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So viele Serien, so wenig Zeit (II): Finales

Donnerstag, 16. April, 2009

Nach dem gestrigen Blick auf die erwähnenswerten Serienneustarts der letzten Wochen nun noch ein kurzer (und weitestgehend spoilerfreier) Blick auf finale Episoden der jüngeren TV-Season.

Being Erica (Season-1-Finale)

„Being Erica“ war eigentlich während der gesamten ersten Staffel eine sympathische und aufgeweckte kleine Serie, die einfach nur gute Unterhaltung bot. Trotz eines kleinen Mystery-Einschlags und einer diskutablen Auffassung von Raum und Zeit erzählte diese Show eine nette Geschichte von den kleinen Entscheidungen im Leben und deren großen Auswirkungen. Sicherlich kein Must-See und wohl auch eher mit einer weiblichen Zielgruppe im Visier, aber grundsolide und jede Woche unterhaltsam, weil es auf den naheliegenden moralischen Zeigefinger verzichtet. Im Finale kam es endlich mal zur großen „What if“-Konfrontation mit ein paar netten Wendungen in einer insgesamt wie üblich recht vorhersehbaren Story. Für eine Verlängerung in eine zweite Staffel sieht es für diese kanadische Produktion zur Zeit sehr gut aus.

ER (Serien-Finale)

Zugegeben, ich gehörte in den letzten Jahren zu den Zuschauern, die „er“ nur noch bei „Special Events“ einschalteten, wie beispielsweise Clooneys Rückkehr vor einigen Wochen. Ich glaube es war so um die Zeit des legendären Hubschrauber-Crashs, als ich die Segel strich und den repetitiven Storylines den Rücken kehrte. Insofern freute ich mich natürlich insbesondere auf die Rückkehr/Verabschiedung der alten Charaktere aus dem Ur-Cast von „emergency room“. Und sie waren auch fast alle gekommen: Dr. Carter, Benton, Weaver, (mein früherer Liebling) Susan Lewis, Elizabeth Corday und auch Dr. Greene war im gewissen Sinne durch seine (deutlich geläuterte Tochter) vertreten. So war es dann ein richtig schönes Herzschmerz-Finale, das ich ausdrücklich allen Fans der „Ur-Serie“ aus den Anfangsjahren empfehlen kann. Es gab im Finale einige Anspielungen und Referenzen an die Pilot-Episode für diejenigen, die sich nach all den Jahren noch an Details dieser Folge erinnern können (oder sie auf DVD vorliegen haben). Gleichzeitig offerierte das zweistündige Special aber auch dem aktuellen Cast einen würdigen und gleichberechtigten Abschied, inklusive der unvermittelt aufgetauchten „Dr. Rory“ 😉

Terminator: The Sarah Connor Chronicles (Serien-Finale)

Mit T:SCC gibt es ein weiteres Serienfinale (sorry, ich glaube nicht an ein „Wunder“), das ich den Fans der ersten Folgen/Staffel auch ans Herz legen möchte. Selbst wenn weite Teile der ersten und zweiten Staffel auf Irrwegen wandelten und nur mit sehr viel Ausdauer und einer hohen Toleranz für nervtötende Charaktere und Stories zu ertragen waren, so war das Finale der zweiten Staffel ein überaus gelungener, spektakulärer und dem Genre würdiger Abschluss. Interessanterweise wartet diese finale Episode auf den ersten Blick auch mit einem gigantischen Cliffhanger auf, aber im Gegensatz zum offenen Ende anderer Serien empfinde ich diesen Abschluss dennoch als sehr befriedigend, weil er zwar Raum für Spekulationen lässt, aber gleichzeitig auch endlich viele Fäden zusammenführte und plausible (wenn auch komplizierte) Erklärungen für die wesentlichen Fragen der Serie bot. Ich hoffe ehrlich gesagt sogar, dass FOX keine weitere Staffel ordert und es bei diesem vernünftigen Ende belässt — auch wenn die Schlussszene einige interessante Optionen für eine weitere Staffel bieten würde. Sehr bedauernswert ist natürlich der Verlust von „Allison from Palmdale“ (Summer Glau) auf dem TV-Bildschirm, aber die Macher konnten/wollten sie über weite Teile der zweiten Staffel eh kaum richtig nutzen und angesichts der katastrophalen Leerläufe in manchen Episoden wären die Autoren wohl auch mit einer weiteren 22-Folgen-Order überfordert.
Vielleicht wäre ein konsequentes 13-Episoden-per-Season-Modell plus 5-Jahres-Plan für alle SciFi-Serien viel sinnvoller — diese Serien sind in meinen Augen am interessantesten, wenn sie die Pfade der prozeduralen Weirdness-of-the-week-Füller verlassen und stattdessen einen vernünftigen Mystery-Arc entwickeln, bei dem am Ende jeder Episode nicht alles wieder auf Anfang gesetzt ist. Es ist aber offenbar nicht möglich, solche Spannungsbögen auf ansprechende Weise über mehr als 13 Episoden pro Staffel zu strecken oder alternativ mehrere große Bögen pro Season unterzubringen.
Was also von den „Sarah Connor Chronicles“ bleibt, sind eigentlich nur eine Handvoll guter Episoden und viel verschenktes Potential, aber vor allem die bezaubernde (Wieder-)Entdeckung Summer Glau. Mögen „The Powers That Be“ ihr schnell ’ne neue Show geben.

Life on Mars (Serien-Finale)

An dieser Stelle bietet es sich thematisch natürlich an, gleich mit dem Finale von „Life on Mars“ weiter zu machen. Ebenfalls ein spektakuläres Ende, aber man muss schon die komplette Bandbreite der möglichen Interpretationen des Wörtchens „spektakulär“ ausnutzen, um diesem seltsamen Abschluss gerecht zu werden. Verständlicherweise wollten die Autoren (zuvor für „October Road“ verantwortlich) nicht einfach das Finale der UK-Version kopieren, sondern ein eigenes Ding machen. Und das ist ihnen auch definitiv gelungen. Mit einer wortwörtlichen Auslegung des Titels der Serie und viel Elton John im Soundtrack. Ich wusste erst nicht, ob ich lachen oder weinen sollte, habe mich dann aber schließlich doch für die Akzeptanz mittels viel Humor entschieden. So hatte ich auch noch Stunden später ‚was zu lachen. Die Auflösung (die man im Detail bei Alan Sepinwall nachlesen kann, sofern man es sich nicht anschauen will) war schlichtweg bizarr und wurde der in meinen Augen eigentlich recht soliden Serie nicht gerecht. Vielleicht mussten die Macher das Finale auch zu schnell über’s Knie brechen und griffen nach der ersten Lösung, die ihnen in den Sinn kam. Herausgekommen ist ein Ende, das ich eigentlich nur TV-Historikern empfehlen kann, die auf der Suche nach ausgefallenen Serienfinales sind oder das Finale von „St. Elsewhere“ als zu „vernünftig und logisch“ empfanden ;-).

Life (Serien-Finale)

Nach „Life on Mars“ noch ein paar Worte zu „Life“. Auch hier wird sich wohl kaum jemand Illusionen über eine weitere Verlängerung der Krimi-Serie in eine dritte Staffel machen (schon die zweite war ein kleines Streik-Wunder). Bis dato wohl der tragischste Verlust der Season, aber ich muss auch erwähnen, dass die Show bereits in den finalen Wochen durch die Abwesenheit der hochschwangeren Sarah Shahi („Dani Reese“) einiges an Witz und Charme verloren hatte. Zudem war der Season-Arc rund um die Verschwörung hinter Det. Charlie Crews Verhaftung zunehmend nur noch ein störender und überflüssiger Fremdkörper. „Life“ war eine der wenigen Shows, bei der ich mir mehr prozedurale Elemente und weniger mühsam konstruiertes Season-Mystery wünschte. Allem Anschein nach ging das auch den Autoren so, denn die Verschwörungs-Story wurde zunehmend vernachlässigt und so wurde dann auch das Finale, in dem das „große Geheimnis“ schließlich aufgelöst wurde, eher eine laue Veranstaltung, die hinter früheren Höhepunkten der insgesamt sehr sehenswerten Serie zurückblieb.

Morgen geht’s weiter mit einem Blick auf den Rest: Dollhouse, Doctor Who, Chuck und was sonst so ansteht.

Lachen oder weinen?

Donnerstag, 13. März, 2008

Aus der Reihe „Nachrichten, die am 1. April niemand glauben würde“ gab es diese Woche gleich mehrere bizarre Meldungen:

  •  Wenn schon „Shark-Jumping & Stunt-Casting“, dann aber richtig: Britney Spears ist für einen Gastauftritt in einer der nächsten Episoden von „How I Met Your Mother“ verpflichtet worden. Das wiederum hat Alicia Silverstone nicht gepasst und hat einen Rückzieher von ihrer geplanten Multi-Episoden-Rolle gemacht und wurde prompt durch „the original Becky“ Sarah Chalke ersetzt. Immerhin sieht die Zukunft der Show nun wieder rosiger aus.
  • Das CW sieht nun gar keinen Ausweg mehr aus der Daseins-Krise und spielt mit dem Gedanken, die Mutter aller TV-Teen-Franchises wiederzubeleben: „Beverly Hills 90210“ soll in Form einer Spin-Off-Serie acht Jahre nach ihrem Ende auf FOX nun dem strauchelnden CW-Network wieder frischen Buzz einbringen. Ausgerechnet „Veronica Mars“-Erfinder und Quoten-Garant (*hüstel*) Rob Thomas soll das Schiff schaukeln. Normalerweise würde ich davon ausgehen, dass dem CW damit eine üppige Premieren-Quote garantiert wäre, aber mittlerweile ist die ehemalige „BH90210“-Zielgruppe doch schon deutlich jenseits der 30 und von den heutigen Teenies erinnert sich keiner mehr an dieses Spelling-Urgetüm aus dem letzten Jahrtausend.
  • Jason Segel („Freaks and Geeks“, „How I Met Your Mother“) soll das Drehbuch für den nächsten „Muppets“-Film schreiben.
  • ABC will „According to Jim“ möglicherweise nochmal verlängern.
  • NBC hängt 2008/09 noch eine (15.) Staffel an „ER“ dran und will Tony Edwards  zurückbringen. Dass sein Charakter tot ist, war im TV-Serien-Geschäft ja noch selten ein Problem. Auch Noah Wyle und Goran Visnjic sollen schon zugesagt haben. Und für das große Finale hätte man auch gerne George Clooney und Juliana Margulies.

Premierennacht: Grey's Anatomy schlägt CSI

Freitag, 22. September, 2006

Es war der erwartete „Kampf der Quotentitanen“ am ersten Donnerstag der neuen Season: ABCs Quotenhoffnung „Grey’s Anatomy“ gegen den lange Zeit ungeschlagenen Platzhirsch „CSI“. Und es ist zumindest in der Deutlichkeit eine kleine Überraschung: Recht klar gewinnt das Team um Ellen Pompeo den Kampf um die Quotenkrone.

Das Ärztedrama erreichte laut Mediaweek 25,14 Millionen Zuschauer (17,1/25 share) während CSI auf CBS mit 22,04 Millionen Zuschauern (14,9/22) recht klar hinter den eigenen Quotenrekorden zurückblieb. Weitere 10 Millionen Zuschauer verfolgten die Gameshow „Deal or No Deal“ auf NBC. Man mag sich gar nicht vorstellen, wie „Studio 60“ hier gescheitert wäre wenn NBC das neue Drama nicht noch aus der Schusslinie gezogen hätte.

Ebenfalls überraschend gute Quoten fuhr eine Stunde später ausgrechnet das betagte NBC-Drama „ER“ ein, das in seiner dreizehnten Seasonpremiere 15,5 Millionen Zuschauer gewinnen und damit die Vorjahreszahlen eindrucksvoll wiederholen konnte. Die neuen Dramen auf den Konkurrenz-Networks CBS („Shark“, 14,9 Millionen Z.) und ABC („Six Degrees“, 13 Mill. Z.) konnten somit „ER“ zumindest in der ersten Ausstrahlung nicht überholen. Mal abwarten, wie sich das im Lauf der Season entwickelt, aber es beginnt auf jeden Fall schon mal recht gut für „ER“.

NBC kann auch mit den Eröffnungen der Comedy-Schiene um 20 Uhr mit „The Office“ und „My Name is Earl“ zufrieden sein, die gute Quoten einfuhren und jeweils einen soliden dritten Platz hinter CBS und ABC belegten.

Unter die Räder kamen hingegen CW (eh nur Wiederholungen) und FOX, deren neuen (und absolut humorfreien) Sitcoms „‚Til Death“ und „Happy Hour“ sich wohl schon mal auf einen Sendeplatzwechsel oder wohl eher die Absetzung vorbereiten sollten. Wäre es auch nicht schade drum.

It makes no sense that "ER" has been on the air this long

Sonntag, 5. Februar, 2006

Ich habe schon lange nicht mehr Tim Goodman vom San Francisco Chronicle zitiert — heute bekommt er mal wieder einen Link. In seiner aktuellen Kolumne beschäftigt er sich nämlich mit TV-Hits, die keine mehr sind. Warum gingen „Joan of Arcadia“ und „Commander in Chief“ so schnell die Zuschauer aus? Warum schalten aber immer noch Millionen von Zuschauern bei „ER“ und den „Housewives“ ein, obwohl beide Shows doch ihre kreative Höhepunkte lang überschritten haben (und insbesondere die „Housewives“ nun bereits qualitiativ schon vom Lead-Out „Grey’s Anatomy“ überrundet wird)?

Mega-hits take years to tear down (see „ER“) if the wounds are self-inflicted rather than the result of truly fearsome competition.

Aber Antworten auf diese Phänomene kann wohl niemand geben. „Not a lot is explainable in television.“. Schön gesagt.

 

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