Archiv vom November 2006


Studio 60: Nevada Day I

Dienstag, 7. November, 2006

Grandiose Episode. Man hatte zwar ständig Sorkin-Déjà-Vus, weil der ganze Aufbau der Episode wirklich sehr Sorkin-typisch war und auch viele Storyelemente irgendwie bekannt vorkamen, aber dennoch ändert das nichts daran, dass es einfach exzellent umgesetzt war. Das erinnerte schon sehr an die Strickweise der „We’ve got a urgent problem“-Episoden aus „West Wing“-Zeiten. Das geht bis in die Details der Erzählweise: Man wusste zwar schon gleich zu Beginn, dass da ein Flashback kommen würde, aber es wurde sehr geschickt möglichst lange damit gewartet. Ich habe ja allmählich eine Abneigung gegen Episoden mit Rückblenden, weil man sie mittlerweile ja fast überall als Storytelling-Methode sieht — aber in dieser Folge gefiel mir die Art und Weise, wie die Flashbacks eingebaut wurden, sehr gut.

Zum ersten Mal ist mir in der Serie diesmal auch ein größeres Instrumental-Stück von Show-Komponist W.G. „Snuffy“ Walden aufgefallen — der typische Gitarrensound war unverkennbar, fast schon zu ähnlich zu seinen früheren Scores.

Und selbst der Gag um Jesus als Chef der Hüter der Standards-Commission des Networks war gelungen — aber irgendwie kam der mir bekannt vor. Egal, ich hab‘ mich königlich unterhalten gefühlt und das zählt in erster Linie ;-).

Die Quoten waren wohl diese Woche fast identisch zur Vorwoche, jedenfalls was die absoluten Zahlen anbetrifft (7,7 Mio). Also scheint der Keller wirklich und endgültig erreicht zu sein. Und wenn die Show nun weiterhin so hervorragende Episoden produziert, kommen vielleicht auch wieder ein paar Zuschauer zurück (wishful thinking).

1 Spiel, 3 Ergebnisse

Dienstag, 7. November, 2006

Laut SpiegelOnline, die ihre Daten wohl vom Online-Dienst des Kickers beziehen, gab es heute abend für die Bundesliga-Begegnung zwischen Bremen und Nürnberg gleich drei Ergebnisse: 1:2, 2:2 und 2:1. Da werden sich nicht nur die Fans beider Mannschaften freuen, sondern auch die Toto-Spieler in der ganzen Republik.

sponfussball.gif

Update: Gerade eben stand’s sogar 3:22. Wow.

Oh, und wenn ich hier schon mal ein Fußball-Thema poste, dann darf nicht unerwähnt bleiben, dass der 1. FC Saarbrücken zum ersten Mal in sieben Ligaspielen mal wieder gewonnen hat — 1:0 gegen die zweite Mannschaft des KSC. Sie können es offenbar doch noch.

Be(un)ruhigende Redundanz

Dienstag, 7. November, 2006

Heute in der Mensa:

„Schweinegeschnetzeltes vom Schwein“

Aber heutzutage gilt angesichts der zahlreichen Lebensmittelskandale ja die Devise: Sicher ist sicher. „Bei uns kommt das Schweinegeschnetzelte wirklich noch vom Schwein!“

Naja, ich glaube ich hole mir lieber den „Vegetarischen Kartoffelauflauf“. Ob der wohl mit Kartoffeln ist?

CW: "Smallville" und "Gilmore Girls" sind erfolgreichste Serien

Samstag, 4. November, 2006

In einem Usenet-Posting in rec.arts.tv wurde eine Übersicht der durchschnittlichen Quoten aller CW-Shows der aktuellen Season veröffentlicht.

„America’s Next Top Model“ ist demnach erwartungsgemäß die erfolgreichste non-scripted Show mit etwas über 5,2 Millionen Zuschauern. Auf den Plätzen dahinter folgen „Smallville“ und „Gilmore Girls“, die beide in den bisherigen fünf Ausstrahlungen jeweils etwa 4,7 Millionen Zuschauer gewinnen konnten. Das ist zwar weniger als im letzten Jahr um diese Zeit, aber das neue Network hat ja ingesamt einen sehr schwachen Start hingelegt.

Deutlich abgeschlagen sind schon „Supernatural“ und „7th Heaven“ mit einer Million Zuschauer weniger, sowie „One Tree Hill“ und „Veronica Mars“, die beide immerhin die 3 Millionen-Marke knacken.

„One Tree Hill“ und „Veronica Mars“ haben beide noch keine „Back Nine“-Order, d.h. bisher sind erst 13 Episoden geplant. Aber angesichts fehlender vielversprechenden Midseason-Alternativen wird CW wohl nichts anderes übrig bleiben, als zumindest eines dieser „Sorgenkinder“ bald zu verlängern. Aber Dawn Ostroffs Stuhl dürfte langsam schon etwas wackeln, schließlich war es in erster Linie ihr zu verdanken, dass „Veronica Mars“ überhaupt in das Line-Up des CW übernommen wurde und als „President of Entertainment“ des Networks wird sie wohl auch die Verantwortung für die generelle Erfolgslosigkeit des Networks zu tragen haben.

Angesichts des Absturzes von „7th Heaven“ und dem Total-Flop „Runaway“ drängt sich auch die „What-if“-Frage um „Everwood“ auf — wer weiss, ob es nicht doch ein Fehler war, die Serie zu Gunsten von „7th Heaven“ abzusetzen.

Und dann ist da das Dauer-Thema „Gilmore Girls„. Das dürfte vor den Upfronts 2007 nun wohl doch eine der spannendsten Fragen beim CW werden: Kommen die Girls etwa doch für eine 8. Staffel zurück? Sollten die Quoten auch weiterhin (und gegen American Idol) so stabil bleiben, wäre es wohl durchaus von wesentlichem Interesse für das CW-Network, diese Show (und „Smallville“) um jeden Preis zu halten. Sinn würde das aber nur machen, wenn Graham und Bledel beide für ein weiteres Jahr verpflichtet werden können, und das dürfte teuer werden — wenn die beiden Schauspielerinnen überhaupt noch wollen. Aber kann sich das CW solch eine teure Show dann noch leisten? Aber auch Warner Brothers dürfte an einer Fortsetzung großes Interesse haben — die DVD-Boxen verkaufen sich international sicherlich sehr gut (neulich sogar hierzulande bei ALDI?!) und vielleicht kommt man dem CW in Sachen Lizenzkosten sogar etwas entgegen. Und wenn man die Show schon totreitet, sollte man eigentlich auch gleich Season 9 klarmachen…

Die Zukunft von „Veronica Mars“ wiederum ist leider nicht so spannend — sie wird wohl bei diesen Quoten keine vierte Staffel mehr erleben, da braucht man sich keine Illusionen zu machen, hoffentlich reichts vielleicht noch für die „Back Nine“, um die Serie in Ehren zu Ende zu bringen. Angesichts der bisherigen 3+ Millionen Zuschauern rechne ich aber schon mit einer baldigen Bestellung der restlichen Episoden.

Es war einmal eine Serie namens "The O.C."…

Samstag, 4. November, 2006

… und die war zu Beginn sehr unterhaltsam. Die Teens strömten in Scharen zu FOX und machten „The O.C.“ in der ersten Staffel zu einem phänomenalen Überraschungshit. Doch das kreative Team hinter der Show verbrannte die Storylines gleich im Zehnerpack, und schon in der zweiten und vor allem in der dritten Staffel ging es übel bergab. Die Stories wurden haarsträubend, die Charaktere zu Witzfiguren und die Show nur noch ein Schatten ihrer selbst. Immer mehr Zuschauer wendeten sich ab … und als man schließlich auch noch eine Hauptdarstellerin aus der Serie schrieb, hatte die Show schon längst den „Jumped-the-shark“-Status überschritten.

Und dann begann die vierte Staffel … und der Seasonopener war qualitativ sogar wieder recht gut, nicht on-par mit der ersten Staffel, aber man fühlte sich zumindest wieder an die „gute alte Zeit“ erinnert.

Nur wollte das schon lange niemand mehr sehen. Gerade mal 3,4 Millionen Zuschauer schalteten noch die Premiere der vierten Staffel ein, das ist gerade mal die Hälfte der Quote von der letztjährigen Premiere. Dass man die Serie ausgerechnet gegen „Grey’s Anatomy“ programmierte, das genau die gleiche Zielgruppe hat, und auch CSI geflissentich in diesem Timeslot ignorierte, muss man wohl fast schon als Show-Suizid ansehen. Nun wird die Soap nächste Woche angeblich nur für eine Episode ausnahmsweise bereits am Mittwoch um 21 Uhr hinter „Bones“ ausgestrahlt. Doch das wird auch nichts mehr helfen.

Gleichzeitig hat FOX angekündigt, die hochkant gefloppte neue Gameshow „The Rich List“ sowie das vollkommen unlustige Comedy-Debakel „Happy Hour“ endgültig aus dem Programm zu nehmen. „Justice“ und „Standoff“ dürften auch nicht mehr lange laufen. 24, American Idol und House — wie lange reicht das noch?

Es war einmal ein Network namens „FOX“…

Neue Staffeln für "Dexter" und "Weeds"

Freitag, 3. November, 2006

Gut, die Season-3-Verlängerung für „Weeds“ ist laut Variety noch nicht offiziell, aber zumindest „imminent“. Und für „Dexter“, diese herrlich morbid-verstörte Serie mit einem brillianten Michael C. Hall freut es mich natürlich auch besonders — das ist eine der besten neuen Serien dieses Jahres und ein sicherer Kandidat für die DVD-Sammlung.

(Spoiler voraus) Zwar waren die Teenager-Flashbacks aus der letzten Episode nicht so überzeugend wie in den vorangegangenen Folgen (vielleicht sollte man sie nicht krampfhaft um jeden Preis in jede Episode einbauen — ich denke jeder Zuschauer hat die Art der Beziehung zwischen Vater und Sohn mittlerweile kapiert, ich habe zu sehr ein „Psych“-Deja-Vu), aber allmählich spürt man, wie Dexter nachlässiger wird und sich Fehler einschleichen, die ihm bald viel Ärger bereiten werden. Und das Pay-Off mit dem Paar, das ihm eine drängende Frage beantwortet, war ein wunderbares Beispiel für einen gelungen Erzählbogen in einer Episode, für das man dann auch ein paar Story-Löcher ignoriert (Ein Menschenhändler, der nur seine Frau als Komplizin hat? Dexter spaziert seelenruhig und unbehelligt nachts über den Schrottplatz?).

30 Rock: Zweite Chance

Freitag, 3. November, 2006

„30 Rock“ ist das diesjährige Parade-Beispiel dafür, dass man eine Show nicht nach einer mauen Pilot-Episode (und einer noch schlechteren zweiten Episode) aufgeben soll. Die dieswöchige Episode war rundum klasse, die Serie hat (schon letzte Woche) ihren Rhythmus und das ideale Tempo gefunden und man hat sich als Zuschauer mit dem Stil angefreundet. Gags werden nicht endlos totgeritten oder mit dem Zaunpfahl angekündigt, da wirft einer der Hauptcharaktere auch einfach mal in einer Dialogszene nebenbei Wurstscheiben an eine Bürowand. Das mag sich nicht gerade amüsant anhören, aber die Art und Weise, wie es scheinbar ganz selbstverständlich in die Show eingebaut ist und nicht dem typischen Sitcom-„Setup-Punchline“-Aufbau folgt, zeugt von dem kreativen Irrsinn der Autoren. Und das hat einer Comedy noch selten geschadet.

Gut, die dieswöchige „Parodie“ auf die Sorkinsche „Walking-and-Talking“-Technik hatte zwar auch schon Sorkin selbst in einem „West Wing“-Skript untergebracht, aber er funktioniert trotzdem noch. Und ich bin von Woche zu Woche mehr positiv überrascht von Alec Baldwins Performance.

Der Verzicht auf jegliche Jane-Krakowski-Szenen zeigt ferner, wie gut eine Behind-the-scenes-Serie funktionieren kann, auch wenn man rein gar nichts von der Show-in-der-Show zeigt. NBCs Entscheidung, die Show aus dem Todesslot hinter „20 Good Years“ zu retten und mit „Scrubs“ in den Comedy-Donnerstag zu packen, kann man nur begrüßen. Die Comedy hat definitiv eine zweite Chance verdient, auch wenn sie nicht in der „Future-Classic“-Kategorie mit „Arrested Development“ und „The Office“ zu finden ist (und vielleicht auch niemals dorthin aufsteigen wird). Aber im Gegensatz zu den ersten Episoden ist „30 Rock“ mittlerweile wirklich gute Unterhaltung. Hoffentlich bleibts dabei, dann könnte NBC demnächst einen durchweg sehenswerten 2-stündigen Comedy-Block am Donnerstag haben.

Weeds: Auf Entzug

Mittwoch, 1. November, 2006

Na, danke. Ich hoffe mal, dass das Pickup der dritten „Weeds„-Staffel nur noch eine Formalie ist — der Schluß der zweiten Season war jedenfalls besonders unfair. (Spoiler voraus) Da haben die Autoren die Zeit, über 12 Wochen mehrere Erzählstränge zu entwickeln und lassen alle in Cliffhanger enden!? Bastarde.

Die Season begann in meinen Augen etwas holprig, ich befürchtete schon, die Show würde dem klassischen „Hilfe, wir wurden für eine zweite Staffel verlängert aber wir haben unsere Story doch eigentlich schon komplett erzählt“-Syndrom zum Opfer fallen. Wie Nancy ihre Familie zunehmend in echte Gefahr bringt, schien so weit entfernt von der Nancy der ersten Staffel, bei der ihre Kinder an erster Stelle standen. Zudem schienen einige Storylines (insbesondere vieles mit Celia) selbst für „Weeds“-Verhältnisse zu übertrieben skurril. Und dann noch die Themesong-Variationen … naja … Aber im Laufe der Staffel rappelte sich die Show dann wieder auf und hatte ihren Climax passenderweise in den letzten paar Episoden. Könnte mich endlos über die „Mom is Voldemort“-Szene amüsieren 😉

Als Goodie gab’s gegen Ende dann auch noch die köstlichen Gastauftritte von Zooey Deschanel als Idealbesetzung für die mental vollkommen wegtretene Ex-Freundin von Andy. Fans von Zooey sollten übrigens mal „Winter Passing“ eine Chance geben, der Film erzählt eine nette Coming-Home-Story mit Will Ferrell in Bestform. Es ist kein „Garden State“, aber hat ein paar gute Momente.

Beim kürzlich veröffentlichten „Weeds“-Soundtrack konnte ich prompt auch nicht widerstehen — „leider“ muss ich wohl sagen, denn so richtig sprach mich die Compilation dann doch nicht an. A bisserl zu off-beat für meinen Geschmack. Dementsprechend sind auch die etwas „konventionelleren“ Songs meine persönlichen Highlights: Peggy Lees „Doodlin‘ Song“ und Marion Black. Und natürlich „The Be Good Tanyas“, deren „Littlest Birds“ Song mir schon seit ein paar Tagen nicht mehr aus dem Kopf geht. Insgesamt war aber der „Grey’s Anatomy“-Soundtrack #1 & #2 da schon mehr mein Ding.

So, who cares about Brian?

Mittwoch, 1. November, 2006

Spekuliert das „Bad Robot“-Team auf die gealterte Fangemeinde von „Felicity“? Denn Amanda Foreman scheint nun wohl eine wiederkehrende Rolle in „What about Brian“ zu haben, nach „Felicity“ und „Alias“ ist das somit schon die dritte J.J.Abrams-Produktion, in der sie zu sehen ist. Und auch wenn sie wegen des bereits vor ihrer Ankunft umfangreichen Cast wenig Screentime hat, so hat sie doch ein gutes Stückchen dazu beigetragen, dass ich wieder ein Auge auf die Serie geworfen habe. Und nun ist sogar ihre frühere „Felicity“-Kollegin Amy Jo Johnson nach ihrem kurzen Auftritt in Season 1 auch wieder mit von der Partie.

Ähnlich wie das andere Abrams-Projekt „Six Degrees“ gehört „Brian“ zu der Art Serie, die über weite Strecken nicht so recht überzeugen, aber einige interessante Charaktere vorzeigen können. Leider werden sie diverse Male durch wenig originelle Storylines gequält. Im Falle von „Brian“ könnte ich eigentlich gut auf die Hauptfigur verzichten — die eigentliche Stärke dieser Show ist wie schon in der kurzen ersten Staffel das Duo Rick Gomez („Dave“) und Amanda Detmer („Deena“). Sie hätten eigentlich die tragenden Hauptfiguren der Serie sein müssen, mit der ganzen restlichen Familie inklusive Brian als Anhängsel. Und ich glaube, in Staffel 2 hat man auch den Schwerpunkt schon ein wenig in diese Richtung verlagert, mit Raoul Bova („Angelo“) wurde einer der größten Schwachpunkte gleich ganz aus der Serie geschrieben und die meisten Szenen involvieren mittlerweile entweder Dave oder Deena.

Kurz, das kreative Team hinter „What about Brian“ hat seine Chance durchaus genutzt und einige positive Veränderungen vorgenommen – darunter übrigens auch ein eingängiger neuer Themesong (eine der wenigen Serien, die tatsächlich ihre Opening Credits verlängert haben). Eine Top-Show ist sie aber dennoch nicht.

Die Quoten von „Brian“ sind zwar alles andere als hitverdächtig, aber ABC hat wichtigere „Baustellen“ als den späten Montag Abend. Die Serie dürfte also wohl mindestens noch bis etwa Anfang 2007 laufen.

 

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