Archiv vom Juli 2008


Emmy-Nominierungen 2008

Donnerstag, 17. Juli, 2008

Die diesjährigen Emmy-Nominierungen stehen parat: http://cdn.emmys.tv/awards/2008pte/60thpte_noms.php

Ich hab’s bisher nur überflogen (Mad Men & Damages & 30 Rock sind in den Hauptkategorien nominert, yay!) und so richtig interessieren mich die Emmys eh nicht mehr. Ins Auge gesprungen sind mir die Nominierungen für die Opening Credits von „Chuck“ (ebenso wie die von „Mad Men“ und „New Amsterdam“) sowie die schlappen vier Nominierungen für „Breaking Bad“. Etwas enttäuschend finde ich auch, dass „Chuck“ neben eben genannter „Opening Credits“-Nominierung nur noch eine für die Stunt-Arbeit erhalten hat.

Outstanding Comedy Series
30 Rock • NBC
Curb Your Enthusiasm • HBO
Entourage • HBO
The Office • NBC
Two And A Half Men • CBS

Outstanding Drama Series
Boston Legal • ABC
Damages • FX Networks
Dexter • Showtime
House • FOX
Lost • ABC
Mad Men • AMC

In weiteren Zahlen (nur TV-Serien):

17 Nominations
30 Rock

16 Nominations
Mad Men

12 Nominations
Pushing Daisies

8 Nominations
The Office

7 Nominations
Boston Legal
Damages
Lost
Two And A Half Men

6 Nominations
Ugly Betty

5 Nominations
Battlestar Galactica
Dexter
Entourage
Grey’s Anatomy

4 Nominations
Breaking Bad
The Colbert Report
Curb Your Enthusiasm
Desperate Housewives
Flight Of The Conchords
House
In Treatment
Jimmy Kimmel Live
Late Night With Conan O’Brien

Trailer der Woche

Montag, 14. Juli, 2008

Don erwähnte es ja schon in der Shoutbox, dennoch verdient es noch einen dicken, fetten Hinweis: Ab morgen Web-Premiere: Joss Whedons „Doctor Horrible’s Sing-Along Blog„, Teil 1. Die beiden weiteren Teile 2 + 3 werden ab 17. und 19. Juli online abrufbar sein. Man sollte das Anschauen aber nicht auf die lange Bank schieben, denn bereits am Ende des 20. Juli (also nur 48 Stunden nach der Veröffentlichung des letzten Teils) werden alle drei Kapitel wieder von der offiziellen Site entfernt (natürlich wird die Netzgemeinde eigene „Backups“ anlegen ;-)).

Insgesamt soll die Produktion mit Neil Patrick Harris als Dr. Horrible, Nathan Fillion als Captain Hammer sowie Felicia Day als Penny auf eine Lauflänge von etwa 40 Minuten kommen und demnächst mit reichhaltigem Bonus-Material auf DVD erscheinen.

Teaser from Dr. Horrible's Sing-Along Blog on Vimeo..

ask sab

Donnerstag, 10. Juli, 2008

Als diese „Publikation“ hier vor vielen Jahren noch „sabnews“ hieß, habe ich eigentlich regelmäßig die Referrer-Logs durchforstet und darin auftauchende Fragen beantwortet. Das Sommerloch ist eine ideale Zeit, um diese alte Tradition wieder zum Leben zu erwecken.

„so gut wie tot soundtrack“

Es gibt leider keinen offiziellen „Dead Like Me“-Soundtrack, aber bei last.fm gibt es eine hörenswerte inoffizielle Zusammenstellung. „Boom Boom Ba“ von Metisse und „Hell“ von den Squirrel Nut Zippers muss man sich jedoch leider separat auf CD oder bei itunes zusammenkaufen.

„scrubs 8te staffel“

Startet in der Midseason (Januar 2009) bei ABC und wohl frühestens im herbst 2009 in Deutschland

„roswell dritte staffel online“

Kann man sich bei theWB.com anschauen. Ohne VPN-Proxy wie Hotspot Shield geht aber nix.

„newcomer matt damon als junger anwalt“

Wird wohl „The Rainmaker“ / „Der Regenmacher“ gewesen sein.

„wie viele staffeln hat weeds“

„Weeds“ startete vor einigen Wochen in den USA in die vierte Staffel. In Deutschland gibt’s die erste und zweite Staffel auf DVD.

„tv14 dslv“

Das ist sozusagen das amerikanische Pendant zur deutschen „Freiwilligen Selbstkontrolle“ (FSK) der Filmindustrie, aber hier eben auf amerikanische TV-Sendungen bezogen und nennt sich „Parental Guidelines“. Die Empfehlung gibt an, wie alt der jeweilige Zuschauer mindestens sein sollte (14 Jahre in diesem Beispiel). Mit den Kürzeln „DSLV“ wird dann noch begründet, warum die Sendung nicht für Jüngere geeignet ist. Folgende Kürzel gibt es:
V – violence
S – sexual situations
L – coarse or crude indecent language
D – suggestive dialogue (usually means talk about sex)
FV – fantasy violence

Dazu die nachstehenden Alters-Eingruppierungen:
TV-Y: All Children
TV-Y7: Directed to Older Children
TV-Y7-FV: Directed to Older Children – Fantasy Violence
TV-G: General Audience
TV-PG: Parental Guidance Suggested
TV-14: Parents Strongly Cautioned
TV-MA: Mature Audience Only

Mehr Details dort.

„quarterlife crisis anzeichen“

Wenn du 25 bist, eventuell deinen Ausbildungs-/Uni-Abschluss in der Tasche hast, aber nicht weißt, wie’s jetzt weitergeht mit dem Leben. Oder so ähnlich 😉

„six feet under spin off“

Gab’s leider (oder gott sei dank?) bisher keine.

„greg der hase“ und „greg der hase dvd“

Läuft derzeit (oder bis vor kurzem) bei Fox Channel Comedy Channel. Meine damalige Review zu „Greg the Bunny“ findet sich hier.

„premiere fox channel“

Nein, „Fox Channel“ gibt’s (noch?) nicht auf der Premiere PayTV-Plattform.

„schmidt pocher zukunft gemeinsame sendung“

Auf der Suche nach dieser Zukunft sind die beiden wohl auch.

„prison break die serie bei sabweb net“

Gibt’s hier nicht. Echt nicht. Damit konnte ich mich einfach nie richtig anfreunden.

„mushishi nach folge 26“

Da kam leider nix mehr, nur eine unterdurchschnittliche Real-Life-Verfilmung

„“theme song“ „the solids“ „hey beautiful““

Der Themesong zu „How I Met Your Mother“ namens ‘Hey Beautiful’ stammt von “The Solids“, die sich wiederum unter anderem aus den Produzenten der Serie, nämlich Carter Bays und Craig Thomas zusammensetzen. Auf deren MySpace-Site kann man sich den kompletten Song anhören. Die beiden haben auch den Themesong für die kurzlebige TV-Serie Oliver Beene geschrieben.

„reaper staffel 2“

Läuft erst Anfang 2009 in den USA (auf theCW) an. Bis die dann auch nach Deutschland kommt (auch wieder FOX Channel?) kann es also noch sehr lange dauern. Zudem ist auch noch nicht einmal 100% sicher, ob diese zweite Staffel viele Episoden beinhalten wird. Wer weiß, ob es 2009 überhaupt noch das CW gibt…

warum gibt es eine 2te staffel von rock

300 … Multiple Choices: „30 Rock“ or „3rd rock from the sun“.

billy pipers zukunft doctor who

Gute Frage. Vielleicht wird sie hin und wieder in zukünftigen Staffeln als „Special Guest“ auftreten, aber eigentlich ist ihr Story-Arc spätestens am Ende von Season 4 abgeschlossen. Zudem hat sie mit der Hauptrolle in einer sehr freizügigen Pay-TV-Serie („Secret Diary of a Call Girl“) zumindest halbwegs den Sprung über den großen Teich geschafft (die britische Serie lief zuerst auf ITV und später in den USA). Nun ist sie schwanger und dreht gerade die zweite Staffel von „Secret Diary of a Call Girl“.

babylon 5: the lost tales

Danke für die Erinnerung. Ich habe die DVD vor einigen Monaten gekauft und seitdem im Schrank liegen. Eigentlich wollte ich ja noch einen Bab5-Marathon irgendwann machen…

„serienjunkies geschwindigkeitsbegrenzung“

LOL!

Doctor Who: Gestapo-Daleks

Mittwoch, 9. Juli, 2008

Die vierte Staffel des Doctors der „Neuzeit“ war erneut sehr uneinheitlich. Es begann recht gut, ließ dann stark nach und raffte sich gegen Ende wieder zu einem finale furioso auf. Aber allmählich werde ich so mancher immer wieder verwendeten Komponente im „Who“-Universum überdrüssig.

Gehen wir doch mal die einzelnen Episoden dieser Staffel durch:

„Partners in Crime“: Das Fett der Menschen macht sich selbständig. In meinen Augen eine souveräne Staffel-Eröffnung, vor allem wegen den ungewöhnlichen „bad guys“: Die Adipose (Fettzellen) waren wohl die goldigsten „Monster“ seit den Tribbels und den Gremlins. Die erneute Begegnung zwischen dem Doctor und Donna war ebenfalls ein amüsantes Highlight. Note 2-

„The Fires of Pompeii“: Sollen der Doctor und Donna in die Geschichte eingreifen? Eigentlich eine immer wieder interessante Gewissensfrage in Zeitreisen-Serien, aber die Ausführung in dieser „Who“-Episode war eher „underwhelming“. Ansonsten einfach zuviel schlechte Schauspielerei (besonders bei den Nebendarstellern) und viele theatralische und hektische „Dialog“-Szenen zwischen Donna und dem Doctor, die höchstens einen Louis de Funès erfreut hätten. Der Scherz um die automatischen Übersetzungfähigkeiten der TARDIS ragte aber positiv heraus. Note 3

„Planet of the Ood“: Der Doctor rettet die Ood aus der Sklaverei. Diese Episode behandelte ohne Frage auch ein brisantes Thema, aber der Storyablauf wirkte über weite Strecken wie so manche typische „Star Trek:TOS“-Folge: Alles sieht zufrieden aus, dann stolpern wir über eine fundamentale Grausamkeit hinter den Kulissen und die Helden müssen den Tag retten. Dass offenbar auch futuristische Gebäude immer wie abgewrackte britische Fabriken aussehen, macht die Sache nicht viel besser. Note 3+

„The Sontaran Stratagem“ & „The Poison Sky“: Insbesondere der zweite Teil dieser Doppelfolge war eine Qual. Die Rückkehr von Martha Jones war alles andere als ein „Must-See“ und all jenes militärisches Hin-und-Her dieser Episode war zum Vergessen. Ganz zu schweigen von der mauen Charakterentwicklung. Da musste man schon nach den Details suchen, um etwas Positives zu finden: Der erneute „versteckte“ Auftritt von Rose Tyler war eine nette „scary“ Überraschung und auch die Special Effects waren durchaus sehenswert. Aber ansonsten einfach zuviel Jammerei und aufgeblasenes Drama. Note 3

„The Doctor’s Daughter“: Eine reichlich uneinheitliche Episode, wieder mit viel Rennerei und Schnitzeljagd-Anleihen. Aber die „Tochter“ des Doctors brachte immerhin Schwung und Abwechslung in die Sache (und die Dialoge) als der Doctor diverse Male sprachlos von den Entwicklungen überrascht wurde. Da angeblich nur auf Drängen von Steven Moffat noch der Epilog mit der überlebenden Tochter angehängt wurde, werden wir vermutlich noch mehr von ihr sehen — in einigen Jahren. Note 2-

„The Unicorn and the Wasp“: Die alljährliche Konfrontation des Doctors mit einem berühmten britischen Schriftsteller, in diesem Fall einer Schriftstellerin: Agatha Christie. Abgesehen von der hervorragenden Pantomime-Einlage des Doctors allerdings eine reichlich seltsame Angelegenheit. (and yet another twist) Note 3-

„Silence in the Library“ & „Forest of the Dead“: Dazu hatte ich ja schon etwas geschrieben, dem hab ich nichts hinzuzufügen. Einziger „Schatten“ auf dieser Episode ist das wie üblich etwas zu glatt-glückliche Ende. Note 1-

„Midnight“: Ein Beispiel dafür, dass „Doctor Who“ prinzipiell auch ohne großartige Kulissen auskommen kann und auch als 45-minütige Theaterproduktion perfekt funktionieren kann. Ich fand’s hochspannend auch wenn die „dummen“ agitatorischen Charaktere etwas zu eindimensional gezeichnet waren. Dennoch teilweise sehr beklemmend und positiv-frustrierend. Note 2+

„Turn Left“: Allmählich nähern wir uns dem Ende und die Serie nimmt wieder lang zurückliegende Storyfäden auf, die zu einem eindrucksvollen Gesamtkunstwerk verknüpft werden. Wenn man sich nun im Verlauf der Staffel an den manchmal etwas „übertriebenen“ Schauspiel-Stil von Catherine Tate gewöhnt hat, entfaltet diese Story eine exzellente Dramatik rund um die vermeintlich so unbedeutende Donna. Im „Doctor Who“-Universum kann jeder ein Held sein. Diese Folge zeigt insbesondere im Kontrast zum Stand-Alone-Charakter von der vorausgegangenen Episode „Midnight“ welch breites Spektrum an verschiedenen Storytypen in dieser Serie erfolgreich erzählt werden können und einen Teil des Charmes dieser Serie ausmacht. Note 2+

„The Stolen Earth“ & „Journey’s End“: Ein furioses Finale der ersten vier Jahre des neuen „Doctor Who“ und wohl auch das Anfang vom Ende der Ära „Russell T. Davies“. Nicht weniger als das gesamte Universum und die „Realität“ muss gerettet werden. Wirklich gelungen, wie viele kleine (scheinbar absichtlich gestreute) Puzzlestückchen der letzten Jahre wieder aufgelesen wurden und zu einem überraschenden Gesamtbild zusammengesetzt wurde.

Wie üblich bei „Who“ lief vieles etwas arg theatralisch und „over-acted“ ab, aber fast alle Figuren aus den verschiedenen „Who“-Spin-Offs in einem gigantischen Crossover wenigstens halbwegs sinnvoll zusammenzubringen ist ja auch schon mal eine Leistung. Aber stellenweise war’s mir doch des Guten etwas zuviel. Es war durchaus geschickt, auf das lang vergessene Trivia-Bit zurückzugreifen, dass die TARDIS ursprünglich als Raumschiff für sechs Piloten gedacht war (daher die sechs Segmente am Steuerpult) und somit erst sechs „Kapitäne“ dem Vehikel die volle Leistungsfähigkeit entlocken können. Aber noch selten wirkte diese Art der „den Nippel durch die Lasche ziehen“-Steuerung so lächerlich wie in diesen finalen Szenen. Wer Probleme mit suspension of disbelief hat, ist bei Doctor Who eh falsch aufgehoben, aber das sah diesmal auch noch richtig dämlich aus. (Aus irgendeinem Grund muss ich bei solchen Szenen immer an „Blinkenlights“ denken — Gefingerpoken, Blowenfusen, Poppencorken und so.)

Aber das soll eigentlich kein Verriss werden, denn wer sich nun schon im vierten Jahr auf diese Serie einlässt, der kennt (und erwartet) diese bizarr-kitschigen Momente in gewisser Weise. Und die Doppelfolge hatte ja auch viele schöne emotionale Momente, die besten natürlich in Form des nun wieder ganz allein gelassenen Doctors, den David Tennant wie üblich mit Inbrunst darstellt. Und schließlich gab es sogar je nach Zählweise bis zu drei Doctors, ein Happy-End mit Rose und dem Doctor, zwei halbe Regnerationen, viele Explosionen und Special Effects, dazu deutschsprechende Daleks (für Briten sicherlich die ultimative Verkörperung des Bösen) und Martha aka „Agentin funf sehs sehs sieben eins, von der medisinishen Abteilung“ (letztere mit überraschend guter Aussprache im Vergleich zum ersten Read-Through, das in „Confidential“ gezeigt wurde). Ein großes Spektakel, das auch für „Who“-Verhältnisse aus allen Rohren feuert.

Also insgesamt für das Finale Note 1- auf der „Doctor Who“-Notenskala.

Manchmal würde ich mir aber wünschen, der „Doctor“ könnte sich all dieser „Abwärtskompatibilität“ entledigen und all die Daleks, Sontarans usw. öfters ad acta legen und auch die wenigen noch vorhanden Zusammenspiele mit dem Militär der Gegenwart sowie so manchen überflüssigen Trip in die Vergangenheit Großbritanniens (und die historische Kleiderkammer der BBC) abschaffen. Gerade von den Drama-Momenten als letzter Überlebender eines „Zeitkriegs“ würde ich gerne mehr sehen, die tiefe „Sinnkrise“ des Doctors nicht immer nur im Vorbeigehen streifen. Mit „Torchwood“ ging das „Doctor Who“-Universum zwar auch einen erwachseneren und düsteren Weg, aber gleichzeitig auch einen Pfad weit weg von der Geschichte des Time Lords, dem letzten seiner Art. Ein stilistischer Cross-Over von „Doctor Who“ und „Battlestar Galactica“ — das wäre mal ein nettes Experiment. Aber sicherlich (und verständlicherweise) auch für viele Who-Fans eine Todsünde.

Als im Trailer für das Christmas-Special die Cybermen wieder auftauchten, konnte ich mir ein Augenrollen nicht verkneifen. Schon wieder. Aber natürlich werde ich auch dann wieder vor der Glotze kleben.

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Kuttners Kleinanzeigen

Dienstag, 8. Juli, 2008

Mit Sarah Kuttner ist das ja so eine Sache. Ihre VIVA-Late-Night-Show kam seinerzeit aus dem Nichts und war in vielen Aspekten zunächst eine sehr erfrischende und positive Überraschung (deutlich ansprechender jedenfalls als das Anke-Engelke-Desaster einige Jahre zuvor). Doch irgendwann glitt ihr das Format aus der Hand, die Novität nutzte sich ab und nach dem Wechsel zu MTV wurde dann auch nach einem Jahr der Stecker gezogen.

Sie redet gerne wie ihr der Schnabel gewachsen ist und rückt VIPs und Non-VIPs gleichermaßen gerne schnell und unangenehm auf den Pelz. Leider oftmals aber auch unangenehm für den Zuschauer: Sie beschreitet eine dünne Linie an der Grenze zur Arroganz und kann auch gerne mal ganz einfach nur nerven. Dennoch ist sie zweifelsohne eine aufgeweckte Frau ohne große Scheu vor Neuem, die es liebt, vor der Kamera zu stehen und sicherlich frischen Wind in so manches TV-Format und diverse Talkrunden bringen kann. Unter anderem moderierte sie noch bis Ende April gemeinsam mit ihrem Vater Jürgen Kuttner eine Radio-Talkshow beim rbb.

Bereits zur WM06 war Sarah Kuttner in kleineren Segmenten im Ersten zu sehen, doch nun darf sie auf einem verlorenen Nachtsendeplatz (drei Folgen am 6., 13. und 20. Juli, jeweils um 23.30 Uhr) eine nicht ganz taufrische Sendereihe pilotieren. In „Kuttners Kleinanzeigen“ stöbert sie kuriosen Kleinanzeigen in ganz Deutschland hinterher und wuselt in kurzen Hausbesuchen durch die fremde Welt der oftmals ebenso bunten Kleinanzeigen-Aufgeber. Ein ähnliches Format lief auch schon mal in den Dritten Programmen der ARD (ohne Kuttner).

Eher unabsichtlich stolpert die Gute bei diesem eher simpel gestrickten Konzept dann aber auch über menschliche Alltags-Mini-Dramen, sei es da in der ersten Folge die Bordell-Besitzerin (aus dem nicht mal einen Steinwurf entfernten Saarbrücken-Güdingen), die eher im Nebensatz verrät, dass sie zurück in ihre Heimat Kolumbien will und „all das hier vergessen will“. Oder der 17jährige hyperaktive und pubertierende Nerd, der Kuttner ganz stolz in seinem winzigen „Jugendzimmer“ von seiner tollen PSP und Wii vorschwärmt und dem Zuschauer erstmal einfach nur schrecklich auf den Keks geht und einen deutlichen Ausschlag auf dem Fremdschämdetektor provoziert, bis er in einem weiteren Wortschwall plötzlich seinen „idiotischen, dicken Stiefvater“ und dessen Trennung von Mutti erwähnt.

„Kuttners Kleinanzeigen“ ist ein durchschnittliches und harmloses, aber dennoch „ganz nettes“ Betthupferl, dessen größter Vorteil vielleicht sogar die kurze Laufzeit ist: Sarah kann in kurzen, abwechslungsreichen Einspielern im Kontakt „mit dem einfachen Volk“ flapsig herumimprovisieren und gar nicht erst groß nerven, denn dann ist die Sendung schon wieder vorbei. Und zur Not gibt es ja auch noch die Vorspul-Taste.

Die erste Folge lässt sich auch in der ARD-Mediathek anschauen.

Drehbuch für "The Moon Is A Harsh Mistress"

Sonntag, 6. Juli, 2008

Sicherlich eine interessante Lektüre für SciFi/Heinlein-Fans und Kino-Interessierte: Tim Minears Drehbuch für die nicht zustande gekommene Verfilmung von Robert Heinleins Roman „The Moon Is A Harsh Mistress“ ist frei im Internet verfügbar. Es ist davon auszugehen, dass Minear („Firefly“, „Dollhouse“) zumindest halboffiziell mit der Veröffentlichung des Drehbuchs einverstanden ist.

Lesenswert dürfte das Drehbuch meines Erachtens vor allem für diejenigen sein, die auch Heinleins Buchvorlage gelesen haben und (ähnlich wie ich) das Werk für unverfilmbar hielten/halten. Minears Skript zeigt deutlich, welch gravierenden Modifikationen an dem Material und welche Kompromisse nötig waren, um es zumindest halbwegs fit für die Leinwand und die Gegenwart zu machen. Auch wenn manche Aspekte und Dialoge originalgetreu übernommen wurden, so musste Minear vor allem bei der Integration des „denkenden“ Computers „Mike“ sowie bei der Rolle von Sicherheitschef Alvarez viele, nicht nur kosmetische Änderungen vornehmen. Auch wesentliche soziopolitische Gedanken und Philosophien (bspw. die Rolle der Frau in der Luna-Gesellschaft und all die langwierigen Überlegungen des Professors zum optimalen Ablauf einer Revolution) kommen reichlich kurz — haben bei Heinlein aber auch teilweise geradezu epische Ausmaße.

Damit soll nicht gesagt sein, dass das Skript schlecht sein, im Gegenteil, Minear hat meines Erachtens viele gelungene und sinnvolle Änderungen eingebracht (bspw. Alvarez als wiederkehrender „Bad Guy“ für den Spannungsbogen) und zahlreiche Dialoge und Szenenbeschreibungen haben hohen Unterhaltungswert. Aber er muss wie bei Literatur-Adaptionen oftmals üblich das Material irgendwie auf einen 100-Minuten-Spielfilm zusammenschrumpfen und dabei zwangsläufig Kompromisse eingehen. Wie kontrovers ein solches Resultat sein kann, konnte man bei der vieldiskutierten Adaption von „Starship Troopers“ sehen.

Und trotz vieler Anpassungen und Auslassungen ist das Skript über weite Teile immer noch sehr wortlastig und so richtige Spannung will nicht aufkommen. So wirkt die Reise der Luna-Entsandten zur Erde fast schon etwas deplatziert und/oder zu kurz. In dieser Form ist „Harsh Mistress“ sicherlich kein Blockbuster-Material (insbesondere in Zeit von überfrachteten Special-Effects-Spektakeln wie „Transformers“). Aber auch auf einer kleineren Skala hielt offenbar kein Studio das Skript für eine vielversprechende Investition und so fand das Drehbuch nun nach vier Jahren seinen Weg ins Netz.

Rockpalast: R.E.M.-Konzert von 1985

Freitag, 4. Juli, 2008

Kleiner Musik-TV-Tipp für die Nacht von Sonntag (6.7.) auf Montag (7.7.08): Im Rahmen der langjährigen (und leider mittlerweile finanziell stark zurückgefahrenen) Sendereihe „Rockpalast“ zeigt der WDR von 0.43 bis 2.20 Uhr ein frühes Konzert von R.E.M.

Aufgezeichnet wurde das Konzert im Oktober 1985 in der Zeche Bochum, also wenige Monate nach dem Erscheinen des Longplayers „Fables of the Reconstruction“. Die Setlist des Konzerts findet sich auf der RockpalastArchiv-Website.

My Boys

Donnerstag, 3. Juli, 2008

Es gibt Serien, die eigentlich ganz simpel gestickt sind und dennoch einem abgenutzten Genre noch einen frischen Aspekt abgewinnen können.

My Boys„, das derzeit auf TBS in seine zweite (oder dritte, je nach Zählweise) Staffel startet, ist wohl so eine Serie. Eine klassische Half-Hour Comedy, aber keine Sitcom mit Laugh-Track. Das „Schnittmuster“ der Show ist auf den ersten Blick wenig revolutionär: Eine Gruppe von Freunden im besten twenty/thirtysomething-Alter in Chicago und ihre alltäglichen Lebens-und Liebesgeschichtchen stehen im Vordergrund. Die Grundprämisse  ähnelt damit denen solcher Shows wie „Friends“ und „How I Met Your Mother“, aber „My Boys“ geht einen eigenen (einfachen) Weg und ist dabei dennoch unterhaltsam. Im Mittelpunkt steht die hübsche Sportreporterin P.J. (Jordana Spiro) und ihre fünf männlichen und sportinteressierten Freunde Andy (Jim Gaffigan), Kenny (Michael Bunin), Bobby (Kyle Howard), Brendan (Reid Scott), Mike (Jamie Kaler) sowie P.J.s Freundin Stef (Kellee Stewart).

P.J. ist ein geradezu ein „Tomboy“-Mädel, sie fühlt sich am wohlsten in einem Baseball-Stadion (in Chicago natürlich Wrigley’s Field) und führt sich auch im Umfeld ihrer Kumpel auch oft fast schon unbewusst selbst wie ein Mann auf, aber nicht ohne immer eine gewisse weibliche „Stimme der Vernunft“ einzubringen. Die Episoden ziehen erwartungsgemäß dann auch einen Großteil der Storylines und des Humors aus dem lockeren „Spannungsverhältnis“ zwischen PJ und ihren männlichen Freunden und den daraus resultierenden „Kulturkonflikten“ frei nach dem Motto „Men are from Mars, Women are from Venus“. Wie man es wohl erwartet, steht vor allem PJs Liebesleben im Vordergrund (das teilweise auch einige ihrer engen Freunde involviert), die Show findet ihre besten Momente jedoch insbesondere abseits dieser ausgetretenen Pfade. Gerade wenn es um die im typischen Sitcom-Stil reichlich überzogenen Lebensverhältnisse von PJs buntem Freundeskreis geht, laufen die Autoren zur Hochform auf. Als exemplarisches Beispiel für einige andere Storylines in der Serie sei alles rund um die Ehe von PJs Bruder Andy genannt, die zunächst geradezu Niles/Maris-esque Eigenschaften anzunehmen scheint, dann aber überraschende Alternativwege fort vom Klischee und der vorhersehbaren Charakterentwicklung findet.

Hin und wieder nerven die zumindest in der ersten Staffel allgegenwärtigen Baseball-Referenzen in den Voice-Overs von PJ, aber davon scheint man in der aktuellen zweiten Staffel Abstand genommen zu haben. Auch wenn PJ zudem im Umkleideraum der Chicago Cubs ihrer vermeintlichen Journalisten-Tätigkeit nachgeht, kommt die Show regelmäßig arg ins Stolpern, weil dann so ziemlich jede Szene das limitierte Budget der Show und die ähnlich begrenzten schauspielerischen Fähigkeiten der Gast-Nebendarsteller offenbart.

Was „My Boys“ trotz des eigentlich recht klassisch gestrickten Konzepts so sehenswert macht, ist die charmante und unterhaltsame Umsetzung, insbesondere die erstklassig gewählten Hauptdarsteller, die optimal miteinander harmonierien und sichtlich Spaß an ihrem Job haben. Alleine schon Jim Gaffigan als PJs Bruder Andy liefert nicht nur mit seinen süffisanten Dialogen einen wesentlichen Grund zum Einschalten. Dass Hauptdarstellerin Jordana Spiro (die mal eine klitzekleine Rolle in Buffys „Reptile Boy“ hatte) ein echtes Schätzchen ist, schadet natürlich auch nicht.

„My Boys“ ist keine anspruchsvolle Super-Duper-Comedy von Must-See-Format, aber eine überaus liebenswürdige und locker-leichte Show der Kategorie „klein, aber fein“ — genau richtig für gemütliche, laue Sommerabende.

Die 22 Episoden umfassende „Season 1“ (die eigentlich aus zwei Staffeln mit je 11 Episoden bestand) ist in den USA auf DVD erhältlich.

 

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