Archiv der Kategorie 'TV + Serien'


The Book of Daniel

Montag, 9. Januar, 2006

Die neue NBC Midseason Serie um einen Priester und seine dysfunktionale Familie hat ja bereits im Vorfeld einigen Wirbel verursacht. Alles andere als eine brave, christliche „7th Heaven“ Kopie porträtiert „The Book of Daniel“ das sarkastisch überspitze und reichlich überzeichnete Bild einer Priesterfamilie im Ausnahmezustand und brachte vor allem im amerikanischen „Bible Belt“ ganze Landstriche gläubiger Christen gegen sich auf. Dass die Show von einem bekennenden Homosexuellen geschrieben wurde, lieferte den Gegnern der Show nur noch mehr Munition. Mehrere regionale Sender im NBC-Verbund weigerten sich gleich vorneweg, die Pilotepisode auszustrahlen und die sowieso bereits solide aufgestellten konservativen Christenverbände in den USA fordern die sofortige Absetzung dieser „unchristlichen“ Show.

NBC ist diese Reaktion wohl einerseits recht. „There’s no such thing as bad press“ heisst ein alter PR-Leitsatz. Wenn sich solche konservative Lobbygruppen so vehement über eine neue Show aufregen, dann wird das vor allem die Zuschauer in den „blue states“ umso mehr auf die Serie aufmerksam machen. Dennoch bemühte sich NBC im Vorfeld besonders intensiv um positive Kritikerstimmen.

Ist der ganze Wirbel überhaupt gerechtfertigt?
Auf den ersten Blick ist es eine Art „Six Feet Under“ meets „Joan of Arcadia“. Die Serie dreht sich um den tablettensüchtigen Priester Daniel Webster (Aidan Quinn). Seine Frau (Susanna Thompson) greift ständig zur Flasche, seine Tochter wurde wegen Drogenbesitzes verhaftet und zeichnet Mangas, sein Sohn ist schwul, sein asiatischer(!) Adoptivsohn ist ein Sexmaniac. Moment, es geht noch weiter: Sein Vater ist Bischof [SPOILER: und hat eine Affäre mit Daniels Kollegin], Daniels Mutter ist derweil schwer an Alzheimer erkrankt, Daniels Schwiegerbruder brannte gerade mit $3 Millionen Dollar Kirchenspenden durch, sein bester Freund ist ein katholischer Priester, der enge Verbindungen zur Mafia pflegt… und so weiter. Hieran sieht man schon, „The Book of Daniel“ treibt es einfach zu weit. Dysfunktionale Charaktere schön und gut, aber hier versucht man mit dem Vorschlaghammer auf einem Broadcast Network das Niveau von „Six Feet Under“ oder „Sopranos“ zu erreichen. Diese HBO-Vorbilder für „Daniel“ sind jedenfalls unverkennbar. Die Story wird von Szene zu Szene irrationaler und absurder — wirklich jeder der Charaktere hat irgendwelche schrägen Macken oder Leichen im Keller. Ständig wird versucht, dem letzten ungläubigen Staunen beim Zuschauer noch eins draufzusetzen und leider überreizt man es schließendlich. Dem Zuschauer wird es somit immer schwieriger gemacht, sich ernsthaft für die Charaktere zu interessieren, die wenigen echten Drama-Momente dieser Dramedy können dieses Defizit nicht ausgleichen.

Damit soll aber nicht gesagt sein, dass die Show nicht sehenswert sei. Denn über den Verlauf der zweistündigen Pilotdoppelfolge gelingen der Serie zahlreiche „goldene“ Momente, die wirklich genau ins Schwarze treffen. Dies ist vor allem einem gewitzten Dialogscript und exzellenten Darstellern zuzuschreiben (Aidan Quinn ist wirklich hervorragend in seiner Rolle). Viele Szenen sind herrlich pointiert und Comedy-Gold. Ich habe beispielsweise herzlich gelacht als plötzlich [SPOILER: der an einen Hippie erinnernde Jesus im Auto neben Daniel auftauchte als wäre es das Normalste der Welt]. (Tiefgläubige Christen dürften sich durch solche Szenen natürlich zur Rotglut getrieben fühlen.) Aber leider wird dann in der nächsten Szene meist versucht, dem noch eins draufzusetzen. Insgesamt wirkt die Show dann übermotiviert und über das Ziel hinausgeschossen. Der Show fehlt einfach die Subtilität.

NBC wird zunächst acht Episoden der Serie zeigen. Ob sie im Herbst für weitere Episoden zurückkehrt, bleibt abzuwarten. NBC ist kein HBO.

Whoops, Whoopi

Montag, 9. Januar, 2006

Heute morgen bin ich an einem großen Werbeplakat für „Whoopi“ vorbeigefahren — RTL2 zeigt die Sitcom mit dem früheren Comedy-Talent Whoopi Goldberg ab heute abend in der Primetime(!). Wie weit Realität und Marketing-BobLobLaw auseinanderdriften können, zeigt allerdings der Slogan, mit dem RTL2 die Show bewirbt: „Der No.1 Hit aus den USA“. Hm. „Whoopi“ war in der Season 2003/04 in Bezug auf Qualität und Zuschauerzahlen ein Flop. Spätestens jene Season läutete das Ende des jahrelangen Comedy-Booms auf NBC ein. Nur mit Mühe schaffte es die Show auf eine komplette Season mit 22 Episoden und das vermutlich auch nur dank des Star-Bonus. Zudem hatte NBC in jener Season schon eine andere im Vorfeld mit mächtig Tamtam beworbene „Star-Show“, nämlich „Miss Match“ mit Alicia Silverstone nach nur 11 enttäuschenden Episoden abgesetzt (18 wurden produziert). Aber natürlich kann man RTL2 verstehen … der Slogan „die Show die auch schon in den USA niemand wirklich sehen wollte aber daher perfekt in unser Unterschichten-Programm mit „Die Chaos-Fahrer“, „Die Vollgas-Cops“ und „Cops im Einsatz“ passt“ ist halt viel zu lang für solch ein Werbeplakat.

4. Staffel für Deadwood?

Freitag, 6. Januar, 2006

Laut Variety stehen HBO und Produzent David Milch kurz davor, ihre Unterschriften unter den Vertrag für die vierte Staffel der Drama-Serie „Deadwood“ zu setzen. Noch sei nichts offiziell, aber HBO sei stark daran interessiert, die Show fortzuführen. „Deadwood“ ist derzeit noch mitten in der Produktion der zwölf Epsioden der dritten Staffel, die ab Juni 2006 auf dem Pay-TV Network ausgestrahlt werden sollen.

Jon Stewart neuer Oscar-Host

Freitag, 6. Januar, 2006

Für meine Begriffe recht überraschend hat die Academy of Motion Pictures Arts and Sciences bekanntgegeben, dass Comedy Centrals „Daily Show“ Star Jon Stewart die Oscarverleihung 2006 moderieren wird. Billy Crystal war eigentlich diese Rolle zugedacht gewesen, doch er musste wegen seines vollen Terminplans absagen. Im Gespräch soll unter anderem auch Conan O’Brien gewesen sein — ein ungewöhnlicher Zug der Academy, die in den Vorjahren doch vor allem Comedians verpflichtete, die der breiten Masse vor allem durch Spielfilme bekannt wurden. Die Wahl eines „Late Night“ Talkers macht aus Sicht der Academy schon fast den Eindruck einer Notlösung. Lettermans Performance in den 90ern war ja alles andere als ein großer Erfolg.

Aber Stewart ist sicherlich eine sehr interessante Wahl. Seine „Daily Show“ ist eine Institution ohne Konkurrenz, vor allem dank auch eines exzellenten Autoren-Teams hinter ihm. Wenn dieses Team auch für seine Oscar-Texte verantwortlich zeichnet, könnte die kommende Oscar-Verleihung (am 5. März 2006) doch noch eine unterhaltsame Show werden — wenn schon die Preisträger dieses Jahr wohl eher weniger Buzz verursachen werden.

Save Our Bluths

Dienstag, 3. Januar, 2006

Offensichtlich wurde die zuletzt produzierte „Arrested Development“-Episode in der Ausstrahlungsreihenfolge vorgezogen. Und was für ein Klassiker! Ich glaube viele Anspielungen, versteckte Seitenhiebe und Gaststarauftritte in dieser „S.O.B.“-Episode entdeckt man erst beim zweiten oder dritten Anschauen. Wollte man eine „Favorite Quotes“-Liste zusammenstellen, müsste man wohl den kompletten Dialog dieser Episode 1:1 übernehmen. Please, Showtime, Save Our Bluths!

TV Moments 2005

Mittwoch, 28. Dezember, 2005

Das Jahr neigt sich zu Ende und überall werden die traditionellen „Best Of“-Listen und Jahresrückblicke gemacht. Da liegt es nahe, auch eine Liste der „besten“ TV-Serien-Momente aus 2005 zusammenzustellen. Hm. Da wäre nur ein Problem: Wie will man sich innerhalb von einer knappen halben Stunde am 28. Dezember 2005 alle 100+ Stunden an TV-Episoden zurück in Erinnerung holen, die man in den letzten 12 Monaten so konsumiert hat? Eigentlich ein hoffnungsloses Unterfangen. Vielleicht sollte ich mir 2006 da etwas konsequenter Notizen machen 😉 …

Ich probier’s halt mal — hier ist die Top Ten meiner Lieblingsmomente/-episoden aus 2005:

#10: How I Met Your Mother: Episode 10 (Season 1) „The Pineapple Incident“. Quasi stellvertretend für die komplette erste Hälfte dieser überraschend gut gelungenen neuen CBS Comedy. So wie diese Episode ist auch die ganze Show: Unkonventionell erzählt, mit überraschenden Wendungen und Bon Mots, die in den USA teilweise schon in den alltäglichen Sprachgebrauch geschafft haben („Lemon Law of Dating“). Der Cast harmoniert wunderbar, endlich Rollen für „Willow“ Allyson Hannigan und „Doogie Howser“ Neil Patrick Harris, die sie zeigen lassen, dass auch andere Charaktere in ihnen stecken. Die einzige neue Show der Season 05/06, die es in diese Auflistung geschafft hat. Die Episode rund um die mysteriöse Ananas lässt sich übrigens derzeit via Yahoo anschauen, wenn man eine US IP-Adresse hat.

#09. Battlestar Galactica: Episode 6&7 (Season 2) „Home“. Mit „Home“ wurde eines der ersten großen Story Arcs der Show abgeschlossen — die Crew um Cmdr. William Adama findet endlich einen stichhaltigen und gleichzeitig mystischen Hinweis auf die Existenz der Erde. Mit „Galactica“ hat das Science Fiction Genre im TV den Sprung ins 21. Jahrhundert geschafft. Kein Wunder, dass die Absetzung von „Enterprise“ dann doch recht schnell vergessen war.

#08. Gilmore Girls: Season 5, Episode 14 „Say Something“. Normalerweise hinken Episoden aus der Feder von Daniel Palladino in kreativer Hinsicht den Produktionen seiner Ehefrau Amy um einiges hinterher. Aber diese Episode mit dem ersten großen Streit zwischen Luke und Lorelai ist von A bis Z perfekt und toppte aus meiner Sicht sogar die mit großem Tamtam beworbene Episode #100. Eine klassische „Gilmore Girls“ Episode, die an die „guten alten Zeiten“ der ersten Staffeln erinnert.
Lorelai (crying): He could have been the one.
Rory: I know.

#07. Medium: Season 2, Episode 3: „Time Out of Mind“. Eine wunderbar verschachtelte Episode mit „Twillight Zone“ Qualitäten. Allison träumt davon, dass sie eine Frau ist, die 1959 in einer psychiatrischen Anstalt eingewiesen wurde. Vieldeutige Sprünge zwischen Realität, Illusion, Vergangenheit und Traum machen diese Episode zu einem Highlight der Serie. Patricia Arquettes Performance ist exzellent.

#06. Weeds: Season 1 Premiere „You Can’t Miss The Bear“. Endlich mal wieder ein Volltreffer von Showtime. Ich habe zugegebnermassen ein Faible für dysfunktionale Familien in TV-Serien, aber wie Nancy Botwin (Mary-Louise Parker) die scheinbar heile Welt des kleinen Everytown-Vororts Agrestic entlarvt, lässt wohl oftmals selbst die „Desperate Housewives“ erblassen. Eine ganze Kollektion von kaputten und doch liebenswerten Charakteren macht die Show einerseits zu einem Heidenspass und andererseits zu einem sarkastisch-überzeichneten Spiegel amerikanischer Vororte. „Bitch, I can eyeball an ounce from outer space with my glasses cracked.“

#05. Lost: Season 1, Episode 18: „Numbers“. Auch wieder stellvertretend für viele andere Momente und Episoden dieser höchst-irritierenden Serie, bei der man schon lange das Gefühl hat, dass auch die Autoren nicht wissen, wo sie mit der Story hinwollen. Aber dennoch gelingt ihnen immer wieder jede Woche ein kleiner kreativer Geniestreich. In der Episode „Numbers“ erfahren wir endlich mehr über Hurleys geheimnisvolle Zahlen und welche Geschichte diese Lottozahlen bereits hinter sich haben. Und schließlich fällt der Ausspruch, der alles wunderbar zusammenfasst: „This doesn’t make any sense“.

#04. Doctor Who (2005), Season 1, Episode 2: „The End of the World“. Wenn Rose und Dr. Who gemeinsam im Jahre 5 Million von der orbitalen Beobachterstation auf die implodierende Erde herabblicken, zeigt die BBC, was alles in dem neuen Doctor steckt: Humor, Tragik, gute Stories, alte Bekannte, ein exzellenter Cast und State-of-the-Art CGI-Effekte. Die wiederbelebte Show überzeugte nicht nur neue Zuschauer, sondern auch alte (und überlicherweise recht kritische) Hardcore-Fans. Christopher Eccleston ist wohl einer der besten Doctor-Darsteller. Sein Nachfolger David Tennant hat es da nicht leicht, vor allem nachdem in dem jüngsten Christmas-Special seinem Charakter eigentlich nur noch ein Handtuch und „Don’t Panic“ fehlte.

#03. Arrested Development, Season 2 Episode 15: „The Sword of Destiny“. Selbst aus der damals bereits drohenden eigenen Absetzung wussten die Autoren dieser unvergleichlichen TV-Comedy noch Profit und eine Storyline zu schlagen und fertigten auch noch die nervigen Pop-Ups des Muttersenders FOX mit einer schnippischen Bemerkung ab. Gaststar Ben Stiller als legendärer Zauberer Tony Wonder zeigte mal wieder, dass die Show dank ihres exzellenten Casts eigentlich gar kein Stunt-Casting braucht.
„I need a tea to give my dingle less tingle. Me quick want slow. Wait, that’s Indian.“

#02. Veronica Mars, Season 1, Episode 21: „A Trip to the Dentist“. Eine Woche vor dem großen Finale der ersten Staffel werden die ersten großen Geheimnisse dieser Season gelöst. Wir erfahren, was in jener rätselhaften Nacht auf Shelly Pomroys Party wirklich passiert ist und wer Veronica vergewaltigte. Eigentlich ist es unfair, nur eine einzelne Episode aus der ersten Staffel von „Veronica Mars“ besonders hervorzuheben, denn alle Episoden überzeugten durch herausragende Drehbücher und engagierte Darsteller. Umso erfreulicher, dass die Show in der zweiten Staffel sogar noch zugelegt hat (wenn man mal die arg unterdurchschnittliche Episode „One Angry Veronica“ ignoriert) und laut Rob Thomas eine dritte Staffel schon so gut wie in trockenen Tüchern ist.

Und nun Trommelwirbel … {wo ist David Letterman wenn man ihn braucht?} … my favorite TV moment of 2005:

#01. Six Feet Under, Finale: „Everyone’s Waiting“. Okay, das ist nun wirklich ein einzelner TV-Moment, um den es hier geht. Wie die Fisher Familie in den letzten fünf Minuten der Serie ihr Farewell gibt, gehört zu den eindrucksvollsten Szenen der gesamten Serie und zu den besten Serien-Finales überhaupt. Ein kleines Meisterwerk von Autor Alan Ball, das allen SFU-Fans einen angemessenen Abschied von ihren Lieblings-Charakteren ermöglichte. Wenn sich auch die Serie in den letzten beiden Seasons öfters durch kreative Trockenzeiten kämpfen musste, so war die Show immer ganz groß bei den wirklich wichtigen und einschneidenden Szenen. Der Abschied von Nate Fisher war eine andere große Szene dieser finalen Staffeln, die es eigentlich auch verdient hätte, hier unter den 10 besten Szenen separat gelistet zu werden.
„You can’t take a picture of this, it’s already gone.“

Honorable Mentions: Robot Chicken (so wunderbar schräg, anders, un-PC), Jeopardy (in unseren Breiten wenig beachtete britisch-australische Kinderserie mit einem interessantem Touch Sci-Fi), Monk (mit Staffel 4 endlich wieder zurück auf altem Niveau).

So, und nun seid ihr dran: Was hab‘ ich vergessen?

Weihnachten in TV-Serien

Donnerstag, 22. Dezember, 2005

Während in den Staaten ja mittlerweile darüber gestritten wird, ob die politisch korrekte Tilgung des Begriffes „Christmas“ aus jeglichen Werbekampagnen noch mit dem neuchristlich-konservativen Geist der Bush-Administration konform gehen kann (die ganze Diskussion ist aus meiner Sicht genauso lachhaft — aber typisch amerikanisch — wie die Bezeichnung eines Weihnachtsbaums als „Holiday Tree“), haben wir es in Deutschland dann doch etwas einfacher. „Weihnachten“ ist überall, Hanukkah oder gar Kwanzaa sind eher Randerscheinungen. Man hört hierzulande zwar auch immer öfter „Frohe Feiertage“, aber in der Regel steht kein Drang nach PC-Konformität dahinter.

Aber zumindest in US TV-Serien schwappen diese ganzen Trends dann wieder zu uns herüber. Bin mal gespannt, wann hierzulande in bester OC-Tradition das erste „Chrismukkah“ gefeiert wird 🙂 Aber generell scheint es immer weniger Christm^WFeiertagsepisoden in US-Serien zu geben. In Comedies gibt es diese Episoden noch häufiger, bei Dramen ist es aber zurückgegangen. Das WB macht beispielsweise mittlerweile bei vielen Shows von Ende November bis Mitte Januar einen Seasonbreak, Weihnachten bei den „Lost“-Überlebenden passt auch nicht so recht in die Timeline — und wer schaut überhaupt noch an Weihnachten TV? Bei all dem Einkaufsstress?

Doch dazu gibt es ja das DVD-Archiv. Die klassische Weihnachtsepisode von „My So-Called Life“ (Danielle: „Do we have to keep talking about religion? It’s Christmas.“) gehört zu meinem Weihnachts-TV-Pflichtprogramm ebenso wie Frank Capras Spielfilm „It’s a Wonderful Life“. Naja, okay, vielleicht auch South Parks „Mr. Hanky“ Episode ;-). „West Wing“ hatte in den ersten Staffeln auch sehr gute Episoden, die zumindest um die Weihnachtszeit herum spielten. Ich erinnere mich auch noch dunkel an eine unterhaltsame Weihnachtsepisode von „Popular“. Ansonsten fällt mir momentan aber keine weitere gute X-Mas Episode ein, was sich sicherlich ändert, sobald ich bei diesem Beitrag auf „Veröffentlichen“ geklickt habe. Welche sind eure Lieblings-Weihnachtsepisoden?

Achja, in diesem Sinne schonmal frohe Feiertage, immer zwei mal mehr wie du! 😉

John Spencer gestorben

Samstag, 17. Dezember, 2005

Der 58jährige Schauspieler John Spencer, am besten bekannt durch seine Rolle als ehemaliger Chief of Staff in der US-Serie „West Wing“, ist am Freitag an einem Herzinfarkt gestorben. 2002 erhielt er einen Emmy für seine Performance in dieser NBC Drama-Serie und war in den Vor- und Folgejahren mehrmals für weitere Emmys und Golden Globes nominiert. Sein Leben wies einige Paralellen zu dem seines Charakters in „The West Wing“ auf, unter anderem war Spencer wegen seiner Alkohol-Sucht ebenso wie sein Charakter des Chief of Staff in Therapie.

Executive Producers Aaron Sorkin und Tommy Schlamme werden in einem NBC Statement wie folgt zitiert:

„We’re shocked and deeply saddened by the sudden death of our friend and colleague. John was an uncommonly good man, an exceptional role model and a brilliant actor. We feel privileged to have known him and worked with him. He’ll be missed and remembered everyday by his many, many friends.“

Kündigungen bei WB

Samstag, 17. Dezember, 2005

Der TV-Arm von Warner Brothers sieht sich mit schwierigen Zeiten konfrontiert. Wie die LA Times berichtet, verloren bei WB Televison innerhalb des letzten Monats etwa 40 Personen ihren Job — mehr als 15% der Beschäftigten. Auch bei der Muttergesellschaft Warner Brothers sind demnach in den letzten Monaten mehrere hundert Mitarbeiter entlassen worden. Als Gründe wurden bei Warner die gesunkenen Einnahmen aus DVD-Verkäufen und dem schwachen TV-Syndication Markt genannt.

Das TV-Network WB wird nach eigenen Angaben dieses Jahr 35 Mio US$ Verlust einfahren, verursacht durch zurückgehende Werbeeinnahmen, die wiederum durch sinkende Einschaltquoten bedingt wurden. Zudem starteten die neuen Shows im Herbstprogramm recht schwach.

the WB’s ratings are down 12% this season compared with a year ago in its target demographic of viewers 18 to 34 years old.
[..]
The job cuts follow the disappointing launch of several new shows.

The WB spent millions of dollars promoting „Supernatural“ and „Related,“ but neither has emerged as a hit. The drama „Just Legal“ starring Don Johnson flopped.

To save costs, the WB last month trimmed its orders for episodes of established shows, including „What I Like About You“ and „One Tree Hill.“

Auch die Episodenorder für einige angekündigten Midseason-Shows wie „The Bedford Diaries“ wurden vor einigen Wochen gekürzt. Es sieht wohl wirklich so aus, als seien die goldenen Jahre des Networks, das durch Shows wie „Buffy“, „Dawson’s Creek“ und „Felicity“ beinahe ein eigenes Genre definierte, endgültig vorüber. Das Network ist in einer gewissen Zwickmühle: Einerseits bringen neue Serien nicht den gewünschten Erfolg, andererseits kosten die etablierten Erfolgsshows (Smallville, Gilmore Girls) zunehmend höhere Lizenzgebühren. Das WB benötigt dringend ein oder zwei neue Hits. Man versucht nun, die offensichtlich funktionierende „Supernatural“/“Smallville“ Schiene weiter auszureizen und hat zwei neue übernatürlich angehauchte Projekte in Auftrag gegeben („Pretty Little Liars“ und „Midnighters“). Aber ist zu befürchten, dass sich in der Season 06/07 allmählich ein Sci-Fi Übersättigungseffekt einstellt nach all den „Lost“-Clones in diesem Jahr.

Und generell stehen die Broadcast-Networks in immer größerer Konkurrenz zum Internet und zu Video-on-Demand Angeboten, die den kleinen Networks wie UPN und WB noch mehr Anteile am Werbemarktkuchen kosten werden. Noch ist die Einstellung des Sendebetriebs dieser Networks allerdings recht unwahrscheinlich — beide haben recht große und finanzstarke Medienkonglomerate im Rücken, die die Verluste einige Jahre lang auffangen können.

Zeitgleich hat übrigens auch die Produktionsfirma Spelling TV einige Stellenkürzungen bekanntgegeben. Das Studio, das einst die Soap-TV Welt wesentlich mitbestimmte (Dynasty, Love Boat, Beverly Hills 90210, Melrose Place, Savannah, Summerland, etc), hat zur Zeit im Grunde nur noch die beiden WB-Shows „7th Heaven“ und „Charmed“ on-air. Noch.

'Weeds' bekommt zweite Staffel

Donnerstag, 15. Dezember, 2005

Showtime hat offiziell die zweite Staffel einer der besten neuen Comedy-Serien des Jahres in Auftrag gegeben. Die neue Staffel der Comedy „Weeds“ mit Mary-Louise Parker soll im Sommer 2006 auf dem PayTV Network ausgestrahlt werden.

Interessanterweise kommt diese Ankündigung just zu einem Zeitpunkt, wo plötzlich handfeste Gerüchte um einen Wechsel von „Arrested Development“ zu Showtime an die Öffentlichkeit durchsickern. „Weeds“ und „Arrested Development“ würden sich wohl wirklich perfekt ergänzen, beide Shows sind einen Tick „anders“ als übliche Comedy-Produktionen.

Allerdings hat das TV Network FOX „Arrested“ immer noch nicht offiziell abgesetzt. Stand der Dinge ist nachwievor, dass die Show lediglich eine auf 13 Episoden reduzierte Order für die aktuelle dritte Staffel erhalten hat. Somit kann Schwesterfirma und Produktionsstudio 20th Century Fox die Show offiziell auch noch nicht an ein anderes Network verkaufen. Bisher sieht es auch so aus, als würde FOX all diese 13 Episoden auch ausstrahlen.

Neben Showtime soll dem Variety-Bericht zufolge auch ABC an der Comedy interessiert sein. So oder so dürften aber die üppigen Kosten der Show (im Gespräch sind 1,6 Millionen US$ pro Episode) für alle Interessenten ein sorgsam durchzukalkulierendes Wagnis darstellen.

Man kann nur hoffen, dass FOX nicht bis zu den Upfronts im Mai 2006 mit einer Entscheidung wartet. Berichte über das vermeintliche Interesse anderer Networks an abgesetzten Shows liest man ja regelmäßig nachdem beliebte Shows das Zeitliche segnen — aber nur in sehr seltenen Fällen wird daraus dann wirklich was. Diesmal scheint das Interesse von Showtime und ABC aber recht groß zu sein.

Jason Bateman wird auf jeden Fall noch in der TV-Season 2005/06 auf dem Schirm zu sehen sein — er hat eine Gastrolle in der NBC Comedy „Scrubs“ angenommen (und zahlt damit sozusagen den Gastauftritt von Zach Braff in „AD“ zurück).

 

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