Archiv vom April 2009


25. August 2009: ShoutFactory veröffentlicht "thirtysomething" auf DVD!

Mittwoch, 29. April, 2009

Whoza! Weihnachten findet dieses Jahr schon am 25. August statt. Nach der erfolgreichen Veröffentlichung von „My So-Called Life“ auf DVD will ShoutFactory nun auch mit dem DVD-Release des Zwick/Herskovitz-Dramas „thirtysomething“ beginnen. Staffel 1 soll Ende August erscheinen, die weiteren Staffeln dann etwa alle sechs Monate.

Amazon.com listet die DVD bereits als Pre-Order für knapp $54. Ein vergleichsweise heftiger Preis, aber das gönne ich mir 🙂 Update: Amazon.com hat den Preis auf $39 reduziert.
thirtysomething_dvd

It doesn’t look like we’ll be cutting any music from the show,“ Foos said. And high-definition master copies of the episodes have been created — meaning, according to Foos, „the visual quality is going to be incredible.“

[…]

The Season 1 DVD set will feature interviews with and commentaries from cast members Harris, Busfield, Melanie Mayron (Michael’s Single Lady cousin, Melissa), Peter Horton (serial bachelor Gary, who met with a shocking end in the final season) and real-life couple Olin and Wettig (who are now a fictional couple on ABC’s „Brothers & Sisters“). Polly Draper, the final member of the core cast (Ellyn, Single Lady No. 2), also will participate, according to a Shout! Factory spokesman.

And the Zwick/Herskovitz team did a voice-over commentary for the pilot episode and new interviews about the show.

„Thirtysomething“ lief Ende der 1980er Jahre mit großem Erfolg vier Jahre (85 Episoden) lang auf ABC und ist in meinen Augen eines der besten TV-Dramen nicht nur der damaligen Zeit. Die Serie erzählt aus dem Alltagsleben einer Gruppe von „Yuppie“-Mittdreißigern in Philadelphia. Sie stammen alle aus der Mittelschicht, einige von ihnen haben gerade damit begonnen, eine Familie zu gründen und schlagen sich mit beruflichen Sorgen herum, andere sind (noch) Single und auf der Suche nach einem Sinn oder einer Herausforderung im Leben. Die Serie bemühte sich um eine möglichst realistische Repräsentation dieser späten „Baby Boomer“-Generation und wurde mit zahlreichen Emmys ausgezeichnet. Zugleich war dieses „Erstlingswerk“ des Autoren- und Produzentduos Zwick/Herskovitz auch ihr bisher größter Erfolg im TV.

Are We Having Fun Yet? Meine aktuellen Comedy-Favoriten

Montag, 27. April, 2009

party_down

Sollte eigentlich ein Tweet werden, aber das wurde doch etwas zu lang. „Comedy“ sei hier mal im Sinne von „Half-Hour Show“ definiert.

#10 – New Adventures of Old Christine

Das läuft noch? Selbst Neuausstrahlungen wirken wie Wiederholungen. Warum ABC diese Serie unbedingt von CBS wegkaufen will, ist mir schleierhaft. Kreative Gründe kann das aber nicht (mehr) haben.

#9 – Samantha Who

Aus dem Konzept ist eindeutig die Luft ‚raus. Aber Christina Applegate ist sicherlich ein Talent, das eine weitere Chance in einer neuen Show verdient.

#8 – Parks and Recreation

Zündet einfach nicht. Ich will sie ja gut finden und da sind sicherlich auch viele gute Ansätze, aber da springt kein Funke über (Ugh, „zünden“ und „Funke“ in einem Absatz. Feurige Kreativität.)

#7 – My Boys

Amüsant, süß und richtig sympathisch. (Die Story sowie die anderen Darsteller sind auch ganz nett.)

#6 – Scrubs

Lebt zur Zeit stark von einem nostalgischen „Ohmygod, es ist ganz sicher und bestimmt und ohne Frage und absolut definitiv die letzte Staffel *schnief* (es sei denn, die Serie wird fortgesetzt)„-Effekt. So ziemlich jeder Gag der aktuellen Staffel wurde schon mal in früheren Jahren gemacht, nur kann und will man sich da jetzt auch gar nicht so genau dran erinnern. Lieber genießt man die finalen Momente.

#5 – How I Met Your Mother

Hat etwas unter der „eingeschränkten Beweglichkeit“ von Hannigan und Smulders gelitten, ist aber immer noch ein solider Stern am jungen Comedy-Himmel (meine Güte, welch abgegriffenen Formulierungen ziehe ich denn hier aus dem Hut?). Daher zur Zeit nicht so richtig „legendary“, aber immerhin „wait for it…“

#4 – Party Down

Das „Nebenbei-Projekt“ von „Veronica Mars“-Chefautor Rob Thomas entwickelte sich trotz minimalem Budget unverhofft zu einem spektakulärem Comedy-Neustart. In jeglicher Hinsicht unkorrekt und unsauber … richtig dreckig-böse Comedy mit einer ganzen Reihe an „Veronica Mars“-Alumni und sonstigen „Hey It’s That Guy!“-Gaststars.

#3 – 30 Rock

Hat hier und da mal ein paar kleine Durchhänger, aber insgesamt immer noch eine sehr solide und unterhaltsame Show (und das meine ich wirklich positiv, Ehrenwort!)

#2 – Better Off Ted

Quasi von Null auf Hundert: Jede Woche ein Feuerwerk an pointierten Gags. Schrill, bunt und einfach nur verdammt komisch. Eine Verlängerung dieser Show wäre eine herrliche Überraschung. Neben Portia de Rossi hat sich übrigens auch Andrea Anders („Joey“) mal eine Erwähnung verdient.

#1 – The Office

Auf 28 oder 29 Episoden soll es die aktuelle Staffel bringen und man muss schon sehr genau suchen, um eine Füller-Folge oder eine kreative Nullnummer zu finden. Welche andere Serie kann das schon nach fünf Staffeln behaupten. Könnte „The Office“ gar auf dem Weg sein, sich in die Klassiker-Comedy-Annalen zu Serien wie „MASH“, Cheers, Seinfeld und Friends einzureihen? Schade nur, dass die „alternativen MSPC Opening Credits“ nur einmal gezeigt wurden.

(P.S.: Nein, „In the Motherhood“, „Big Bang Theory“, „2 & 1/2 Men“, „Family Guy“, „American Dad“, „Simpsons“, „Sit Down Shut Up“ haben sich nicht qualifizieren können, teilweise auch nur wegen sturköpfiger Ignoranz der Jury).

So viele Serien, so wenig Zeit (III): War sonst noch 'was?

Freitag, 17. April, 2009

Nachdem sich mein Server-Hoster nun wieder von einem Kurzschluss in der Klimaanlage erholt hat, noch ein paar sonstige Anmerkungen zum Programm der letzten Wochen:

Dollhouse

dollhouse_sierra
Das Dauer-Thema „Dollhouse“ kann auch heute nicht unerwähnt bleiben. Die im Vorfeld groß gehypte Episode 1×06 war zwar endlich der vielfach erhoffte Neuanfang der Serie, aber so richtig hatte diese Folge mich auch nicht überzeugt. Interessanterweise sprach kaum jemand im Vorfeld über Episode 1×09, die zumindest in meinen Augen der eigentliche Quantensprung der Serie war, weil hier die Stärken und das Potential der Show deutlicher und effektiver ausgespielt wurden. Das Prinzip des Storytellings aus der Sicht verschiedener Charaktere, deren Geschichten sich langsam zu einem Gesamtbild zusammenfügt, ist gewiss nichts Neues in der TV-Welt, aber Dollhouse nutzte es in dieser Episode auf sehr ansprechende Art und Weise. Die Serie ist zwar immer noch ein gutes Stückchen davon entfernt, für mich ein Favorit wie „Firefly“ zu werden, aber die anfängliche Enttäuschung über das Produkt „Dollhouse“ ist nach neun Episoden nun endlich verflogen. Nun bleibt nur die Hoffnung, dass die eigentliche Entdeckung der Serie, Dichen Lachman („Sierra“) in den wenigen verbleibenden Episoden noch mehr in den Vordergrund gerückt wird.

Übrigens wird FOX nun 12 Episoden ausstrahlen, inklusive des Season Finales. FOX hatte ursprünglich die üblichen 13 Episoden bestellt (und „bezahlt“), aber aus kreativen Gründen wurde die erste Episode nie ausgestrahlt (und Whedon baute das Konzept der Serie anschließend um). So blieben die 12 Folgen, die FOX nun ausstrahlen wird. Für die internationalen TV-Märkte benötigte das von FOX unabhängige Produktionsstudio aus vertraglichen Gründen aber 13 Episoden. Die ursprüngliche erste Folge machte aber im Kontext der Serie nun keinen Sinn mehr und so filmte Whedon quasi zum halben Preis eine zusätzliche Epilog-Episode (also eigentlich schon Episode #14), die FOX aber nicht bezahlen und somit auch nicht ausstrahlen will. Bleiben nur die DVDs oder internationale Ausstrahlungen. Verrücktes TV-Business.

Only one show to save

Ähnlich wie letztes Jahr finde ich mich gegenwärtig in einer recht entspannten Situation was die weitere Zukunft meiner TV-Lieblinge angeht. Da waren die Wochen vor den Upfronts früher deutlich spannender. Gut, „Pushing Daisies“ und „Life“ haben es nicht geschafft, aber so richtig nachtrauern muss ich bisher noch keiner Serie. Die größte Überraschung kam dabei aus dem Lager NBC/DirectTV, die das TV-Highlight „Friday Night Lights“ gleich für zwei Jahre verlängerten. Das entspricht zwar „nur“ 26 Episoden, aber besser konnte es kaum laufen, damit hatte wohl kaum jemand gerechnet. Auch „skins“ ist trotz Finanzkrise bei Channel 4 für eine weitere Staffel gesichert (und soll 2010 mit dem unvermeidlichen amerikanischen Remake bestraft werden). Die Weiterführung von „How I Met Your Mother“ (die übrigens richtig viel Spaß beim Nicht-Verstecken der beiden Schwangerschaften haben) ist auch nur noch eine Formsache. „Castle„, „Dollhouse“ und „Cupid“ werden diese Season wohl auch nur mit einem kleinen Wunder überstehen, aber das würde ich ebenso verkraften wie ich mich bereits mit dem Ende von „Better off Ted„, „Kings“ und „Samantha Who“ abgefunden habe. Das Ende von „Scrubs“ wird zwar etwas zwicken, aber acht Staffeln sollten wirklich genug sein — trotz J.D.&Elliot-Reunion ist die Show zur Zeit locker-flockig gut, jedoch allmählich kamen alle Gags schon zweimal vor. Dass „Knight Rider„, „Old Christine“ wohl enden werden ist mir genauso egal wie das komplette CW-Lineup. „Heroes“ wird wohl zurückkommen, vielleicht gebe ich der Show dann sogar wieder eine finale Chance — die Reviews der letzten Wochen wurden ja inkrementell besser. Sollte es nicht zurückkehren — fine with me. Ähnliches gilt für „Fringe„.

Aber wegen einer einzigen Show werde ich doch Mitte Mai(?) gespannt die Non-Upfronts von NBC verfolgen: „Chuck„. Sollte NBC dieser Serie tatsächlich den Stecker ziehen, würden sie all das gute Karma für die FNL-Verlängerung gleich wieder in die Tonne kicken. „Chuck“ ist ein großer, nerdiger Spaß, der mit all seinen Referenzen an die 1980er- und Gegenwarts-Popkultur nicht mehr aus dem TV wegzudenken ist. Einfach nur gute Comedy mit viel Herz. Eine Absetzung wäre ein herber Verlust.

My Boys

Ich wollte eigentlich nur darauf hinweisen, dass die dritte Staffel begonnen hat und wieder herrlich silly ist.

Doctor Who

Ein paar Sätze will ich auch gerade noch zum Oster-Special unseres Lieblings-Doktors verlieren. Dass die Stories immer eintöniger werden, daran habe ich mich ja schon gewöhnt. Dass sie aber derart oberflächlich und nach „Schema F“ strukturiert sind, hätte ich für ein so genanntes „Special“ nun wirklich nicht erwartet. Da durfte man wirklich nicht viel nachdenken, die Story und die Hauptfiguren waren dünn wie Nudelsuppe in der Mensa. Einziger Lichtblick war „Bionic Woman“ Michelle Ryan, deren Charakter den Doctor eigentlich wunderbar ergänzte und im Grunde auch sehr plausible Argumente für eine dauerhafte Rolle als Companion für den Doctor vorbrachte. Doch der musste natürlich ablehnen. Arrgh-Grmpf. Vielleicht hätten sie sich diese „Specials“ auch noch schenken sollen. Hoffen wir auf 2010 — allerdings weiß ich nicht, ob sich die Gerüchte um Hannah Murray („skins“) als Companion mittlerweile bestätigt haben.

Parks and Recreation

Dazu gebe ich mal noch keine Meinung ab, da es beim Vorbild „The Office“ bekannterweise auch einige Episoden dauerte, bis die Show ihren eigenen Ton fand und der „Bäh! Kopie!“-Beissreflex beim Zuschauen abgeflaut war. Auch bei „Parks and Recreation“ kommt diese grundsätzliche Ablehnungshaltung gegenüber simplen Kopien erstmal auf, aber das Potential sehe ich durchaus. Die erste Folge machte auch durchaus Spaß, aber ich denke mal ein Großteil davon ist noch auf meine uneingeschränkte Begeisterung für Amy Poehler aus ihren SNL-Zeiten zurückzuführen. Solange es nicht vollends grottenschlecht wird, harre ich mal der Dinge, die da kommen.

Und das war’s für dieses „Mega-Update“ im sablog. Ich weiß nicht, wann ich wieder Gelegenheit zum Posten haben werde (sprich: Urlaub), also vergesst mich nicht ;-). An dieser Stelle nochmals der Hinweis auf meinen Twitter-Feed, den ich immerhin etwas öfter befülle.

So viele Serien, so wenig Zeit (II): Finales

Donnerstag, 16. April, 2009

Nach dem gestrigen Blick auf die erwähnenswerten Serienneustarts der letzten Wochen nun noch ein kurzer (und weitestgehend spoilerfreier) Blick auf finale Episoden der jüngeren TV-Season.

Being Erica (Season-1-Finale)

„Being Erica“ war eigentlich während der gesamten ersten Staffel eine sympathische und aufgeweckte kleine Serie, die einfach nur gute Unterhaltung bot. Trotz eines kleinen Mystery-Einschlags und einer diskutablen Auffassung von Raum und Zeit erzählte diese Show eine nette Geschichte von den kleinen Entscheidungen im Leben und deren großen Auswirkungen. Sicherlich kein Must-See und wohl auch eher mit einer weiblichen Zielgruppe im Visier, aber grundsolide und jede Woche unterhaltsam, weil es auf den naheliegenden moralischen Zeigefinger verzichtet. Im Finale kam es endlich mal zur großen „What if“-Konfrontation mit ein paar netten Wendungen in einer insgesamt wie üblich recht vorhersehbaren Story. Für eine Verlängerung in eine zweite Staffel sieht es für diese kanadische Produktion zur Zeit sehr gut aus.

ER (Serien-Finale)

Zugegeben, ich gehörte in den letzten Jahren zu den Zuschauern, die „er“ nur noch bei „Special Events“ einschalteten, wie beispielsweise Clooneys Rückkehr vor einigen Wochen. Ich glaube es war so um die Zeit des legendären Hubschrauber-Crashs, als ich die Segel strich und den repetitiven Storylines den Rücken kehrte. Insofern freute ich mich natürlich insbesondere auf die Rückkehr/Verabschiedung der alten Charaktere aus dem Ur-Cast von „emergency room“. Und sie waren auch fast alle gekommen: Dr. Carter, Benton, Weaver, (mein früherer Liebling) Susan Lewis, Elizabeth Corday und auch Dr. Greene war im gewissen Sinne durch seine (deutlich geläuterte Tochter) vertreten. So war es dann ein richtig schönes Herzschmerz-Finale, das ich ausdrücklich allen Fans der „Ur-Serie“ aus den Anfangsjahren empfehlen kann. Es gab im Finale einige Anspielungen und Referenzen an die Pilot-Episode für diejenigen, die sich nach all den Jahren noch an Details dieser Folge erinnern können (oder sie auf DVD vorliegen haben). Gleichzeitig offerierte das zweistündige Special aber auch dem aktuellen Cast einen würdigen und gleichberechtigten Abschied, inklusive der unvermittelt aufgetauchten „Dr. Rory“ 😉

Terminator: The Sarah Connor Chronicles (Serien-Finale)

Mit T:SCC gibt es ein weiteres Serienfinale (sorry, ich glaube nicht an ein „Wunder“), das ich den Fans der ersten Folgen/Staffel auch ans Herz legen möchte. Selbst wenn weite Teile der ersten und zweiten Staffel auf Irrwegen wandelten und nur mit sehr viel Ausdauer und einer hohen Toleranz für nervtötende Charaktere und Stories zu ertragen waren, so war das Finale der zweiten Staffel ein überaus gelungener, spektakulärer und dem Genre würdiger Abschluss. Interessanterweise wartet diese finale Episode auf den ersten Blick auch mit einem gigantischen Cliffhanger auf, aber im Gegensatz zum offenen Ende anderer Serien empfinde ich diesen Abschluss dennoch als sehr befriedigend, weil er zwar Raum für Spekulationen lässt, aber gleichzeitig auch endlich viele Fäden zusammenführte und plausible (wenn auch komplizierte) Erklärungen für die wesentlichen Fragen der Serie bot. Ich hoffe ehrlich gesagt sogar, dass FOX keine weitere Staffel ordert und es bei diesem vernünftigen Ende belässt — auch wenn die Schlussszene einige interessante Optionen für eine weitere Staffel bieten würde. Sehr bedauernswert ist natürlich der Verlust von „Allison from Palmdale“ (Summer Glau) auf dem TV-Bildschirm, aber die Macher konnten/wollten sie über weite Teile der zweiten Staffel eh kaum richtig nutzen und angesichts der katastrophalen Leerläufe in manchen Episoden wären die Autoren wohl auch mit einer weiteren 22-Folgen-Order überfordert.
Vielleicht wäre ein konsequentes 13-Episoden-per-Season-Modell plus 5-Jahres-Plan für alle SciFi-Serien viel sinnvoller — diese Serien sind in meinen Augen am interessantesten, wenn sie die Pfade der prozeduralen Weirdness-of-the-week-Füller verlassen und stattdessen einen vernünftigen Mystery-Arc entwickeln, bei dem am Ende jeder Episode nicht alles wieder auf Anfang gesetzt ist. Es ist aber offenbar nicht möglich, solche Spannungsbögen auf ansprechende Weise über mehr als 13 Episoden pro Staffel zu strecken oder alternativ mehrere große Bögen pro Season unterzubringen.
Was also von den „Sarah Connor Chronicles“ bleibt, sind eigentlich nur eine Handvoll guter Episoden und viel verschenktes Potential, aber vor allem die bezaubernde (Wieder-)Entdeckung Summer Glau. Mögen „The Powers That Be“ ihr schnell ’ne neue Show geben.

Life on Mars (Serien-Finale)

An dieser Stelle bietet es sich thematisch natürlich an, gleich mit dem Finale von „Life on Mars“ weiter zu machen. Ebenfalls ein spektakuläres Ende, aber man muss schon die komplette Bandbreite der möglichen Interpretationen des Wörtchens „spektakulär“ ausnutzen, um diesem seltsamen Abschluss gerecht zu werden. Verständlicherweise wollten die Autoren (zuvor für „October Road“ verantwortlich) nicht einfach das Finale der UK-Version kopieren, sondern ein eigenes Ding machen. Und das ist ihnen auch definitiv gelungen. Mit einer wortwörtlichen Auslegung des Titels der Serie und viel Elton John im Soundtrack. Ich wusste erst nicht, ob ich lachen oder weinen sollte, habe mich dann aber schließlich doch für die Akzeptanz mittels viel Humor entschieden. So hatte ich auch noch Stunden später ‚was zu lachen. Die Auflösung (die man im Detail bei Alan Sepinwall nachlesen kann, sofern man es sich nicht anschauen will) war schlichtweg bizarr und wurde der in meinen Augen eigentlich recht soliden Serie nicht gerecht. Vielleicht mussten die Macher das Finale auch zu schnell über’s Knie brechen und griffen nach der ersten Lösung, die ihnen in den Sinn kam. Herausgekommen ist ein Ende, das ich eigentlich nur TV-Historikern empfehlen kann, die auf der Suche nach ausgefallenen Serienfinales sind oder das Finale von „St. Elsewhere“ als zu „vernünftig und logisch“ empfanden ;-).

Life (Serien-Finale)

Nach „Life on Mars“ noch ein paar Worte zu „Life“. Auch hier wird sich wohl kaum jemand Illusionen über eine weitere Verlängerung der Krimi-Serie in eine dritte Staffel machen (schon die zweite war ein kleines Streik-Wunder). Bis dato wohl der tragischste Verlust der Season, aber ich muss auch erwähnen, dass die Show bereits in den finalen Wochen durch die Abwesenheit der hochschwangeren Sarah Shahi („Dani Reese“) einiges an Witz und Charme verloren hatte. Zudem war der Season-Arc rund um die Verschwörung hinter Det. Charlie Crews Verhaftung zunehmend nur noch ein störender und überflüssiger Fremdkörper. „Life“ war eine der wenigen Shows, bei der ich mir mehr prozedurale Elemente und weniger mühsam konstruiertes Season-Mystery wünschte. Allem Anschein nach ging das auch den Autoren so, denn die Verschwörungs-Story wurde zunehmend vernachlässigt und so wurde dann auch das Finale, in dem das „große Geheimnis“ schließlich aufgelöst wurde, eher eine laue Veranstaltung, die hinter früheren Höhepunkten der insgesamt sehr sehenswerten Serie zurückblieb.

Morgen geht’s weiter mit einem Blick auf den Rest: Dollhouse, Doctor Who, Chuck und was sonst so ansteht.

Better off Ted

Mittwoch, 15. April, 2009

Und zum Schluss noch einer der wenigen Comedy-Neustarts: Die herrlich bizarre ABC-Komödie aus der Feder von Victor Fresco („Andy Richter Controls the Universe“) ist schrill, surreal, bissig komisch und stößt bei 90% der amerikanischen Bevölkerung auf komplettes Unverständnis. Ich nenne das den „Arrested Development“-Effekt. Vor allem Portia de Rossi glänzt als eine der Realität komplett entrückte Chefin einer F&E-Abteilung eines großen Industrie-Unternehmens. Die Firma ist ein seelenloses, gewinnorientiertes Mega-Ungetüm, das von Speiseeis über künstlichem Fleisch bis Massenvernichtungswaffen so ziemlich alles herstellt, was sich verkaufen lässt. Umweltschutz, ethische Grundsätze sind nur ‚was wert, wenn sich Produkte durch sie besser verkaufen lassen. Die Show macht einfach nur richtig viel Spaß und wenn man will, kann man auch gerne noch eine gesunde Portion Kommerz-Kritik in die Serie hineininterpretieren. In erster Linie ist es aber eine gelungene Comedy, die auf Grund ihrer Schrillheit aber beim Publikum nicht ankommt und wohl keine zweite Staffel bekommt. Mein Fazit: 13 Episoden FTW. 8/10.

Morgen geht’s weiter mit den Serien-Finales der letzten Tage.

Cupid

Mittwoch, 15. April, 2009

Schon zum zweiten Mal darf Rob Thomas („Veronica Mars“) seine Geschichte von einem Mann erzählen, der glaubt, der Gott der Liebe und von Zeus auf die Erde verbannt worden zu sein. Was in den späten 1990ern auf ABC mit Jeremy Piven und Paula Marshall scheiterte, wurde nun vom gleichen Network als Neuauflage mit Sarah Paulson und Bobby Cannavale erneut auf Sendung gebracht. Herausgekommen ist auf den ersten Blick eine 1:1-Umsetzung der alten Storylines (in leicht veränderter Reihenfolge) mit nur kleinen Anpassungen. Die Show spielt nun in NYC statt in Chicago, einige Charaktere wurden ein wenig verändert und die Story leicht aufgefrischt, aber im Kern ist das die gleiche Serie. Somit wird natürlich allerorten sofort der Vergleich zwischen den neuen Hauptdarstellern und ihren Vorgängern gezogen. Und zumindest in meinen Augen fällt der für die Neubesetzung durchaus gut aus. Klar, Bobby Cannavale ist kein Jeremy Piven, aber er versucht auch keine 100%-Imitation, sondern macht sein eigenes Ding. Ähnliches gilt für Sarah Paulson, die endlich mal eine eine Rolle gefunden hat, bei der man nicht genervt wegzappen möchte. Aber insgesamt gilt meiner Meinung nach, dass man pedantische Vergleiche mit dem Original besser unterlassen sollte, um sich nicht den Spaß an der Neuauflage zu nehmen. Für sich alleine genommen funktioniert die Show nämlich recht gut und ist als romantische Comedy durchaus genießbar. Wem das Genre grundsätzlich nicht liegt, der schaltet eh nicht ein. Mein Fazit: Locker-leichte Unterhaltung ohne Nebenwirkungen, 6/10.

Kings

Mittwoch, 15. April, 2009

Eine alte Geschichte aus der Bibel (David) wird auf eine fiktive Welt in der Gegenwart transformiert und mit neuem Leben gefüllt. Klingt nicht unbedingt nach einem Straßenfeger, zeigt aber, dass die klassischen Erzählungen eben oftmals doch die besten sind. Die Serie handelt von dem fiktiven Land Gilboa, das sehr unserer eigenen Welt ähnelt. Das Land wird regiert von König Silas, der sich als Gott-auserwählten Herrscher über sein auf den ersten Blick wohlständigen Reich sieht, das er vor einigen Dekaden aus mehreren verfeindeten Ländereien vereinigte. Doch der König sieht sich großen Herausforderungen gegenüber: Kriegerische Auseinandersetzungen mit dem Nachbarland Gath kosten hohen Tribut, Silas‘ homosexueller Sohn liebt das Partyleben und fühlt sich vernachlässigt, zudem droht Silas‘ Liebesaffäre mit einer anderen Frau seine Ehe zu beschädigen. Und in all dem taucht plötzlich der junge Soldat David Shepherd auf, der in einer heldenhaften Aktion dafür sorgt, dass der Friedensprozess zwischen Gilboa und Gath in Bewegung kommt und auch noch dem Sohn des Königs das Leben rettet. Der König ruft David an seinen Hof und schon bald ahnt Silas, dass David eine große Rolle in der Zukunft des Königreichs spielen wird.
„Kings“ ist opulent erzähltes Legenden-Drama mit guten Darstellern. Obwohl man als Zuschauer ahnt, wie der weitere Weg der Charaktere grob aussehen wird, so ist diese Transformation der Geschichte Davids in unsere Gegenwart richtig sehenswert. Die Quoten waren allerdings vernichtend, so dass NBC die Show zum Sterben auf den Samstag gelegt hat. Mehr als 13 Episoden wird es also nicht geben, aber auch eine Mini-Serie kann das Anschauen wert sein. Mein Fazit: Große Geschichte im kleinen TV. 8/10.

Kröd Mändoon

Mittwoch, 15. April, 2009

Über die Comedy Central-Produktion „Kröd Mändoon“ bin ich im Grunde nur wegen den Crosslinks auf den „Daily Show“-Seiten gestolpert. Die Show wäre gerne eine smarte Verballhornung des Fantasy-Genres, aber da waren viele andere schon deutlich schneller (und besser). Zudem sind „ernste“ Fantasy-Produktionen auch schon schwer zu finden. Der extrem billige Produktionsstil trägt etwas zum Charme der Show bei, aber die Gags sind überwiegend auf Schulhof-Niveau und kaum überraschend oder innovativ. In seinen besten Momenten erinnert die Show an Klassiker wie „Princess Bride“ oder „The Black Adder“, aber mehr als „ganz nett“ kommt im Endeffekt nicht dabei heraus. Das wäre in den 1980er Jahren ein Hit gewesen, heute ist es zu wenig. Mein Eindruck nach der Pilotepisode: Wo keine Erwartungen sind, kann diese Show auch keine enttäuschen. 4/10

The No. 1 Ladies' Detective Agency

Mittwoch, 15. April, 2009

Und noch eine Krimi-Serie. Aber definitiv nicht nur „just another crime show“, sondern eine ausgefallene und sehr liebenswürdige Produktion aus Afrika mit viel Charme. Die BBC-Produktion (co-produziert mit HBO) basiert auf der gleichnamigen Buchreihe des britischen Autors Alexander McCall Smith. Sechs Episoden (inklusive oder plus eines Pilotfilms) wurden produziert und werden gegenwärtig auf HBO und BBC One ausgestrahlt. Serie und Buchvorlage handeln von einem kleinen und jungen Detektiv-Büro in Botswana, das von zwei engagierten Frauen geleitet wird. Beide haben nicht sonderlich viel Ahnung von professioneller Ermittlungsarbeit, aber das machen sie mit viel Intuition, Witz und Geschicklichkeit wett. Die Detektivfälle sind bunt und amüsant: Betrügende Ehemänner, entlaufene Hunde und pfuschende Zahnärzte sind einige der Fälle der ersten Folgen. Das von „The No. 1 Ladies‘ Detective Agency“ gezeigte Bild von Botswana mag zwar etwas geschönt und oberflächlich sein, aber diese charmante Produktion ist endlich mal eine nette Abwechslung im Crime-Show-Einerlei. Mein Eindruck nach der Pilotepisode: Goldstück. 8/10

Southland

Mittwoch, 15. April, 2009

Bei diesem „er“-Ersatz rechnete ich im Vorfeld eigentlich ebenfalls mit höherem Aufwand an jener „suspension of disbelief“, schließlich soll „The O.C.“-Kiddo Benjamin McKenzie einen jungen Cop spielen, der in die rauhen Sitten der LAPD-Welt eingeführt wird. Doch vielversprechend war ein anderer Aspekt: Das Drehbuch stammt aus der Feder von Ann Biderman, die seinerzeit die Novelle „Fräulein Smillas Gespür für Schnee“ für die große Leinwand adaptierte, aber auch für eines ihrer ersten Drehbücher für „NYPD Blue“ prompt einen Emmy gewann. Zu meiner eigenen Überraschung fand ich „Southland“ direkt von Anfang an (naja, der Teaser ist für die Tonne) spannend inszeniert, in einem rohen und fast schon dokumentarischen Stil zeigt die Pilotfolge ein packendes Bild des Polizei-Alltags in Los Angeles. Benjamin McKenzie entpuppt sich mit seinem typischen gequälten Gesichtsausdruck als Idealbesetzung und sogar Identifikationsfigur für den Zuschauer. Natürlich ist es in erster Linie eine typische Polizei-Serie mit einer zu dicken Portion künstlichem Drama, aber die rauhe Umsetzung macht Lust auf mehr. Selbst ich als Cop-Show-Übersättigter werde diese Show mal im Auge behalten. Mein Eindruck nach der Pilotepisode: Vielversprechend. 7/10

 

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