Archiv des Jahres 2006


The Class

Dienstag, 25. Juli, 2006

Inhalt in einem Satz: Sitcom um das Aufeinandertreffen ehemaliger Grundschulkameraden nach 20 Jahren. CBS.

Leichte Spoiler voraus.

theclass.jpgQuick Review: Oh mein Gott, geht mir Jason Ritter auf die Nerven. Das mag auch an dem fürchterlich unterdurchschnittlichen Script für „The Class“ liegen, aber das wird noch einige Zeit dauern, bis er bei mir den gleichen Beliebtheitsfaktor innehat wie sein viel zu früh verstorbener Vater. Vielleicht soll er auch lieber bei den ernsteren Rollen bleiben – in „Joan of Arcadia“ war er ja noch einigermassen erträglich. „The Class“ wird jedenfalls nicht das neue Highlight auf seinem Lebenslauf sein. Sofern nicht noch fundamentale Änderungen an der Show vorgenommen werden, wird die TV-Season ohne „The Class“ zu Ende gehen. Erstmal ein nervender Laugh-Track aus der Dose. Dazu mäßig laue Gags (die auch schon allesamt in den Previews verheizt wurden) und dazu typisch sitcom-mäßige überzeichnete Charaktere. Letzteres mag seinen Ursprung darin haben, dass man bei acht Hauptdarstellern in einem 22-Minuten Format gar nicht genügend Zeit hat, um sorgsamer auf die einzelnen Rollen einzugehen. Das mag sich in den folgenden Episoden ändern, aber die Aufgabe einer Pilot-Episode ist es nun mal Interesse bei den Zuschauern zu wecken und damit ist nicht ein „hoffentlich wird’s nächste Woche besser“-Eindruck gemeint.Gut, da ist ein gewisser Faktor Ehrlichkeit in der Show, man versucht zumindest etwas Tiefgang anzudeuten, aber dann haut der nächste plumpe Gag die Stimmung gleich wieder ins Nirvana.

Fazit: Ja, ich weiss, von einer einzelnen Pilot-Episode sollte man insbesondere bei Komödien nicht zuviel Rückschlüsse auf den Rest der Show ziehen. Aber so wird das nix. Hie und da vielleicht ein paar Recasts könnten helfen — aber vor allen Dingen müssen die unoriginellen Sitcom-Allerweltswitzchen aus der Serie verbannt werden und die Story einzelner Episoden muss sich viel konkreter auf ausgewählte Charaktere konzentrieren. Wenn die Gags funktionieren, nervt auch der Laughtrack nicht mehr so stark. Die Grundidee hätte durchaus Potential, wenn man sie anders (weniger plump) umsetzen würde. Man will zwar allem Anschein nach irgendwie auf den „Mother“-Zug aufspringen, aber hat gleichzeitig noch „Friends“ als Zielvorgabe und verpeilt so den Trend um ein ganzes Jahrzehnt. Und nun soll diese Show auch noch als Lead-In funktionieren. Mir schwarnt Böses. CBS hat hoffentlich noch einen Plan B in der Hinterhand.

Runaway

Montag, 24. Juli, 2006

Inhalt in einem Satz: Eine Familie auf der Flucht vor Behörden und sonstigen Verfolgern: „The Fugitive“ – Family Edition. CW.

Leichte Spoiler voraus.

runaway.jpg

Quick-Review: Es ist erstaunlich, über welche abstrusen Ausgangspunkte man immer noch auf neue Konzepte für Teen-Shows kommt. „Roswell“ war ja schon ziemlich weit hergeholt (aber funktionierte) und „Runaway“ geht prinzipiell in eine ähnliche Richtung, nur dass diesmal Erwachsene eine größere Rolle spielen (man heisst jetzt ja auch CW und nicht WB). Und natürlich fehlen die Aliens … aber wer weiss, was noch kommt ;-). Im Ernst, die Show hat mir besser gefallen, als ich im Vorneherein gedacht hatte. Es ist sicherlich kein herausragendes TV-Highlight, aber die Show funktioniert einigermassen — trotz der reichlich gewagten Prämisse. Aber man schluckt das und die dazugehörenden umständlichen Erklärungen (warum haut gleich die ganze Familie ab) überraschend leicht.

Es gab im Grunde nur eine wirklich arg durchschaubare und vorhersehbare Storyline (Stichwort: das falsche Haus). Auch in Sachen Schmalzigkeit hält sich die Show trotz Post-„7th Heaven“ Sendeplatz durchaus zurück und wenn man mal die schwache Ausführung der Rückblenden geflissentlich ignoriert, könnte das eine ganz nette Show geben. Die Serie scheint mir auf stabileren Füßen zu stehen als das letztjährige FOX-Debakel namens „Reunion“. Aber auch dieses Drama hat das drohende Problem eines „End of Story“ Designprinzips. Es gibt im Grunde nur einen großen Storyarc … und den kann man nicht endlos ziehen — maximal zwei Staffeln vielleicht mit verschiedenen Schwerpunkten, aber dann muss die Ursache für den „Runaway“ aufgeklärt sein. Doch danach wäre die Existenzberechtigung der Show mit einem Schlag dahin. Folglich muss man den vermeintlichen Hauptplot (Flucht vor den Behörden) schnell zum Nebenschauplatz erklären und eher den alltäglichen Stress des Versteckens in dem kleinen Ort zum TopThema machen. Natürlich wird es im Nullkommanix die ersten Liebschaften der beiden Teenager-Kinder geben und schon sind wir wieder feste im üblichen Teenie-Soap Fahrwasser.

Zu Cast & Crew gibt’s nicht viel zu sagen. Passable Schauspielerleistungen, einzig hervorheben würde ich Leslie Hope als Mutter zwischen den Fronten. Der Rest ist Routine.

Fazit: Die Serie ist weitesgehend unspektakulär, sie wird in dieser Form sicherlich kein Quotenrenner, aber als de-facto Nachfolger von „Everwood“ dürfte sie im „7th Heaven“ Timeslot gut laufen. Viel bessere Quoten als „Everwood“ würde ich mittelfristig aber nicht erwarten. Die Teens werden es mögen (insbesondere die zu erwartenden weiblichen Internet-Schmacht-Hymnen in Richtung Dustin Milligan werden dazu beitragen). Und vielleicht finden auch einige Ältere Gefallen daran — hängt wohl davon ab, wie groß die Rolle der Erwachsenen jenseits der Pilot-Episode sein wird.

Heroes

Sonntag, 23. Juli, 2006

Inhalt in einem Satz: Ganz normale Menschen entwickeln Superkräfte. NBC.

Leichte Spoiler voraus.

heroes_cast.jpg

Pilot Quick-Preview: Ich bin sehr überrascht von der ruhigen, fast schon behutsamen Umsetzung des Konzepts. Da hätte man locker eine platte „Freak of the Week“-Actionshow daraus machen können, doch man geht das Thema etwas zurückhaltender an und orientiert sich stärker an den Erzählmethoden bekannter Comic-Mythologien. Natürlich gibt es ein paar sehenswerte Special-Effects, aber sie stehen nicht unbedingt im Mittelpunkt dieses Dramas. Nein, es wird stattdessen sehr viel Zeit in die Entwicklung der Charaktere gesteckt. Und im deutlichen Gegensatz zu „Jericho“ gelingt das in meinen Augen auch im vollem Umfang: Alle Charaktere der Pilotepisode haben mich auf Anhieb interessiert. Allerdings kommen in den folgenden Episoden ja noch weitere Personen hinzu — also dies erstmal unter Vorbehalt. Auch wird die finale Episode etwas kürzer und anders geschnitten sein, was zu Lasten ruhigerer, dialoglastiger Szenen gehen dürfte. Zudem ist der noch ausstehende Greg Grunberg Subplot etwas actionreicher.

Die Philosophie der Episode erinnert stark an klassiche Superhero-Comics und an die jüngsten „Spiderman“-Verfilmungen. Es ist die Geschichte von ganz normalen Menschen, die über sich hinauswachsen — und den inneren Konflikten, die damit einhergehen. Das dürfte auch viele Zuschauer ansprechen: Da werden ganz normale Menschen porträtiert, die aber eine Sehnsucht nach Größerem haben.

Auch viele visuelle Bits wecken leichte Erinnerungen an die Sam Raimi-Verfilmungen. Vielleicht ist man hie und da etwas knapp an der Grenze zum Kitsch (vor allem mit den Voice-Overs zu Beginn und Ende), aber insgesamt gesehen hat es in meinen Augen funktioniert. Es ist auch etwas deutlich anderes als die „Smallvilles“ und „Point Pleasants“ dieses Genres, auch wenn die Serie statt auf NBC auch durchaus in das WB/CW-Lineup gepasst hätte. Produzent und Regisseur David Semel ist ein alter Fuchs im Teen-Genre (u.a. „Roswell“, „Beverly Hills 90210“, „Buffy“, „Angel“, „Party of Five“ und „Dawson’s Creek“) und das spürt man insbesondere beim Segment der Teenagerin mit Superkräften, aber auch der Part des japanischen „Star Trek“-Fans ist sehr sympathisch und echt inszeniert.

Ähnlich wie bei „Lost“ baut die Serie auf ein größeres Schauspieler-Ensemble auf. Es gibt zwar eine zentrale „Anker“-Figur, bei der wohl alle Fäden zusammenlaufen werden, doch der Cast ist eigentlich gleichberechtigt. Das macht die Geschichte ab einer gewissen Größe natürlich unübersichtlich und für den Gelegenheitszuschauer unattraktiv. Das Casting wiederum kann als durchaus gelungen bezeichnet werden — selbst Milo Ventimiglia, der mir eigentlich immer gewisse Magenschmerzen verursacht, gefällt mir recht gut. Und auch 10 Jahre nach „Profit“ freue ich mich immer noch, wenn ich Adrian Pasdar sehe.

Fazit: Man kann nur hoffen, dass die Serie einen genügend starken übergreifenden Arc entwickelt, um nicht in ein laues „Freak of the Week“-Serial zu mutieren (siehe „The 4400“). Doch die Pilotepisode verspricht eine interessante Zukunft — sie ist ungewöhnlich, aber nicht over-the-top; Sie ist mysteriös mit einem gewissen Gänsehaut-Faktor, aber sie behält einen Bezug zur Realität; Sie zeichnet Konflikte, aber ohne plumpe Genre-Klischees (und vor allem ohne Luftröhrenschnitte). Und sie ist handwerklich sauber auf Film gebannt — sie macht Lust auf mehr. Insbesondere Comic-Fans dürften (und sollten) bei dieser Serie hellhörig werden. Ob die Show jedoch genügend begeisterte Zuschauer ausserhalb der Comicfans-Fraktion finden kann, bleibt das große Fragezeichen — und wird wohl auch von NBCs Promotätigkeiten abhängen.

Hitze ist relativ

Samstag, 22. Juli, 2006

In Saarbrücken-Burbach brennt seit knapp einer Stunde ein großes Reifenlager und die Rauchwolken sind bis hier nach Frankreich zu sehen (gut, ist ja auch nicht weit ;-))

brand_burbach.jpg

Laut SR-Online sind bei dem Brand der Lagerhalle derzeit Löschzüge von zwei Wachen der Berufsfeuerwehr sowie von neun Freiwilligen Feuerwehren vor Ort — da wird einem bewusst, dass man es trotz 33°C mit lockerer T-Shirt-Kleidung doch noch recht angenehm hat. Ich will gar nicht wissen, wie sich die Feuerwehrmänner (und -frauen) in voller Brandbekämpfungsmontur derzeit fühlen … 😮

Jericho

Samstag, 22. Juli, 2006

Inhalt in einem Satz: Endzeitdrama nach möglichem Atomkrieg. CBS.

Leichte Spoiler voraus.

jericho.jpg

Quick-Review: Die Pilotepisode sprach mich schlichtweg überhaupt nicht an. Selbst der Beginn von „Invasion“ war da letztes Jahr um Längen faszinierender. Es gab ein oder zwei „dead-on“ gelungene Szenen (der erste Atompilz aus Sicht des kleinen Jungen, sowie der ältere Junge mit seinem Anrufbeantworter). Ansonsten aber schrecklich viel Schmalz, Loser mit Heldentaten (Luftröhrenschnitt … oh dear), inhaltliche Ungereimtheiten, plump konstruierte Spannungsbögen nach Strickmuster 17b (vor allem der Bus mit Gefangenen) und Szenenumschnitte aus dem Handbuch für Uninspirierte — kurz: all die typischen Katastophenfilm-Elemente, die man schon hundertmal gesehen hat. Gut, vielleicht bisher nicht in einem TV-Serienformat.

Das einzige, was mich da bestenfalls periphär interessiert ist der Umfang der Katastrophe und ihr Ursprung. Das kann ich aber auch am Ende der Staffel irgendwo in einem Episodenführer nachlesen. Kein einziger der Charaktere hat bei mir irgendwelches Interesse geweckt. Keinerlei Lust, mit dem einen oder anderen Charakter diese „Reise“ über die nächsten 21 Episoden zu machen. Nett war es lediglich mal wieder „Joan of Arcadias“ Freundin Sprague Grayden zu sehen.

Fazit: CBS kann ja viel Müll zu Gold machen, aber wenn letztes Jahr Invasion, Surface und Threshold floppten, dann soll mir mal jemand erklären, wie dieses dröge Konzept in dieser flauen und uninspirierten Umsetzung besser funktionieren soll. Vor allem im Vergleich zu den Film-Vorlagen „The Day After“ und „Threads„. Auf der anderen Seite ist „Jericho“ dieses Jahr ja nicht eines von vielen „Lost“-Ablegern und die Amerikaner mögen solche patriotisch-seichten Produktionen.

Rachel Nichols rocks

Freitag, 21. Juli, 2006

Nach einer Marathonsitzung durch die letzte Staffel von „Alias“ ist dieses Subject so ziemlich das einzige, was mir auf Anhieb zu dieser finalen Season einfälllt. Sie war ja schon in „The Inside“ brilliant, doch auch in der ersten Hälfte der „Alias“-Staffel hatte sie zahlreiche gute Episoden und konnte zeigen, was sie draufhat. Mir schien es oftmals so, als würde sie Jennifer Garner mehrmals deutlich an die Wand spielen. Ich werde ihr nächstes Kino- oder TV-Projekt auf jeden Fall mal im Auge behalten. Leider wurde ihr Charakter in den späteren Folgen der Staffel ja eher zu einer Randfigur degradiert und sie hatte weniger Screentime.

Ansonsten war die fünfte Staffel von „Alias“ wohl eine der besseren. In den vorangegangenen Jahren hatte sich die Show zu sehr in abstruse Rimbaldi-Mysterien verstrickt und mit übermäßig konstruierten Storylines oftmals mehr unfreiwillig komische Momente produziert, als die Macher im Sinn hatten. Durch die auf 17 Episoden verkürzte letzte Staffel musste man aber diesmal etwas mehr aufs Gaspedal drücken — aber auch hier gab es einige Durchhänger. Ich will gar nicht versuchen, die Story dieser oder der vorherigen Staffeln plausibel erklären zu wollen oder all die Rimbaldi-Artefakte in einen logischen Zusammenhang zu stellen. Ich hab‘ da schon vor Jahren den Über- und den Durchblick verloren. Also galt es, sich einfach zurückzulehnen und die chaotische Show zu geniessen.

Da schaute man dann auch über den xten Täuschungsversuch von Sloane hinweg, die xte Wiederauferstehung diverser eigentlich schon lang toter Charaktere und selbst die millionste Weltherrschafts-Intrige erträgt man irgendwann nur noch wenn man sich ein Drinking Game zur Show ausdenkt. Stattdessen freut man sich über diverse (Gast-)Auftritte wie unter anderem den der herrlich „bitchy“ Amy Acker, den unverzichtbaren Greg Grunberg und der seit „Felicity“-Zeiten unvergessenen Amanda Foreman.

Aber immerhin blieb sich die Show über all die Jahre weitesgehend treu. Logik oder gar Realismus durfte man hier eh nicht erwarten, hier ging es schon immer primär um den „Fun Ride“ und die Momente, in denen die Darsteller sich mit gebrochenem Deutsch durch ein als „Hamburg“ dekoriertes Stück Filmstudiogelände schlagen mussten und man sich über den holprigen Akzent von Jennifer Garner amüsieren durfte. Und ich glaube auch die Autoren haben die Show keineswegs immer sonderlich ernst genommen.

Das Finale dürfte die Alias-Fans weitesgehend zufrieden stellen — mir hat’s jedenfalls gefallen. Arvin Sloanes Schicksal war schlichtweg herrlich und ein gelungener Schlusspunkt. Ein paar Mysterien wurden aufgeklärt …. während der wahre Zusammenhang mit Sydney (warum war gerade sie die „Chosen One“?) nicht aufgelöst wurde …. naja, glaube ich zumindest mal, wie gesagt, ich hatte bei dem ganzen Rimbaldi-Technobabbel schon längst die Flügel gestreckt. Und die beste „Alias“-Episode war sowieso ausgerechnet die „Verlorene Episode„.

Nach „Felicity“ hat nun also die zweite J.J. Abrams Serie ihren Lauf beendet und immerhin hat sich „Alias“ im Gegensatz zu „Felicity“ ein passableres Ende geleistet. Bin mal gespannt, welches die dritte Abrams-Show sein wird, die das Zeitliche segnet. Ich setze mein Geld derzeit ja auf „What about Brian“.

"Nobody's Watching" wiederbelebt — dank YouTube

Freitag, 21. Juli, 2006

NBC hat also tatsächlich das von WB abgelehnte Comedy-Projekt wiederbelebt.

Das ist wohl eine historische Entscheidung mit unvorhersehbarer Tragweite. Wenn die Show wirklich on-air geht (bisher ist es ja nur eine „Script-Order“ über sechs Episoden), dann wird zukünftig „zufällig“ jeder gefloppte Pilot auf YouTube&Co auftauchen. Ein TV-Produzent wäre doch ein Idiot, wenn er sich diese Chance (die ja auch keinen Cent kostet) entgehen liesse. Womöglich lassen die Networks demnächst ihr Herbst-Lineup von Internet-Nutzern (mit-)wählen. Das könnte die ganze TV-Industrie auf den Kopf stellen…

Und way to go for YouTube. Das noch vor einem halben Jahr mitleidig belächelte Startup-Projekt kann sich wohl wirklich langsam goldene Türklinken bestellen. Bin mal gespannt, wie lange es dauert, bis dort ein Bezahlsystem eingeführt wird und man dort dann auch TV-Serien à la iTunes herunterladen kann.

Ob es natürlich unbedingt dem Zuschauer mehr Hoffnung auf „Quality TV“ machen sollte, sei erstmal dahingestellt. Aber immerhin fühlen sich viele TV Kritiker vernehmlich bereits jetzt im „Golden Age of Television„.

CHM Dateien auf einem Netzwerkpfad öffnen

Donnerstag, 20. Juli, 2006

Seit einiger Zeit habe ich den „Meine Dateien“ Pfad meines Windows PCs komplett auf ein Netzlaufwerk meines Linux Fileservers gemappt. Unter anderem liegen nun also auch einige CHM-Hilfedateien in der so geannten „Intranet-Zone“. Seit XP Service Pack 2 funktioniert nun aber der Zugriff nicht mehr — „Die Aktion wurde abgebrochen“ zeigt der fu&%§$% Explorer beim Aufruf der CHM-Version des PHP-Manuals.

Es gibt drei Wege das Problem zu lösen, wenn sich die Nutzung einer CHM-Datei nicht vermeiden lässt: Restlichen Eintrag lesen…. »

Berufliche Neuorientierung

Montag, 17. Juli, 2006

Na, nach all den „Job Offers“, die seltsamerweise immer als wichtigstes Einstellungskriterium ein „Bankkonto fur Zahlungsempfang“ erfordern, ist das doch mal ein interressantes „Stellungsangebot“, das da heute in meiner Inbox aufschlug:

Guten Tag,
haben Sie schon etwas von der lukrativen Verdienstmöglichkeit EROTIKDARSTELLER gehört? Es ist wahr, auch Sie können als Erotikdarsteller Ihr Hobby zum Beruf machen.
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Natürlich können Sie auch getarnt (mit Maske, Perrücke etc.) teilnehmen – so werden Sie zwar von jedem bewundert, aber von niemandem erkannt.

Da wir von unseren Service überzeugt sind, GARANTIEREN wir Ihnen die Teilnahme an einem diskreten Casting, wenn Sie sich jetzt anmelden. Sie verpflichten sich zu nichts.

Casting und Dreh finden meistens am Wochenende statt, dieser Verdienst bietet sich also auch für Berufstätige an.

Besuchen Sie unsere Homepage und tragen Sie Ihre Daten ein – wir behandeln Ihre Bewerbung natürlich diskret.

Viele Grüße,
Ihr Casting-Team

PS: Auch als Zuschauer begrüßen wir Sie gern bei uns. Jetzt direkt anmelden:
http://www…..

Warner und Paramount schnappen sich J.J. Abrams

Sonntag, 16. Juli, 2006

„We think J.J. is the next Steven Spielberg.“

Mit diesen Worten begrüßte Paramount Pictures Chairman Brad Grey gestern seinen neuesten Angestellten J.J. Abrams („Mission Impossible III“). Und den nächsten Spielberg lässt sich Paramount auch einiges kosten: $2,5 Millionen Dollar pro Jahr plus $5 Millionen für den ersten Spielfilm plus $2 Millionen für jeden Spielfilm, den er produziert. Dazu noch weitere Vergütungen im Erfolgsfall. Und das für mindestens fünf Jahre. Sein erster Spielfilm unter dem Dach von Paramount soll wohl aus der Wiederbelebung des „Star Trek“ Franchises bestehen, wie die L.A. Times berichtet.

Doch damit ist die Meldung noch lange nicht zu Ende – denn der deutlich überraschendere Coup d’État geschah wenige Stunden später bei Warner Brothers. Der TV-Zweig des Medienunternehmens sicherte sich in einer Nacht- und Nebelaktion nämlich ebenfalls die Dienste des „Bad Robot“ Chefs — in diesem Fall natürlich nur für TV-Produktionen. Mit dieser Entscheidung wurde Abrams bisheriger Arbeitgeber, die Disney Tochterfirma Touchstone, überraschend aus dem Rennen geworfen, obwohl viele Industrie-Insider eigentlich mit einer Vertrags-Verlängerung gerechnet hatten.

Dabei hatte Disney/Touchstone doch alles getan, um Abrams an das Unternehmen zu binden. Touchstone verkaufte alle jüngeren „Bad Robot“-Serien innerhalb der Unternehmensfamilie an die Disney-Tochter ABC, die wiederum die Serien bereitwillig ins Programm nahm und selbst das nach objektiven Maßstäben gefloppte „What About Brian“-Projekt für eine zweite Staffel verlängerte. Abrams war laut L.A. Times jedoch aus mehreren Gründen nicht mehr glücklich bei Disney/Touchstone. Einerseits sei er eben gerade darüber verärgert gewesen, dass Touchstone alle seine Serien an ABC verkaufte. Ich versuche diese Begründung gerade nachzuvollziehen — welches Problem kann ein Produzent damit haben, dass all seine Serien auf einem einzigen Network laufen? Eigentlich nur eines: Er ist ganz in der Hand von Disney. Vielleicht hätte ja auch ein anderes Network für seine neue Show „Six Degrees“ mehr gezahlt, wovon natürlich auch Abrams profitiert hätte. Bei Warner Brothers ist das jetzt jedenfalls kein Problem mehr — denn Warner hat ja keine eigenes TV-Network mehr, sondern muss alle Produktionen zwangsweise an andere Networks verkaufen.
Und als zweites Argument für Abrams‘ Wechsel zur Konkurrenz wird das finanziell schwächere Angebot von Disney aufgeführt. Abrams hätte nicht in diesem Umfang vom Erfolg seiner Serien profitieren können wie Warner es ihm nun ermöglicht. Wir reden hier übrigens von sieben- bis achtstelligen Beträgen… Es wird spekuliert, dass Abrams und sein Label „Bad Robot“ aus den beiden neuen Paramount- und Warner-Verträgen nun insgesamt über die sechsjährige Laufzeit gesehen zwischen 50 und 68 Millionen US-Dollar einnehmen wird.

Was bedeutet das nun für die ABC-Serien „Lost“, „What About Brian“ und „Six Degrees“? Die Serien bleiben weiterhin bei Touchstone und Abrams bleibt auch weiterhin für die gesamte restliche Laufzeit Ausführender Produzent. Man kann sich aber wohl an einer Hand abzählen, dass Abrams nun bei weitem nicht mehr soviel Engagement in die ABC-/Touchstone Produktionen investieren wird.

Obwohl der Deal für Abrams aus finanzieller Sicht selbst für Hollywood Standards ein großer Erfolg ist und Abrams nun in die Topliga der Topverdiener Hollywoods aufsteigt, soll der „Felicity“-Macher angeblich sogar noch höher gepokert haben. Ursprünglich hatten seine Manager den Studios einen kombinierten TV-und-Spielfilm-Deal angeboten, den das jeweilige Studio dann während der fünf- bis sechsjähigen Laufzeit in der Summe über $100 Millionen Dollar gekostet hätte. Das war den Studios allerdings dann doch zu kostspielig. Nun läuft es quasi auf eine Kostenteilung zwischen Warner und Paramount hinaus — und der Gewinner heisst ganz klar J.J. Abrams. Doch auf den kommt jetzt eine gewaltige Menge Arbeit zu: Er hat jetzt zwei millionenschwere Deals am Hals, die natürlich auch mit einer hohen Erwartungshaltung verknüpft sind. Es ist noch kein Spielberg vom Himmel gefallen.

Für Disney-Chef Bob Iger dürfte der 14. Juli aber eher ein schwarzer Tag gewesen sein. Und die langfristige Zukunft der Abrams-Serien „What About Brian“ und „Six Degrees“ wurde schlagartig ebenfalls um einiges düsterer.

Ich habe leise Zweifel, ob sich der „Lost“-Produzent da nicht zuviel aufgehalst hat. Seine letzte Serie „What About Brian“ blieb deutlich hinter den Erwartungen zurück und die ersten Reviews zu „Six Degrees“ überschlagen sich auch nicht gerade mit Lobpreisungen. Und das „Star Trek“-Imperium rettet man auch nicht gerade mit links, während man gerade die Outlines für eine neue TVShow entwirft. Auf der anderen Seite hat Jeffrey Jacob Abrams mit „Felicity“, „Lost“ und „Alias“ drei TV-Produktionen auf den Schirm gebracht, die jedesmal in ihren ersten Staffeln eindrucksvolle Zeichen setzten und Trends schufen. Wer weiss, welche Trümpfe der Mann noch in der Hinterhand hat…

 

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