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Gossip Girl

Donnerstag, 20. September, 2007

„Gossip Girl“ ist die erste „echte“ große CW-Serie und muss damit gleich eine üppige Last schultern: Sie soll die jungen Zuschauer wieder enger an das junge Network binden, wenn möglich gar eines der Markenzeichen des Senders werden. Sollte sie jedoch floppen, wäre das Network endgültig stark angeschlagen. Viel hängt also ab von dieser Teen-Serie, die in der Welt der schönen und elitären Teenager in New Yorks Upper Eastside spielt und auf den gleichnamigen Novellen von Cecily von Ziegesar (was’n Name!) basiert.

Die ersten Trailer für „Gossip Girl“ wirkten ehrlich gesagt nicht sonderlich vielversprechend. So war in den kurzen Ausschnitten alles zu verwirrend, die Show wirkte wie eines der üblichen oberflächlichen Teen-Soaps, die mit Gewalt in ein modernes Web2.0-Kostüm gezwängt wurde. Damit werden die Trailer aber zumindest der Pilotepisode wirklich nicht gerecht.

Denn „Gossip Girl“ erzählt eine durchaus interessante Geschichte, sie macht trotz des Schickimicki-Umfeldes einen gewissen bodenständigen und ehrlichen Eindruck. Viele mehrdimensionale Charaktere, eine facettenreiche Story, gute Darsteller, poppiger Soundtrack und sogar die Eltern der Teenies sind nicht nur reine Stichwortgeber. Man darf aber natürlich auch kein hochkarätiges Charakter-Drama erwarten. Die Pilotepisode erinnert mich von Atmosphäre und Erzählfluss nicht nur an „the OC“, sondern auch an die erste Episode von „Beverly Hills 90210“ — und das ist in diesem Zusammenhang wirklich nicht abwertend gemeint (die erste Staffel von „BH90210“ war bei weitem nicht so schlecht wie ihr auf dem Rest der Serie basierender (zu Recht) schlechter Ruf). Die auffälligste Parallele ist natürlich das Geschwisterpaar, das nicht in die Welt der Hippen und Reichen passt, aber dennoch an ihr teilhaben muss.

Die Show spielt recht geschickt mit dem SMS/Handy-Wahn der jungen Generation — fast alle Nebendarsteller haben eigentlich immer ein Mobiltelefon in der Hand. Ich interpretiere das einfach mal als gewollte Überspitzung, weil es mit der Zeit mächtig auf den Keks geht :-). Natürlich dürfen auch die üblichen Soap-Bestandteile nicht fehlen: Intrigen, verheimlichte Affären mit dem Boyfriend der besten Freundin, plus reichlich Zicken und Bastarde. Und mittendrin die altbekannte Romeo-and-Juliet-Story zweier Menschen aus verschiedenen sozialen Umfeldern. Aber alle diese Bestandteile wirken frisch, „rund“ und passen gut ineinander, wohl ein Vorteil, wenn man auf eine bereits bewährte Literaturvorlage zurückgreifen kann.

Vor allem die Voice Overs von dem unbekannten „Gossip Girl“ sind jedoch absolut überflüssig. Ausgehend von der strukturellen Einbindung in die Episode kurz vor den Actbreaks sollen sie wohl dazu dienen, dem Zuschauer einzuflüstern, warum er dranbleiben soll und nochmal (und nochmal, und nochmal und …) den Namen der Show in Erinnerung zu bringen. Sie schaffen jedoch keine weitere Einsichten in die Gefühlswelt der Charaktere, nicht mal wesentliche Exposition wird durch sie betrieben, sie geben im Grunde nur das wieder, was man eh schon auf dem Bildschirm sieht und scheinen in einem Fall sogar die Gedanken der Zuschauer wiederholen zu wollen. Kurz, es wirkt eher wie eine aufdringliche Souffleuse, die einem ständig das eben Gesehene zusammenfasst. Tut mir ja leid um Kristen Bell, aber ihr Part in dieser Show ist zumindest zur Zeit absolut entbehrlich.

Ferner sind auch hier mal wieder die Diskrepanzen zwischen dem Alter der Charaktere und dem Aussehen der Darsteller auffällig. Sie sollen wohl alle so um die 16 bis 18 Jahre alt sein, aber insbesondere die sehr große defacto-Hauptdarstellerin Blake Lively („Serena“) sieht aus wie 25 (obwohl sie erst 20 ist). Gleiches gilt für Penn Badgley („Dan“), der im „real life“ 21 Jahre alt ist. Und die Gewinnerin des diesjährigen inoffiziellen Alexis-Bledel-Lookalike-Contests Leighton Meester („Blair“) ist auch schon über 21. Aber das sind Kleinigkeiten, an die sich die regelmäßigen Zuschauer sicherlich gewöhnen werden.

Ob die Serie der allseits gelobten Literaturvorlage gerecht wird, kann ich nicht beurteilen. Aber zumindest die Pilotepisode verspricht eine sorgfältig produzierte Serie für Teen-Soap-Fans, jedoch mehr aus der Kategorie „Gulity Pleasure“ als „Must-See“. Wer „The O.C.“ mochte, wird sicherlich auch bei „Gossip Girl“ ein paar interessante Elemente finden. Ich habe Shows wie diese mittlerweile wirklich schon zu oft gesehen, so dass ich wohl nicht dranbleiben werde. Ob die Serie allerdings die hochgesteckten Hoffnungen des Networks erfüllen kann, ist noch mehr als offen: Mit mageren 3,6 Millionen Zuschauern für Folge 1 haben die „Powers That Be“ bei theCW jedenfalls längst noch keinen Grund zur Entspannung.

Emmy-Nominierungen für Lauren Graham und Kristen Bell?

Sonntag, 2. Juli, 2006

In diesem Jahr werden die Nominierungen für die Emmy-Awards ja erstmals mit einem neuen Verfahren ermittelt: Den bisherigen simplen Mehrheitsentscheidungen unter allen Mitgliedern der Academy of Television Arts & Sciences wurde nun noch eine Panel-Gruppe „zwischengeschaltet“. Die Aufgabe dieser Jury ist es, aus den jeweils 10 bis 15 am häufigsten nominierten Shows/Darstellern die finalen fünf nominierten Kandidaten auszuwählen. Dazu werden sie sich in speziellen Sitzungen ausgewählte Episoden der einzelnen Kandidaten ansehen und dann erst die Nominierungen festlegen. Dadurch soll gewährleistet sein, dass die Jury-Mitglieder auch wirklich einen Eindruck von den Leistungen der Serien und Schauspieler gewinnen. In früheren Jahren wurde oft bemängelt, dass nur die bekannten Produktionen der vier großen Broadcast Networks und HBO berücksichtigt wurden.

Diese finalen Fünf pro Kategorie werden eigentlich am Donnerstag offiziell bekanntgegeben, doch basierend auf einem undurchschaubaren Geflecht aus Gerüchten, semi-offiziellen Bestätigungen und Dementis glauben Emmy-Fans zumindest schon mal die 10 bzw. 15 Finalisten der einzelnen Kategorien ermittelt zu haben.

Bei Tom O’Neil von der L.A. Times lässt sich eine aktuelle Zusammenfassung dieser Recherche-Tätigkeiten einsehen. Und basierend auf dieser Liste dürfen sich dieses Jahr nun wirklich ein paar vernachlässigte Serien und Schauspieler Hoffnungen auf Nominierungen machen. Eine große „Revolution“ ist es aber bei weitem nicht — die großen Networks dominieren auch weiter die Auswahl. Und noch liegt das Verdikt der Jury ja nicht vor.

So werden bei den Drama-Darstellerinnen unter anderem Kristen Bell („Veronica Mars“), und Patricia Arquette („Medium“), ferner in der Comedy-Kategorie Lauren Graham („Gilmore Girls“), Jane Kaczmarek („Malcolm in the Middle“) sowie Mary-Louise Parker („Weeds“) unter den letzten 15 geführt. Jason Bateman („Arrested Development“), Zach Braff („Scrubs“) sowie Steve Carell („The Office“) können sich auch noch Hoffnung auf eine Nominierung machen.

Bei den Comedies werden „Scrubs“, „Weeds“ und sogar nochmal „Arrested Development“ unter den letzten 10 gelistet, bei den Dramen gibt es hingegen wohl keine Überraschungen — Geheimhoffnungen wie die „Gilmore Girls“, „Battlestar Galactica“, „Prison Break“ und „Everwood“ haben es nicht in die Top Ten geschafft — die Konkurrenz ist auch wirklich sehr stark dieses Jahr.

Am Donnerstag werden die endgültigen Nominierungen bekanntgegeben, die Verleihung findet dieses Jahr am 27. August statt.

 

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