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Vampire Diaries

Sonntag, 13. September, 2009

Anfang Oktober 1999 schrieb eine Teenagerin namens Liz Parker ihren ersten Tagebucheintrag. Darin ging es um einen neuen Lebensabschnitt, der wenige Tage zuvor für sie begonnen hatte, als sie einen ebenso mysteriösen wie attraktiven Schüler ihrer High-School näher kennenlernte. Er rettete ihr Leben und sie ahnte, dass irgendetwas anders war mit diesem Max Evans — und dennoch konnte sie seiner Anziehungskraft nicht widerstehen und es folgten … drei Staffeln von „Roswell„.

Zehn Jahre später und irgendwie sind wir wieder an der gleichen Stelle. Liz heißt nun Elena, Außerirdische sind nun Vampire, WB heißt nun CW und statt 6,7 Millionen Premieren-Zuschauer bei „Roswell“ reichen schon 4,8 Millionen, um die Pilot-Episode von „Vampire Diaries“ zu einem überragenden Erfolg für das Network zu machen. Auch die Dialoge hören sich an wie aus den späten 1990ern, erinnern sie doch angesichts der überdramatischen Gestelztheit schon gleich in den ersten Sätzen an eine andere WB-Legende: „Dawson’s Creek“. Das verwundert auch nicht unbedingt angesichts des Namens „Kevin Williamson“ in den Opening Credits.

Keine Panik, ich werde die beiden Serien nun nicht weiter gegeneinander abwägen, aber das „déjà vu“-Gefühl war beim Anschauen für mich schon etwas überraschend angesichts der so unterschiedlichen Stories beider Shows. Es wurde aber auch mal wieder deutlich, dass diese 2009er Teen-TV-Hits nicht mehr meine Wellenlänge treffen, auch wenn die Protagonisten interessanterweise das handgeschriebene Tagebuch offenbar immer noch der modernen digitalen Social-Network-Alternative vorziehen. Zum Inhalt muss ich wohl auch nicht viel schreiben: Es geht um ein hübsches, junges Mädel („Elena“, Nina Dobrev), das ihre Eltern in einem Unfall verloren hat und pünktlich zum Schulbeginn kommen zwei sexy Vampire in die Stadt. Einer (Paul Wesley) ist sexy-düster-gut, hat Probleme mit seinen Kontaktlinsen und erkennt in Elena eine jahrhunderte alte Liebe wieder. Der andere ist sexy-düster-böse (Ian Somerhalder), hat einen Raben als Haustier und seine Hobbies sind Nebelmaschinen sowie Blutgruppen-Tests beim Menschen. Achja, die beiden sind Brüder. Fight now!

Die Pilot-Folge von „Vampire Diaries“ war objektiv gesehen nicht schlecht, man kann dieser Folge eine routinierte handwerkliche Qualität sicher nicht absprechen. Wenn man sich mal an den extrem aufdringlichen Musik-Soundtrack gewöhnt und den ersten Lachimpuls beim großen Auftritt der Nebelmaschine unterdrückt hat, dann ist auch der Rest der Folge durchaus genießbar. Es wird wohl auch niemand in der Hoffnung auf ein anspruchsvolles Charakter-Drama eingeschaltet haben — oder anders gesagt: Man wusste, worauf man sich einlässt. Da gab es in der letzten Dekade schon deutlich schlimmere Produktionen mit massivem Fremdschämfaktor („Tarzan“ anyone?).

Die je nach Rolle entweder unschuldig mit Rehaugen oder mysteriös-zurückhaltend dreinblickenden Darsteller stammen allesamt aus der traditionsreichen WB/CW-Castingzüchtung von schönen und attraktiven jungen Menschen und ihre Bilder werden sicherlich in wenigen Wochen die Wände von unzähligen Kinderzimmern schmücken — alles keine große Überraschung. Stattdessen bewährte und in der Vergangenheit oftmals erfolgreiche Rezepte, die in dieser Show geschickt und sinnvoll auf die aktuelle Zielgruppe zugeschnitten wurden.

Für mich „isses nix“, aber wenn nichts grundlegendes schief läuft, wird „Vampire Diaries“ sicherlich für einige Jahre ein wesentliches Zugpferd für das Network bilden, denn die Show trifft unzweifelhaft genau zum richtigen Zeitpunkt auf den Vampir-Boom bei Teens und Twens. Fans von „Smallville“, „Supernatural“ und „Gossip Girl“ werden sicherlich auch hier treu einschalten. Ich bin mal gespannt, ob sich zukünftig Schnittmengen zwischen „Twilight“- und „Diaries“-Fans bilden werden, oder ob sich eine herzliche gegenseitige Abneigung im Stil von „Star Wars“/“Star Trek“-Fehden aufbauen wird: „Stefan vs. Edward“ ist das neue „Spock vs. Yoda“. (Dabei wissen wir doch: Angelus würde allen locker den Arsch vermöbeln (Okay, bei Yoda hätte er vielleicht ein paar Schwierigkeiten)).

Wenn auch die „Vampire Diaries“ mich (zugegebenermaßen erwartungsgemäß) nicht sonderlich begeistern konnten, so haben sie dennoch etwas anderes geschafft: Mein Interesse an „Roswell“ wieder zu wecken. Note to self: Irgendwann muss ich diese Pilot-Episode mal wieder sehen, um zu vergleichen, was eigentlich damals die Faszination von Liz Parker ausmachte.

TheWB wird wiederbelebt … im Netz

Sonntag, 9. März, 2008

Totgesagte leben länger … und offenbar gilt das auch für aufgegebene Networks. Laut Mediaweek will Warner Brothers die TV-Marke „theWB“ im WWW wieder auferstehen lassen.

Unter der Webadresse wb.com soll in den nächsten Monaten ein Video-Streaming-Angebot aufgebaut werden, im Mittelpunkt werden die alten Serien des ehemaligen WB-Networks wie beispielsweise „Gilmore Girls“ und  „Everwood“ stehen. Noch ist unklar, ob nur Warner-Serien auf der Plattform zu finden sein werden, oder auch andere  ehemalige WB-Shows von anderen Studios (wie „Buffy“, „Dawson’s Creek“ und „Felicity“) lizenziert werden. Die einzelnen Folgen sollen wohl nur als werbefinanzierter Stream angeboten werden, jede Episode wird dazu in bis zu zehn(!) Einzelsegmente von einigen Minuten Laufzeit unterteilt. Ich bezweifle, dass sich da ernsthaft jemand ’ne ganze Staffel als Stream anschaut, aber zum Reinschnuppern oder „in-alten-Zeiten-stöbern“ könnte es ganz nett sein.

Unklar ist noch, ob auch das Maskottchen des ehemaligen Networks als Zombie-Frosch zurückkehrt.

Buchtipp: "The Rise and Fall of the WB and UPN"

Samstag, 23. Februar, 2008

Es werden noch ein paar Wochen bis zum Neustart der TV-Season ins Land gehen, wie wäre es in der Zeit mit einer kleinen Lektüre? Wie es sich für einen gestandenen Serien-Junkie gehört, muss das natürlich auch irgendwas mit Serien und TV zu tun haben. Nachdem ich vor einigen Monaten mit „The Billion Dollar Kiss“ schon mal einen Blick hinter die Kulissen des amerikanischen TV-Entertainment-Zirkus aus der Sicht eines Serienautors vorstellte, kommt nun sozusagen die „andere Seite“ dran: Ende 2007 erschien bei HarperCollins „Season Finale: The Unexpected Rise & Fall of The WB and UPN“ aus der Feder von Susanne Daniels (ehemals President of Entertainment beim WB) und Cynthia Littleton (Autorin für Variety). Das Buch dokumentiert die bewegte Entstehung und den schleichenden Untergang zweier kleiner Start-Ups, die mitten in einer grundlegenden Umwälzung der Medienlandschaft TV-Geschichte schrieben.

Ein gefundenes Fressen für Serienfans wie mich, die zumindest die populären Jahre des WB eng verfolgten und immer mal wieder gerne als Couch-Programmplaner die Entscheidungen des Networks kritisierten, aber nie wussten, was eigentlich wirklich hinter den Kulissen ablief.

seasonfinale.jpgAuf knapp 380 Seiten wird der Leser durch die spannende Geschichte der beiden Networks geführt, beginnend bei den fundamentalen Veränderungen durch das Ende der FinSyn-Regelungen Anfang der 90er und den Plänen der großen Medienunternehmen Turner/WB sowie Chris-Craft/Paramount, eigene Abspielstationen für ihre Serien zu besitzen. Daraus resultierte der Start der beiden „Netlets“ UPN und WB im Jahre 1995, bei dem es sich um nichts anderes als den überstürzten Beginn zwei kleiner Start-Ups mit einer Handvoll sehr junger Mitarbeiter handelte. „Season Finale“ führt den Leser durch die chaotischen ersten Jahre, die von einem knappen Budget und hartem Konkurrenzkampf auch innerhalb der Unternehmen und ihren Muttergesellschaften geprägt waren.

UPN und WB bekämpften sich von der ersten Minute mit harten Bandagen und lange sah es so aus, als würde UPN als Sieger vom Platz gehen. Mit „Voyager“ gelang dem Network ein sensationeller Start, während die vermeintliche Totgeburt WB eine Pleitenserie produzierte und verzweifelt nach einem klaren Image suchte. Man erlebt in „Season Finale“ die emotionale Achterbahnfahrt bei den Mitarbeitern, als mit „Savannah“ und „7th Heaven“ die ersten definierenden WB-Hits entstanden und jemand das Potential in dem Skript zu „Dawson’s Creek“ erkannte sowie Gail Berman beharrlich ihre Idee einer „Buffy the Vampire Slayer“-TV-Serie bei Joss Whedon und beim WB bewarb.

Dann die Jahre als UPN in einer desaströsen und orientierungslosen Flopreihe wie „Love Boat“ den Anschluss verlor und das WB spätestens mit „Felicity“ und „Charmed“ in den Jahren 1998/99 zum „it“-Network wurde und der Aufstieg unaufhaltsam schien. Wie sich erste dunkle Wolken am Horizont andeuteten, der AOL/TimeWarner-Merger und die Dotcom-Blase für Wirbel sorgten und die erbitterte Auseinandersetzung mit 20th Century Fox und Joss Whedon um die Zukunft von „Buffy“ schwere Risse im WB verursachten. Wie die große Hoffnung „Grosse Pointe“ floppte und niemand ernsthaft mit einem Erfolg von „Gilmore Girls“ rechnete. Wie die langjährigen WB-Mitarbeiter fassungslos mitansehen mussten, dass „ihr“ Kind „Buffy“ zur Konkurrenz UPN wechselte und das Anfang vom Ende einläutete. Wie ein Flop nach dem anderen („Tarzan“, „Birds of Prey“, „The Mountain“, „Jack & Bobby“, „Just Legal“) und zahlreiche personelle Veränderungen das WB ins Schwanken brachte und das Ende des WB-Networks nur noch eine Frage der Zeit war, während Dawn Ostroff das UPN-Network vor dem Kollaps bewahrte. Schließlich der CW-Merger 2006, der in einer Nacht-und-Nebel-Aktion einen eigentlich schon seit 10 Jahren immer wieder versuchten Schlussstrich unter die Geschichte beider Networks setzte.

„Season Finale“ stellt verständlicherweise vor allem die Entwicklung des WB in den Vordergrund, da die Co-Autorin Susanne Daniels fast 10 Jahre eine führende Rolle in diesem Unternehmen innehatte. Die andere Seite der Geschichte (insbesondere die UPN-Entwicklung) wurde hauptsächlich durch Recherchen und Interviews mit den damalig beteiligten Personen aufgearbeitet. Man erfährt dabei nicht nur einige Details zu den Abhängigkeiten zwischen den großen Medienkonglomeraten, sondern bekommt auch einen Einblick in die „politische“ Dimension und die Fallstricke von Personalentscheidungen in der amerikanischen Medienindustrie. Auf Details zum Lebenszyklus aller WB-Serien können die Autorinnen natürlich nicht eingehen, aber es gibt einige Informationen und Anekdoten vor allem zur Genese der großen „Leuchttürme“ Buffy, Dawson’s Creek und Felicity.

Ich fand das Buch hochinteressant und ich hätte nicht erwartet, dass eine Dokumentation der Entstehung und Untergang zweier konkurrierender TV-Unternehmen derart spannend und emotional faszinierend sein kann. Vor allem für jene Serienfans, die auch eine Menge Erinnerungen an eine Dekade von WB-Serien verbinden, bietet „Season Finale“ einen Blick hinter die Kulissen und eine unterhaltsame Reise in die Vergangenheit. Stellenweise können die Beschreibungen der finanziellen und wirtschaftlichen Verflechtungen für Nicht-BWLer vielleicht etwas unübersichtlich und trocken erscheinen, aber den beiden Autorinnen gelingt immer wieder eine sehr persönliche und spannende Sichtweise auf die Geschehnisse. Sie beschreiben eindrucksvoll, wie vor allem das WB eine Handvoll Menschen unter der Führung von CEO Jamie Kellner quasi zu einer Familie zusammenschweißte und die Mitarbeiter bis zum Rande des Zusammenbruchs für „ihr“ Unternehmen arbeiteten, weil sie an die Idee und das Konzept des Networks glaubten.

Dabei waschen die Autorinnen nicht viel schmutzige Wäsche, auch wenn zwischen den Zeilen so manche Kritik an den Managemententscheidungen bei Warner/WB und Viacom/Paramount/UPN zu erkennen ist. In erster Linie ist es eben eine persönliche Aufarbeitung der Ereignisse aus der Sicht von Susanne Daniels, die seitdem Programmchefin bei Lifetime wurde. Ich kann die Lektüre nur empfehlen. Die spannende Frage wird sein, wann mit dem Ende des CW wohl das finale Kapitel in dieser Geschichte geschrieben werden kann.

Das Buch gibt es (natürlich nur auf englisch) bei amazon.de für knapp 20 Euro.

Und spätestens wenn man den Epilog des Buchs gelesen hat wird man automatisch bei youtube noch mal nach dem Schwanengesang des WB suchen — daher sei er hier schon mal verlinkt:

ETA: Oder dieses „Best of WB“-Video von den Upfronts 2004

Die finalen Momente des WB

Mittwoch, 20. September, 2006

Da werden Erinnerungen wach…

Der Song ist übrigens aus der (wohl legendären) „Faces of the WB“-Promo des WB aus dem Herbst 1999. Jener Herbst war wohl die beste Season des kleinen Networks: Damals liefen „Dawson’s Creek“, „Buffy“ & „Angel“, „Roswell“, „Felicity“, „Charmed“, „Jack & Jill“, „Popular“ und … natürlich „7th Heaven“.

Hm, 1999. Zu der Zeit waren ja auch noch „West Wing“, „Sports Night“, „Once and Again“, „Freaks and Geeks“, „X-Files“, „Party of Five“ und „Ally McBeal“ on-air. Dann waren da noch „Judging Amy“, „3rd rock from the sun“, „Dilbert“, „Frasier“, „Spin City“, „The King of Queens“, „Shasta McNasty“ (LOL), „Sabrina the Teenage Witch“,…

„Snoops“ sollte seinerzeit haushoch floppen, ebenso fast das komplette FOX-Lineup: „Get Real“, „Manchester Prep“, „Time of Your Life“, „Harsh Realm“ und „Action“. Und fanhost.de stand in den Startlöchern 🙂

WB/UPN Ära endet am 17. September 2006

Samstag, 1. Juli, 2006

Zum ersten Mal seit den 50er Jahren stellt ein US Broadcast Network seinen Dienst ein: Das WB sowie UPN beenden in der 37. Kalenderwoche offiziell ihr Programm. Sie werden ersetzt durch das neue CW Network, das am Montag, den 18. September 2006, den Sendebetrieb aufnehmen wird.

Und zumindest das WB will den letzten Sendetag zu einem besonderen Rückblick und Tribut auf die letzten 11 Jahren WB-Seriengeschichte gestalten. Dazu hat sich das scheidende Network in einer ungewöhnlichen Aktion die Ausstrahlungsrechte an den Pilotepisoden der Serien gesichert, die das WB in den Neunziger Jahren bekannt machten.

Am letzten Sendetag, dem 17. September, zeigt das WB um 17 Uhr zunächst die Pilot-Episode von „Felicity“ (Touchstone/Imagine, September 1998), gefolgt von „Angel“ (20th Century, Oktober 1999) und dem zweistündigen Piloten von „Buffy the Vampire Slayer“ (20th Century, März 1997). Beschlossen wird das Programm ab 21 Uhr mit der legendären ersten Episode von „Dawson’s Creek“ (Sony Pictures TV, Januar 1998). Es sollen auch die so genannten „Image Campaigns“ und Promo Spots aus vergangenen Jahren ausgestrahlt werden — das waren in der Regel kurze Musikvideos mit den Stars der jeweiligen WB-Serien, die zu Beginn der TV-Seasons gezeigt wurden.

UPN beendet sein Programm bereits am Freitag, den 15. September. Ein besonderes Programm für diesen Tag ist bisher nicht angekündigt.

Konkrete Starttermine für die CW-Serien wurden noch nicht bekanntgegeben, es ist aber zu erwarten, dass zumindest die ein oder andere Serie in der Woche ab dem 18. September mit der Ausstrahlung beginnt, während der Rest noch mit Wiederholungen gefüllt wird.

Offiziell: "Charmed" endet im Mai

Samstag, 4. März, 2006

Am 21. Mai 2006 gehen die Dämonenjägerinnen in Rente. Das WB hat Berichte von TV Guide bestätigt, wonach die 1998 gestartete Serie um die drei „Charmed Ones“ wie bereits im Vorfeld vermutet nicht mit einer neunten Staffel auf das neue CW Network wechseln wird. Stattdessen endet die Ära der „Guilty Pleasure“ Show nun zeitgleich mit der Ära des WB Networks.

„Charmed“ gehörte ähnlich wie das ebenfalls dieses Jahr auslaufende „7th Heaven“ viele Jahre zu den Eckpfeilern des Senders. In den letzten Staffeln bröckelten die Quoten ebenso wie die Qualität der Show jedoch allmählich ab und wohl nur ihrer treuen Stammzuschauerschaft am schwierigen Sonntag hat es die Serie zu verdanken, dass sie sich dieses Jahr den Titel „longest running series in television history featuring female leads“ umhängen durfte. Schon letztes Jahr hing das Schicksal der Show an einem seidenen Faden und Produzent Brad Kern schrieb daher bereits für das Seasonfinale der siebten Staffel ein Beinahe-Serienfinale. Dieses Jahr darf er es nun „richtig“ zu Ende bringen 🙂

Für das Serienfinale werden die drei aktuellen Charmed-Schwestern Holly Marie Combs, Alyssa Milano und Rose McGowan wohl unter sich bleiben, eine Rückkehr von Shannen Doherty als „Prue“ in der finalen Episode gilt als recht unwahrscheinlich. Zumindest soll Brian Krause („Leo“) wieder in den Cast zurückkehren.

WB und UPN fusionieren zum CW Network

Dienstag, 24. Januar, 2006

Das dürfte wohl die Überraschung des Monats sein: Laut Hollywood Reporter wollen theWB und UPN in wenigen Stunden den Zusammenschluss ihrer beider TV Sender unter einem Dach bekanntgeben. Der TV Arm von Time Warner / Tribune (kurz: „theWB“) und das CBS-Tochterunternehmen UPN sollen ihre Aktivitäten bündeln und somit wieder zu den großen vier Networks ABC, NBC, CBS und FOX aufschließen. Dies bedeutet auch, dass das Programm der beiden Sender zusammengelegt wird. Chefin des neuen Senders wird die bisherige UPN-Programmchefin Dawn Ostroff. WB Network Chairman Chef Garth Ancier und WB Entertainment President David Janollari sollen dafür angeblich ihre Posten aufgeben. Die technische Abwicklung des Programms wird Tribune übernehmen und damit wohl weitesgehend die lokalen TV-Kooperationen des bisherigen WB weiterführen.

UPN und vor allem WB hatten in den letzten Jahren zunehmende Quotenprobleme. Nachdem WB sich mit Hits wie „Felicity“, „Dawson’s Creek“ und „Buffy“ als Teenage-Kult-Sender Ende der 90er positioniert hatte, konnte es nicht im neuen Jahrtausend mit neuen Produktionen diesen Erfolgstrend fortsetzen. Das aktuelle Serienprogramm gilt als überaltet und ich hatte ja schon öfters angemerkt, dass man im Grunde das ganze Programm des Networks absetzen könnte, wenn nicht bald neue frische Shows kommen. Auch UPN hatte zwar immer mal wieder kleine Achtungserfolge, aber auch hier war langfristig kein größerer Erfolg zu erwarten.

Diese Nachricht dürfte nun für einiges an Aufsehen sorgen und gespannt werden wir auf die Details des Zusammenschlusses schauen. Vor allem: ab wann wird das Programm zusammengeführt? Wird man auf das etablierte Markenzeichen „the WB“ verzichten wollen? (Der Frosch ist ja schon seit einigen Monaten Geschichte).

Update: Mittlerweile ist bekannt, dass das neue Network „CW Network“ heissen und bereits im Herbst dieses Jahres Realität werden soll. Unter anderem werden als Hits des neuen Networks „Gilmore Girls“ und „Everybody Hates Chris“ genannt. Hoffen wir mal das beste für „Veronica Mars“….

Das neue Network wird ein Join-Ventue zwischen Warner Brothers Entertainment und CBS darstellen, beide besitzen jeweils 50% der Anteile. Mit den lokalen Affiliates wurde ein 10 Jahres Vertrag geschlossen. WB und UPN sollen ihren Sendebetrieb im September 2006 einstellen zugunsten des neuen CW Networks.

Und noch ein Update: Es wird das Sendezeitenschema des WB übernommen, also 13 Stunden exklusive Prime Time Programmierung verteilt über 6 Nächte sowie Late-Prime-Time Programm und ein Samstag-Vormittags Kinderprogramm (derzeit bekannt als Kids‘ WB), insgesamt also etwa 30 Stunden Programm pro Woche. Und hier eine Liste der „Highlights“ des Programms des neuen Networks (was keine Garantie für ein Pick-Up der Serien ist, aber schon ganz positiv stimmen sollte):

„America’s Next Top Model“ and The WB’s „Beauty and the Geek,“ to hit dramas like The WB’s „Smallville,“ „Gilmore Girls,“ „Supernatural,“ and UPN’s „Veronica Mars“ as well as UPN’s hit comedies „Everybody Hates Chris“ and „Girlfriends“ and The WB’s hit comedy „Reba.“ In addition the WWE’s „Smackdown,“ which has been a mainstay at UPN, is expected to play a role in the schedule.

Pressreleases: Tribune Company, CBS

Kündigungen bei WB

Samstag, 17. Dezember, 2005

Der TV-Arm von Warner Brothers sieht sich mit schwierigen Zeiten konfrontiert. Wie die LA Times berichtet, verloren bei WB Televison innerhalb des letzten Monats etwa 40 Personen ihren Job — mehr als 15% der Beschäftigten. Auch bei der Muttergesellschaft Warner Brothers sind demnach in den letzten Monaten mehrere hundert Mitarbeiter entlassen worden. Als Gründe wurden bei Warner die gesunkenen Einnahmen aus DVD-Verkäufen und dem schwachen TV-Syndication Markt genannt.

Das TV-Network WB wird nach eigenen Angaben dieses Jahr 35 Mio US$ Verlust einfahren, verursacht durch zurückgehende Werbeeinnahmen, die wiederum durch sinkende Einschaltquoten bedingt wurden. Zudem starteten die neuen Shows im Herbstprogramm recht schwach.

the WB’s ratings are down 12% this season compared with a year ago in its target demographic of viewers 18 to 34 years old.
[..]
The job cuts follow the disappointing launch of several new shows.

The WB spent millions of dollars promoting „Supernatural“ and „Related,“ but neither has emerged as a hit. The drama „Just Legal“ starring Don Johnson flopped.

To save costs, the WB last month trimmed its orders for episodes of established shows, including „What I Like About You“ and „One Tree Hill.“

Auch die Episodenorder für einige angekündigten Midseason-Shows wie „The Bedford Diaries“ wurden vor einigen Wochen gekürzt. Es sieht wohl wirklich so aus, als seien die goldenen Jahre des Networks, das durch Shows wie „Buffy“, „Dawson’s Creek“ und „Felicity“ beinahe ein eigenes Genre definierte, endgültig vorüber. Das Network ist in einer gewissen Zwickmühle: Einerseits bringen neue Serien nicht den gewünschten Erfolg, andererseits kosten die etablierten Erfolgsshows (Smallville, Gilmore Girls) zunehmend höhere Lizenzgebühren. Das WB benötigt dringend ein oder zwei neue Hits. Man versucht nun, die offensichtlich funktionierende „Supernatural“/“Smallville“ Schiene weiter auszureizen und hat zwei neue übernatürlich angehauchte Projekte in Auftrag gegeben („Pretty Little Liars“ und „Midnighters“). Aber ist zu befürchten, dass sich in der Season 06/07 allmählich ein Sci-Fi Übersättigungseffekt einstellt nach all den „Lost“-Clones in diesem Jahr.

Und generell stehen die Broadcast-Networks in immer größerer Konkurrenz zum Internet und zu Video-on-Demand Angeboten, die den kleinen Networks wie UPN und WB noch mehr Anteile am Werbemarktkuchen kosten werden. Noch ist die Einstellung des Sendebetriebs dieser Networks allerdings recht unwahrscheinlich — beide haben recht große und finanzstarke Medienkonglomerate im Rücken, die die Verluste einige Jahre lang auffangen können.

Zeitgleich hat übrigens auch die Produktionsfirma Spelling TV einige Stellenkürzungen bekanntgegeben. Das Studio, das einst die Soap-TV Welt wesentlich mitbestimmte (Dynasty, Love Boat, Beverly Hills 90210, Melrose Place, Savannah, Summerland, etc), hat zur Zeit im Grunde nur noch die beiden WB-Shows „7th Heaven“ und „Charmed“ on-air. Noch.

WB: Der Frosch ist tot.

Samstag, 23. Juli, 2005

Ein schwarzer Tag für Froschfreunde: Michigan J. Frog ist weg vom Fenster. Wie das Warner Brothers TV Network auf der Television Critics Tour bekanntgab, wird das ehemalige Maskottchen des Senders ab sofort nicht mehr in Promospots verwendet. Damit endet die fast 50jährige Karriere des Froschs, die 1955 in dem WB Cartoon „One Froggy Evening“ begann. Dort sang er die legendären Worte „Hello my baby, hello my honey, hello my ragtime gal….“. In den 90ern wurde er wieder aus den Archiven hervorgekramt und bekam die Rolle als Maskottchen für das junge WB TV Network. Bis heute ist daher bei vielen TV-Kritikern wie beispielsweise bei „Daily Variety“ der Aliasname „The Frog Network“ für theWB verbreitet.

Doch nun haben die Zuschauerforscher des WB festgestellt, dass Michigan J. Frog die falsche Zuschauergruppen ansprach:

Michigan „was a symbol that, especially in the testing that we did, perpetuated the young teen feel of the network, and that is not the image that we want to put out to our audience“.

Ferner hatte der Frosch bei den neuen Chefs des Networks noch nie einen guten Stand:

„I’ve hated the frog since Day One,“ [WB topper Garth Ancier] said. „I think it’s a dumb logo.“[..] „The frog was on life support for a long time and then we got permission from a federal court to remove the feeding tube.“

Unklar ist prekärerweise der Verbleib von Michigan J. Frog. Während WB Chef Garth Ancier davon spricht, dass der Frosch „dead and buried“ sei, berichtet Warner Brothers Animation Chief Sander Schwartz dass Michigan nun in Bolivien lebe.

Weitaus weniger Aufsehen erregte bei der Pressekonferenz der Hinweis, dass James Marsters ( „Spike“) in der kommenden „Smallville“ Staffel für sechs Epsioden eine Gastrolle übernehmen werde. Er wird in die Rolle von Brainiac, einer bekannten Figur aus DC Comics schlüpfen.

Upfronts 2005: WB

Dienstag, 17. Mai, 2005

TwinsAbgesetzte Serien
Big Man On Campus
Drew Carey’s Green Screen
Grounded For Life
Jack & Bobby
Summerland
The Mountain

Verlängerte Serien
7th Heaven
Blue Collar TV
Charmed
Everwood
Gilmore Girls
Living with Fran
One Tree Hill
Reba
Smallville
What I Like About You

Neue Serien
Just Legal: Mittlerweile das dritte neue Jerry Bruckheimer Drama in dieser Season, diesmal bei WB. Don Johnson als ehemals ausgebrannter Anwalt, der den jungen Anwalt David (Jay Baruchel (‘Undeclared“)) unter seine Fittiche nimmt. Gemeinsam übernehmen sie Fälle von Menschen, die zu Unrecht verurteilt wurden.
Pepper Dennis (Midseason): Drama um eine TV-Reporterin (Rebecca Romijn) in Chicago.Just Legal
Related: Drama um vier italienisch-stämmige Schwestern (u.a. mit Laura San Giacomo und Jennifer Esposito) und ihre Erlebnisse in Beziehungen. Von Marta Kauffman und Mimi Leder.
Supernatural: SciFi Drama um zwei Brüder (Smallvilles Jensen Ackles und Gilmore Girls‘ Jared Padelecki) , die von Ort zu Ort reisen, auf der Suche nach ihrem Vater und mysteriösen übersinnlichen Geschehnissen.
The Bedford Diaries (Midseason): Jesses, da übernehme ich einfach mal den Wortlaut aus der WB PR — das ist so schlimm, dass es schon fast wieder gut ist: “The Bedford Diaries” explores contemporary New York City-based college life through the unique prism of a provocative Human Behavior and Sexuality class. Controversial and charismatic Professor Macklin will challenge and inspire the show’s youthful ensemble of students as they explore their identities, relationships and sexuality in the most exciting city in the world. Eine „provocative Human Behavior and Sexuality class“ … aber klar doch…


Misconceptions (Midseason): Comedy mit Jane Leeves („Frasier“) als alleinerziehende Mutter, die ihrer Tochter beichten muss, dass sie das Resultat einer Sperma-Spende ist. Doch der angeblich gut erzogene, intelligente biologische Vater stellt sich als das genaue Gegenteil heraus.
Modern Men (Midseason): Eine Comedy um eine Gruppe junge Männer, die auf der Suche nach Sex oder Liebe sind — am besten beides. Von: Jerry Bruckheimer. Again.
Twins: Comedy mit Melanie Griffith um … klar, Zwillinge. Die eine ist süss (Molly Stanton, “Passions”), die andere ist schlau (Sara Gilbert, “Roseanne”). Kennen wir ja spätestens aus „8 Simple Rules“. Beide müssen sie nun das Geschäft ihrer Eltern übernehmen.

Programmplan

Tag 20 Uhr 20:30 Uhr 21 Uhr 21:30 Uhr
Montag 7th Heaven Just Legal
Dienstag Gilmore Girls Supernatural
Mittwoch One Tree Hill Related
Donnerstag Smallville Everwood
Freitag What I Like About You Twins Reba Living With Fran
Samstag Spielfilm
Sonntag Charmed Blue Collar TV

(Neue non-Reality Serien in Fettdruck)

SupernaturalMein Senf
Auch dieses Jahr fehlen beim WB wieder die Highlights und Innovationen. Dem Network gehen eindeutig die guten Autoren und Konzepte aus. Das zeigt sich schon an der Verlängerung von „Charmed“, eine Maßnahme die ich in die Rubrik „Verzweiflungsaktion“ einordnen würde. Auch die Verlängerung von „One Tree Hill“ zeigt, dass das WB zur Zeit nicht wählerisch sein kann. Die „Gilmore Girls“ hält man vernünftigerweise auf dem bewährten Sendeplatz – die Serie hat trotz der immensen Konkurrenz durch den „American Idol“-Koloss erstaunlich gute Quoten eingefahren.

Die Teenfraktion soll dieses Jahr mit „Supernatural“ zufrieden gestellt werden. Es ist das übliche Schema, das auch schon bei „Roswell“ und „Smallville“ zumindest am Anfang funktionierte: Gut aussehende Jungs, ein Touch Mystery — und ein paar attraktive Mädels werden sicherlich auch schon irgendwie in die Serie eingebaut. Die Story dürfte eher flach sein. Gelinde gesagt verblüffend sind aber so manche Scheduling Entscheidungen. Man vertraut wirklich ganz und gar auf das „Lead-In“ Prinzip für die neuen Serien, die allesamt um 21 Uhr starten. Dafür muss dann auch „Everwood“ Platz machen und wandert hinter „Smallville“. Und in einer auf Anhieb erstmal nicht nachvollziehbaren Entscheidung setzt man „Supernatural“ hinter die „Gilmore Girls“ anstatt hinter „Smallville“. Da fällt mir im Moment wirklich keine plausible Erklärung ein. Immerhin hat man „Smallville“ aus der Konkurrenz mit „Lost“ herausgelöst, obwohl das nach der überraschenden Programmänderung von ABC gar nicht mehr notwendig gewesen wäre.

Noch ein Drama (und noch eine Comedy) von Jerry Bruckheimer!? Jesses, der Mann hat genug Material um sein eigenes Network aufzumachen. Aber Don Johnson in einer WB-Serie („Just Legal“)!? Ichweissnicht. Irgendwann geht auch einem Jerry Bruckheimer die Luft aus.
„Pepper Dennis“ könnte was werden, sagt zumindest mein Bauchgefühl. „Related“ klingt für mich wenig interessant, scheint eine Art „Sex an the City light“ zu sein. Die Beschreibung von „The Bedford Diaries“ klingt wiederum so klischeehaft und am Reissbrett entworfen, dass ich irgendwie schon wieder gespannt bin, was sich wirklich dahinter verbirgt. Manchmal gehören ja die übelsten Taglines zu den besten Shows…

Die neuen Comedies klingen wenig faszinierend — nichts neues beim WB. Interessanter sind da die Lobpreisungen, die manche Reporter für die Reality Show von Aston Kutcher namens „Beauty and the Geek“ übrig haben.

Ingesamt gesehen fehlt dem Network dringend a) frisches Blut und b) eine neue Kultserie à la „Buffy“. Die Sache mit dem frischen Blut versuchen sie zumindest schon mal in Ansätzen: Montag, Dienstag und Mittwoch neue Dramen um 9. Ein Must-See-Hit sehe ich aber derzeit nicht.

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