss nun einen Schnitt machen. Mit „gefühlter“ 90% Wahrscheinlichkeit gibt’s im Herbst eine neue Season auf dem CW Network und wird dabei wohl wie eine komplett neue Serie einen Großteil frischer Zuschauer gleich in der ersten Episode gewinnen müssen. Rob Thomas hat dementsprechend ja schon angekündigt, dass er alte Zöpfe abschneiden und einige neue Darsteller in die Show bringen will. Außerdem soll es keinen globalen Arc mehr geben sondern eventuell mehrere kleinere (der Missetäter aus der College-Episode dieses Jahr läuft ja noch frei rum). Das dürfte auch das Risiko eines erneuten „Monsterfinales“ wie dieses Jahr senken.

Oft wird Veroncia Mars ja mit Buffy verglichen. Doch Buffy hat Vroni einen wertvollen Trumpf voraus: Sie konnte beliebig eine eigene Realität schaffen, sich neu erfinden und auch mal riskante Storypfade beschreiten: Eine „The Body“, „Once More With Feeling“ oder „The Hush“ Episode in „Veronica Mars“ liesse sich nur schwer bewerkstelligen. Aber irgendwie muss die Show neue Akzente setzen und sich nicht nur auf alten Lorbeeren ausruhen. Sonst gibt es bald ein paar Haie zu sehen…

House

Ich wusste, dass ich noch einen Blogeintrag zu einer neuen Show schreiben wollte. Schließlich und endlich hab ich es dann doch vergessen. So reicht es nur zu einem kurzen & knappen: „Anschauen“.

Ab heute jeden Dienstag 22:10 auf RTL (wdh gegen 0:35 Uhr) unter dem Titel „Dr. House“: Eine der besten FOX-Serien der letzten Jahre — quasi „AllyMcBeal“ meets „Medical Investigation“. Und dieser Vergleich fiel mir jetzt auch nur ein, weil ich gestern die komplette erste Staffel von „AllyMcBeal“ für 19,99 Euro im M*diamarkt gesehen hatte. Ansonsten hinkt er zugegebenermassen ziemlich und auf die Schnelle fällt mir nix besseres ein. Hugh Laurie als kauziger Arzt, der Patienten vorwiegend als überflüssige und zu meidende Last ansieht, ist sehenswert. Das Showkonzept sieht auf den ersten Blick aus wie die x-te CSI-Kopie (räusper“Medical Investigation“keuch), überrascht dann aber durch einen wirklich ausgefallenen Hauptcharakter.

Ui, „hinkt“. Geddit? War echt nicht mit Absicht.

„Once and Again“ / „Sisters“ Fans dürfen sich Ende der ersten Staffel auf mehrere Gastauftritte von Sela Ward freuen.

Upfronts 2006 Cheat Sheet

Nikki Finke von L.A. Weekly hat eine Übersicht über die aktuelle „gefühlte Temperatur“ der Popularität der aktuell bei den „Powers That Be“ kursierenden Serien-Pilots zusammengestellt. ABC hat schon wieder ein J.J. Abrams Drama, das hoch im Kurs steht („6 Degrees“), theCWs „Aquaman“ hingegen verliert überraschend an Unterstützung. Und CBS muss sich um die Marktführerschaft wohl auch nächstes Jahr keine Sorgen machen. Wie zuverlässig diese Liste ist, wird sich im Verlauf der nächsten zwei Wochen klären. Vom 15. bis 19. Mai stellen die Networks ihr diesjähriges Herbstprogramm vor — die Vergangenheit hat aber gezeigt, dass die Sender einige Serien schon in der Woche zuvor ordern, um etwas mehr „Buzz“ auf die Shows zu lenken.

Abgestiegen

Durch die heutige Niederlage bei 1860 München hat der 1. FC Saarbrücken nun auch die letzte rechnerische Möglichkeit auf einen Verbleib in der zweiten Fußball Bundesliga verspielt. Damit kehrt der Molschder Verein nach zwei Jahren wieder in die Regionalliga zurück.

Der FC hatte schon zu Beginn der Saison eine rekordverdächtige Negativserie hingelegt, konnte dann aber in der Rückrunde zunächst unter Trainer Rudi Bommer einen kurzen positiven Zwischenspurt einlegen und lag zwischenzeitlich auch mal auf einem Nichtabstiegsplatz. Doch spätestens vor einer Woche im Heimspiel gegen die Offenbacher Kickers, das vor 16.000 Zuschauern im „Park“ zu einer blamablen Niederlage geriet, war das Schicksal das Vereins wiedermal besiegelt. Und als man dann auch noch kurz vor dem München-Spiel den Trainer feuerte, war das Bild des Saarbrücker Chaos-Verein leider auch wieder komplett.

Nun bleibt nur, auf den direkten Wiederaufstieg 2007 zu hoffen, doch das wird schwer, die Dritte Liga/Regionalliga Süd wird nächste Saison kein Leichtgewicht.

Violent Femmes

Damn you, HIMYM! Da spielen die kurz mal „Good Feeling“ von den Violent Femmes in der jüngsten Episode und prompt sitze ich ein paar Minuten später vor meiner CD-Sammlung auf der Suche nach der Silberscheibe von den Femmes.

Uh, mann, erst Depeche Mode und nun Violent Femmes. Die 80er haben mich wieder 😉

Apropos HIMYM: Der Themesong ‚Hey Beautiful‘ stammt von „The Solids„, die sich wiederum unter anderem aus den Produzenten der Serie, nämlich Carter Bays und Craig Thomas zusammensetzen. Just some random trivia. Kommt nicht oft vor, dass die Macher einer Serie auch gleich den Themesong schreiben (ja, ja, J.J. Abrams ist die Ausnahme).

01:02:03 Uhr am 04.05.06

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Colbert has stones

Spätestens mit seinem Auftritt beim White House Correspondents‘ Association Dinner hat sich Stephen „truthiness“ Colbert aus dem Schatten seines „Ziehvaters“ Jon Stewart manövriert. Nicht sein ganzer Vortrag war in meinen Augen sonderlich amüsant. Aber ihm gelangen ein paar wirklich gute Treffer, die eigentlich erst dadurch so brilliant wirkten, weil er sie staubtrocken gerade mal zwei Meter vom (echten) Präsidenten der Vereinigten Staaten abfeuerte und ihm anschliessend sogar noch die Hand schüttelte — während Bush nichts anderes übrig blieb als gute Miene zum bösen Spiel zu machen.

„I stand by this man. I stand by this man because he stands for things. Not only for things, he stands on things. Things like aircraft carriers and rubble and recently flooded city squares. And that sends a strong message, that no matter what happens to America, she will always rebound — with the most powerfully staged photo ops in the world.“

Die US-Presse ignorierte seinen Auftritt dann auch prompt, viele sahen eine Geschmacksgrenze überschritten, andere wiederum fühlten sich von Coberts Angriffe auf die Pro-Bush-Presse wohl auf die Füße getreten. Die New York Times merkte schliesslich Anfang der Woche, dass das Thema in der „Blogosphere“ die Runde macht und publizierte einen Artikel über Colbert (reg. req.).

Video gibt’s bei YouTube (3 Teile), T-Shirt bei Muledesign und Dankesworte kann man dort hinterlassen.

Sarah Nixey

black box recorderVon Black Box Recorder hört man ja leider seit etwa drei Jahren nichts mehr — angeblich hat sich die Band (noch?) nicht offiziell getrennt. Die einzelnen Mitglieder wandeln nun auf Solo-Pfaden.

Black Box Recorder isn’t officially dead – instead their state of being is described as „comatose“. „There hasn’t been an official split, but I can’t see anything happening in the near future,“ says Sarah. „After Passionoia things fell apart with the record company. Luke was off doing solo stuff and John was off doing a solo record and I felt that it was probably the right time to do my own thing as well. I knew James (from Black Box Recorder) and we recorded an album together.“

http://www.musicomh.com/interviews/sarah-nixey_0306.htm

Um den Black Box Recorder Entzugserscheinungen etwas vorzubeugen, muss man dann halt auf das Solo-Projekt von BBR-Frontfrau Sarah Nixey zurückgreifen. Deren erstes Album soll Mitte ’06 erscheinen, zwei Singles sind bereits auf ihrem MySpace-Account verfügbar. Zumindest „Collector“ hat gewisse BBR-Ähnlichkeiten, alleine schon der in bekannter Art dahingehauchte Voicetrack erinnert natürlich sofort wieder an typische BBR-Tracks. Nur der arg elektro-lastige Beat stört etwas.

Auch Luke Haines ist solo aktiv — myspace kann auch hier mit einer Hörprobe aus seinem letzten Album „Luke Haines is Dead“ aufwarten. Sein nächstes Album soll in diesen Tagen veröffentlicht werden.

1 Stunde für 10 Minuten

Ich habe den heutigen Sonntag-Vormittag damit zugebracht, das MSCL.com Transcript des Interviews mit den „My So-Called Life“-Machern Winnie Holzman, Ed Zwick und Marshall Herskovitz zu vervollständigen (das Interview war mal auf einer limitierten Bonus DVD erschienen).

Und ohmy, ich habe den Zeitaufwand für sowas deutlich unterschätzt. Als „non-native speaker“ einen solchen Dialog niederzuschrieben, ist wahrlich ein zeitintensives Unterfangen. Insbesondere wenn drei Leute teilweise gleichzeitig reden, sich ins Wort fallen, in Gilmore’scher Geschwindigkeit Sätze hervorbringen, und einen Satz während dem Sprechen mehrmals neu beginnen. Whew. Aber ich habe mich durchgeackert, je knapp eine Stunde brauchte ich pro zehn Minuten Video und jetzt musste ich erstmal wieder ein paar Sätze auf Deutsch schreiben, um diese Gehirnregion auch mal wieder zu trainieren 😉

Aber ein schönes Zitat war dabei, das ich aus aktuellem Anlass auch hier wiedergeben möchte. Wie geschrieben, es geht um „My So-Called Life“, die Show lief 1994, das Interview wiederum wurde 2002 aufgezeichnet:

Marshall Herskovitz: And just … we’re talking here about a series that’s been off the air for six years and the girl who was the star of our series had already been on „Law and Order“ which is still on the air…

[All laugh]

Edward Zwick: And we had actually two shows come and go since that by the way…

Winnie Holzman: And there’s actually a lot of „Law and Order“, there’s „Law and Order: Petty Theft“ now, „Law and Order: Jaywalking“, they have „Law and Order“ for everything now…“

Das war 2002. Vorgestern hat NBC angekündigt, dass sie alle drei „Law & Order“ Serien für ein weiteres Jahr verlängern… Das „Ur“-L&O geht damit bereits in das siebzehnte Jahr(!).

 

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