Archiv der Kategorie 'Entertainment'


Sechs neue Drehbücher auch für "Friday Night Lights"

Mittwoch, 11. April, 2007

Siehe Headline. Quelle siehe hier. Für eine Erklärung siehe „Medium“-Eintrag von gestern. Für meine Meinung zu diesem Thema siehe: Yay! 🙂

(Obwohl eine Staffelorder natürlich beruhigender gewesen wäre).

Heute im NDR: "Lost In Translation"

Dienstag, 10. April, 2007

Um 23:50 versendet der NDR heute nacht (10.4.) das kleine Meisterwerk von Sofia Coppola („The Virgin Suicides“) mit Scarlett Johansson und Bill Murray. „Lost In Translation“ lief schon im vergangenen September in der deutschen FreeTV-Premiere in der ARD auf einem unglaublich zuschauerstarken Sendeplatz … so irgendwann um Mitternacht. Nun hat man auch beim NDR wohl keinen besseren Sendeplatz gefunden, als spät in der Nacht an einem Wochentag. Offenbar rechnet man bei den öffentlich-rechtlichen damit, dass eh jeder, der diesen Film mag, ihn schon kennt und die DVD hat. Oder zumindest eine TV-Zeitung, die den Film als Cine-Tipp o.ä. dick und fett kennzeichnet. Oder Blogger liest, die (zu spät) auf den Sendetermin hinweisen. Aber eigentlich sollten Quoten doch für die ÖRs gar nicht so wichtig sein, da könnte man solche Filme vielleicht etwas prominenter programmieren… ach was rege ich mich hier eigentlich auf. Bringt ja eh nix. Kann natürlich auch sein, dass die deutsche Synchro von LIT so schlecht ist, dass die ARD dies ihren Zuschauern lieber gleich vorenthält…

Ob ich den Tag nach diesem Eintrag wohl noch hinter mich bringen kann ohne wenigstens einmal „Alone in Kyoto“ anzuhören?

ETA: Nö. 🙂

Sechs weitere Drehbücher für "Medium"

Dienstag, 10. April, 2007

Man könnte geradezu meinen, dass ein Autoren-Streik bevorsteht. Ach, tut er ja. Das erklärt jedenfalls, warum NBC heute von „Medium“ sechs weitere Skripte geordert hat — aber noch keine offizielle Verlängerung für eine vierte Staffel für die Season 2007/08. Normalerweise hört man von solchen „Script-Orders“ ja nur mitten in einer Staffel, wenn ein Network beispielsweise zu den ursprünglich bestellten 13 Episoden einer Serie eventuell noch weitere bestellen will, aber noch etwas Zeit gewinnen will. So werden erstmal nur Drehbücher bestellt, aber noch keine kompletten Episoden. Damit gerät man nicht zu sehr in Produktionsrückstand, falls sich das Network dann doch noch zu einem kurzfristigen kompletten „Pick-Up“ entschließt.

Ungewöhnlich ist dieses Verfahren aber am Ende einer Season — normalerweise haben die Autoren über den Sommer genügend Zeit, um neue Episoden für den Herbst zu entwickeln. Daher reicht die übliche Bekanntgabe der Verlängerung einer Show für eine weitere Staffel während den Upfronts im Mai eigentlich aus. Offenbar sah man jetzt bei NBC aber in diesem Sonderweg die beste Lösung.

Ähnlich verfuhr man kürzlich mit „Las Vegas“, das aber bereits eine kompletten Pick-Up für eine fünfte Staffel erhalten hat.

"Traveler" startet am 30. Mai

Montag, 9. April, 2007

Acht Folgen sind laut Hollywood Reporter noch übrig geblieben für das ABC-Drama, das ursprünglich mal als heißer Midseason-Kandidat gehandelt wurde. Nun ist es wohl eher eine „Endseason“-/Summer-Show. Die Produzenten machen daher auch keinen großen Hehl daraus, dass sie diese acht Episoden eher als eine Art „Miniserie“ ansehen und wohl kaum mit einer zweiten Staffel rechnen. Laut Showrunner David DiGilio soll die Identität von „Will Traveler“ dann auch am Ende dieser Miniserie enthüllt werden, „um den Zuschauer nicht zu sehr zu frustrieren“.

Der Artikel geht neben „Traveler“ auch noch auf „Drive“ ein, das Drama aus dem Hause FOX, das bereits eine abwechslungsreiche Produktionsgeschichte hinter sich hat und nach einem Beinahe-Tod Ende 2006 nun stark beworben wird. Das Schicksal beider Shows wird in dem Beitrag als Aufhänger für eine interessante Status-Quo-Betrachtung des gesamten Genres  genutzt. Nach den diesjährigen Flops „Vanished“, „Kidnapped“, „Smith“, „The Nine“ und „Day Break“ sind solche Action-Dramen mit einem Staffel-weiten  Storyarc wohl derzeit in einer Existenzkrise. Lediglich Vorzeigekandidat „24“ scheint derzeit die Ehre des Genres noch mit guten Quoten zu verteidigen, auch wenn die Kritiker-Stimmen dieses Jahr negativer wurden.

Achja, und komplett offtopic: „Andy Barker, PI“ wurde mit sofortiger Wirkung (für die restlichen zwei Episoden) auf einen Samstags-Sendeplatz abgeschoben. RIP.

Offtopic 2: Nach der heutigen(morgigen) „How I Met Your Mother„-Episode sollen auf der offiziellen MySpace-Site der Show ein paar „too racy for TV“-Bonus-Materialen zu finden sein.

Zweite Staffel für FNL so gut wie sicher?

Freitag, 6. April, 2007

Auch diese Woche wieder eine atemberaubende Episode von „Friday Night Lights“ vom Script über die Schauspieler (meine Güte, Connie Britton und Kyle Chandler: Was für eine beeindruckende Leistung. Die Szene ganz am Schluß: Einfach nur perfekt) bis hin zur Kameraarbeit.   Und  es gibt endlich deutliche positive Zeichen hinsichtlich einer Verlängerung für eine zweite Staffel von  NBC Entertainment President Kevin Reilly: “That one’s next”. Will ich aber auch meinen. Allerdings zeichnet sich ab, dass die offizielle Bekanntgabe einer zweiten Staffel erst während den Upfronts in etwa sechs Wochen Mitte Mai erfolgen wird.

The Office (US) – Viel Vergnügen für Fremdschäm-Fetischisten

Donnerstag, 5. April, 2007

In gewisser Weise ist „The Office“ wohl immer noch ein Geheimtipp — auch wenn die Quoten längst eine andere Sprache sprechen. Denn die amerikanische Kopie der britischen Erfolgsserie wurde von vielen Serienfans vor allem mit Zurückhaltung begrüßt. Nach dem „Coupling“-Desaster schien es auch reichlich unwahrscheinlich, dass das Post-„Friends“-NBC in seiner Verzweiflung mehr als nur einen dürftigen Schnellschuss produzieren würde. Aber schließlich kam es doch anders — in mehr als einer Hinsicht.Ich will nicht behaupten, dass die US-Version in den nunmehr drei Seasons alle damalige Kritiker Lügen gestraft hat. Aber wer heutzutage versucht, die „Kopie“ mit der britischen Vorlage 1:1 zu vergleichen, der tut im Grunde beiden Shows Unrecht.

the office (c) NBC

Dabei sind sie von der Story auf den ersten Blick doch wirklich weitestgehend identisch: Eine Workplace-Comedy um ein typisches White-Collar-Büro mit einem ebenso klischee-typischen ahnungs- und planlosen Boss und demotivierten Mitarbeitern. Dazu der Frischling von der Uni, der eigentlich nur als Aushilfe arbeitet, der leicht realitätsfremde Obrigkeitsfanatiker und Arschkriecher, die Schlampe usw. Und dann natürlich der Star-Crossed-Lovers-Crush zwischen dem Vertriebsmitarbeiter und der Empfangsdame. Das alles produziert in einem neuen Pseudo-Dokumentar-Stil mit der Kamera quasi als eigenständiges Cast-Mitglied, ganz ohne Laugh-Track.

Doch wenn man genauer hinschaut, sieht man die Unterschiede, die einerseits auf den kulturellen Differenzen zwischen dem Königreich und den USA basieren, aber auch auf den kreativen Entscheidungen bei dem Entwurf der Charaktere. Am deutlichsten wird das bei US-Boss Michael Scott (Steve Carell) erkennbar. Im Gegensatz zum britischen Gegenstück David Brent (Ricky Gervais) darf Michael auch mal gewinnen. Während David von Misserfolg zu Misserfolg die Karriereleiter immer tiefer herunterfällt, wird Michael nicht ausschließlich bloßgestellt, sondern ihm werden auch erfolgreiche Momente gegönnt, in denen er sein Sympathien-Punktekonto beim Zuschauer etwas auffüllen darf. Während der „britische Mike“ vor Inkompetenz und Arroganz nur so strotzte, darf Michael offensichtlicher zeigen, dass irgendwo in ihm drin wirklich ein Hauch von Befähigung für diesen Job verborgen ist (wenn auch sehr tief ;-). Dies ist für das amerikanische Format auch notwendig, denn selbst wenn der Storyarc es mal verlangt, dass es knapp wird um Michaels Zukunft, so ist das US-Office doch auf eine längere Laufzeit als die britische Version ausgelegt. Es muss hin und wieder angedeutet werden, warum Michael beispielsweise diese Stelle überhaupt erhalten hat und so lange halten konnte (Ähnlich müssen auch seine „Frauengeschichten“ einigermaßen „fundiert“ sein). Aber bei beiden Formaten gelingt es vor allem durch den gewitzten Einsatz des Impromtu-Doku-Stils immer wieder hinter die Fassade von David und Michael zu blicken und so die beiden kleinen unbeholfenen Jungs im Erwachsenenkörper zu offenbaren.

Aber auch beim amerikanischen „Office“ gab und gibt es schwächere Folgen, insbesondere die Handvoll Episoden der ersten Staffel waren noch sehr unausgewogen. Die Show hatte in den ersten Folgen einige Schwierigkeiten, vor allem für Michael den richtigen Ton zu treffen. So konnte man bei seinem Charakter recht genau beobachten, wie die Autoren und auch Steve Carell von Woche zu Woche ein besseres Gefühl für seine Eigenheiten bekamen und ihn besser unter Kontrolle bekamen. Gleiches gilt in gewisser Weise natürlich auch für die Zuschauer, die wie bei fast jeder Show einige Wochen brauchen, um die Feinheiten der Charaktere kennenzulernen. Erst dann können sie auch über speziellere Gags lachen, die ein tieferes Verständnis der Charaktere voraussetzt.

So wurden die unterdurchschnittlichen Episoden mittlerweile weniger, aber sie kommen immer noch vor — insbesondere dann, wenn Michael über das Ziel hinausschießt. Wenn er in unnachahmlicher Weise gleich in eine ganze Trucklieferung Fetttröge stampft und munter weitermaschiert (mit Dwight dicht auf den Fersen), so dass man als Zuschauer aus einer einzigartigen Mischung aus Peinlichkeit, Mitleid und Frust über den Charakter Augen und Ohren verschließt, um sich das Unheil nicht weiter anschauen zu müssen. Im Deutschen gibt es dafür den wunderbaren Begriff „Fremdschämen“, die Amis bewerten Michaels Verhalten gerne nach dem „cringeness“-Faktor. Doch man kann auch zu weit gehen, und die Skala schlägt zu sehr in den schmerzhaften Bereich aus. Die meisten „Office“-Scripte schaffen diesen Gang auf der dünnen Linie perfekt, aber manchmal übertritt er die Linie zu weit (beispielsweise bei der Hochzeitsepisode in Season 3) und Michael Scotts Handlungen sind dann abschreckender als der blutigste Horrorschocker aus den dunklen Regalen ominöser Videotheken oder Live-Übertragungen von Magen-Operationen auf 3sat. Man fürchtet da teilweise ja schon um seine geistige Gesundheit. Aber sie ist halt schwer zu finden, diese unsichtbare Linie, die Michaels Verhalten noch lustig erscheinen lässt, aber den Zuschauer noch nicht veranlasst, eine embryonale Haltung hinter dem Sofa einzunehmen.

office (c) NBCGerade wenn man sich auch für einen Blick „unter die Haube“ (und nicht nur den „Konsum“) von Comedy-Serien interessiert, kann „The Office“ ein aufschlussreiches Lehrstück sein. Das liegt in vor allem an dem auf den ersten Blick sehr einfachen Aufbau der Show und ihrer Charaktere. Ich kann nur ausdrücklich empfehlen, sich mal ein Shooting Script (kein Transcript!) von „The Office“ zu besorgen und durchzulesen. Große Comedy … im Kopf. Man mag vielleicht vermuten, dass ein großer Teil von „The Office“ improvisiert sei, doch an den Drehbüchern kann man sehen, dass fast alles bis hin zu Details wie den heftigen Kameraschwenks und den Trademark-Close-Ups auf die Mimik von Jim/Pam in den Scripts vorgegeben ist. Und sie geben allgemein sehr viel Aufschluss darüber, wie diese Show „tickt“, wie der Rhythmus in den zwei Akten (plus Teaser) zwischen Handlung und den so genannten „Talking Heads“ (den Interviews) aussieht. Die Charaktere sind in „The Office“ sehr klar definiert und jeder spielt eine bestimmte Rolle auf der Charaktertypen-Farbskala. Unter anderem sind da der verrückte Obrigkeitsfanatiker Dwight, der Ruhepol Stanley, die konservative Angela, die hyperaktive Kelly, der schüchterne Toby und schließlich die „Normalos“ Pam und Jim, über die der Zuschauer am ehesten Zugang zur Show findet.

Die meisten Darsteller sind interessanterweise gleichzeitig auch für zahlreiche Drehbücher der Show verantwortlich. Vielleicht ist das sogar ein ideales Rezept (das sich allerdings sicherlich nicht auf andere Shows übertragen lässt): Autoren und Schauspieler in Personalunion. Das kann nämlich vor allem in den Markenzeichen der Show Vorteile bringen: Wenn ein Gag lediglich aus dem vielsagenden Blick eines Charakters in die Kamera besteht. Umso besser sich ein Autor in die Charakter hineinversetzen kann, desto erfolgreicher kann er solche non-verbalen Gimmicks timen.

Die Schauspieler können zudem ganz anders mit der Kamera agieren, wenn sie ihre Gegenwart anerkennen dürfen und mit ihr spielen kann. Hierbei fällt nicht die vierte Wand, aber es ist dennoch eine gewisse Art der Anerkennung der „Welt da draußen“. Der Doku-Stil mit den „Talking Heads“ als Alternative zum Voice-Over ist schlichtweg ein Geniestreich, schon in der UK-Fassung. Als Regisseure für einzelne Episoden waren auch schon einige namhafte Leute zugange: Unter anderem Joss Whedon, J.J.Abrams und Paul Feig („Freaks and Geeks“) — mit unterschiedlichem Erfolg.

Man sieht „The Office“ nach der Lektüre eines Scripts aus einer anderen Perspektive und kann erahnen, warum Jane Espenson in ihrem Blog öfters „The Office“ als derzeitiges Must-Have-Spec für aspirierende amerikanische TV-Screenwriter empfiehlt. Online gibt es meines Wissens zumindest „E-Mail-Surveillance“ und „The Carpet“ zum kostenlosen Download bei The Daily Script.

Das amerikanische „Office“ ist meiner Meinung ebenfalls wie „das Original“ nach jetzt schon ein Klassiker. Allerdings sind beide mittlerweile komplett unterschiedliche Serien. Außer der Grundidee und einiger grober Storyparallelen haben sie nicht mehr viel gemein — direkte „Welche-Show-ist-besser“-Vergleiche zwischen beiden sind daher kaum noch sinnvoll.

Ich weiß nicht, wie lange sie das Format noch ziehen können — die deutschen „Stromberg“-Nachahmer haben ja bereits angedeutet, dass sie ein baldiges Ende der Show ins Auge fassen. Ebenso dürfte irgendwann der US-Show das Material ausgehen und es klingt fast schon wie eine rhetorische Allerwelts-Review-Floskel: Man kann nur hoffen, dass die Autoren dies rechtzeitig erkennen. Gerade bei Comedy-Shows zeigt sich öfters, dass man sie wirklich nicht endlos ziehen kann, ohne dass Abnutzungseffekte auftreten (siehe „Frasier“, „Seinfeld“, „Scrubs“,…). Insbesondere da beim „Office“ mit dem Pam/Jim-Arc auch irgendwann der Niles/Daphne-Effekt droht.

office (c) NBCAchja, Pam aka Jenna Fischer („Blades of Glory“), Miss Next-Door-Cuteness in Person und aktuelles Geek-Pin-Up-Girl, die der britischen „Dawn“ in nichts nachsteht. Trivia-Freunde werden schon lange wissen, dass Jenna die Ehefrau von James Gunn ist, der wiederum der Bruder von „Gilmore Girls'“ Kirk (Sean Gunn) und der Autor des formidablen Horror-Flicks „Slither“ ist (in dem Jenna übrigens einen Auftritt als Zombie hat). Hollywood ist halt auch nur’n Dorf ;-). Und ja, ich habe sogar in einem Moment der Schwäche den Jenna/Pam-MySpace-Blog in meine private Blogroll aufgenommen. Mich haben all die Teenage-Couple-Shipper-Stories aus den unzähligen Serien der letzten Jahre kalt gelassen, aber wenn Pam Beesley schüchtern zu Jim hinüberschielt will man geradezu persönlich die beiden an der Hand nehmen und in die Abstellkammer einschließen… ,-)

Lange Red, kurzer Sinn: Best Comedy on TV. Und dazu eine Show mit überraschend gutem „Wiederholungs“-Faktor, bei der es sich lohnt, auf die Details zu achten. Die DVD-Sets der ersten beiden Staffeln sind gefüllt mit umfangreichen Extras, die auch diese Investition lohnenswert machen. Ein „The Office“-Marathon kann ich nur empfehlen…

Vor etwa einem Jahr sah ich mit der drohenden Absetzung von „Arrested Development“ ein wenig das Abendland in Gefahr, doch mittlerweile muss ich sagen, dass die sehnsüchtigen Blicke rüber zum Regal mit den AD-DVD-Boxen seltener werden. Das mag einerseits mit der verblassenden Erinnerung zu tun haben, aber andererseits hat sich die Lage auf dem „Comedy-Markt“ dann doch nicht so dramatisch entwickelt wie durch den Abgang der Bluth-Familie zu befürchten war. Gut, solche Rohrkrepierer wie „Help Me Bore You“, „The Class“ oder „Twenty Grausamkeiten“ ignoriert man geflissentlich. Aber frische Produktionen wie „HIMYM“, „Old Christine“ und vor allem „30 Rock“ und „The Office“ halten die Comedy-Flagge auch 2007 noch stolz hoch.

„That’s what she said!“

Zweite Staffel für "30 Rock"

Mittwoch, 4. April, 2007

NBC hat die Comedy-Serie „30 Rock“ aus der Feder von Tina Fey vorzeitig für eine zweite Staffel verlängert. Nachdem ich bei den ersten paar Episoden ja etwas skeptisch war, hat die Show inzwischen eindeutig ihren eigenen Stil gefunden — und zwar einen sehr unterhaltsamen. „30 Rock“ ist sicherlich eines der wenigen aktuellen Comedy-Highlights, die zudem auch noch in Sachen Humor ein wenig in der Tradition von „Arrested Development“ steht und dessen „Verlust“ mittlerweile auch besser verschmerzen lässt. Da haben viele Folgen inzwischen ebenfalls Kult-Potential. Die Quoten könnten zwar noch um einiges besser sein, aber vielleicht finden in der zweiten Staffel nun mehr Zuschauer zu der Show. Bei „The Office“ hat es ja auch ein wenig gedauert.

"Men in Trees" erst wieder im Oktober

Mittwoch, 4. April, 2007

Nach den Absetzungen von „The Black Donnellys“ und „Six Degrees“ sowie den unzähligen An- und Abkündigungen der neuen Comedy „Notes from the Underbelly“ wirken weite Teile des ABC-LineUps derzeit wie ein buntes Kuddelmuddel. Von den „Black Donnellys“ wird nun laut Variety gar keine Episode mehr ausgestrahlt — am Anfang der Woche hieß es noch, dass erst nach der Folge vom 16.April Schluß sein wird. Stattdessen wird eine Improvisations-Comedy-Show „Thank God You’re Here“ den Slot in den nächsten zwei Wochen übernehmen. Angeblich sollen die ausstehenden Episoden der „Donnellys“ aber demnächst auf NBC.com zu sehen sein.

Ebenfalls etwas hektisch erschien in den letzten Tagen die verzweifelte Suche von ABC nach einem Sendetermin für die Comedy „Notes from the Underbelly“, die man ursprünglich schon mal im Oktober mit „Big Day“ starten lassen wollte. Dann wurde sie verschoben … und wieder verschoben, bis man einen Starttermin im April schön brav außerhalb des „American Idol“-Ungetüms gefunden hatte. Bis FOX die Sendezeit für die Ergebnis-Show verlängerte und ABC so einen Strich durch die Rechnung machte. Nach erneuten Hin- und Her ist „Notes from the Underbelly“ nun irgendwie mit der insgesamt vierten oder fünften Sendeplatz-Änderung auf dem 10pm-Slot nach „Grey’s Anatomy“ gelandet — zumindest für die Premiere am 12. April. Ja, eine Comedy um 10pm. Gab’s sowas schon mal? Das zeigt die Verzweiflung, die derzeit bei Disney herrschen muss. Ab 18. April läuft sie dann aber Mittwochs um 8.30pm. Man kann davon ausgehen, dass gedruckte Programmzeitschriften derzeit in den USA kaum ihr Geld wert sind.

Denn es geht noch weiter: Weil „October Road“ so gut läuft (oder so schlecht, wer kann das schon beurteilen), darf die Show nun doch mehr als die ursprünglich geplanten vier Episoden zeigen. Will heißen: Nachdem der Sendeplatz am 12. April kurzfristig an „Notes from the Underbelly“ gehen wird, kommt „October Road“ am 19. April und 26. April nochmal zurück. Am 3. Mai ist der 10pm-Slot durch ein Grey’s Anatomy-Special besetzt und dann sind es ja nur noch zwei Wochen, bis die Season vorüber ist. Das bedeutet einen frühen Erholungsurlaub für „Men In Trees“, das seine erste Staffel nun um 5 Folgen gekürzt sieht, die allerdings an die bereits offizielle 22-Episoden-Order der nächsten Staffel angehängt werden sollen (à la „Boston Legal“). Sofern die Damen und Herren von ABC also nicht noch einen weitere Lücke zu stopfen haben, lief das „Season-Finale“ von „Men In Trees“ somit bereits am 15. Februar und die Show kommt erst wieder im Oktober 2007 zurück auf die Bildschirme — dann eben zunächst mit den bereits produzierten fünf Episoden.

Eine Verlängerung für eine zweite Staffel würde ich aus dieser Entscheidung pro „October Road“ nicht unbedingt schließen. Allerdings wenn man sich anschaut, wie das restliche ABC-Schlachtfeld so aussieht, dann bleibt denen wohl keine andere Wahl.

RIP: "Black Donnellys" und "Six Degrees"

Dienstag, 3. April, 2007

Beim Futoncritic findet sich die Pressemeldung von NBC, derzufolge die Reality/HiddenCamera-Show „The Real Wedding Crashers“ ab dem 23. April das Lead-Out für die finalen Episoden von „Heroes“ bilden wird. Auch wenn es nicht ausdrücklich in der PR erwähnt wird, so liegt es doch nahe, dass damit das Ende für den derzeitigen Timeslot-Inhaber „The Black Donnellys“ gekommen ist. Und man will offensichtlich in den Mai-Sweeps auch nicht nochmal das ebenfalls quotenschwache „Studio 60“ auf diesem Sendeplatz reaktivieren, sondern greift eben zu einer Billig-Lösung aus der Trash-Kiste. Ich könnte mir gut vorstellen, dass „The Real Wedding Crashers“ erst für den Sommer geplant war, aber solch einen mächtigen Lead-In wie „Heroes“ sollte man wirklich nicht für tote Shows wie die „Donnellys“ oder „Studio 60“ verschenken. Aber vielleicht hätte man „Medium“ doch zum Abschluß der Staffel mal einen netten Boost gönnen und wie bei den Upfronts mal vorgesehen in den Post-„Heroes“-Slot verschieben können. Ich glaube nicht, dass NBC auf diese Mystery-Show nächstes Jahr verzichten will und so hätte man der Show noch mal frische Zuschauer zuführen können. Aber nun gut, nun werden also Hochzeiten gecrasht. Bin mal auf die Quoten gespannt…

Und ebenfalls schlechte Neuigkeiten gibt es für „Six Degrees“. Laut tvseriesfinale.com hat ABC die Show mit sofortiger Wirkung erneut aus dem Sendeplan gestrichen und durch Wiederholungen von „Wife Swap“ ersetzt. Bei ABC.com ist zwar noch für den 6. April eine Folge angekündigt, aber nach zuletzt knapp 3 Millionen Zuschauern war das wohl absehbar. Dabei hatte ABC der „Bad Robot“-Produktion nochmals eine seltene Chance auf ein Leben nach dem Tod gegeben, nachdem die Show bereits letzten November vom Bildschirm verschwunden war. Aber es war wohl auch den meisten im Vorfeld klar, dass kaum ein Zuschauer jetzt noch neu auf diesen Zug aufspringen würde. Auch die Leute zuhause vor den TV-Kisten wissen mittlerweile, wie das TV-Business funktioniert und lassen sich auf solche absehbare Flops nicht mehr ein. Die Show war zuletzt auch kaum noch der Rede wert.

Es hätte mich aber schon noch interessiert (nennt es „Forscherinteresse“ ;-)), wie die Autoren die Show in den nächsten Folgen weiterentwickelt hätten. Diese zweite Hälfte der ersten Staffel von „Six Degrees“ war ja ein exzellentes Beispiel dafür, wie man eine Show mitten während ihres Runs komplett neu erfindet und versucht, die beim Zuschauer unbeliebten Stücke aus dem Werk „hinauszuschneiden“. Man kann daran sehr schön sehen, wie die Autoren die vermeintlich attraktivsten Elemente der Show identifizierten und sich darauf konzentrierten. So wurden alle Storylines jenseits des Beziehungsvieleck gekappt (auch nicht ganz so einfach, bei sowas von einer Folge auf die nächste die Reißleine zu ziehen, ohne Storyfäden in der Luft hängen zu lassen) und zumindest in den gezeigten zwei Episoden nur auf Relationships und Sex gesetzt. Dass das, was dabei hinten ‚raus kam, bestenfalls noch ein müder „Sex and the City“-Abklatsch war, sei mal dahingestellt. Dennoch aber ein nettes Experiment. Ich war im Grunde nur noch neugierig, was sie mit der „dark secret“-Storyline von Erika Christensen („Mae“) angestellt hätten, die ja in der ersten Hälfte der Show sehr prominent war. Und natürlich ist die halb bekleidete Shiri Appleby auch immer ein Verlust für jeden Bildschirm 😉

Was mich nun interessiert: Sind die Chancen für eine Verlängerung der anderen J.J.Abrams-Show „What about Brian“ jetzt nicht prompt um 50% gestiegen? 😉 Und was will uns das sagen, wenn nach Sorkin, Haggis und Abrams nun schon der dritte Produzent/Autor mit vermeintlich großem Namen innerhalb weniger Monate scheitert?

"Heroes" vs. "Friday Night Lights"

Montag, 2. April, 2007

Diese beiden Serien werden (zumindest in meiner kleinen Apfel vs. Birnen-Welt) das Duell der besten neuen Shows unter sich aus machen. Noch ist es etwas früh, ein endgültiges Urteil abzugeben, aber zumindest „Friday Night Lights“ (FNL) ist spätestens nach der letztwöchigen Episode Nummer 20 im Endspurt und hat schon mal mächtig vorgelegt. Es kommt nicht oft vor, dass ich nach einer Episode nur noch ein „Wow!“ rauskriege (das haben zuletzt vor allem die Cliffhanger von „Heroes“ geschafft), aber FNL hat mit „Mud Bowl“ eine der besten Episoden der aktuellen TV-Season auf die Beine gestellt. Falls irgendjemand der werten Leserschaft aus unerklärlichen Gründen in den letzten Monaten von der Show Abstand genommen hatte, sollte er/sie vielleicht doch noch mal einen Blick in jene Episode werfen. Oder vielleicht #17 („I Think We Should Have Sex“). Kyle Chandler und Connie Britton zeigen eine beeindruckend realistisch wirkende Darstellung eines alltäglichen Elternpaars, die mich jedesmal wieder aufs neue begeistert. Wenn die Emmys noch etwas wert wären, müssten die beiden eigentlich eine Nominierung sicher haben.

Ich will jetzt nicht zu tief in Spoiler-Untiefen geraten und die endgültige Season-Review hebe ich mich mir noch für die Zeit nach dem Season-Finale auf, daher halte ich das hier kurz. Aber nach zwanzig Episoden wage ich mich doch schon weit genug aus dem Fenster, um zu behaupten, dass „Friday Night Lights“ die Fortsetzung der „Freaks & Geeks“/“My So-Called Life“-Tradition ist. Und damit die erste Serie aus dieser „Reihe“, die gute Chancen hat, in ein zweites Jahr verlängert zu werden. Das ist eine der wenigen Upfronts-Entscheidungen, bei denen ich dieses Jahr ganz fest die Daumen drücke.

 

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