Archiv der Kategorie 'Reviews'


FOX Previews

Freitag, 18. Mai, 2007

Gosh, dieser FOX-Mediaplayer hat ja mehr Bugs als eine Kiste voll mit Kellerasseln und Küchenschaben. Grr-Argh!

Anyway, hier mein erster Eindruck von den verfügbaren Szenen:

Back To You

Frasier arbeitet jetzt also beim Fernsehen? Okay, that’s fine with me. Eine klassische Comedy mit einem klassischen Kelsey Grammer. Ich werd’s dann wohl schauen, wenn die Show in einigen Jahren im Sat1-Nachtprogramm läuft 😉

K-Ville

Tja, Cop-Show halt. Mit den üblichen eckigen und rauhen Charakteren, good cops and bad cops, Cops mit einer dunklen Vergangenheit und unangenehmen Kollegen. Genretypisch sauber gemacht, mit charismatischen Darstellern, aber mein Bedarf an Cop-Shows ist gedeckt.

New Amsterdam

Ist das ein neuer Trend zu Untoten-TV? Okay, der Hauptcharakter ist in diesem Fall nicht untot, aber immerhin 400 Jahre alt … und mit einem Fluch versehen, der ihn erst sterben lässt, wenn er die wahre Liebe gefunden hat. Ja, da sind auch wieder einige „Angel“-Vergleiche angebracht. Darüberhinaus ist es halt noch ’ne Cop-Show, denn der gute Mann kämpft natürlich gegen das Böse und klärt Mordfälle auf — aber mit etwas gestelzten Dialogen. Die Show sieht ganz ordentlich aus, aber ein Must-See isses nach dem ersten oberflächlichen Eindruck nicht.

Canterbury’s Law

Hmjah, durchaus vielversprechend. Julianna Margulies macht einen sehr guten und vielseitigen Eindruck. Könnte ein packendes Procedural sein.

The Return of Jezebel James

So richtig überzeugen konnte mich das noch nicht. Aber weniger als drei Minuten Clips sind eindeutig zu wenig, um sich ein Bild von dieser Show zu verschaffen. Ohne Zweifel zwei exzellente Schauspielerinnen, nur die Story scheint mir auf den ersten Blick etwas durchschnittlich. Bin mal gespannt, wie groß die Drama-Anteile in dieser Comedy sein werden.

The Rules of Starting Over

Das Casting dieser Show stellt wohl schon einen „The Office“-Spoiler dar. Ansonsten waren die Ausschnitte aber viel zu kurz, um irgendwas darüber zu sagen.

The Sarah Connor Chronicles

Zumindest die Pilot-Episode dieser Show ist wohl schon ein Must-See, schließlich dürfte sie eines der großen FOX-Hoffnungen im Frühjahr 2008 sein und baut ja auf dem nicht unerheblichen „Terminator“-Franchise auf. Die Ausschnitte waren jedenfalls mal sehr solide und deuten auf eine aufwändige (und teure) Show hin. Mal sehen, ob die Storyqualität da mithalten kann.

CW Previews

Freitag, 18. Mai, 2007

CW hat erste Ausschnitte aus den neuen Serien online gestellt („fall 2007 sneak preview“ im Menu wählen). Die Clips sind als Kopien wohl mittlerweile auch bei YouTube zu finden.

Mein Senf zu den kurzen Szenen:

Life is Wild

lifeiswild_cr.jpg
Oh, mein Gott, wenn irgendwas dieses Jahr „Dead On Arrival“ ist, dann diese Show. Selbst der letztjährige „Runaway“-Flop war da um Welten besser. Die Show soll wohl das „7th Heaven“-Publikum ansprechen und läuft ja auch auf dessen Sendeplatz am Sonntag — aber meine Güte, findet sowas seichtes heutzutage wirklich noch Zuschauer?
Daumen nach unten, aber sowas von.

Aliens in America

aliensinamerica_cr.jpg
Sagte ich gerade DOA? Hier ist Numero Duo. Okay, ich weiß, es sind ja nur kurze, aus dem Kontext gerissene Ausschnitte und darauf basierend soll man keine Serie beurteilen, aber diese Szenen waren ja nicht mal im Entferntesten lustig. Aha, ein Ausländer mit einem fremden Akzent, der als Austauschstudent in einer amerikanischen Provinz-Familie lebt. Das soll alles sein? Und der letzte Ausschnitt sah wie die Schlussszene der Pilot-Episode aus … ich hoffe mal für die Show, dass da noch am Ende irgendeine ironische Brechung fehlte, irgendetwas, was diese „Happy Family“-Dinner-Szene wenigstens etwas amüsant erscheinen lässt. Manche Beschreibungen der Serie gehen ja zusätzlich davon aus, dass die Eltern in Wahrheit „richtige“ Aliens sind (und der Serientitel somit eine vermeintlich amüsante Doppelbedeutung hätte) — im Sinne der Show hoffe ich mal, dass sich dieser Twist wirklich noch in der Episode versteckt.
Erneut: Daumen nach unten.

Gossip Girl

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Hmja. Könnte was sein, aber ich fand’s irgendwie nur verwirrend. Die Voice-Overs störten, ich blickte bei den Charakteren natürlich bei der Kürze der Ausschnitte nicht durch und überhaupt schien das doch eher übliches 08/15-teenager-bitch-fight zu sein. Das hatte „Popular“ doch seinerzeit viel besser hinbekommen. Aber naja, vielleicht fehlten die besten Szenen ja noch oder im Gesamtzusammenhang der kompletten Episode macht es mehr Sinn. Bisher hat die Serie aber bei mir noch kein Interesse geweckt.
Daumen zur Seite.

Reaper

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Die Show mit dem absurdesten Konzept macht mal wieder am meisten Spaß. Der Hauptdarsteller hat mir schon in „The Loop“ gefallen (das nun auf FOX wohl nach der zweiten Staffel nicht weitergeht), er kann sehr gut Charaktere in Panik darstellen. Die Portion Humor und Slapstick tut der Show auch gut. Die Grundidee des Teufels auf Erden scheint mir nicht ganz so neu, aber könnte von all den neuen CW-Shows noch am Unterhaltsamsten sein.
Daumen vorsichtig nach oben.

Fazit

Vielleicht sollte CW doch noch mal „7th Heaven“ zurückbringen… ;-). Wenn die Shows das halten, was die Teaser (nicht) versprechen, dann hat CW Anfang 2008 keine Zuschauer mehr. Diese Piloten brauchen noch viel, viel Feintuning.

CBS Previews

Donnerstag, 17. Mai, 2007

Geez, CBS ist ja ganz hip. Die haben sogar ein „Blogger’s Toolkit„, um die neuen Herbst-Serien zu promoten. Das dürfte wohl die letzte Anwendung von Innertube sein, bevor es eingestampft wird…

Zu den NBC-Previews habe ich hier schon meinen Senf publiziert.

Hier nun also CBS…
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Gilmore Girls: Bon Voyage

Donnerstag, 17. Mai, 2007

And so it ends.

lorelaiZum letzten Mal „Where You Lead“, zum letzten Mal die „La-la-la-las“ von Sam Phillips — nach 153 Episoden und sieben Jahren ist nun also endgültig Schluss mit der letzten „großen“ WB-Serie.

Und die „Gilmore Girls“ gehen mit einem versöhnlichen Ende von dannen. Ich habe am Serienfinale wirklich nix zu meckern, obwohl ja im Vorfeld einige offene Storyfäden oder gar Cliffhanger zu befürchten waren. David Rosenthal hatte eindeutig geahnt oder gewusst, dass die Show nicht wieder zurückkehrt oder er hatte genügend Material, um im Schneideraum noch kurzfristig aus dem Seasonfinale ein Serienfinale zu machen. Wie auch immer, nach diesem Finale hätten 13 weitere Episoden unweigerlich nur noch wie ein läppisches Anhängsel im Stil des unsäglichen „Felicity“-Endes gewirkt.

Vielleicht war die Episode etwas überfrachtet mit all den sentimentalen Abschieden und vielsagenden Dialogen und man könnte sicherlich hie und da etwas „Nit-Picking“ betreiben, aber was bei so einem Finale zählt, ist der Gesamteindruck und der war mehr als positiv. rory_2000Schön waren all die Referenzen an frühere Zeiten (u.a. „Dave Rygalski“ und der Schlussmoment) und die Einbindung des kompletten Stars-Hollow-Casts (sogar Kirks Freundin war wieder da). Eigentlich wurden ja alle Erzählstränge der Serie zu einem Ende geführt bzw. mit sanften Andeutungen in die Zukunft abgeschlossen.

Kurz: Ein passender und gelungener Abschluss, der zum richtigen Zeitpunkt den richtigen Schlusspunkt setzt. Nur noch ein kleines Trivia-Stückchen fehlt im großen Puzzle: Die letzten Worte, die sich Amy Sherman-Palladino für „ihr Finale“ vorgemerkt hatte. Ich hoffe doch mal, dass es einer der Ausiellos & Co. mal aus ihr ‚rauskitzeln können. Dann kann man das Kapitel der „Gilmore Girls“ endgültig schließen.

So, und jetzt muss ich mir erst mal wieder eine Runde Black Box Recorder anhören und nachschauen, wo ich im Sommer 2000 die Pre-Launch-Promotrailer abgespeichert hatte…

"Private Practice"

Sonntag, 6. Mai, 2007

Diese Woche lief der Backdoor-Pilot für die „Grey’s Anatomy“-Spin-Off-Serie „Private Practice“. Da hat ABC für Cast und Crew ja eine illustre Gemeinde zusammengesucht. Neben Hauptdarstellerin Kate Walsh auch Timothy Daly (ABC-Flops „Eyes“ und „The Nine“), Taye Diggs (Flops „Day Break“ und „Kevin Hill“), Merrin Dungey („Francie“ aus „Alias“), Chris Lowell („Piz“ aus „Veronica Mars“) und Amy Brenneman („Judging Amy“) sowie am Ruder der Show (in Vertretung von Shonda Rhimes) Marti Noxon („Buffy“ sowie die Flops „Still Life“ und „Point Pleasant“). Also eigentlich namhafte Cast & Crew (wenn auch mit dem ein oder anderen … ehm … schlechten Vorzeichen. Aber soviel Pech auf einem Haufen müsste sich ja gegenseitig aufheben ;-)).

Allerdings wurde der Backdoor-Pilot von der Grey’s Anatomy-Fangemeinde eher negativ aufgenommen. Ganz verstehen kann ich das allerdings nicht. Die Episode war zwar sicherlich kein TV-Highlight, aber schlechter als „Anatomy“ war’s doch wohl auch nicht. Mich hat es vor allem gefreut, Amy Brenneman wiederzusehen — sie schien seit dem Ende von „Judging Amy“ doch etwas von der Bildfläche verschwunden. Und ich glaube ihre Rolle als leicht labile Psychotherapeutin (mit dem glorreichen Namen „Violet“) wäre auch der einzige Grund, warum ich diese Show ansehen würde.

Die Pilot-Episode war allerdings reichlich ungünstig in die „Grey’s Anatomy“-Folge eingebunden. Das ständige Hin-und-Her zwischen Seattle und Los Angeles störte den Fluss beider Storyarcs sehr. Als würde man ständig zwischen zwei unterschiedlichen Serien zappen.

Insgesamt wirkte es wie eine Mischung aus „Ally McBeal“ und „Melrose Place“. Eine harmlose Workplace-Dramedy, so wie es im Grunde auch „Grey’s Anatomy“ mal zu Beginn war. Allerdings schien zumindest in der Pilot-Episode ein Großteil des „Guilty Pleasure“-Faktors zu fehlen, der „Anatomy“ früher (zumindest in meinen Augen) sehenswert machte. Was ist diesen Faktor genau ausmacht? Keine Ahnung, „Grey’s Anatomy“ verliert ihn jedenfalls in den letzten Monaten ebenfalls. Die Charaktere in „Private Practice“ waren zwar nicht durchweg uninteressant, aber auch nicht wirklich fesselnd. Insbesondere „Alias-Francie“ konnte nicht überzeugen.

Es war sicherlich keine grausam-schlechte Pilot-Episode, wie sie in einigen Foren teilweise dargestellt wird. Solide, aber nicht überragend. Allerdings war die beste Szene der dieswöchigen Doppelepisode beim „Mutterschiff“ in Seattle zu sehen — eine erstklassige Schluss-Performance von Jeff Perry und Ellen Pompeo. [spoiler]Die Ohrfeige war einfach grandios — eben weil sie so überraschend kam.[/spoiler]

Heroes: Wow.

Dienstag, 1. Mai, 2007

„Heroes“ hatte in seinem kurzen Run schon viele epische Momente, aber die jüngste Episode (1×20) drei Wochen vor dem großen Finale hat komplett neue Maßstäbe für diese Serie gesetzt. Und ich bin mir sicher, das wird eine dieser Episoden sein, von den man noch in einigen Jahren schwärmen wird, wenn man über die Show spricht. Mir ist dabei ziemlich schnuppe, ob die Serie möglicherweise nun schon in Season 2 oder erst in Season 5 „über den Haifisch springt“. „Heroes“ ist zumindest zur Zeit ein hervorragendes Action-SciFi-Drama und ein ganz großes Spektakel, das zumindest dieses Jahr nicht nur Freunde des Superhelden-Comic-Genres voll zu überzeugen weiß.

Spoiler voraus…

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The Quiet Earth

Samstag, 28. April, 2007

Aber etwas Positives hatte dieser „Unsere Besten“-Abend im ZDF dann doch noch: Denn während ich als Ablenkungsmaßnahme die komplette Menustruktur meines VDR durchackerte (endlich mal die Werbung aus allen Aufnahmen ‚rausgeschnitten, yay!), fiel mir die Ausstrahlung von „The Quiet Earth“ im ZDF irgendwann spät in der Nacht auf.

quietearthUnd dabei handelte es sich wirklich um jenen australischen SciFi-Film aus den Mitt-Achtzigern, in dem die gesamte Erdbevölkerung bis auf wenige Menschen urplötzlich ausgelöscht ist. Erst langsam stellt sich heraus, warum einige Personen überlebten und was wohl der Auslöser für diese Katastrophe gewesen sein könnte. Am Ende gibt es dann noch einen höchst mysteriösen Cliffhanger.

Wie ich beim heutigen kurzen Überfliegen der Aufnahme feststellte, hat der Film in all den Jahren eigentlich kaum von seinem Charme verloren. Interessante Story, mit einfachen Mitteln umgesetzt und sicherlich ein Klassiker im Genre der post-apokalyptischen SciFi-Filme.

Was mir aber besonders auffiel, ist die stilistische Nähe zu all den „Lost“-Kopien, die letztes Jahr den Serienmarkt überschwemmten. Auch „The Quiet Earth“ könnte eine exzellente Vorlage für solch eine Serie liefern: Mysteriöse wissenschaftliche Experimente mit leichter Kritik an dem Technik-Wahn der Menschheit, ein kleiner Ensemble-Cast (der notfalls nach Belieben aufgestockt werden könnte), eine romantische Dreiecks-Beziehung (für all die Shipper) und ein Storyarc, der durchaus auf zwei bis drei Staffeln gestreckt werden könnte. Die ersten Folgen wären zudem besonders interessant: Eine Show mit nur einem Darsteller, der sogar fast gar nix sagt und fast den Verstand verliert. Okay, ich glaube ich habe damit auch gleich das beste Argument geliefert, um solch eine Serie nicht zu produzieren :).

Nah, man müsste den ersten weiblichen Charakter also schon gleich am Ende der ersten Episode als Cliffhanger präsentieren. Und dann können sie in Folge zwei und drei ja gemeinsam durchdrehen. In den November-Sweeps stößt dann Nummer drei dazu und am Ende der ersten Staffel wird dann der erste „Reset“ des Universums durchgeführt. Über Staffel 2 machen wir uns dann Gedanken, wenn es soweit ist. Hat schließlich für „Lost“ auch funktioniert 😉

Bones

Donnerstag, 19. April, 2007

Verfolgt noch jemand diesen CSI-Klon aus dem Hause Fox? (In Deutschland als „Knochenjägerin“ bei RTL). Ich erinnere mich noch, dass ich von der Pilot-Episode seinerzeit nicht  sonderlich angetan war — „staubtrocken“ kam mir damals in den Sinn. Kürzlich habe ich noch mal in zwei Episoden der aktuellen zweiten Staffel reingeschaut und das war doch angenehme Unterhaltung, muss ich sagen. Die Show hat ihren eigenen Ton nach nunmehr fast zwei Staffel gefunden und präsentiert gutes Popcorn-TV. David Boreanaz hat genau den (einzigen?) Charakter getroffen, den er gut darstellen kann, er gibt alle Szenen mit einem leicht lakonisch-sarkastisch-amüsierten Unterton, gespickt mit etwas verstecktem Liebeskummer. Also verblüffend ähnlich zu „Angel“. Nur halt jetzt auch im Tageslicht.

Seine Chemie mit Emily Deschanel stimmt mittlerweile ebenfalls, man könnte das sogar fast für eine Art romantische Comedy halten, … tja wenn da nicht noch diese Mordfälle und die zahlreichen aufgedunsenen Leichen wären.

Zumindest in den beiden Episoden die ich sah, wurden die utopischen SciFi-Ermittlungsmethoden gegenüber der Pilot-Episode doch etwas zurückgefahren (War das nicht sogar die Show mit dem 3D-Hologramm?). Warum die allerdings für alle Ermittlungsvorgänge einer Leiche sämtliche Knochen entnehmen und sauber auf beleuchtete Tische ausbreiten müssen (oder warum überhaupt ein Spezial-Knochenteam existiert), erschließt sich mittlerweile kaum noch. Das scheint eher wie ein krampfhafter Versuch, die Verbindung zum Titel der Show aufrecht zu erhalten. Man ahnt regelrecht, wie die Profis aus der echten Rechtsmedizin beim Anschauen einer solchen Episode aus dem Nörgeln nicht mehr rauskommen.

Aber who cares, die Show soll einfach nur gut unterhalten und ich denke das gelingt — sofern man keine zu hohen Ansprüche stellt. Es dürfte eine nette Abwechslung zu CSI sein.

Und es verblüfft mich immer wieder aufs neue, wie unglaublich ähnlich sich die beiden Geschwister Emily und Zooey Deschanel („Elf“, „Weeds“) sind. Bis hin zu dem manchmal leicht dunkleren, raueren Tonfall in der Stimme.

Drive

Montag, 16. April, 2007

Irgendwelche Meinungen zu „Drive“? Mir ist es ehrlichgesagt etwas zu warm, um viel darüber zu schreiben. Auf keinen Fall sollte das hier allerdings kürzer werden als mein Eintrag zu „Underbelly“, denn das hätte „Drive“ wahrlich nicht verdient. Die ganze Tim-Minear-und-FOX-Geschichte will ich hier nicht schon wieder runternudeln (nicht Buffy, aber stattdessen: Angel, Firefly, Wonderfalls, The Inside, 13-Episoden-Fluch, yadayadayada…), daher beschränke ich mich mal auf Kommentare zu seiner neuen Show (okay, Co-Creator Ben Queen wollen wir natürlich nicht vergessen).

Die Serie ist eine Art TV-Fassung von „Cannonball Run“: Ein illegales Autorennen quer durch die USA, das schon seit Jahrzehnten immer wieder ausgetragen wird. Es winkt ein Preisgeld in zweistelliger Millionenhöhe. Doch nicht alle Teilnehmer sind freiwillig dabei und niemand weiß, wer genau diese Rennen organisiert. Natürlich haben außerdem alle Rennteilnehmer umfangreiche Background-Stories, die ähnlich wie bei „Lost“ für zahlreiche Episoden Material liefern dürften. Und ähnlich wie bei „Lost“ weiß man nie genau, wieviele Teilnehmer nun an dem Rennen teilnehmen — neue Schauspieler in die Show einzubinden wäre also auch bei mehreren Staffeln kein Problem. Und ebenfalls eine Parallele zu „Lost“ ist das Prinzip von „Der Weg ist das Ziel“, das auch das Storytelling dominiert — ob das Ziel der Show wirklich identisch ist mit dem Ziel des Rennens ist wohl mehr als fraglich. Insgesamt ist die Show also auf den ersten Blick vor allem ein Konglomerat aus vielen bereits existierenden Konzepten, die zudem scheinbar etwas verspätet auf der „Lost“-Erfolgswelle zu schwimmen versucht.

Aber was zuletzt zählt, ist eben nicht nur das Konzept auf dem Papier, sondern die Umsetzung auf dem Bildschirm. Und hier sollte doch zumindest die Beteiligung von Tim Minear einige Überraschungen versprechen, welche die Show ein wenig vom Rest des Actionserien-Einerlei abheben sollte. Co-Showrunner Ben Queen hingegen ist ja noch ein recht unbeschriebenes Blatt.

Mein erstes Fazit nach der Pilot-Doppelfolge: Sehr nett. Zwar nicht der insgeheim erhoffte Superhit, aber durchaus spannend, actionreich und hin und wieder auch ein kleines zwinkerndes Auge. Nicht alle Charaktere scheinen zu Beginn sonderlich interessant, aber dennoch ist der Ensemble-Cast ausgewogen und facettenreich. Nathan Fillion ist eine ideale Besetzung für die Hauptrolle, er ist perfekt für die Darstellung dieser Mischung aus störrischem, aber gutherzigen Menschenschlag, mit dem er auch schon die Rolle des „Firefly“/“Serenity“-Kapitäns so passend füllte. Kristin Lehman in der Rolle seiner „Partnerin“ Corinna macht hingegen noch einen etwas hölzernen Eindruck. Neben Fillion hat mir vor allem der Charakter der etwas hilflos wirkenden Muter Wendy (Melanie Lynskey, „Two and a Half Men“) mit/ohne Kind gefallen. Ihre Rolle ist ein gutes Beispiel dafür, wie in „Drive“ nicht nur Action (und Geheimniskrämerei) dominiert, sondern eben auch immer wieder eine kleine wohldosierte Portion Humor und bizarre Situationskomik eingestreut ist.

Die Rennszenen wirken überraschend gut, „Drive“ zeigt ohne Zweifel die bis dato beste Anwendung des Green-Screen-Verfahrens im TV … ohne grüne Schimmer auf den Haaren der Darsteller. Die Übergänge zwischen „echten“ Straßenszenen (mit Stuntmen-Action) und den in Studios gedrehten in-car-Szenen sind hie und da etwas zu sehr Effekt heischend (und dadurch auffallend), aber insgesamt recht nahtlos und sehenswert.

Die Story verlangt auf jeden Fall eine gesunde Portion „suspension of disbelief„, also das Aussetzen des Zweifels am Dargestellten beim Zuschauer. Aber im gewissen Sinne fordern das ja viele aktuelle Drama-Shows mit einem Mystery-Plot. Dennoch muss der Zuschauer dann doch befriedigende Antworten für einige Fragen finden, wie zum Beispiel warum keiner der Teilnehmer zur Polizei geht oder wie solch ein öffentliches und in unserer Gegenwart stattfindendes Event über mehrere Jahrzehnte so geheim bleiben konnte. Wenn zuviel solcher Dinge zusammenkommen, kann es für den Zuschauer schwierig werden, sich auf die Show und ihre Charaktere einzulassen. Aber zumindest ich hatte keine größere Probleme damit (meine Toleranzschwelle in der Hinsicht ist aber auch recht hoch).

Nach den ersten beiden Stunden wirkt die Show teilweise noch etwas unfertig, aber ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es einige Ausgangspunkte für „Lost“-ähnliche „Big Revelation“-Momente gäbe, die die Story erst nach einigen Episoden richtig interessant und fesselnd gestalten würde. Das Setting reicht nicht für einen Hit in „Lost“-Größenordnungen, aber den Vergleich mit „Prison Break“ braucht „Drive“ meines Erachtens nicht zu scheuen. Die Show ist nicht so düster wie „The Inside“, hat eine etwas größere Zielgruppe als „Wonderfalls“, aber zugegebenermassen nicht das Kult-Potential wie „Firefly“ — zumindest mal nicht nach der Pilot-Doppelfolge.

Jetzt habe ich ja doch wieder ’ne Menge geschrieben. Und ganz ohne den selbsterfüllenden Tim-Minear-Fluch wieder auszukramen geht’s dann doch nicht. Denn die Quoten der Pilotdoppelfolge waren trotz (und angesichts) des immensen Promo-Aufwands von FOX dann doch sehr enttäuschend. Mit gerade mal 6,05 Millionen Zuschauer im Schnitt der zwei Stunden (2.6/ 7 in der Zielgruppe der 18-49jährigen) und einer spürbaren Abwanderung im Verlauf der beiden Episoden (von 6,4 Mio runter auf 5,6 Mio) müsste am heutigen Montag mit Ausstrahlung Episode drei auf dem regulären Sendeplatz schon ein mittelgroßes Wunder geschehen, um noch rosige Aussichten für die Show zu prognostizieren. 6 Millionen sind zu wenig. Und wer wird die Show noch einschalten, nachdem er zwei Folgen verpasst hat? Es ist schwer zu sagen, welche Auswirkungen die zwei Tage zuvor erfolgte Premiere der Show in Kanada auf die Quoten hatte (und die dadurch schnell grassierende Verbreitung der Folgen in Tauschbörsen), aber sie dürften wohl eher minimal sein. (Bei „Studio 60“ und „Heroes“ gab es bei einigen Episoden eine ähnliche Konstellation, die aber nicht zu eindeutigen Quotenabweichungen führten.)

Also bereitet man sich lieber (mal wieder) seelisch und moralisch auf eine weitere 13-Episoden-Miniserie vor. Wenn überhaupt soviele Episoden zusammenkommen.

Notes from the Underbelly

Samstag, 14. April, 2007

ABC hatte ja einige Verrenkungen unternommen, um einen Sendeplatz für die Premiere von „Notes from the Underbelly“ zu finden, aber ob sich der Aufwand gelohnt hat, ist doch arg fraglich. Die Show blieb zwar in etwa auf „October Road“-Niveau, verlor aber in der zweiten Episode der Doppelfolgen-Premiere am Donnerstag knapp 1,5 Mio Zuschauer von ursprünglich 9,2 Millionen. In der Show geht es um ein junges Paar, das zum ersten Mal die Up und Downs einer Schwangerschaft durchmacht.

Die neue ABC-Comedy dürfte vermutlich am unterhaltsamsten sein für eine begrenzte Zielgruppe — nämlich Paare, die selbst gerade durch den gleichen Schwangerschafts-Stress gehen oder gegangen sind. Aber selbst dann dürfte diese Serie eher eine dieser Kandidaten sein, die von einem Laughtrack profitieren könnten, damit man als Zuschauer wenigstens einen kleinen Anhaltspunkt erhält, ob die Autoren eine Szene wirklich für lustig hielten. Die beiden Hauptdarsteller tragen leider mit einer kaum vorhandenen Chemie ebenfalls nicht zur Attraktivität der Show bei.

Kann gut sein, dass die Serie eine kleine Fangemeinde finden wird — aber meine Sache isses nicht. Und mein Bauchgefühl sagt mir, dass diese Show die Upfronts nicht überleben wird.

 

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